Stälin Paul Friedrich: Seite 255-268
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"Geschichte Württembergs"

Dem Herzog Friedrich I. folgte der ältere von seinen beiden Söhnen Friedrich II., der Einäugige, in der schwäbischen Herzogswürde (1105-1147), während der jüngere Konrad - späterhin wenigstens Erbherr in fränkischen Gütern, Rothenburg an der Tauber, Weißenburg im Nordgau und Graf des Kochergaus - gleichfalls den angestammten Herzogstitel führte, zeitweise das sogenannte ostfränkische Herzogtum unter seiner Gewalt hatte und die deutsche Königskrone gewann. Während der Zwistigkeiten zwischen HEINRICH IV. und HEINRICH V. scheint sich das noch so jugendliche Fürstenpaar, ohne eine herausragende Rolle zu spielen, sogleich dem jungen König angeschlossen zu haben. Als jedoch HEINRICH V. nach des Vaters Tode (1106) unbestrittener Herrscher wurde, nahmen seine Neffen bald an den wichtigsten Regierungsgeschäften teil. So Friedrich im Herbst 1108 an des Königs erfolglosem Zuge nach Ungarn, wie im Jahr 1111 an der Romfahrt, auf welcher HEINRICH von dem in seine Gefangenschaft geratenen Papste Paschalis II. die Belehnung mit Ring und Stab, wenn eine freie gesetzliche Wahl vorhergegangen, zu erzwingen wußte und zum Kaiser gekrönt wurde. Friedrich beschwor mit dem Grafen Gottfried von Calw den 9. Februar des Jahres zu Sutri den Vertrag HEINRICHS mit dem Papste und wurde dem letzteren auf kurze Zeit als Geisel übergeben. Übrigens kehrte er noch im Anfang des Sommers mit HEINRICH nach Deutschland zurück und erscheint in der nächsten Zeit stets bei ihm, so im Januar 1114 zu Mainz bei dessen glänzendem Vermählungsfeste mit Mathilde von England und im Sommer des Jahres auf dem Zuge gegen die Friesen [Auch hielt er den 16. Januar 1112 zu Ulm und in den Jahren 1114 und 1116 zu Rottenacker mit vielen Großen und freien Herren starkbesuchte Landtage ab.].
Nur trügerisch und vorübergehend war freilich der dem Papste abgetrotzte Friede, die gregorianische Partei ermannte sich wieder und bald brach der Kampf von neuem aus. In der mannigfachen Not und Bedrängnis, in welche der Kaiser durch ihn geriet, hatte er an seinen beiden Neffen die treuesten Anhänger. Zu letzteren zählte auch Graf Gottfried von Calw, seit dem Jahr 1113 zugleich rheinischer Pfalzgraf, wie denn auch das zähringische und welfische Haus und die schwäbischen und fränkischen Bischöfe HEINRICH fast immer ergeben blieben. Dagegen wurde unter den Klöstern der Hirsauer Kongregation statt Hirsaus selbst, dessen Abt, Bruno von Beutelsbach, die Ruhe vorzog, der geistige Mittelpunkt - freilich nicht mit der alten Bedeutung -, St. Georgen unter seinem Abte Theoger, einem Schüler des seligen Wilhelm. Als besonders heftiger Eiferer sprach der Kardinalbischof Kuno von Palestrina zu Ende des Jahres 1114, wie schon früher eine Synode zu Vienne, den Bann über HEINRICH aus. Erzbischof Adalbert von Mainz fiel verräterisch von letzterem ab, ohne dass es ihm übrigens, wie er gewünscht, gelungen wäre, den Herzog Friedrich mit sich zu ziehen; auch Bischof Erlung von Würzburg brach dem Kaiser die Treue, verlor jedoch deshalb im Jahr 1116 sein ostfränkisches Herzogtum an Friedrichs Bruder Konrad.
