Das Jahr 1028.
In der 11. Indiction, 1028, feierte der Kaiser des Herrn
Fleischwerdung in Regenesburg. [Sein Sohn Heinrich
wurde durch den Erzbischof Pilegrim von Coeln zu Aachen zum König
gesalbt.] Der Mainzer Erzbischof Aribo hielt mit seinen Suffraganbischöfen
zu Geizlethe eine Generalsynode, auf welcher unter anderen kirchlichen
Sachen ein vornehmer Mann, welcher der Ermordung des Grafen Sigefrid angeklagt
war, durch glühendes Eisen sich reinigte, indem er unverletzt erschien,
als er auf Beschluß der Synode zwei Nächte später untersucht
wurde. Misako, welcher schon seit einigen
Jahren die Herrschaft über die Slaven gewaltsam gegen die kaiserliche
Majestät an sich gerissen, brach mit einem starken Heere der Seinigen
feindlich in alle östlichen Gebiete Sachsens ein, brannte und
plünderte, tödtete alle Männer, fing sehr viele Frauen,
mordete ferner eine unzählbare Menge Kinder im jämmerlichen und
unerhörten Schlachten, und übte selbst und durch die Seinen,
des Teufels Spießgesellen, übergroße Grausamkeit und Wuth
im Lande der Christen, und Gott sah zu.
Das Jahr 1029.
In der 12. Indiction, 1029, brachte der Kaiser Weihnachten
in Inglenheim zu. Brun, Bischof
der Stadt Augsburg, Kaiser Heinrichs Bruder,
starb, und ihm folgte der königliche Caplan Eppo. [In diesem selben
Jahre beschloß der Kaiser ein zahlreiches Heer nach Polen zu führen.
Zur bestimmten Zeit versammelte er jenseit der Elbe an einem Orte, der
Liezeke heißt, die Schaaren seines Heeres und eilte in der eingeschlagenen
Richtung vorwärts. Die Kaiserin aber kehrte nach Merseburg zurück
und erwartete da den Ausgang des Feldzuges. Der Kaiser aber konnte durch
die unwegsamen Wälder nicht vordringen, wurde durch die Sümpfe
und Einöden voll Gefahren sehr erschöpft und erreichte sein Ziel
nicht, sondern belagerte nur, einigen Rathgebern folgend, die Stadt Budasin,
welche früher zu seinem Reiche gehört hatte. Da wurden Viele
von beiden Seiten verwundet und getödtet. Da aber der Kaiser sah,
daß er der Feinde nicht Herr werden konnte, verschob er den
Feldzug auf das folgende Jahr und kehrte nach Sachsen heim.] Generalsynode
zu Palithi unter Vorsitz des Kaisers mit elf Bischöfen. Aus dieser
begann der Mainzer Erzbischof wiederum Herrn Godehard wegen Gandesheim
zu beunruhigen. Werinher, Bischof von Argentina, ging aus der Welt
und an seine Stelle trat der Erzcaplan der Königin Willehelm.
Gesandte der Liutizen kamen zum Kaiser in Palithi und baten um seine Hülfe
gegen den Tyrannen Misako, und versprachen
ihm treu zu dienen. Doch ihre Falschheit hat uns betrogen.
Das Jahr 1030.
