Der Grund dafür lag in der Ehe des
Böhmen-Königs,
der, um Konstanze heiraten zu
können,
seine erste Gattin, die Mutter seiner Kinder, verstoßen hatte; es
war dies Adela von Meißen.
Dieses
Vorgehen brachte ihm die erbitterte Feindschaft der WETTINER
ein, und damit entstand zwischen wichtigen Parteigängern
PHILIPPS
eine schwerwiegende Auseinandersetzung.
So hatte Innozenz
Otakars Königtum infrage
gestellt,
da es nicht von OTTO,
dem rechtmäßigen König, verliehen worden war.
Andererseits
signalisierte die Kurie Entgegenkommen in einer für Böhmen
sehr
wichtigen Frage: die Stellung des Prager Bistums. Für Otakar
kam als weiterer Beweggrund für einen Frontwechsel hinzu, dass die
WETTINER
in PHILIPPS Gunst standen, die Otakar
nicht verziehen, dass er ihre Schwester Adela versoßen
hatte. Wie Arnold von Lübeck
berichtet, drängten gerade in dieser Situation Markgraf
Dietrich von Meißen und Herzog Bernhard den
STAUFER, Otakar
das Königtum wieder abzuerkennen und an seine Stelle Theobald,
einen Verwandten, zu setzen [2 Arnold von Lübeck, 223f.].
Dagegen
reiste der Legat Guido mit dem
Auftrag nach Böhmen, den König
in seiner Absicht zu bestärken und den lokalen Adel für die
Sache
OTTOS zu gewinnen.
Auch der Streitpunkt mit den WETTINERN konmnte
endlich aus der Welt geschafft werden. Otakar
fand sich bereit, die verstoßene Adela
wieder in ihre rechte als Gattin und Königin
einzusetzen.
Dieser Entschluss mochte ihm zu diesem Zeitpunkt leichter fallen, da
sich
in Ungarn die Lage geändert hatte.
Auch im Lager der Anhänger König
PHILIPPS fehlte es nicht an Zwistigkeiten. So war die
Feindschaft
zwischen dem Böhmen-KKönig und den WETTINERN wieder
aufgebrochen.
Hatte es nach der Rückkehr Otakars
an die Seite des STAUFERS und dem
Tod
des ersten Sohnes aus seiner zweiten Ehe mit der ungarischen Prinzessin
nach einem Ausgleich ausgesehen, so stellte sich nach der Geburt eines
zweiten Sohnes alles wieder anders dar. Otakar
dachte nicht mehr daran, sich von Konstanze
zu trennen und Adela in die alten
Rechte
einzusetzen. Die Verlobung dieses Erben mit der Königs-Tochter
Kunigunde musste für die
WETTINER
bedeuten, dass PHILIPP diese
Entwicklung
begrüßte.