Als der Kaiser im Laufe des letztgenannten Jahres nach Italien zog, übertrug er die Reichsverwesung Herzog Friedrich im Verein, wie es scheint, mit dem Pfalzgrafen Gottfried [Erst Otto von Freising zufolge hätte er Friedrich und seinen Bruder Konrad zu Reichsverwesern bestellt.]. Allein die Wirren in Deutschland dauerten fort, und insbesondere in den Rheinlanden wurde auf Veranstaltung des Erzbischofs Adalbert von Mainz gesengt und gebrannt, sowie alles gegen den Kaiser aufzuwiegeln gesucht. Herzog Friedrich rückte mit Heeresmacht von Basel den Rhein hinab bis Worms, sicherte diesen für das Reich so bedeutsamen Landstrich und gründete eine Reihe neuer Burgen, so dass man sprichwörtlich sagte, er führe am Schweife seines Rosses stets eine Burg mit sich. Er vereinigte sich in Worms mit dem Pfalzgrafen Gottfried, erreichte jedoch in manchen Kämpfen, welche er in diesem und den folgenden Jahren den Aufständischen insbesondere in der Gegend von Mainz lieferte, und in manchen Verhandlungen keinen wesentlichen weiteren Erfolg; so vermochte er namentlich nicht die Stadt Worms bleibend für den Kaiser zu behaupten. Für seine Tätigkeit wurde er übrigens im Anschluß an den Bannstrahl, welchen Papst Gelasius II. gegen den Kaiser schleuderte, und zusammen mit letzteren, seinem Bruder Konrad und dem Pfalzgrafen Gottfried auf der Kölner Synode vom 19. Mai 1118 und wiederholt auf der Fritzlarer vom 28. Juli des Jahres von dem obengenannten Kardinalbischof gebannt. Der Kaiser selbst aber, über welchen Papst Kalixt II. auf dem Konzil zu Rheims im Oktober 1119 wiederum feierlichst das Anathem verhängte, wurde bald darauf nachgiebiger. Er setzte den 1. Mai 1120 den zum Gehorsam zurückgekehrten Bischof Erlung in das ihm entzogene ostfränkische Herzogtum wieder ein, traf im Herbst 1121 zu Würzburg ein feierliches Abkommen mit den Reichsfürsten und schloß endlich im September 1122 zu Worms das berühmte Konkordat mit dem Papste. Diesem zufolge verzichtete der Kaiser gegenüber der Kirche auf jede Investitur durch Ring und Stab, der Papst aber gestand ihm die Belehnung der in des Kaisers Gegenwart kanonisch gewählten Bischöfe und reichsunmittelbaren Äbte mit den Regalien durch das Scepter zu. Unter den wenigen weltlichen Zeugen des Vertrages erscheinen der WELFE Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern, Herzog Friedrich von Schwaben, Herzog Berchtold III. von Zähringen und der öfters genannte Pfalzgraf Gottfried. Freilich dürfte der Umstand, dass die Wiedereinsetzung Bischof Erlungs von Würzburg in seine alten Rechte für Herzog Konrad die Entziehung des ostfränkischen Herzogtums zur Folge hatte, die staufischen Brüder in ihrer Treue gegen den Oheim wankend gemacht haben; denn Friedrich nahm im Jahr 1122 bei einer Streitigkeit über die Besetzung des Würzburger Bischofsstuhls gegen den Kaiser Partei und war auch im Jahr 1124 dem letzteren entgegen für die Wiedereinsetzung des Bischofs Burchard von Worms in seine Stadt tätig. Doch söhnte er sich wieder mit HEINRICH aus und befand sich um Weihnachten 1124 und Neujahr 1125 bei demselben zu Straßburg.
