Eberhard                                                 Graf im nordburgundischen Raum
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um 808-   861/71
 

Sohn des Grafen Bego von Paris  aus seiner 2. Ehe mit der Alpais, Tochter von Kaiser LUDWIG I. DEM FROMMEN
 
 
 Karl Ferdinand Werner: Seite 430
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

Als Kinder der beiden sind uns bekannt Leuthard und Eberhard. Beide wurden etwa zwischen 805 und 810 geboren. Leuthards Bruder Eberhard ist etwa um die gleiche Zeit, zwischen 861 und 871 gestorben; auch er war Graf, jedoch keineswegs notwendig oder auch nur wahrscheinlich in Reims, wie Louis angenommen hat [Aus der in der vorigen Anmerkung erwähnten "Teilung" der von Bego innegehabten Ämter auf seine Söhne schloß Louis 25, Eberhard sei Graf von Reims geworden so, wie Leuthard dem Vater in Paris folgte. Es ist aber gar nicht sicher, daß Bego Graf von Reims war; das braucht aus dem Umstand, daß er dort Besitz hatte und seine Gattin Alpais/Elpheid Äbtissin von S.-Pierre-le-Bas in Reims war, nicht zu folgen. Beziehungen zur Reimser Kirche bestanden, wie uns ja Flodoard die Söhne der Alpais nur erwähnt, weil sie gemeinsam mit ihrer Mutter durch einen Prekarienvertrag des erwähnten Klosters, das Alpais von LUDWIG DEM FROMMEN erhalten hatte, an die Reimser Kirche schenkten. - Das Todesdatum Eberhards ergibt sich aus der in der folgenden Anmerkung zitierten Urkunde KARLS DES KAHLEN von 871 VI 8: Zu diesem Zeitpunkt ist Eberhard schon einige Zeit verstorben. Erwähnt wird eine Konfiskation seiner villa Sennecey in der Grafschaft Macon wegen Untreue. Louis denkt an 841 und möchte duie ebenfalls im Diplom erwähnte Restitution zu 843 ansetzen. Viel wahrscheinlicher ist die Annahme, Eberhard habe sich, wie der ganze Anfang seines Vetters Adalhard, des Seneschalls, an der großen westfränkischen Adelserhebung von 858 beteiligt und habe ebenso wie Robert der Tapfere 861 die von KARL DEM KAHLEN konfiszierten Besitzungen zurückerhalten. Diese Annahme wird gestützt durch den Umstand, daß wir den comes Odo kennen, der im Diplom als Beauftragter des Königs genannt wird, ebenso seinen Nachfolger Aledrannus, dilectus comes et ministerialis noster. Beide waren seit den 60-er jahren des 9. Jahrhunderts nacheinander missus für N-Burgund. Eberhard starb also nach 861 und vor 871.]. Eberhard starb wohl kinderlos, da er seinen Neffen Adalhard in einem wichtigen, uns zufällig bekannten Fall, zum Erben einsetzte.