Judith                                           Königin von Ungarn
--------                                          Herzogin von Polen
Sommer 1054-14.3.1092/96
Goslar
 

Jüngste Tochter des Kaisers HEINRICH III. aus seiner 2. Ehe mit der Agnes von Poitou, Tochter von Herzog Wilhelm V.
 

Schwennicke Detlev: Tafel 12
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

JUDITH-MARIA
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* (1054), + 14. III (1092-1096)

  I oo 1063
          SALOMON 1063/74 König von Ungarn (ARPADEN)
                    + gefallen 1087

  II oo um 1089
          WLADYSLAW I. HERMANN 1080 Fürst von Polen
                    + 4. VI 1102



Schnith Karl: Seite 123
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"Frauen des Mittelalters in Lebensbildern."

DIE NACHKOMMEN KAISERIN AGNES'

6. JUDITH/SOPHIE
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* wahrscheinlich Sommer 1054 in Goslar
+ 14.3.1092 oder später, wohl vor 1096

  1. oo nicht vor 1066
           KÖNIG SALOMO VON UNGARN (1063-1074, + 1087)

  2. oo 1088
           WLADYSLAW/HERMANN von Polen (1081-1102)



Schnith Karl Rudolf: Seite 204
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"Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern."

DIE NACHKOMMEN KAISER HEINRICHS III.

3. JUDITH/SOPHIE
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* 1047 in Oberitalien
+ 14.3. um 1093/95

  1. oo 1063
           SALOMON, König von Ungarn
 
  2. oo 1088
           WLADYSLAW I. HERMANN, Herzog von Polen

Judith wurde 1058 mit dem ungarischen Thronfolger/Mit-König Salomon verlobt. 1060 mußte Salomon mit seiner Braut aus Ungarn nach Bayern fliehen. 1063 konnten beide mit deutscher Hilfe nach Ungarn zurückkehren. 1074 wurde Salomon gestürzt (+ um 1087). Die zweite Ehe der Judith mit dem Polen-Herzog trug dazu bei, die deutsch-polnischen Beziehungen friedlich zu gestalten.



Black-Veldtrup Mechthild: Seite 43,53,125
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"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

Die Ausstellung des Diploms für Hainburg erfolgte 1058 in Regensburg auf dem Rückweg von der ungarischen Grenze, wo im Rahmen eines Friedensschlusses zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich die Verlobung des ungarischen Thronfolgers Salomo mit Judith, der jüngsten Tochter von Agnes, stattgefunden hatte. Judith lebte von Mai oder Juli 1074 bis 1088 mit kurzen Unterbrechungen in Regensburg und ist, wie ihre Mutter, in den Regensburger Necrologien von St. Emmeran, Obermünster und Prüll verzeichnet (zum 14. März). Ihr standen also die Verbindungen zu Gebote, die Agnes in Regensburg aufgebaut hatte. Ihre eigenen engen Beziehungen zu St. Emmeran lassen sich aus der Tatsache ableiten, dass sie anläßlich ihrer Heirat mit Herzog Wladyslaw Hermann von Polen im Jahre 1088 ein in diesem Kloster hergestelltes, von HEINRICH IV. in Auftrag gegebenes Evangeliar mit an den polnische Hof nahm, das heute in der Bibliothek des Domkapitels in Krakau aufbewahrt wird. Von den Kontakten zwischen Mutter und Tochter während Judiths Regensburger Zeit zeugt ein Brief Gregors VII. an die ungarische Königin vom Januar 1075. Judith hatte, wie sich aus Gregors Schreiben erschließen läßt, ihre Mutter offenbar darum gebeten, den Papst im ungarischen Thronstreit zu einer Unterstützung ihres Ehemannes, König Salomo, zu bewegen.
Für den Fall, dass man, der Vermutung Schwarzmaiers folgend, das an der Grenze des deutschen Reiches zu Ungarn liegende Marienstift auf der Hainburg als Dotalgut der jüngsten Tochter Judith ansehen wollte, was jedoch meines Erachtens unwahrscheinlich ist, wäre allerdings noch eine andere Möglichkeit des Übergangs an Bamberg denkbar: Judith heiratete nach dem Tod König Salomos von Ungarn in zweiter Ehe Herzog Wladyslaw Hermann von Polen; sie könnte Hainburg ihrem Kaplan Otto, dem späteren Bischof von Bamberg (1102-1139), der sie nach Polen begleitet hatte, geschenkt haben, der es seinerseits an die Bamberger Kirche weitergegeben haben könnte.
Nach den überzeugenden Überlegungen Balzers fand die zweite Eheschließung Judiths, die seit 1087 Witwe König Salomos von Ungarn war, mit Herzog Wladyslaw Hermann von Polen im Jahre 1088 statt. Da die Geburt von drei Töchtern aus dieser Ehe überliefert ist, ist das Jahr 1092 errechneter Terminus post quem. Im Gegensatz dazu nennt Friese die Jahre 1093/95; Labuda, der annimmt, Judith habe die letzten Jahre ihres Lebens mit ihrer Tochter Adelheid, die von dort aus mit Markgraf Diepold von Vohburg verheiratet worden sei, in Regensburg verbracht, legt sich im Hinblick auf das Todesdatum nicht fest; da Adelheid aber, den Schlußfolgerungen des Autors zufolge, Diepold um 1110 geheiratet haben wird, geht er offenbar von einem sehr späten Todesjahr ihrer Mutter aus.
 
 
 
 

    1065/66
  1. oo Salomon König von Ungarn
          1052-   1087

    1088
  2. oo Wladislaw I. Herzog von Polen
           1043-4.6.1102
 
 
 
 

Kinder:
1. Ehe

  Sophie
          - um 1100

  oo Poppo Graf von Berg-Schelklingen
              -

2. Ehe

  Agnes Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg
         -   1126/27

  Adelheid
         -

  oo Diepold III. Markgraf von Cham und Vohburg
             -   1146

  Tochter
         - vor 12.5.1112

  oo Jaroslaw Fürst von Wladimir
              -   1123
 
 
 
 

Literatur:
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Black Mechthild: Die Töchter Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes, in: Vinculum Societatis. Festschrift für Joachim Wollasch, 1991 Seite 36-57 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 11-380 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 169,255,269 - Brunos Buch vom Sächsischen Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen 1986, Seite 9,83 - Bulst-Thiele, Marie Luise: Kaiserin Agnes, Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance Herausgegeben von Walter Goetz Band 52, Leipzig 1933 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band III Seite 198 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 138 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 56,169 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 123 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 204 - Schwarzmaier Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 17,81,103 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 12 -