In der 13. Indiction, 1030, [feierte der Kaiser Weihnachten
in Paderbrunn, und nach der Festfeier beschloß er über den Rhein
zu ziehen. Eine entsetzliche und allen Christgläubigen erschreckliche
Begebenheit geschah am 16. Januar. Misako,
der Herzog von Polen, der gegen das römische Reich sich den
Königsnamen angemaßt hat, der falsche Christ,
Mörder und Tyrann, nahm, nachdem er den Tod des Markgrafen
Thietmar erfahren, insgeheim die Spießgesellen des Teufels, Sigefrid
und andere Bösewichter zu sich und führte das Heer der Heiden
gegen die christliche Kirche. Denn zwischen Elbe und Saale verwüstete
er mehr als hundert Dörfer mit Mord und Brand, nahm von den Christen
9065 Männer und Weiber, er der Elende in elender Weise gefangen, schleppte
den ehrwürdigen Brandenburger Bischof Liuzo wie einen schlechten
Knecht fort und verschonte auch nicht die heiligen Altäre, sondern
besudelte alles mit Mord und Blut. Auch frommer und edler Frauen bemächtigte
er sich mit gewappneter Hand. Denn der einzige Trost bei solchen Leiden
war der köstliche und ersehnte Tod. Ehrbare und schwangere Frauen
erschlugen die wüthenden Heiden mit dem Schwert oder durchbohrten
sie mit ihren Lanzen. Alle, welche wegen hohen oder zu zarten Alters oder
Krankheit kraftlos waren, befahl er umzubringen. Inzwischen kam der Graf
Theoderich mit seinen Rittern herbei, hieb einige nieder und verjagte die
Uebrigen. So also ist der König Mesecho beschaffen;
das ist die verabscheuungswerthe Einfalt seines Wandels, das ist die verdammenswürdige
Reinheit seiner Unschuld, das seine Gerechtigkeit, sein erheuchelter Christenglaube.
Wenn er ein König ist, warum ist er dann ein Räuber? wenn seine
Einfalt gerühmt wird, warum wendet er sich ab? wenn er gläubig
ist, warum ist er dann ein Abtrünniger und ein Wütherich? Was
bedeutet dir, du blutgieriges Thier, die königliche Zier der Krone
und der vergoldeten Lanze? Was hat Christus mit Belial zu schaffen? Welcher
Wahnsinn treibt dich, Uebermüthiger, daß du thörichter
Weise deine Waffen gegen die Kraft des römischen Reiches richtetest?
Welche Gefahr dir das bringt, das wirst du zu spät erkennen, wenn
deine Feiglinge mit dem ganzen Volkshaufen von unseren Kriegern, welche
den Kampf nicht nur kennen, sondern auch durchführen, so wie sie es
verdienen, zerschmettert werden.] Der Kaiser war mit dem Heere in Ungarn
[gegen König Stephan und drang
auf schwierigem und gefahrvollem Wege in das Land ein]. Goderam, der erste
Abt der Hildenesheimer, starb am 30. Juni und ihm folgte Aedelbercht, der
Probst vom Berge des heiligen Täufers Johannes zu Herfeld, ein Mönch
von gerechtem Wandel, und am nächsten 25. Dezember wurde er von Herrn
Godehard am Hauptaltar der heiligen Hildinesheimer Kirche geweiht. In diesem
Jahr versöhnten sich Herr Bischof Godehard und Aribo, der Metropolit
von Mainz, wegen Gandesheims. Denn der Metropolit selbst kam insgeheim
zu Vater Godehard und erklärte in seinem Bekenntniß, daß
er sich über dieselbe Parochie im Irrthum befunden, und versprach
jede brüderliche Genugthuung und dazu über den vergangenen Streit
ewiges Stillschweigen, indem er Christus und die Kirche zu wahren Zeugen
nahm; demüthig bat er, daß er um Gottes willen ihm die früheren
Irrthümer verzeihen möge. Dieses aber wird deshalb hier wahrhaftig
aufgeschrieben, weil es als wahr dadurch bewährt wird, daß Herr
Godehard dasselbe öfters in seiner Predigt öffentlich behauptet
hat. Unewan, Erzbischof von Hammaburg, starb und ihm folgte sein Probst
Liebizo. Er hat auch eine schöne Kirche in Holthuson, passend für
den Wandel der Mönche, zur Ehre des heiligen Abts Benedikt, gegründet.
Das Jahr 1031.
In der 14. Indiction, 1031, feierte der
Kaiser Cuonrad Weihnachten in Patherbrunnen und Ostern in Nuvimagus.
