Meginoz                                                    Graf in Geldern und Zutphen
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ca. 920-   998/99
             Burg Geldern

Sohn des Grafen N.N.
 

Jakob Schlafke: Seite 77-83
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"Leben und Verehrung der heiligen Adelheid von Vilich"

Von Adelheids Vater berichtet ein Diplom OTTOS I. von 944, dass er an dem Aufstand 939 als "Vasall" von dessen Bruder Heinrich teilnahm, mit diesem der Acht verfiel, auf dessen Fürsprache 944 begnadigt wurde und seine eingezogenen Besitzungen zurückerhielt. Ob er auch in frühere Ämter und Würden wieder eingesetzt wurde, ist nicht gesagt. Vielleicht erklärt sich daraus, die Tatsache, dass die Kaiserdiplome von 944, 987 und 1003 ihn nur "Vasall" oder "Nobilis" ohne Titel nennen, die Papstbulle Gregors V. 996 aber ihn als Grafen und die Vita als Grafen, "wenn auch ohne Stellung und Titel eines Herrschers", bezeichnen. Seine mit dem Kaiserhause verwandte Gattin Gerberga schenkte ihm 4 Töchter und den Sohn Gottfried.
Weil die Vita als Wirkungsstätte und Todesort des Vaters Geldern nennt, hat die spätere Geschichtsschreibung die alte Burg bei Pont an der Niers als Schauplatz der Kindheit angenommen.
Geprägt wurde Adelheid auch von dem ruhigen Beispiel des Vaters. Megingoz hatte im Bruderkrieg, in dem er an der Seite Herzog Heinrichs gegen König OTTO I. in dem guten Glauben gekämpft hatte, die Krone gebühre dem ersten im Purpur geborenen Königssohne, Ämter und Besitz verloren. Als er 944 vom König aus der Acht befreit, wieder in seine Güter eingesetzt worden war, hatte er sich mit ganzer Kraft deren Verwaltung gewidmet. Viele suchten seinen erfahrenen Rat, die Sorge um alle und alles füllte seinen ganzen Tag. Er führte sein Leben in ernster Verantwortung, die er an Gottes Auftrag und Seinem Wort maß.
Die große Wende in das Leben der Familie kam aber durch den Tod des Sohnes Gottfried. Als junger Ritter folgte er mit seinen Mannen 976/77 Kaiser OTTO II. im Feldzug gegen die Böhmen. Im Kampf traf ihn ein Pfeil in den Kopf. Die Seinen brachten seinen Leichnam unter vielen Mühen und Nöten zum ehrenvollen Begräbnis in die Heimat zurück. Für die Eltern brach eine Welt zusammen. Auf ihren einzigen Sohn hatten sie die ganze Zukunft gebaut und nun war er tot. Doch sie verwanden den Schicksalsschlag und machten Ernst mit der Glaubenswahrheit, dass die Gestalt dieser Welt vergeht: Sie lebten nun ganz auf die Ewigkeit hin. Gott hatte den Sohn genommen, er sollte nun auch dessen Erbteil haben. So errichteten sie in Vilich eine neue Kirche und gründeten ein Kloster. Obwohl noch gesund, beschlossen sie, auf ihre eheliche Gemeinschaft zu verzichten. Megingoz blieb in Geldern und verwaltete seine Güter. Gerberga zog sich nach Vilich zurück und beschleunigte mit kluger Umsicht den Bau des Klosters, in Fasten und Beten allezeit dem Dienste Gottes ergeben.
3 Jahre nach dem Tode der Mutter Gerberga starb in Geldern auch ihr Vater Megingoz. Sie ließ ihn nach Vilich überführen und in der Kirche an der Seite seiner Gemahlin beisetzen. Auch ihr Bruder Gottfried hatte dort seine Ruhestätte gefunden.

Heinz Renn: Seite 108,111,112
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"Das erste Luxemburger Grafenhaus

Der Vater der Irmintrud, Megingoz, steht 939 wie Adalbero von Metz, der Sohn Wigerichs, auf seiten des Herzogs Giselbert. Er wird daraufhin seiner Güter für verlustig erklärt, aber am 1.8.944 setzt OTTO I. ihn wiederum in sein Besitztum und seine Rechte ein. Da Megingoz um 939 bereits aktiv in den Kampf eingreift, kann er damals kaum jünger als 20 Jahre gewesen sein. Er hat also bei seinem Hinscheiden 998 auf der Burg zu Geldern ein Alter von ca. 80 Jahren erreicht. Seine Gemahlin Gerberga ist einige Jahre vorher gestorben. Eine Urkunde vom 24.5.996 erwähnt sie als tot. Der Kölner Kirchenkalender hat Gerberga und ihren Gemahl, die Stifter des Klosters Vilich, für den 19. Dezember als Heilige angeführt.
Die Heirat Gerbergas und Megingoz' dürfen wir für die 40-er Jahre des 10. Jahrhunderts ansetzen.
Als erstes führt er an, Graf Megingoz, der Vater der Äbtissin Adelheid und der Irmintrudis, sei Graf des Auelsgaues gewesen, weil er das dort gegründete Kloster Vilich gegründet habe.
 
 
 
 

 945/50
  oo Gerberga, Tochter des Pfalzgrafen Gottfried
       ca 925/35- vor 24.5.996
 
 
 
 
 
Kinder:

  Gottfried
        -   977

  Irmentrud
        -
 
  oo Heribert Graf im Kinziggau
      925-   992
 
  Adelheid Äbtissin von Vilich
  960/70-3.2.10108/21

  Albrada
        -
 
  Bertrada Äbtissin des Klosters St. Maria zu Köln
        - Anfang 1000
 
 
 
 

Literatur:
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Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 51-54,58,62,70,126-128,132,134,138,146 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 78 -