Lexikon des Mittelalters:
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Saalfeld,
Kloster (1526-32 aufgegeben) in Thüringen.
Erzbischof Anno II. von Köln errichtete in der ehemaligen ottonischen Reichsburg auf dem Petersberg, die er 1056 von Königin Richeza von Polen erhalten hatte, nach ihrem Tode ein Kanonikerstift, besonders zur Bekehrung des sorbischen Orlalandes. Das Stift ersetzte Anno 1071 durch ein Kloster mit Mönchen aus den Reformkloster Siegburg und St. Pantaleon in Köln. Vom Gründer unter anderem mit großem Besitz im Orlaland und Frankenwald sowie in Coburg dotiert, galt Saalfeld als reichste Abtei Thüringens. Dem Kölner erzbischöflichen Eigenkloster übertrug der Erzbischof von Mainz als Diözesan die Seelsorge im Orlagau. Seit dem Übergang der kölnischen Besitzungen in und um Saalfeld an das Reich (wohl 1180) und der Stadt Saalfeld an die Grafen von Schwarzburg (1208) ist die Rechtsstellung des Klosters unklar; 1475 und 1497 zählte der Abt zu den Reichsfürsten. Vögte waren seit etwa 1208 die Grafen von Schwarzburg, später auch die Grafen von Orlamünde, seit 1344/45 die Wettiner.
K. Heinemeyer