In demselben Jahre haben der Sohn des Kaisers, König
Heinrich, der zugleich Herzog von Baiern war, und der ungarische
König Stephan durch wechselseitigen Schwur den Frieden
bekräftigt. Heinrich, des Königs
Stephan Sohn, der Herzog der Ruizen, wurde auf der Jagd
von einem Eber aufgerissen und starb eines jämmerlichen Todes. Der
Kaiser griff in der Herbstzeit mit einem kleinen Heere von Sachsen die
Slaven an und zwang den Misacho, welcher
lang ihm widerstanden, das Gebiet Lusizi mit einigen Burgen und der Beute,
welche er in früheren Jahren in Sachsen gemacht, zurückzugeben
und den Frieden durch einen Eid zu bekräftigen. Dieser Misacho
wurde nach Verlauf nur eines Monats durch den plötzlichen
Angriff seines Bruders Bezbriem gestürzt
und genöthigt, zu Oudalrich nach Beheim zu fliehen. Aber derselbe
Bezbriem übersandte dem Kaiser die Krone und die anderen
königlichen Abzeichen, welche sein Bruder ungerechter Weise in Anspruch
genommen, und versprach in einer demüthigen Botschaft durch seine
Gesandten, sich dem Kaiser unterwerfen zu wollen.
Arnolf, der Vater des Klosters Herveld, ausgezeichnet
in himmlischen und menschlichen Dingen, wurde, als ihm von einigen Brüdern
desselben Ortes ein Verbrechen vorgeworfen und er angeklagt wurde,
jämmerlich seiner eigenen Ehre beraubt. Zur Ausfüllung seiner
Stelle wird auf Anstiften der Kaiserin Gisla
Bardo, der Verwalter des Werdener Klosters, ernannt. Diesem Bardo aber
folgte Gerold, ein Mönch von Fulda. Der Bischof Wigger von Verden
starb und nach ihm trat Thietmar ein. [Der Bischof Meinwerk von Patherbrunn
erbaute in der Vorstadt seines Bisthums ein Kloster und weihte es zur Ehre
aller Heiligen, in Gegenwart der Bischöfe Hunfrid von Parthenopolis,
Godehard von Hildinsheim, Sigibert von Minden, welche mit ihrer Vollmacht
ihn unterstützten. Hier führte er die Mönchsordnung von
Cluny ein.] In demselben Jahre zog der Mainzer Erzbischof Aribo, frommen
und verehrungswürdigen Andenkens, der Andacht wegen nach Rom,
und als er von dort wegging, ist er ach! ach! am 6. April zu Cumä
aus diesem Leben geschieden; die hohe Stelle seiner Würde gewann Bardo,
welcher eben damals vor kurzem dem Herfelder Kloster als Abt vorgesetzt
worden war. Aber diesem folgte auch bald in der Würde eines Abtes
Roudolf, der unter Boppo Mönch geworden, Probst des Klosters Stabulon,
von welchem daselbst auf Befehl des Kaisers die Gewohnheit der Mönche
verändert wurde.
Das Jahr 1032.
In der 15. Indiction, 1032, feierte der Kaiser
Cuonrad Weihnachten [glorreich] in Gosleri, Ostern aber in Seliganstad.
In diesem Jahre wurde Bezbriem [der
Bruder des Miseko], wegen der ungeheuerlichen
Grausamkeit seiner Gewaltherrschaft, von den Seinen, und zwar [wie man
im Volke erzählt], mit Zuthun seiner Brüder, getödtet.
Sogleich aber kehrte Miseko in die
Heimat zurück, und da er erkannte, daß alles, was er erduldet,
ihm nach Verdienst zugestoßen war, wegen seines ungemäßigten
Uebermuths, welchen er in früheren Jahren geübt, sandte er sogleich
seine Boten zum Kaiser und bat um eine Zeit, in welcher er sich vorstellen
und nach Gebühr Genugthuung leisten könnte. Und als darauf der
Kaiser zustimmte, kam er nach Mersburg und gab sich am 7. Juli demüthig
in die Botmäßigkeit des Kaisers, indem er Krone und sonstigen
Königsschmuck vergaß. Gütiger, als er selbst erwarten mochte,
nahm ihn der Kaiser auf und theilte das Königreich, welches er früher
allein besessen, zwischen ihm und seinem Vetter, einem gewissen Thiedrich;
doch hat er später es wiederum allein an sich gerissen. Oudalrich
aber [der Herzog von Boehmen], welcher ebenfalls auf Befehl des Königs
eingeladen war, verschmähte es zu kommen, und als er später nach
Wirbeni kam, wo jener gegen die Liutizen stand, des Reichsfriedens
halber, da schickte er ihn in die Verbannung, weil er ordentlich überführt
war, ja in Betreff der Nachstellungen, welche er vor zwei Jahren dem Kaiser
selbst gemacht, sogar eingestanden hatte. Sigifrid, Bischof der Mimigardevorder
Kirche, starb am 27. November und ihm folgte Herimann, Probst von Köln.
