Älterer Sohn des Herzogs
Wartislaw I. von Pommern
Lexikon des Mittelalters: Band II Seite 324
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Bogislaw I., Herzog von Pommern seit 1156
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* um 1130 (?), + 18. März 1187
Sohn von Wartislaw I.
1159
1. oo Walburga von Dänemark
- 1177
1177
2. oo Anastasia von Polen, Tochter Fürst Mieszkos III.
-
Übernahm erst nach dem Tod seines Onkels Ratibor 1155/56 zusammen mit seinem Bruder Kasimir I. die Regierung. Trotz der Teilung des Herzogtums behielt Bogislaw die Oberhoheit und führte manchmal (besonders auf Münzen) den Königstitel. Angesichts der sächsischen und dänischen Expansion unterstützte Bogislaw 1164 den Abodriten-Fürsten Pribislaw, wurde jedoch Lehnsmann Heinrichs des Löwen, auf dessen Wunsch er sich an der Eroberung Rügens durch die Dänen (1168) beteiligte. Vergebens suchte Bogislaw in der Folgezeit Unterstützung gegen Dänen und Sachsen bei dem polnischen Fürsten Mieszko III., dessen Tochter er heiratete. 1180 erbte Bogislaw den Anteil des Bruders und wurde 1181 anläßlich seines Erscheinens im kaiserlichen Lager von Lübeck von FRIEDRICH BARBAROSSA mit seinem Land belehnt. Bogislaw I. konnte sich jedoch auf die Dauer nicht gegen die dänische Expansion behaupten; nach mehreren dänischen Plünderungszügen unterwarf er sich 1185 König Knut VI. und wurde dessen Vasall.
Literatur:
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NDB -PSB - O. Eggert, Die Wendenzüge Waldemars I. und Knuts VI.
v. Dänemark nach Pommern und Mecklenburg, BSt NF 29, 1927, 9-149 -
Ders., Dän.-wend. Kämpfe in Pommern und Mecklenburg (1157-1200),
BSt NF 30, H. 1, 1928, 1-74 - F. Curschmann, Die Belehnung Hzg. B.s I.
v. Pommern im Lager vor Lübeck (1181), PJ 31, 1937, 5-33.
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Heinrich Klauser: Seite 35
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"Lexikon deutscher Herrscher ud Fürstenhäuser"
Bogislaw I., Herzog von Pommern
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um 1130-18.3.1187
Bogislaw I. war ein Lehensnehmer
des dänischen Königs Waldemar I. und
vorübergehend auch Heinrichs des Löwen. Nach dem Sturz der WELFEN
wurde Bogislaw 1181 für seine
Verdienste um die Ostkolonisation von Kaiser FRIEDRICH
I. als Herzog von Slawen anerkannt. Dennoch mußte
Bogislaw 1185 sich der Oberhoheit des dänischen Königs
unterwerfen.
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Bogislaw I. folgte zu Stettin,
hatte viel Zwist mit seinem Bruder Kasimir,
kämpfte aber mit ihm und Mecklenburg gegen Heinrich den Löwen,
verlor am 1. Juli 1164 die Schlacht bei Demmin und mußte sich unterwerfen.
Er bekam mecklenburgische Gebiete dazu (Circipanien), half 1168 Rügen
zu erobern, hoffte vergebens auf Gewinn und geriet daher gegen Dänemark,
was zu gegenseitiger übler Küstenpiraterie führte. Er fiel
1181 von Heinrich dem Löwen ab, wurde Reichsfürst und damit endgültig
aus dem polnischen Lehensbindungen gelöst. Er griff 1182 in mecklenburgische
Bürgerkriege ein und geriet damit gegen Pommern-Rügen. Er verlor
1184 die Seeschlacht bei Rügen gegen Dänemark, mußte sich
diesem unterwerfen und Gebiete an Rügen abtreten. Er förderte
das Deutschtum und die Christianisierung und errichtete viele Kirchen und
Klöster.
1150/59
1. oo Walburgis von Dänemark
-18.4.1172
26.4.1177
2. oo Anastasia von Polen-Gnesen-Posen, Tochter des Herzogs
Mieszko III.
- nach 31.5.1240
Kinder:
1. Ehe
Wartislaw II. Herzog von Pommern
-18.2.1184
Ratibor II. Herzog von Pommern
1160-14./15.1.1185
Dobroslawa Erbin von Schlawe
-
um 1188
1. oo Boleslaw Herzog von Kujawien-Schlawe
-13.9.1195
2. oo Wartislaw zu Gützkow, Burggraf von Stettin
- 1233
2. Ehe
Bogislaw II.
-23./24.1.1220
Kasimir II. Herzog von Pommern-Demmin
1180- Ende 1219
Literatur:
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Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag
München, Seite 94,207, 211,218 -