Ehe Kaiser HEINRICH V. als der letzte SALIER am 23. Mai 1125 zu Utrecht verschied, ließ er seine Gemahlin und seinen Neffen Herzog Friedrich rufen, übergab dem letzteren als seinem Erben seine Güter und trug ihm den Schutz der Kaiserin auf. Friedrich, welcher alsbald mit anderen Fürsten, darunter dem Pfalzgrafen Gottfried, ein Einladungsschreiben zur neuen Königswahl erließ, hegte die sicherste Hoffnung auf die Erbschaft des Königsthrons, als er sich zu dieser Wahl im August nach Mainz begab. War er doch nicht nur der nächste Anverwandte des verstorbenen Kaisers, sondern auch als Gemahl Judiths, einer Tochter Herzog Heinrichs des Schwarzen von Bayern, und infolge der zweiten Ehe seiner Mutter als Stiefsohn des Markgrafen Leopold III. von Österreich durch Familienverbindungen mächtig und beherrschte mit seinem Einfluß das ganze obere Deutschland. Bei den Verhandlungen, welche sich einige Tage lang hinzogen, wurden durch die hier zum erstenmal bestellten Vorwähler Herzog Friedrich, Markgraf Leopold und Herzog Lothar von Sachsen in Vorschlag gebracht, allein schließlich am 30. des Monats von allen Fürsten, die sich an der Wahl beteiligten, Lothar gewählt. Entscheidend zu Ungunsten Friedrichs war besonders die Besorgnis der Fürsten vor der großen Macht der STAUFER, ihr Widerstreben gegen die in der letzten Zeit bereits angebahnte Erbmonarchie, die Einwirkung der päpstlichen Legaten, die Abneigung gegen einen Verwandten des salischen Hauses, und vor allem der als älterer Zeit stammende bittere Groll des mächtigen Leiters der Wahl, des Mainzer Erzbischofs Adalbert gegen Herzog Friedrich. Zudem machte der letztere selbst bei der Wahl dadurch einen üblen Eindruck, dass er die listige Frage Adalberts an die drei zur Wahl gestellten Fürsten, ob sie sich ohne Widerrede dem Gewählten unterwerfen wollen, nicht wie die beiden anderen bejahte, sondern erklärte, er könne nichts ohne den Rat der Seinen, die im Lager zurückgeblieben, tun, und mißmutig die Wahlstätte verließ. Sogar sein Schwiegervater wandte sich von ihm ab, ohne Zweifel, weil man ihm Aussicht auf die Verbindung seines Sohnes und Nachfolgers Heinrich mit LOTHARS einziger Tochter und reichen Erbin Gertrud eröffnete. Zwar unterwarf sich Friedrich und erwies den 1. September dem Könige die gebührende Ehre, doch lehnte er das Anerbieten desselben, ihn zur Entschädigung mit einem einträglichen Reichslehen auszustatten, ab.
Sehr bald kam es zu starkem Zerwürfnissen zwischen dem König und den STAUFERN. Friedrich beanspruchte die ganze salische Hinterlassenschaft für sich und seinen Bruder, welcher selbst in diesen Jahren sich auf einem Kreuzzuge befunden zu haben scheint, als Erbschaft; LOTHAR dagegen sprach manches Gut derselben als Reichseigentum für den Thron an, und die zum Teil 100-jährige Vereinigung des fränkischen Familienguts und des Reichsguts machte eine Trennung in der Tat höchst schwierig. Nachdem die um den König versammelten Fürsten sich im November des Jahres zu Regensburg zu Ungunsten Friedrichs ausgesprochen, ließ ihn LOTHAR um Weihnachten auf dem Fürstentage zu Straßburg verurteilen, das heißt wahrscheinlich wegen ungehorsamen Ausbleibens in die Acht erklären, und auf dem Reichstage zu Goslar, wohl am Ende Januars 1126, wurde einmütig beschlossen, dass nach Pfingsten der Feldzug gegen ihn begonnen werden solle. Als jedoch der König in Ausführung dieses Beschlusses an den Rhein rückte, zog sich Friedrich in seine festen Plätze zurück, und so vermochte LOTHAR nichts gegen denselben auszurichten. Dagegen aber wußte er immerhin in den oberen Landen sich kräftigen Beistand zu verschaffen, die Geistlichkeit, insbesondere die meisten Bischöfe, waren ihm ergeben, Pfalzgraf Gottfried hielt von Anfang an zu ihm, der junge kräftige Heinrich der Stolze von Bayern, welcher