Liebizo, der Erzbischof von Hammaburg, starb am 25. August und ihm folgte
Herimann, Probst des Halberstädter Klosters. Arnolf, [vormals] Abt
von Herveld, starb am 28. Dezember und wurde zu Gellinge begraben, wo er
damals wohnte; aber nach drei Tagen und ebensovielen Nächten wurde
er auf Befehl seines Nachfolgers Roudolf aus der Erde gegraben, von dort
weggeführt und zu Herfeld in der Kirche des heiligen Michael bestattet.
Der Presbyter und Probst Wigger starb am 28. März.
Das Jahr 1034.
In der 2. Indiction, 1034, feierte der Kaiser Weihnachten
in Minden, Ostern in Reginesburg. Um Weihnachten kamen zu ihm Gesandte
verschiedener Völker mit herrlichen und mannigfaltigen Geschenken,
und daselbst wurde dem Hilderich, welcher den Altmann getödtet, auf
Verwendung der Kaiserin und des Bischofs von Halberstadt Unversehrtheit
des Lebens und Heimkehr ins Vaterland gestattet. Am Osterfeste aber bekam
Oudalrich, der Böhmenherzog, auf Ansuchen der Kaiserin und der Fürsten
die Erlaubnis, in Gnaden aus der Verbannung nach Hause zurückzukehren,
und empfing die Hälfte seines Herzogthums, indem sein Bruder Germir
auch eine Hälfte behielt. Der junge Udo, der Sohn des Grafen von Hamerstein,
starb. Der Kaiser drang in diesem Jahre wiederum mit einem großem
Heere in Burgund ein und verjagte den Oudo, welcher sich wiederum widersetzte,
und übergab dieses Gebiet seinen Getreuen, welche ihm ihre Treue durch
Eidschwur bekräftigten. Der Bischof Meginhard von Werziburg ging zu
Christus; an seine Stelle trat von Gott gegeben der Vetter des Kaisers,
Bruno. Warmund, Bischof von Konstanz, starb und ihm folgte sein Bruder,
der königliche Capellan Eppo. Mehrfache ungewohnte Kämpfe zwischen
den Liutizen und den Unseren entstanden bei der Feste Wirbini, in welchen
von den Unsern einige getödtet und viele verwundet wurden. Auch da
unsere Sünden vor Gott, ach! ach! es verdienten, wurde das lobenswerthe
und ehrende Werk des ehrwürdigen Mannes, Bischofs Bernward, nämlich
das Kloster des heiligen Erzengels Michael, am 1. Juni, am Tage vor Pfingsten,
gegen Abend vom Blitze entzündet und elendiglich beschädigt.
Misacho, der Herzog
von Polen, starb eines frühen Todes, und das Christenthum, welches
dort von seinen Vorgängern gut begründet und von ihm noch besser
gekräftigt war, ging, o Jammer! kläglich unter. Auch der oben
genannte böhmische Herzog Oudalrich beharrte, wiederum seine Schwüre
brechend, [nach gewohnter Weise] in Untreue, nachdem er nach seiner Rückkehr
seinen Bruder geblendet und seinen Sohn verjagt hatte; endlich aber, als
er beim Mahle saß, wurde er durch Speise und Trank erstickt und kam
um. Denn weil er menschliches und göttliches Recht verachtete und
nach so vielen Schwüren immer wieder den alten Heimtücken zustimmte,
so kam ihm für seine schlechten Werke eben von dort her gerechter
Tod, woraus für Getreue Christi heilsame Erfrischung bestimmt ist.
In demselben Jahre, am 25. Juni, ging Thietmar, Bischof von Verden, zu
Christus.
