Im Dezember konnte im thüringischen Arnstadt bei
einer großen Reichsversammlung der Schlußstrich gezogen werden.
Liudolf
und Konrad mußten förmlich auf ihre Herzogsämter verzichten,
nicht jedoch auf ihre Eigengüter. Um die Schwaben zurückzugewinnen,
verlieh OTTO den Dukat an Burchard
III. aus der einheimischen Dynastie
der HUNFRIDINGER, deren Ansprüche
ebenso berücksichtigt wurden wiedie Verwandtschaft der Königin,
wenn er, wie angenommen wird, Sohn Burchards II. und damit Bruder
Bertas,
der Mutter Adelheids, gewesen ist.
Seine Verbindung mit dem Königshaus wurde bald durch seine Ehe mit
Hadwig,
der Tochter Heinrichs von Bayern, verstärkt.
Die Herzogsburg auf dem Hohentwiel ergänzte er zu einer "Herzogspfalz"
durch Gründung eines Klosters, wo der heilige Georg als Spezialpatron
des Herzogspaares bereits unter Hervorhebung seines Kriegerstandes verehrt
wurde - eine auffallende Parallele zum ottonischen
Mauritius-Kult im Magdeburger "Pfalzkloster".
Im Juni 965 unterlag Adalbert
einem
schwäbisch-italienischen Aufgebot Burchards
III. und zog sich in die Berge, später auf byzantinisches
Gebiet in S-Italien zurück.
Solche Besorgnis fand nur allzubald ihre Bestätigung
in einer wachsenden süddeutschen Opposition gegen den jungen Kaiser,
der mit knapp 18 Jahren dem Vater an der Seite der griechischen Gemahlin
gefolgt war. Schon bei der ersten Bistumsvakanz vermochte er sich nicht
durchzusetzen. Der zum Nachfolger Ulrichs von Augsburg, des verläßlichen
Helfers seines Vaters, erhobene HUNFRIDINGER Heinrich
verdankte sein Amt dem Zusammenspiel des bayerischen und des schwäbischen
Herzogshofes, Heinrichs des Zänkers,
wie ihn schon Zeitgenossen nannten, und seiner Mutter, der LUITPOLDINGERIN
Judith auf der einen, Herzog Burchards III. von
Schwaben und seine Gemahlin Hadwig,
Schwester des Zänkers und Tochter
Judiths, auf der anderen Seite. Als Sohn Burchards, des Markgrafen der
bayerischen Ostmark, und einer Schwester Judiths war Bischof Heinrich Exponent
der beiden süddeutschen Herzogsdynastien zugleich.
Als im November 973 Burchard
III. kinderlos starb, scheint seine Witwe Hadwig
nach dem Vorbild Reginlindes, der Witwe Burchards II.,
und deren Heirat mit dem KONRADINER
Hermann ihrerseits durch eine neue Heirat die Nachfolge im
Herzogtum nach eigenen Wünschen haben bestimmen wollen.