QUERFURT
 

Hermann Grote Stammtafeln Europäische Herrscher- und Fürstenhäuser Seite 240
 

Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 364
********************
Querfurt
-----------

Stadt in Sachsen-Anhalt, westlich von Halle/Saale

Die im Hersfelder Zehntverzeichnis um 890 genannte urbs Curnfurdeburg über einer Furt durch die Querne entwickelte sich in ottonischer Zeit zu einer marktähnlichen Siedlung. Die bis zum späten Mittelalter zu einer erstrangigen Festung ausgebaute Burg war Stammsitz der seit um 1000 nachweisbaren Edlen Herren von Quedlinburg, die seit 1136 als Lehnsleute der Erzbischöfe von Magdeburg das dortige Burggrafenamt innehatten und in mehrfacher Verzweigung im hohen Mittelalter in der Landes- und Reichspolitik eine beachtliche Stellung einnahmen. Aus dem Hause QUERFURT ging 1229 die jüngere Linie der Grafen von Mansfeld hervor. Beim Aussterben des Hauses QUERFURT fiel das kleine Territorium an das Erzstift Magdeburg. Die bei der Stadt entstandene Stadt erhielt vor 1198 Stadtrecht, im 13. Jh. einen Rat und das Münzrecht, am Ende des Mittelalters die hohe Gerichtsbarkeit.

Literatur:
-----------
H. Wäscher-H. Giesau, Burg Q., 1941 - Atlas des Saales- und mittleren Elbegebietes, hg. O. Schlüter-O. August, 2. T., 1960, Bl. 39; Beih. 216ff. - H. Helbig, Der wettin. Ständestaat, 1980, 117-121.