Ende des Jahres 1126 seinem Vater in der bayerischen Herzogswürde folgte, wurde bereits am 29. Mai 1127 feierlich mit Gertrud vermählt, und endlich wurde das zähringische Haus im September 1127 durch Verleihung Hochburgunds an Konrad, den jüngeren Sohn Herzog Berchtolds II., gewonnen. Aber auch das staufische Brüderpaar ließ es an Mut und Tatkraft nicht fehlen und war anfangs von manchem Erfolg und Glück begünstigt. LOTHAR belagerte im Sommer des Jahres 1127 mindestens zwei Monate lang das von den STAUFERN besetzte Nürnberg, einen Bestandteil der streitigen salischen Erbschaft und den Hauptort seiner Gegner in Ostfranken, mit einem starken Heer; allein Konrad, sei es allein oder in Verbindung mit seinem Bruder, nötigte ihn zum Abzug, und wenn die beiden Brüder es auch nicht wagten, Würzburg, das der König alsbald darauf besetzte, anzugreifen, so hielten sie doch ihm zum Hohne vor den Toren der Stadt ein Turnier. Auch ein Einfall Herzog Heinrichs in Schwaben hatte den übelsten Ausgang. Ja Herzog Konrad wurde am 18. Dezember wohl von meist schwäbischen sowie fränkischen Großen wahrscheinlich in Nürnberg zum Könige gewählt, wofür freilich die deutschen Kirchenfürsten ihn und seinen Bruder mit dem Bann belegten. Ohne Zweifel um LOTHAR, der Italien noch nicht betreten hatte, in diesem Lande den Rang abzulaufen und um die Ansprüche seines Hauses an das mathildische Erbe zur Geltung zu bringen, zog er im Frühjahr 1128 nach dem Süden und erhielt dort durch den Mailänder Erzbischof die lombardische Krone; allein bereits hatte Honorius II. an Ostern des Jahres den Bannstrahl gegen sein und seines Bruders Haupt geschleudert. Nach anfänglichen Erfolgen wurde er schließlich ganz vom Glück verlassen, so dass er wohl gegen Ende des Jahres 1130 in die Heimat zurückkehrte.
Indessen ging der Kampf in Deutschland weiter, und wandte sich auch hier im Verlauf einiger Jahre das Glück auf LOTHARS Seite. In der Fastenzeit des Jahres 1129 suchte Herzog Heinrich seinen Schwiegervater und sich durch eine frevelhafte Gewalttat von seinem Schwager Friedrich zu befreien. In Kloster Zwiefalten, wohin er mit Friedrich eine persönliche Zusammenkunft zum Zweck der Verständigung verabredet hatte, überfiel er ihn nachts, warf Feuer in die Wohngebäude der Mönche, um ihn in den Flammen zu ersticken, und durchsuchte mit gezücktem Schwert alle Winkel der Abtei nach ihm. Allein Friedrich gelang es, sich auf den festen Turm des Klosters zu retten, wo er gegen Feuer und Schwert gesichert war; Heinrich mußte ohne den gewünschten Erfolg abziehen und in der Folge die Vogtei über das Kloster, welche ihm bisher zugestanden, an seinen jüngeren Bruder Welf VI. abtreten. Nach zweimaliger längerer Belagerung in den Jahren 1128 und 1129 durch den König selbst und Herzog Heinrich, welcher den zum Ersatz heranrückenden Herzog Friedrich mit Erfolg zurückschlug, mußte sich Speier, der Hauptort der STAUFER in Rheinfranken, ums Neujahr ergeben. Friedrichs eigene Gattin - es ist nicht sicher, ob noch Judith oder bereits Agnes von Saarbrücken - hatte, von ihrem Gemahl in der Stadt zurückgelassen, heldenmütig den Widerstand der Bürger angefeuert und alle Entbehrungen mit ihnen erduldet. Sie fiel in LOTHARS Hände, wurde aber von ihm reichlich beschenkt und hochgeehrt mit ihrem Gefolge entlassen. Wohl im Herbst des Jahres öffnete auch Nürnberg dem Könige die Tore. Auf der Kirchenversammlung zu Lüttich ließ LOTHAR im März 1131 durch Papst Innocenz II. über beide STAUFER und ihre Anhänger den Bann aussprechen, zog dann den Rhein herauf nach Straßburg und zerstörte in dessen Umgebung viele Burgen Friedrichs. Dieser selbst unternahm zur Rache für die ihm früher zugefügte Unbill wohl im Jahr 1132 einen Zug gegen die welfischen Orte Altdord, Ravensburg und Memmingen, wofür Herzog Heinrich