BURKHARD III. VON SCHWABEN
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Necr. B 11.11. "Burchardus dux", Herzog von Schwaben 954-973, + 11./12.11.973
Weitere Necrologbelege:
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Einsiedeln, Necr., zum 11.11.: "Burgardus dux"
(Seite 361, vgl. Keller Seite 165); St. Gallen, Necr. 2, zum 12.11.: "Obitus
... Purchardi ducis Alamannorum" (p. 346, Seite 58); Weißenburg,
Necr., zum 12.11.: "Burghertus dux" (Seite 38); Merseburg, Necr.,
zum 12.11.: "Burgardus dux" (fol. 7r, Seite 11 b 63); Einsiedeln,
Jahrzeitbuch, zum November: "Burkhardus dux iunior obiit, qui ut supra
patet, cum matre sua Regelinda dedit Stevegia, Kaltbrunnen et Lindenowa"
(Seite 370, vgl. Keller Seite 162).
Literatur:
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Zotz, Der Breisgau, besonders Seite 133 und Seite 148ff.;
Maurer, Der Herzog von Schwaben, passim; Biograph. Wörterbuch I Sp.
394f.: Die Klostergemeinschaft von Fulda 2,1 Seite 399 H 7; Althoff, Adels-
und Königsfamilien H 39; Zettler, Die frühen Klosterbauten Seite
115 ff. Zum Todestag: Stälin, Wirtembergische Geschichte 1 Seite 459
Anm. 3; Schmid, Die älteste Geschichte 1 Seite 322 Anm. 188; Uhlirz,
Jahrbücher 1 Seite 40 mit Anm. 18, BMi 643a; Keller, Einsiedeln Seite
162 Anm. 86.
Burkhard, der heute
allgemein als Sohn Herzog Burkhards II. von Schwaben und Reginlinds
gilt (vgl. Büttner, Heinrichs I. Südwest- und Westpolitik Seite
43ff.), war mit Hadewig, der Tochter
Herzog
Heinrichs I. von Bayern und dessen Frau Judith, einer Tochter
Herzog Arnulfs von Bayern, vermählt.
Die Beziehung Burkhards zur Reichenau
sind uns heute besonders durch die Chronik des Gallus Öhem Seite 19
überliefert. Der bedeutende Besitz der Reichenau um Schleitheim (westlich
des Randen) geht danach auf Burkhard III.
zurück und nicht etwa auf seinen Vater; vgl. Beyerle, Grundherrschaft
Seite 470, Ders.; Von der Gründung Seite 112/18, Mayer, Die Anfänge
Seite 13 und Maurer, Das Land Seite 51ff.
Hervorzuheben sind die beiden Besuche des Herzogs auf
der Insel in den Jahren 965 und 972; es sind die einzigen nachweisbaren
Aufenthalte des Herzogs im alemannischen Raum überhaupt; vgl. BO 370/71
und BMi 603 und dazu Zotz Seite 148 mit Anm. 178. Darüber hinaus intervenierte
Burkhard
für
das Inselkloster (D O I 277) und wurde schließlich auch dort in der
Erasmuskapelle beigesetzt, vgl. Herimanni Aug. Chron. Seite 116 ad a. 973
und dazu Beyerle, Von der Gründung Seite 112/18 Anm. 100b sowie Maurer
Seite 171 und neuerdings Zettler, Die frühen Klosterbauten Seite 115ff.
Es zeigt sich aber nicht zuletzt an der im jüngeren
Teil des Reichenauer Verbrüderungsbuches p. 149A1-5/B1-2 enthaltenen
Konventliste des von
Herzog Burkhard
und seiner Frau Hadewig auf dem Hohentwiel
gegründeten Burgklosters, daß sogar eine Beziehung der Reichenau
zu der "Herzogspfalz" (Maurer Seite 51) auf dem Hohentwiel bestanden hat;
zu dieser Konventsliste, die zu Lebzeiten des Herzogs erstellt worden sein
soll, vgl. Beyerle; Das Burgkloster Seite 128ff und Geuenich, Listen. Dagegen
muß Franz Beyerle und Hagen Kellers These, Burkhard
sei unter anderem auch mit seiner Gemahlin in das Reichenauer
Verbrüderungsbuch p. 8X2-4 eingetragen worden, eingehender geprüft
werden. Neben dem Reichenauer Necrolog nennt nur das um 1000 entstandene
Einsiedler Totenbuch den 11.11. als Todestag des Herzogs, sonst
wird der 12.11. genannt.