An seine Stelle trat Bruno, der Bruder des Grafen Friderich,
Abt von Nienburg und Mägetheburg. Demselben Bruno folgte in Nienburg
Albwin, ein in der philosophischen Wissenschaft höchst gebildeter
Mann, der Probst von Herfeld, welcher zuvor der berühmteste Lehrer
der dortigen Schule gewesen. In Mägetheburg aber wurde
Sidaek aus derselben Kirche gewählt und eingesetzt. In demselben Jahre,
am 19. November, wurde der Graf der Ostmark Thiedrich von den Rittern des
Markgrafen Aeggihard unter dem Scheine der Begrüßung im eigenen
Zimmer überfallen und hinterlistig getödtet. Seine Ehre und Würde
erlangte sein Sohn Daedi, welcher später Ouda, die Wittwe des Grafen
Willihelm von Thüringen, zur Ehe nahm. Der Pfalzgraf Hezo,
wie es heißt, von seiner Buhlerin Namens Thiethburg durch einen
Becher mit Gift betrogen, kam kläglich um und wurde nach seinem Tode
nach Augsburg gebracht und am 17. Mai in der Kirche des heiligen Odalrich
begraben. Graf Ekbert starb am 28. März.
Das Jahr 1035.
In der 3. Indiction, 1035, feierte Kaiser Chounrad Weihnachten mit geziemender, zahlreicher Umgebung zu Goslari, wo zu ihm Gesandte verschiedener Völker mit Geschenken kamen, welche der kaiserlichen Majestät gemäß wieder beschenkt von dort heimzogen. Dort hat er auch am 1. Januar dem genannten Albwin die Würde des Abtes übertragen und Chuonrad, den Sohn des Alberich, als des Hochverraths schuldig, in die Verbannung gesandt. In der Fastenzeit wird die Feste Wirbini von den Liutizen eingenommen und die Besatzung des Grafen Daedi gefangen fortgeführt. Am 25. Februar Brand des Klosters Tegernsee. Der Kaiser feierte Ostern zu Paderbrunn; des Herrn Himmelfahrt aber brachte er in Seliganstad, Pfingsten in Bavenberg zu. Von dort schickte er sein Heer ernstlich gegen die Liutizen. Daselbst wird auch dem Könige Heinrich, dem Sohne des Kaisers, die Tochter des Dänenkönigs Chnut durch Schwüre verlobt, und Otto von Schweinfurt verlobte daselbst sich mit Mathilde, der Tochter des Herzogs der Polen, Bolezlavo.
Der Kaiser drang mit einem sehr starken Heere in das Gebiet der Liutizen ein, welches er weit und breit durch Brand und Verwüstung verheerte. In demselben Jahre ging der Metropolit Herimann von Hammaburg aus diesem Leben und an seine Stelle trat der königliche Capellan Adelbrand, welcher zur großen Freude der Seinigen und seiner Landsleute am Samstage vor Christi Geburt, am Tage vor dem Feste des heiligen Apostels Thomas von seinen Suffraganbischöfen die Ehre des Priesterthums und am folgenden Tage feierlich die bischöfliche Erhebung empfing.
Opperth, der Abt von Elewangen, starb und ihm folgte der Fuldaer Mönch Richard. Märksuit, die Aebtissin von Wongerestorp, starb am 31. Oktober; nach ihr übernahm dasselbe Amt Alberad, die Aebtissin von Molinbech, auf Anstiften des Bischofs Sigiberth von Minden, aber unter heftigem Widerstreben der ganzen Congregation.
In der Winterszeit starb Chnut,
der König der Dänen und Angeln, durch zu frühen Tod
überrascht, und der Christenglaube, welchen er treu gepflegt, begann
gefährdet zu werden. Aber sein jüngerer Sohn, mit Namen
Härdechunt,
begann mit Zustimmung der Landeseinwohner die Herrschaft nach ihm. [Bischof
Gebehard von Regenesburg starb, ihm folgte wieder ein Gebehard.] Outa,
heiligen Gedächtnisses Aebtissin von Kaufungen, starb am 18. September.
