SAARBRÜCKEN Grafschaft
 

Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1210
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Saarbrücken
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Grafschaft

Sie entstand um 1100 aus dem Metzer Lehen Burg Saarbrücken, Völklingen und den großen Wäldern beiderseits der mittleren Saar sowie aus der Vogtei über das Kollegiatstift St. Arnual und die Benediktinerinnenabtei Neumünster an der Blies, die den Kern des späteren Amtes Ottweiler bildete. Weiterer Besitz in Lothringen und im Elsaß sowie Vogteien über oberrheinische Klöster, die durch jüngere Söhne auf den Bischofsstühlen Mainz, Speyer und Worms erworben worden waren, wurden schon im 12. und 13. Jh. zur Ausstattung der Linien Werd, Leiningen und Zweibrücken verwendet, so daß die Grafschaft Saarbrücken auf das Gebiet an der mittleren Saar und der Blies beschränkt blieb und nur durch die Vogtei über die Frauenabtei Herbitzheim geringfügig an der oberen Saar ausgedehnt werden konnte. Nachdem das Erste Grafenhaus, das über den 1080 erwähnten Grafen Sigibert im Saargau genealogische nicht weiter zurückverfolgt werden kann, erloschen war, folgte 1274 der Sohn des Mathilde von Saarbrücken aus ihrer 1. Ehe mit Simon von Commercy an der oberen Maas. Mitglieder der neuen Dynastie begegnen öfter in militärischen und diplomatischen Diensten der französischen Könige. Graf Johann I. von Saarbrücken-Commercy vermählte bald nach 1350 seine Erbtochter mit Graf Johann von Nassau. 1381 vereinigte beider Sohn Philipp I. die nassauischen Stammlande zwischen Lahn und Main mit den Landen an Saar und Blies, doch erfolgte schon 1442 eine Teilung unter seine beiden Söhne in eine links- und eine rechtsrheinische Linie.

Quellen und Literatur:
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A. Ruppersberg, Gesch. der ehem. Gft. S., 1. T., 1908 - Ders., Gesch. der Stadt S., I, 1913 - A.H. Jungk, Reg. zur Gesch. der ehem. nassau-saarbrück. Lande (Geschichtl. LK des Saarlandes, II, 1977), 279-315 - H. Klein, S. Dt. Städteatlas, Lgf. II, Nr. 13, 1979 - H.-W. Herrmann, Städte im Einzugsbereich der Saar (Publications Luxembourg 108, 1992), 295-298.