Einziger Sohn des Markgrafen
Leopold I. der Tapfere von Steiermark und der Sophie
von Bayern,
Tochter von Herzog Heinrich IX. der Schwarze
GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 65
******************
23. Otakar III.
1129-1164
+ 31.XII.
Markgraf. Erbe des Otto von Naun (oben Nr. 17) und Bernhards von Trixen-Spanheim
(oben Nr. 19). Gründer von Vorau, Seitz und Spital a.S. (vgl. Pirchegger
w.o. I., 147-159).
Gattin: Kunigunde, Tochter Markgraf Diepolds III. von Vohburg
+ 21.XI.1184 (siehe jedoch S. 57).
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 1555
*******************
OTAKARE
-------------
Unter Otakar III. (1129-1164) war
der durch Erbfälle stark vergrößerte Herrschaftsbereich
zu einem Land im Rechtssinn geworden, das im Norden über die Donau
und im Süden vereinzelt über die Save reichte. Im Osten und Nordosten
bildeten die Flüsse Lafnitz und Piesting die Grenze.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Andreas Thiele:
***************
"Erzählende Stammtafeln"
Otakar III. folgte
1129, wurde trotz seiner Mutter STAUFER-Anhänger
und gründete Graz als Stadt und Residenz. Er geriet gegen Kärnten,
da ihn Graf Bernhard von Sponheim-Marburg 1147 als Erbe eingesetzt hatte
und gewann so Marburg, Radkersburg, Lembach, Tüffer, die Markgrafschaft
an der Drau und die Vogteien St. Paul, Viktring und Pettau. Er wurde 1152
Vogt von Seckau, Schenk von Aquileia und zog 1154/55 mit seinem Cousin
FRIEDRICH I. nach Italien. Er erbte
1158 Pütten und geriet wegen der Erbschaft Formbach gegen Andechs.
Er geriet im Schisma gegen BARBAROSSA,
versuchte sich dem Streit zu entziehen, reiste ins Heilige Land und starb
in Ungarn.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Karl Lechner: Seite 148,167,178
*************
"Die Babenberger"
Aber auch ein Teil des bayerischen Adels stand auf Seite der WELFEN.
Dazu gehörte vor allem Markgraf Otakar III.
der Karantanischen Mark, dessen Vater
Leopold mit der WELFIN Sophie,
einer Tante Heinrichs des Löwen, verheiratet war. Seit langem bestand,
wohl durch die Sorge vor der wachsenden Macht der BABENBERGER ausgelöst,
eine gewisse Spannung und Rivalität zwischen beiden Häusern.
Das wog umso schwerer, da die Kärntner Mark nach dem Aussterben der
EPPENSTEINER (1122) an das Herzogtum Bayern gekommen war. Herzog Heinrich
Jasomirgott war also der Lehensherr über den steierischen Markgrafen.
Gemeinsam mit vielen anderen süddeutschen Fürsten beteiligte
sich Markgraf Otakar III. 1147 am erfolglosen
Kreuzzug König KONRADS III.
Die Traungauer waren - ähnlich
wie die BABENBERGER 80 Jahre früher - in ihrer Mark an Besitz nicht
sonderlich fundiert, aber sie erbten nicht nur große Rechte hinzu,
sondern auch reichen Besitz, vor allem unter den Markgrafen
Leopold und Otakar III. 1122
fiel ihnen das reiche Erbe der EPPENSTEINER zu, bald darauf das Besitztum
des Grafen Waldo von Rein, der übrigens auch in der Ostmark begütert
war. 1147/48 fiel das bedeutende Erbe des kinderlosen SPANHEIMERS, Grafen
Bernhards von Marburg, an den Traungauer und
endlich 1158 das Gebiet der Grafen von Formbach-Pitten zu beiden Seiten
des Semmering und des Wechsels, wobei das spätestens Mitte des 11.
Jahrhunderts für die Karantanische Mark gewonnene Piestingtal bis
in den Anfang des 16. Jahrhunderts die Grenze zwischen Österreich
und Steiermark bildete.
Schon lange schwelte der Gegensatz zwischen den Traungauern
und den BABENBERGERN. Schon im Jahre 1145 hatte Otakar
III. in der Fehde Herzog Heinrichs mit Bischof Heinrich von
Regensburg gegen den Herzog Partei ergriffen, 1156 war er nicht am Regensburger
Hoftag erschienen. Der Gegensatz verstärkte sich, als die wichtigste
Vogtei über das steierische Kloster Admont nach dem Aussterben der
bisherigen Vögte, der Grafen von Burghausen, 1168 - es war das einzige
steierische Landeskloster, das der Vogtei des Markgrafen nicht unterstand
- an Herzog Heinrich von Österreich kam. Markgraf
Otakar III. der Steiermark war 1164 auf einem Kreuzzug
verstorben.
oo Kunigunde von Vohburg, Tochter des Markgrafen Diepold III.
-21.11.1184
Kinder:
Otakar IV.
19.8.1163-9.5.1192
Literatur:
----------
Walter Pohl: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert,
hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 145,147, 172,174 -