Begraben: Verdun
Einziger Sohn des Herzogs Gottfried III. der Bärtige
von Nieder-Lothringen aus dem Hause VERDUN aus seiner 1. Ehe
mit der Doda, Tochter von
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1598
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Gottfried IV. der Bucklige, Herzog von Nieder-Lothringen
1069-1076
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+ 26. Februar 1076
bei Vlaardingen nahe der
Maastrichtmündung
Sohn von Gottfried III. und Oda
oo Mathilde von Tuszien
Wurde 1069 von HEINRICH IV.
als Herzog eingesetzt. Die Ehe Gottfrieds
IV. des Buckligen mit Mathilde wurde persönlich
wie politisch eine Katastrophe. Die Markgräfin lebte seit 1071 ständig
getrennt von ihrem mißgebildeten Mann auf ihren Gütern
in Italien. Während sie - durchaus in der Tradition des lothringisch-tuszischen
Fürstenhauses - zur entschlossenen Anhängerin Papst Gregors VII.
wurde, stand Gottfried IV. in bedingungsloser
Weise für seinen König ein, beteiligte sich aktiv am Kampf gegen
die Sachsen (Unstrut, 1075) und an der Absetzung Gregors VII. (Worms, 1076).
In Nieder-Lothringen verteidigte der Repräsentant der königlichen
Autorität die Scheldegrenze gegen den Grafen von Flandern und wurde
auf einem seiner Feldzüge brutal ermordet. Ohne Aussicht auf
leibliche Nachkommen, setzte Gottfried IV. der
Bucklige seinen Neffen Gottfried von
Bouillon frühzeitig zum Erben ein, trotz des Widerstandes
von seiten Mathildes.
XI. 209a. GOTTFRIED, Herzog von Nieder-Lothringen 1069
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* ca. 1040, + 1076 26. II.
Anmerkungen: Seite 157
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XI. 209-211 Dieckmann 22.
209. Korrektur (Wolf): Gottfried (korrigiere:) der Bucklige
Gemahlin: Mathilde von Tuscien (vgl. Lex. MA).
VIII. a. 130) GOTTFRIED III. ("DER BUCKLIGE")
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* c 1040, + 1076 II 26
1069 Herzog von Nieder-Lothringen
Vgl. Brandenburg XI, 209.
GOTTFRIED III. "DER BUCKLIGE"
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+ 1076 ermordet
1069 Herzog von Nieder-Lothringen, Vogt von St. Vanne
Gottfried war eine der wichtigsten und zuverlässigsten Stütze Kaiser HEINRICHS IV. Er gewann Holland und schlug mit den sächsischen Aufstand nieder. Seine Gemahlin wurde eine der wichtigsten Stützen der päpstlichen Seite. Aus diesem Grunde lebten die Ehegatten getrennt. Da die Ehe kinderlos war, setzte Gottfried seinen Neffen Gottfried von Bouillon zum Erben ein. Im Kampf um Holland wurde er vermutlich im Auftrage des Grafen Dietrich V. von Holland ermordet.
oo 1069/70
MATHILDE VON TUSZIEN,
seine Stiefschwester
+ 1115
Das Jahr 1076.
Den Herzog Godefrid oder Gozelo von Lotharingien
hatte die oben erwähnte Machtildis geheirathet, die Tochter
der Beatrix vom Markgrafen Bonifacius von Longobardien, welche
nachher Herzog Welph, des Herzogs Welph von Baiern Sohn, zur Frau nahm;
aber keiner von beiden bekam von ihr Kinder. - [Der König übergab
die Mark Antwerpen an Godefrid, den
Schwestersohn des erwähnten Herzogs Gozelo oder Godefrid,
einen in ritterlichen Dingen nicht trägen Jüngling,] der nachher
auch das Herzogthum Lotharingien erhielt. Das ist der Godefrid,
der ungefähr nach zwanzig Jahren, nachdem er sein ganzes Besitzthum
zu Gelde gemacht hatte, mit einer gewaffneten Schaar nach Jerusalem zog,
es eroberte und selbst dort König wurde. Sein Vater war Graf Eustachius,
seine Mutter Ida, die Schwester des genannten
Herzogs
Gozelo. Seine Brüder waren Balduvin,
der ihm im Königreiche Jerusalem nachfolgte, und Graf Eustachius von
Bun. -
Auch andere Theile des Reiches waren nicht frei von den
Wirren des Krieges. Denn diejenigen, welche Heinrich
nicht
ihre Zustimmung zur Absetzung des Papstes hatten geben wollen, und welche
dem Papste gehorcht hatten, als er ihnen untersagte, jenem nach seiner
Absetzung als König zu dienen, erduldeten von ihm schwere Verfolgungen.
1069
oo 1. Mathilde von Tuszien, Tochter des Markgrafen
Bonifaz I.
x 1046-24.7.1115
seine Stiefschwester
Kinder:
Beatrix
1071- 1071
Literatur:
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Annalista Saxo: Reichschronik a. 1076 - Boshof,
Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987,
Seite 206,213,219,225 - Boshoff, Egon: Lothringen, Frankreich und
das Reich in der Regierungszeit Heinrichs III. in: Rheinische Vierteljahresblätter
42 (1978), Seite 63-127 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls
des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel
38 Seite 76,157 - Brunos Buch vom Sächsischen Kriege. Übersetzt
von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen 1986, Seite 48,78 - Bühler,
Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte
Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 726 - Die Salier
und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I
Seite 264,378,381, 383,386,388,395,397,400-402,413,423,426-429,435,440-442,444,450,456,460,464,467,470/Band
II Seite 14/Band III Seite 305,506 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte
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326,335,339,340 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und
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Seite 10, 24,28-32,36,40,44,46,71,76,101,110,115,128,145,165,166,168,171,178,179,183,189,204,213,219,221,
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- Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen.
Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches
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von Hersfeld: Annales/Annalen
Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt
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515,516-517,527 n.97,528 n.98,529,531,567-568,596,604,615,619,629,632 n.25,650-658,659,665,
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