hinwiederum bald darauf von Daugendorf an bis über die Burg Staufen hinaus sengte und brannte. Ja im Spätsommer des Jahres 1134 eroberte Heinrich, ehe noch LOTHAR abrückte, Ulm, wie es scheint, die letzte Hauptwehr der STAUFER. Er plünderte die Stadt und brannte sie mit Ausnahme der Kirchen nieder. LOTHAR selbst aber verheerte sofort ganz Schwaben in einer so greulichen Weise, wie man dies von einem Könige erfahren zu haben sich nicht erinnern konnte, und unterwarf vollends das ganze Herzogtum. Nach fast 10-jährigem Kampfe war die staufische Macht gebrochen.Friedrich erschien, als Kaiser LOTHAR mit seiner Gemahlin Richinza, einer Verwandten des Herzogs [Sie stammten beide von der Kaiserin Gisela ab, Richinza aus ihrer ersten, Friedrich aus ihrer dritten Ehe.], in den letzten Tagen des Oktober zu Fulda weilte, barfuß vor der Kaiserin, bat um Verzeihung und erreichte kraft ihrer Verwendung durch den anwesenden Legaten eine vorläufige Lösung auf ihm lastenden Bann und wenigstens Aussicht auf Begnadigung durch den Kaiser. Am 18. März des folgenden Jahres kniete er auf dem glänzenden Reichstage zu Bamberg öffentlich vor LOTHAR nieder und gelobte Gehorsam. Auf die Fürsprache der Fürsten und nicht ohne Einwirkung des Papstes ward ihm volle Verzeihung zuteil, nur sollte er vom Papste selbst die vollständige Lösung vom Banne gewinnen und zur Befreiung der Kirche das kaiserliche Heer im nächsten Jahre nach Italien zu begleiten geloben. Seine Güter und Lehen durfte er behalten, ja sogar die salische Erbschaft, soweit sie nicht streitig gewesen oder bereits über dieselbe anderweitig verfügt worden, wie dies zum Beispiel durch LOTHARS Nachgiebigkeit gegen die Kirche im Jahr 1133 hinsichtlich des mathildischen Hausgutes in Italien geschehen war. Auch zwischen Herzog Konrad und dem Kaiser erfolgte auf einem Hoftage zu Mühlhausen nach Michaelis 1135 die Aussöhnung unter ähnlichen Bedingungen, ja KONRAD wurde von LOTHAR sogar mit ansehnlichen Geschenken bedacht. Um dieselbe Zeit vergrößerte er seinen reichen Besitz in Franken durch die Vermählung mit Gertrud, einer Schwester des Grafen Gebhard von Sulzbach, und begleitete in den Jahren 1136 und 1137 den Kaiser als sein Bannerträger, tapfer für ihn kämpfend, auf seinem zweiten Römerzug, während Herzog Friedrich, ohne Zweifel mit Gutheißen des Kaisers, in Deutschland zurückblieb.
Während des großen weltgeschichtlichen Kampfes hatte im heutigen Württemberg kürzere Zeit eine unbedeutende Fehde getobt. Als der mächtige Graf Gottfried von Calw, zugleich rheinischer Pfalzgraf, im Beginn der 30-iger Jahre des Jahrhunderts (1131,1132 oder 1133) verstarb, hinterließ derselbe nur eine einzige erbfähige Tochter Uta, welche sich wohl nicht lange vor seinem Tode mit dem schon genannten Welf VI. vermählt hatte. Letzterer beanspruchte daher den großen Allodial- und Lehensbesitz seines Schwiegervaters, allein Gottfrieds Neffe, Graf Adalbert, welcher in seinen Erbansprüchen schon gegen seinen Oheim hatte zurückstehen müssen und sich daher zunächst von der Burg Löwenstein nannte, erhob sich gegen den erblustigen Welf und es kam, wohl im Jahr 1133, zum Waffengang. Adalbert bemächtigte sich der Burg Calw durch List, überfiel bei Nacht die calwische Burg Sindelfingen, brannte den Ort dabei nieder und führte reiche Beute nach seiner Burg Wartenberg bei Cannstadt. Welf dagegen eroberte dank seinen trefflichen Kriegsmaschinen sowohl letztere Burg, ehe die staufischen Brüder zu Adalberts Hilfe erschienen, als auch die für unbezwinglich geltende Feste Löwenstein, und legte beide in Asche. Da er sich nun gegen Calw wandte, hielt es Graf Adalbert für rätlich, sich ihm auf Gnade oder Ungnade zu ergeben, erhielt jedoch von dem großmütigen Sieger, wie berichtet wird, die Burg Calw und einige andere Besitzungen zu Lehen.
