Richardis                                                  Gräfin von Spanheim
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    -9.7. um 1072
 

Erb-Tochter des Grafen Engelbert IV. im Pustertal (SIGHARDINGER) und der Liutgard

Richardis starb als Pilger in Spanien.

Fenske Lutz: Seite 200,205
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

Vermutlich in Verbindung mit den SALIERN gelangten die SPANHEIMER in das bayerische Stammesgebiet, wo sie rasch heimisch wurden. Graf Siegfried heiratete eine Frau bayerischer Herkunft mit Namen Richgarda, durch deren Erbgut der Besitz der SPANHEIMER in Kärnten eine beträchtliche Ausweitung erfuhr [Tyroller hält sie für eine Tochter des SIEGHARDINERS Engelbert IV., vgl. Genealogie des altbayerischen Adels Tafel 5, Seiite 98, Seite 93 Nr. 19, Seite 95 Nr. 28.].
Aus der Ehe Siegfrieds mit Richgarda gingen drei Söhne hervor: Graf Engelbert I., der zur Zeit Erzbischof Gebhards Hochstiftsvogt von Salzburg war, Hermann, der spätere Burggraf von Magdeburg, und Hartwig.
Schon zu einem früheren Zeitpunkt wird deutlich, dass auch die engsten Verwandten Hartwigs dem Hirsauer Reformmönchen nahe standen. Richgarda, die Mutter des Erzbischofs, hatte nach dem Tode ihres Gatten, auf ihrem Burgsitz im Tal der Lavant eine Kirche unter dem Patrizonium des Apostel Paulus gegründet.
Auch Richgarda, die Mutter Hartwigs von Magdeburg, unternahm eine Santiago-Wallfahrt.

Lechner, Karl: Seite 325 A. 80
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"Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

Abzulehnen ist auch die Meinung Tyrollers, es handle sich um den 1048 genannten Grafen Siegfried im Pustertal, einen SPANHEIMER (DH. III. 209)., der mit einer SIEGHARDINGERIN Richgardis verheiratet war und 1065 starb (Tyroller, Genealogie 263 f., Tafel 20; 95, 99 u. ä.). Schon die Besitzgeschichte dieser Gegend schließt das aus.

Claude, Dietrich: Band I Seite 351
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"Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert"

Hartwig entstammte einem angesehenen süddeutschen Geschlecht [Müller-Alpermann, op. cit., p. 9. G. Bode, Über die Herkunft des Erzbischofs Hartwig, des Burggrafen Hermann und des Dompropstes Hartwig von Magdeburg, MGbll. 3, 1868, pp. 190-208. O. Frhr. von Reitzenstein, Erzbischof Hartwig von Magdeburg, Neue Mitteilungen 12, 1, 1868, p. 245. Da die Eheschließung der Eltern Hartwigs spätestens 1023 erfolgte (ibid. p. 248), setzt er die Geburt Hartwigs um 1025, doch erscheint der Ansatz zu früh zu sein: Hartwig war allenfalls das 2. Kind seiner Eltern, sein Bruder Engelbert erbte die Würde seiens Vaters.]. Sein Vater, Graf Siegfried von Sponheim, hatte die im Kärntner Lavanttal begüterte Richardis geheiratet [Fundatio monasterii S. Pauli in Caranthia c. 7, MGH SS XV, 2, p. 1060.]. Die Eltern Hartwigs waren sehr religiös gesinnt: der Vater nahm 1064 an der großen Pilgerfahrt nach Jerusalem teil, die unter Leitung Siegfrieds von Mainz stattfand, die Mutter unternahm nach dem Tode ihres Manners eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. Ihr Sohn Engelbert gründete zusammen mit seinen Geschwistern das Kloster St. Paul im Lavanttal, das zur Grablege der Familie wurde.
 
 
 
 

  oo Siegfried I. Graf von Spanheim
              -7.2.1065
 
 
 

Kinder:

  Hermann I. Burggraf von Magdeburg (1080-1118)
  um 1025/30 -22.7.1118

  Hartwig Erzbischof von Magdeburg (1079-1102)
  um 1025-17.6.1102

  Engelbert I. Graf von Spanheim
  um 1023-1.4.1096
 
 
 
 

Literatur:
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Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band I Seite 351 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 200,205,274 A. 313 - Klaar, Karl-Engelhard: Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, Klagenfurt 1966 Seite 90,119 - Lechner, Karl: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 325 A. 80 -