Rappmann Roland/Zettler Alfons: Seite 443-444
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"Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter"

BURKHARD III. VON SCHWABEN
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Necr. B 11.11. "Burchardus dux", Herzog von Schwaben 954-973, + 11./12.11.973

Weitere Necrologbelege:
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Einsiedeln, Necr., zum 11.11.: "Burgardus dux" (Seite 361, vgl. Keller Seite 165); St. Gallen, Necr. 2, zum 12.11.: "Obitus ... Purchardi ducis Alamannorum" (p. 346, Seite 58); Weißenburg, Necr., zum 12.11.: "Burghertus dux" (Seite 38); Merseburg, Necr., zum 12.11.: "Burgardus dux" (fol. 7r, Seite 11 b 63); Einsiedeln, Jahrzeitbuch, zum November: "Burkhardus dux iunior obiit, qui ut supra patet, cum matre sua Regelinda dedit Stevegia, Kaltbrunnen et Lindenowa" (Seite 370, vgl. Keller Seite 162).

Literatur:
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Zotz, Der Breisgau, besonders Seite 133 und Seite 148ff.; Maurer, Der Herzog von Schwaben, passim; Biograph. Wörterbuch I Sp. 394f.: Die Klostergemeinschaft von Fulda 2,1 Seite 399 H 7; Althoff, Adels- und Königsfamilien H 39; Zettler, Die frühen Klosterbauten Seite 115 ff. Zum Todestag: Stälin, Wirtembergische Geschichte 1 Seite 459 Anm. 3; Schmid, Die älteste Geschichte 1 Seite 322 Anm. 188; Uhlirz, Jahrbücher 1 Seite 40 mit Anm. 18, BMi 643a; Keller, Einsiedeln Seite 162 Anm. 86.

Burkhard, der heute allgemein als Sohn Herzog Burkhards II. von Schwaben und Reginlinds gilt (vgl. Büttner, Heinrichs I. Südwest- und Westpolitik Seite 43ff.), war mit Hadewig, der Tochter Herzog Heinrichs I. von Bayern und dessen Frau Judith, einer Tochter Herzog Arnulfs von Bayern, vermählt. Die Beziehung Burkhards zur Reichenau sind uns heute besonders durch die Chronik des Gallus Öhem Seite 19 überliefert. Der bedeutende Besitz der Reichenau um Schleitheim (westlich des Randen) geht danach auf Burkhard III. zurück und nicht etwa auf seinen Vater; vgl. Beyerle, Grundherrschaft Seite 470, Ders.; Von der Gründung Seite 112/18, Mayer, Die Anfänge Seite 13 und Maurer, Das Land Seite 51ff.
Hervorzuheben sind die beiden Besuche des Herzogs auf der Insel in den Jahren 965 und 972; es sind die einzigen nachweisbaren Aufenthalte des Herzogs im alemannischen Raum überhaupt; vgl. BO 370/71 und BMi 603 und dazu Zotz Seite 148 mit Anm. 178. Darüber hinaus intervenierte Burkhard für das Inselkloster (D O I 277) und wurde schließlich auch dort in der Erasmuskapelle beigesetzt, vgl. Herimanni Aug. Chron. Seite 116 ad a. 973 und dazu Beyerle, Von der Gründung Seite 112/18 Anm. 100b sowie Maurer Seite 171 und neuerdings Zettler, Die frühen Klosterbauten Seite 115ff.
Es zeigt sich aber nicht zuletzt an der im jüngeren Teil des Reichenauer Verbrüderungsbuches p. 149A1-5/B1-2 enthaltenen Konventliste des von Herzog Burkhard und seiner Frau Hadewig auf dem Hohentwiel gegründeten Burgklosters, daß sogar eine Beziehung der Reichenau zu der "Herzogspfalz" (Maurer Seite 51) auf dem Hohentwiel bestanden hat; zu dieser Konventsliste, die zu Lebzeiten des Herzogs erstellt worden sein soll, vgl. Beyerle; Das Burgkloster Seite 128ff und Geuenich, Listen. Dagegen muß Franz Beyerle und Hagen Kellers These, Burkhard sei unter anderem auch mit seiner Gemahlin in das Reichenauer Verbrüderungsbuch p. 8X2-4 eingetragen worden, eingehender geprüft werden. Neben dem Reichenauer Necrolog nennt nur das um 1000 entstandene Einsiedler Totenbuch den 11.11. als Todestag des Herzogs, sonst wird der 12.11. genannt.