Als Kaiser LOTHAR auf dem Rückweg aus Italien den 4. Dezember 1137 verschied, machte sich sein Schwiegersohn, Herzog Heinrich der Stolze von Bayern, alle Hoffnungen auf den Thron. War er doch  von seinem Schwiegervater nicht bloß zum Erben Sachsens, sondern auch des Reichs ausersehen und bei weitem der mächtigste deutsche Fürst, da seine Gewalt von der Ostsee bis zum Mittelmeer reichte. Allein durch sein hochfahrendes Wesen hatte er viele verletzt, seine Macht schien allzu furchtbar und die Kirche insbesondere glaubte für sich von ihm nicht viel Gutes erwarten zu dürfen. Daher neigten manche Fürsten, auch solche, welche den STAUFERN früher feindlich gewesen waren, diesen letzteren zu, selbst Papst Innocenz II. ergriff deren Partei und ließ durch den bei ihm sehr einflußreichen Legaten Dietwin, Kardinalbischof von St. Rufina, einen geborenen Schwaben, für sich wirken. So wurde am 7. März 1138 zu Koblenz, hauptsächlich durch die Bemühung des Erzbischofs Adalbero von Trier und auch unter Herzog Friedrichs Mitwirkung, freilich nur von wenigen Adalbero vertrauten Großen, rheinländischen Geistlichen und einen lothringischen weltlichen Fürsten, KONRAD zum Könige gewählt und am 13. des Monats durch Dietwin zu Aachen gekrönt. Die im Winkel geschehene Wahl wurde jedoch bald immer mehr anerkannt und an dem von KONRAD für den Mai des Jahres ausgeschriebenen Reichtage zu Bamberg ihm fast allgemein gehuldigt.
Der neue König behielt nicht bloß an seinem Bruder, dem Herzog Friedrich, einen treuen, beständig in Eintracht mit ihm wirkenden Ratgeber, sondern es erscheinen auch sonst Angehörige mehrerer, schwäbischen und fränkischen Familien setzt häufig in seinem Hoflager. Nur mit einem der Großen kam es alsbald zum Streit, mit dem in seiner Hoffnung auf die Krone getäuschten Herzog Heinrich dem Stolzem, in dessen Hand der König, wie leicht begreiflich, die beiden Herzogtümer Sachsen und Bayern nicht vereinigt wissen wollte. Heinrich ließ zwar die Reichsinsignien auf dem Regensburger Reichstage ausliefern, allein Verhandlungen zwischen beiden zu Augsburg waren ohne Erfolg, und so verhängte KONRAD im Juli oder Anfang August des Jahres zu Würzburg die Acht über den Herzog, übertrug Sachsen an den Markgrafen Albrecht den Bären und entsetzte Heinrich bald darauf, um Weihnachten, zu Goslar auch seiner bayerischen Herzogswürde. In dem inzwischen ausgebrochenen Kampfe wußte sich Heinrich jedoch in Sachsen zu behaupten und hoffte auch in Bayern, welches den neuernannten Herzog, KONRADS Halbbruder, Markgraf Leopold IV. von Österreich anerkannt hatte, sich wieder festzusetzen, als er am 20. Oktober 1139 zu Quedlinburg durch einen schnellen Tod weggerafft wurde. Allein die welfische Partei erlahmte deshalb nicht, und am Stelle von Heinrichs 10-jährigen Sohne Heinrich (in späterer Zeit der Löwe zubenannt) verfocht die Interessen des Hauses in S-Deutschland sein Oheim Welf VI. Im Anfang November 1140 zog der König gegen Weinsberg, welches Welf hatte besetzen lassen, ohne Zweifel weil er es als allodiales Erbstück seiner Gattin Uta ansah, während KONRAD dasselbe als heimgefallenes Lehen für das Reich beanspruchte. In des Königs Gefolge befanden sich der Erzbischof Adalbert von Mainz, der Kardinalbischof Dietwin als päpstlicher Legat, die Bischöfe von Würzburg, Speier, Worms, Herzog Friedrich von Schwaben, Markgraf Hermann von Baden, Graf Adalbert von Calw, der Burggraf Gottfried von Nürnberg und andere. Die bereits am 15. des Monats umzingelter Stadt hielt sich tapfer; Welf machte zwar mit überlegener Macht einen Versuch, sie zu entsetzen, erlitt aber 21. Dezember eine vollständige Niederlage. Eine große Zahl der Seinigen fiel im Kampfe, andere fanden auf der Flucht im Neckar den Tod, er selbst entkam nur mit geringer Begleitung. Bald darauf mußte sich auch Weinsberg ergeben. KONRAD soll den in der Feste befindlichen Weibern das Leben geschenkt und ihnen erlaubt haben, was sie auf ihren Schultern tragen könnten, zu retten. Diese aber ergriffen als ihr Teuerstes ihre Männer, und als Herzog Friedrich ihnen dies wehren wollte, gestattete es der König mit dem Bemerken: "Ein Königswort darf nicht verdreht werden." Die Erzählung stammt noch aus dem gleichen Jahrhundert, allein es sind nicht zu unterschätzende Bedenken gegen sie erhoben worden, so dass die Sache als zweifelhaft erscheinen muß. Immerhin aber bezeugt sie rühmlich die Auffassung der Zeitgenossen von KONRADS Ehrenhaftigkeit der Treue der Weinsberger Frauen.