Der Graf Bruno starb am 19. Mai. [Italien leidet durch die Zwietracht seiner
Einwohner.]
Das Jahr 1036.
In der 4. Indiction, 1036, feierte der Kaiser mit einer sehr großen Zahl seiner Fürsten Weihnachten prächtig zu Argentina, die Reinigung aber der heiligen Maria brachte er zu Augustburg zu, wo er auch eine öffentliche Zusammenkunft mit allen Großen der umliegenden Gebiete abhielt, auf welcher er seinem Vetter Chuonrad das Herzogthum der Carentiner überließ. Adälbero, welcher des Hochverrats angeklagt war, hatte er im vorigen Jahre entsetzt. In denselben Tagen tödtete derselbe Adälbero den Grafen Willehelm und floh dann, um verborgen zu bleiben, in die Burg Eresburg.
Der Kaiser feierte Ostern zu Engilenheim. Darauf zog er nach Tribur und saß dort einer allgemeinen Synode vor, auf welcher die Gesammtheit der Bischofe frühere Beschlüsse erneuerte und auch einiges, was zur Sicherung der heiligen Kirche nothwendig war, damit in Einklang brachte. Daselbst hat auch der oben genannte Otto, von der Synode gezwungen, eidlich sich von seiner Verlobten Mahthilde getrennt. Die Himmelfahrt des Herrn brachte der Kaiser in Paderbrunne zu, Pfingsten aber und den Tag des heiligen Johannes zu Niumagus, und eben dorthin kam für den Sohn des Kaisers, König Heinrich, die Königin Namens Cunihild, welche daselbst am Tage der Apostel die königliche Krone empfing und durch Namensänderung bei der Einsegnung Cunigund genannt wurde. In der Sommerzeit noch betrat der Kaiser mit einem Heere das Gebiet der Liutizen. Aber nachdem durch Gottes Gnade alles nach seinem Wunsche geordnet war und er Geiseln und zahloses Geld empfangen, kehrte er in Frieden zurück.
Meinwerk, der Bischof von Paderborn, starb am 5. Juni
und ihm folgte Ruodolf, der Abt von Herfeld. Doch die hohe Stelle seiner
Würde in Herfeld erhielt Meginher, der dortige Dekan, begabt mit vielem
Eifer für das Nützliche, sonst ein Mönch von heiligem Wandel.
Der Bischof Bruno von Mersburg wird am 13. August hinweggenommen und nach
ihm wird der Probst Hunold von Halberstadt eingeführt. Hier wird Thiedrich
aus demselben Kloster erhoben. Der Metropolit der heiligen Agrippiner Kirche
Biligrin verehrungswürdigen Andenkens, ein zu allem in göttlichen
und menschlichen Dingen überaus tüchtiger Mann, ging am 24. August
zu Christus.
An seine Stelle ist Herimann, ein junger Mann von den
edelsten Anlagen, Archidiakon an derselben Kirche, auch königlicher
Capellan und Kanzler diesseits der Alpen, zur unaussprechlichen Freude
aller Frommen getreten. Branthoh, der Halberstädter Bischof,
schied am 27. August; [er hat in Halberstadt zwei Probsteien gestiftet,
die eine zu Ehren des heiligen Täufers Johannes und des heiligen Evangelisten
Johannes, die andere zu Ehren des heiligen Bischofs und Märtyrers
Bonifacius in Bossenleve.] Ihm folgte in Ehren der kaiserliche Kanzler
Burghard. Sigeberht, der Mindener Bischof, gab seinen Geist am 10. Oktober
auf; nach ihm hat ein Abkömmling aus vornehmem Stamm, Namens Bruno,
ein königlicher Capellan, unter allgemeinen Glückwünschen
aller Getreuen Christi und unter himmlischem Segen dieses Vorsteheramt
erhalten. Der Asneburger Bischof Gozmar starb am 10. Dezember und
ihm folgte des Königs stetiger Begleiter Alberich. Herr Godehard,
der Hildesheimer Bischof weihte am 18. Dezember, am Sonnabende vor
des Herrn Geburt, in Halberstadt Bruno, den Mindener, und Burghard,
den Halberstädter Bischof, zu Priestern.