Hermann Grote "Stammtafeln Europäische Herrscher-
und Fürstenhäuser" Seite 235 Tafel 176
Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 262
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Blankenburg
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Grafschaft am nördlichen Rand des Harzes.
Auf der 1123 in der Hand Herzog Lothars von Sachsen bezeugten Burg Blankenburg saßen lotharingische, später welfische Ministerialen sowie ein edelfreies, wohl aus Franken stammendes Geschlecht. Poppo von Blankenburg, ältester bekannter Angehöriger des Grafenhauses, war über die Grafen von Northeim mit Lothar von Süpplingenburg verschwägert und wird seit 1128 als comes genannt. Den Komitat der Grafen von Blankenburg hat wahrscheinlich LOTHAR geschaffen; er erstreckte sich über den östlichen Harzgau zwischen Ilse und Bode. Die Burg Blankenburg mit der 1195/1203 planmäßig an ihrem Fuß angelegte Stadt Blankenburg und die seit 1167 erwähnte Burg Regenstein waren 1202/03 und 1344 Lehen von den WELFEN. Gräfliche Rechte galten 1311 als Lehen des Bistums Halberstadt. 1599 fiel die Grafschaft Regenstein-Blankenburg an Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel als postulierten Bischof von Halberstadt heim. Eigengüter und Lehen der Grafen vom Reich, von den WELFEN, dem Bistum Halberstadt und den Reichsstiften Quedlinburg und Gandersheim lagen nördlich, aber auch südlich des Harzes. Zahlreiche Angehörige der Familie, die im 13. und 14. Jh. zeitweise in die Linien Blankenburg, Regenstein und Heimburg geteilt war, traten in Kollegiatstifte vornehmlich des Bistums Halberstadt ein. Trotz einer besonders für das 13. Jh. günstigen Überlieferung ist die Geschichte der Grafschaft ungenügend erforscht.
Quellen:
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G. Bode - G.A. Leibrock, Das Güterverzeichnis und
das Lehnregister des Gf.en Siegfried III. v. B. aus den Jahren 1209-1227,
Zs. des Harz-Vereins für Gesch. und Altertumskunde 2, H. 3-4, 1869,
71-94 Neuausg. in Vorber.].
Literatur:
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G. Schmidt, Zur Genealogie der Gf.en v. Regenstein und
B. bis zum Ausgang des 14. Jh., ebd. 22, 1889, 1-48 - R. Steinhoff, Gesch.
der Gft. bzw. des Fsm.s B., der Gft. Regenstein und des Kl. Michaelstein,
1891 - Ders., Stammtafel des Gf.en v. Regenstein und B. von ungefähr
1400 bis 1599, Zs. des Harz-Vereins für Gesch. und Altertumskunde
25, 1892, 146-167 - H.W. Vogt, Das Hzm. Lothars v. Süpplingenburg
1106-1125,1959, 31-36 - H. Kleinau, Gesch. Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig,
1967, 71-73, 265f, 403f.