Durch den Erfolg bei Weinsberg befestigte der König seine Stellung in Oberdeutschland, und während er im Mai 1142 zu Frankfurt den jungen WELFEN Heinrich als Herzog von Sachsen anerkannte, bewog er ihn im Januar 1143 zum Verzicht auf Bayern, womit er seinen eigenen Halbbruder, den Österreicher Heinrich Jasomirgott, belehnte. Freilich machte jetzt Welf selbst Ansprüche auf dieses Herzogtum seiner Vorfahren und fiel vereint mit KONRADS Neffen, dem jungen Friedrich von Staufen, welcher durch die einseitige Bevorzugung der österreichischen Verwandtschaft am Hofe als STAUFER und als Sohn einer WELFIN sich gekränkt fühlen mochte, in die schwäbischen Besitzungen des Königs und dann auch in Bayern ein. Sie hatten jedoch wenig Erfolg; Welf verhielt sich in den nächsten Jahren ruhiger, machte er auch an den verschiedensten Orten gegen den König aufhetzen, und Friedriche rscheint den 4. September des Jahres mit seinem Vater beim Könige zu Ulm, war also damals wieder mit ihm ausgesöhnt. Aber auch in der nächsten Zeit zeigte er sich noch einige Male in bayerisch-schwäbischen Fehden als tapferer und glücklicher Kriegsmann.
Indessen waren die Tage Herzog Friedrichs II. gezählt. Nachdem er zu Alzei bei Worms schwer darniedergelegen, wohnte er noch dem großen Reichstage seines Bruders zu Speier bei, auf welchem der letztere am Weihnachtstag 1146, durch eine eindringliche Rede Bernhards von Clairvaux bewogen, das Kreuz nahm. Tief bekümmerte es den Herzog, dass der König seinem Sohn Friedrich, welchem er im Angesicht seines nahen Todes bereits die Verwaltung seines Landes übertragen und den Schutz seiner zweiten Gemahlin und ihrer Kinder anvertraut hatte, gleichfalls die Erlaubnis zur Kreuzfahrt gab. Auch ein Besuch, welchen ihm der heilige Bernhard machte, hatte seine Stimmung nicht geändert, als er am 6. April 1147 jenseits des Rheins an einem nicht bekannten Platze, vielleicht dem von ihm gegründeten Hagenau, verstarb. Unfern des letztgenannten Ortes, in der Benediktiner-Abtei St. Walpurgis, ward er beerdigt. Er hatte sich durch kriegerische Tapferkeit, Geschäftsklugheit, Leutseligkeit und Freigebigkeit Achtung wie Liebe erworben. Aus seiner 1. Ehe mit der welfischen Judith stammten sein Nachfolger und Judith, Gemahlin des Herzogs Matthäus von Ober-Lothringen; aus der 2. Ehe mit Agnes von Saarbrücken der nachherige Pfalzgraf Konrad (+ 1195) und Claritia, Gemahlin des Landgrafen Ludwig des Eisernen von Thüringen.