Otakar I.                                                   Markgraf von Steiermark (1056-1075)
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    -29.3.1075
     Rom

Sohn des Grafen Otakar V. im Chiemgau und der N.N.w. von Wels-Lambach, Tochter von Graf Arnold II.
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Dr. Wilhelm Wegener: Seite 86
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8. Otakar I. (VI.)

F. nur zu erschließen, es kann sich aber nur um einen Sohn von 6 handeln; eV.
(1045) Otacher Vogt von Obermünster QE 1, 160 f n 10
1048 9/4 Regensburg Kaiser HEINRICH III. schenkt an Salzburg den Forst in der Grafschaft (Chiemgau-Grafschaft, Teilgrafschaft an der Traun) des Otachar (die angegebenen Forstgrenzen decken sich mit denen der Teilgrafschaft) DD 5, 283 f. n 213
c 1050/55 Graf Friedrich (von Eppenstein) beschenkt Geisenfeld, Spitzenzeuge Outker de Erinstein MB 14, 184 n 8
1056 21/2 Mainz Oisnitz (Mittelsteiermark) liegt in marchia et comitatu des Markgrafen Otachar DD 5, 499 f. n 367; 1058 26/10 Weißenburg König HEINRICH IV. schenkt dem Vasallen Cuono (von Rott) Königshufen in Guzbretesdorf und an der Schwarza (NÖ) in marcha Karentana et in comitatu des Markgrafen Otacher DD 6, 56 f. n 45
1059 1/6 Goslar König HEINRICH IV. schenkt an Salzburg 5 Mansen zu Gunprehtessteten (bei Deutsch-Landsberg) in marchionis Otacheres marchia Carintina DD 6, 71 f. n 55
c 1070 Markgraf Ernst von Österreich macht eine Schenkung an Melk, Spitzenzeuge Oezo marchio de Styre MBR 9, 11
IV. 1073 (statt 1074) 29/9 Stiftung von Admont durch Erzbischof Gebhard von Salzburg, Laien Spitzenzeuge Otakar marchio Stirenses Salb. UB 2, 213 n 140, vgl. SS 25, 568
+ (1074)29/3 Seeon: Otacher marchio Necr. 2, 222
   Kremsmünster (13. Jh.) Otacher marchio Necr. 4, 209
   Traunkirchen: Ottakcharus comes noster congregationis in loco Necr. 4, 430.
Gemahlin Willibirg: eine Schenkung des zu Rom begrabenen Markgrafen Otacher an Garsten wird durch marchionissa Williburga vollzogen OÖ UB 1, 161 n 121, (Tochter des Herzogs Adalbero von Kärnten)
+ 21, 25/1 s. Eppensteiner n 12.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 63
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13. Otakar

Als Markgraf I. Abstammung nicht bezeugt. 1048 Graf im östlichen CHIEMGAU (Salzb. UB. II., n. 84), benachbart dem Zeidlergau (siehe Nr. 10); Markgraf 1056-1059 (Steierm. UB. I., n. 62, 65, 66); marchio Oezo (1067-1075, Meiller Bab. Reg. 6,11, n. 4, S. 215; vgl. Mitis w.o.); Otachar marchio Styrensis filius Otachyr marchionis (Vorauer Genealogie, vgl. Nr. 6); vielleicht Zeuge der Stiftung Admonts 1074 (Salzb. UB. II., n. 140); im nächsten Jahr gestorben? in Rom? (OÖ.UB. I., S. 122: 160, II. 118) am 29.III. (Nec. Seeon, Admont und Kremsmünster: Otacher marchio; Nec. Traunkirchen: comes) oder am 1.V. (Nec. Traunkirchen: marchio; Nec. Lambrecht: comes). Keiner der beiden Tage passt für die folgenden Otakare. Da die Traungauer erst nach 1051 Markgrafen wurden und die beiden Genealogien sowie das Traunkirchner Totenbuch 6 OTAKARE aufzählen, so ließ Frieß, der den Gründer dieses Stifts wohl mit Recht an de Spitze der "sicheren" Reihe stellte, zwischen 1051 und 1078 2 Markgrafen nacheinander walten: er 1051 - er 1060 und er 1060 - er 1078. Krones nimmt dagegen den einen Tag für den Otakar von 951-976 als 1. der 6 in Anspruch. Weil das doch möglich ist, schließe ich mich ihm an. Todestag eher 29.III., weil Kremsmünster jedenfalls 3 aufeinanderfolgende Otakare (I.,II.,III. nach unserer Zählung) verzeichnet hat. Strnadt konstruierte 1065 als Todesjahr, doch beruht der Beweis auf einer ganz falschen Voraussetzung. - Gründer Garstens.
Gattin: Willbirg (OÖ.UB.I.S.161)
Nec. Traunkirchen + 19. II. oder 27.VIII.
Man hält sie für eine ARIBONIN, weil beide Tage im Totenbuch Seeons stehen. Ich sehe sie für eine EPPENSTEINERIN an und erkläre damit die EPPENSTEINER Erbschaft des Jahres 1122. In 1. Ehe war sie mit dem Grafen Liutold von Raschenberg-Reichenhall (siehe Grafen von Plain) verheiratet (mater Leotoldi: Traunkirchner Totenbuch, Nec. IV. 433 zum 27.VIII.).
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Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 1555
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OTAKARE
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Otakar ([I.]; oo Willibirg von Eppenstein), 1048 noch Graf im Chiegau, Herr über den Traungau, wurde nach Aussterben der Grafen von Wels-Lambach mit der im bayerischen Stammesverband gelegenen Kärntnermark belehnt.
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Andreas Thiele:
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"Erzählende Stammtafeln"

Otakar I. war Graf im Chiemgau und Traungau, Vogt von Obermünster und Traunkirchen und zu Persenbeug. Er besaß bischöfliche Lehen von Passau und Bamberg im Alpenraum und stritt daher viel mit diesen Bischöfen. Er erwarb die Herrschaft Steyer mit Bad Hall, Spital, Klaus, Bad Ischl und Hallstatt, wurde 1056 Markgraf von Karantanien (= Raum Enns- und Murtal mit Liezen, Admont, Judenburg, Graz und anderen Orten), Vogt von Lambach und folgte dem Markgrafen Arnold II. von Wels-Lambach. Er war der Mitbegründer des Klosters Admont und starb als kaiserlicher Parteigänger auf einer Reise ins Heilige Land in Rom.
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Karl Lechner: Seite 77,180
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"Die Babenberger"

Nachfolger des Grafen Arnold II. von Lambach in der ungarischen Mark war Otakar, Graf im Chiemgau, der bereits 1056 als Markgraf genannt wird und der auch als Teilerbe der Lambacher Besitz und Rechte im Traungau erwarb. Er war der Gründer des Klosters Garsten nahe seiner Herrschaft Steyr, dessen Vögte die Traungauer blieben.
Schon Otakar I. hatte in der Nähe seines Stammsitzes Steyr in Garsten ein Kanonikerstift gegründet, dem unter anderem auch Gut im oberen Traisental übergab.
 
 
 

1040/45
  oo 2. Willibirg von Kärnten, Tochter des Herzogs Adalbero
                -27.8.
 
     1. oo Liutold Graf von Raschenberg-Reichenhall
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Kinder:

  Adalbero der Rauhe Graf im Ennstal
          -22.11.1082 ermordet

  Otakar II.
        -28.11.1122