Lexikon des Mittelalters:
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Kujavien (poln. Kujawy 'sandiges, offenes Land')
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zwischen Großpolen und Masovien gelegen, Stammesgebiet
der Goplanen ('Anwohner des Goplo-Sees'; 'Glopeani' beim Geographus Bavarus,
9. Jh.), polit. Zentrum: Kruschwitz.
Im 10.-11. Jh. mit Großpolen verbunden, seit 1138
mit dem Herzogtum Masovien. Im 13. Jh. bildete es sich zum eigenständigen
Herzogtum aus, mit weiteren Aufteilungen (Brzesc, Inowroclaw, Gniewków),
1332-43 unter der Herrschaft des Deutschen Ordens. Nach der Vereinigung
des polnischen Staates im 14. Jh. entstanden auf der Grundlage der Teilfürstentümer
zwei Wojewodschaften: Brzesc und Inowroclaw. 1124 wurde ein selbständiges
Bistum in Kujavien (mit zwei Sitzen: Kruschwitz und Wloclawek) aus der
Erzdiözese Gnesen ausgegliedert, das auch Pommerellen (Archidiakonat
P.) umfaßte und viel zur territorialen Integration des Landes beitrug.
G. Labuda