Einziger Sohn des Grafen Amadeus IV. von Savoyen
aus seiner 2. Ehe mit der Cäcilie de Baux, Tochter des Seneschalls
von Venaissin Vicomte Barral de Marseille
Lexikon des Mittelalters: Band II Seite 422
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Bonifaz (Boniface), Graf von Savoyen 1253-1263
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+ Anfang Juni 1263
Sohn von Amadeus IV., Grafen von Savoyen und Markgrafen in Italien, und der Cecile (Caecilia) des Baux, trat minderjährig die Erbfolge an (10.-11. Juni 1253). Er wurde der Vormundschaft seines Onkels Thomas von Savoyen, der früheren Grafen von Flandern und Herren von Piemont, unterstellt, der bis zu seinem Tode 1259 die Regentschaft ausübte. Zwei Momente waren für diese Periode von Bedeutung: Zum einen forderte der Onkel von Bonifaz, Peter von Savoyen, durch Heirat Herr von Faucigny, seinen Anteil am Erbe; 1255 wurden Chablais, Chillon und das untere Wallis an Peter, der in dieser Periode seine Expansionspolitik auf die helvetischen Gebiete richtete, abgetreten. Während der nominellen Herrschaft von Bonifaz bestimmte zum anderen Thomas' abenteuerliche Italienpolitik die Situation in Savoyen; Thomas kämpfte gegen das Autonomiestreben der Städte Turin und Asti und starb 1259 während der Vorbereitungen eines seiner Feldzüge; somit hat Bonifaz nur vier Jahre (1259-1263) ohne Vormund regiert. Nach seinem frühen Tod folgte sein Onkel Peter II. ihm in der Grafenwürde nach.
Literatur:
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L. Wurstemberger, Peter II., Gf. v. Savoyen, Mgf. in
Italien, 4 Bde, 1856-1858
BONIFATIUS
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* 1244, + 1263
Bonifaz
folgte 1253 unter der Vormundschaft der Mutter und den mit ihr
streitenden Onkeln. Er bekam wegen seiner Stärke den Beinamen "Rolandus",
kämpfte zeitweise in Flandern mit, nahm die alten Fehden wieder auf,
geriet im Krieg gegen Montferrat, nach einem siegreichen Gefecht bei Rivoli
leichtsinnig geworden, in Turiner Gefangenschaft, aus der trotz päpstlicher
Intervention nicht mehr herauskam. Er wurde in harter Haft gehalten und
starb aus Gram.