Marie von Kleve-Nevers              Herzogin von Conde
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1553-30.10.1574 im Kindbett
 

Tochter des Herzogs Franz I. von Kleve-Nevers aus seiner 1. Ehe mit der Margarete von Bourbon-Vendome, Tochter von Herzog Karl I.
 

Thiele, Andreas: Tafel 484
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

MARIE
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* 1553, + 1574

 1572
  oo HEINRICH I. HERZOG VON BOURBON-CONDE
               + 1588



Thiele, Andreas: Tafel 86
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"

HEINRICH I. DE BOURBON
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* 1552, + 1588 (ermordet?)

 1572
  oo MARIA VON KLEVE
       * 1553,  + 1574

Tochter des Herzogs Franz I. von Nevers und Rethel, Marquise de L'Isles und Gräfin von Beaufort/Champagne



Hartmann P. C.: Seite 125,130-132
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"Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498-1870."

Eine andere Hochzeit, die in diesem ereignisreichen August 1572 statfand, brachte Anjou völlig aus dem Gleichgewicht, weil er in die Braut, Maria de Cleves (1550-1574), unsterblich verliebt war. Die 21-jährige, "ein Kind aus der Provinz mit reinem Herzen, frischen Wangen, einem schlanken und gesunden Körper und einem herzlichen Lachen" (Bordonove, Henri III, 135), war von bezaubernder Schönheit und ließ den Thronfolger alle seine bisherigen Liebeleien vergessen. Er war fest entschlossen, dieses Mädchen, das seine Liebe erwiderte, zu heiraten.
Catherine war über das Ansinnen ihres Sohnes, der doch die englische Königin verschmäht hatte, entsetzt, weil Maria nicht zum Hochadel zählte. Außerdem hatte ihr Catherine eine besondere Rolle in ihrer interkonfessionellen Verständigungspolitik zugedacht. Das calvinistisch erzogene Mädchen, das seit 1569 unter der Vormundschaft des Königs stand, sollte den hugenottischen Prinzen Henri de Conde heiraten. Von diesem Plan ließ sich Catherine nicht abbringen. Anjou mußte sich der Staatsräson beugen, und die Hochzeit fand am 10.8.1572 statt, genau zwei Wochen vor der Bartholomäusnacht.
Henri lavierte so gut er konnte, zeigte sich flexibel und diplomatisch, blieb aber fest entschlossen, die wenig attraktive 48-jährige Prinzessin Anna, Schwester des letzten Königs, auf keinen Fall zu heiraten - Maria de Cleves war unvergessen.
Maria de Cleves, die große Liebe des Königs, war seit dem Frühjahr 1574 Strohwitwe, da ihr Mann nach Deutschland geflohen war. Marie weigerte sich, ihm zu folgen. Aber während Henri über eine Annullierung der Conde-Ehe nachdachte, bemühte sich Catherine, die in der aufgeweckten Marie wohl auch eine Konkurrentin fürchtete, ihren Sohn von Paris, wo die Prinzessin war, fernzuhalten. So erfuhr Henri in Lyon, daß Marie am 30.10.1574 im Wochenbett gestorben war. Die Nachricht streckte ihn regelrecht neider.

Jurewitz-Freischmidt Sylvia: Seite 320,332,338,340,356
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"Die Herrinnen der Loire-Schlösser. Königinnen und Mätressen um den Lilienthron."

Urplötzlich war er in helle Leidenschaft für die Gattin des jungen Conde, Marie de Cleves, entbrannt. Er kannte sie seit der gemeinsamen Kindheit und hatte sie nie wahrgenommen.
Henri wird es mehr geärgert haben, den jungen Conde davonkommen lassen zu müssen. Immerhin ist er der Gatte seiner imer noch glühend verehrten Marie de Cleves. Wäre sie Witwe, wäre manches einfacher.
So kam zu dem Abschied von der Zivilisation noch die Trennung von seiner Angebeteten, die ihn ja als Ehefrau von Conde sicher nicht nach Polen begleiten konnte.
Er "mußte" vor seiner Abreise beim Papst die Scheidung der Marie de Cleves durchsetzen, denn nun wollte er sie unbedingt heiraten, um sich in der eisigen Fremde am vertrauten Feuer ihrer lieblichen Schönheit wärmen zu können.
Henri hatte, enttäuscht darüber, daß seine angebetete Marie de Cleves nicht unter den ihm entgegengeeilten Damen war, nur ein Ziel: Paris. Dort sah die Gattin Condes ihrer ersten Niederkunft entgegen.
Tja, dann sieht Madame Catherine am 30. Oktober 1574 vor der Ratssitzung routinemäßig die eingegangene Post durch. Sie legt - unauffällig - einen Brief zu den erledigten und weckt gerade durch die Beiläufigkeit der Bewegung den Argwohn des anwesenden Königs. Er greift sich den Brief und ... fällt in Ohnmacht. Marie de Cleves, verheiratete Princesse de Conde, ist im Kindbett gestorben!
 
 
 
 

    4.12.1572
  oo 1. Heinrich I. Herzog von Bourbon-Conde
          29.12.1552-5.3.1588
 
 
 
 

Kinder:

  Katharina
   10.1574-30.12.1595
 
 
 
 

Literatur:
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Hartmann P.C.: Französische Könige und Kaiser der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498-1870. Verlag C. H. Beck München 1994 Seite 125,130-132 - Jurewitz-Freischmidt Sylvia: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. Königinnen und Mätressen um den Lilienthron. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 1996 Seite 320,332,338,340,343,350,354,356,360,369,412 - Mahoney Irene: Katharina von Medici. Königin von Frankreich. Eugen Diederichs Verlag München 1994 Seite 249,251 - Schelle, Klaus: Karl der Kühne. Burgund zwischen Lilienbanner und Reichsadler. Magnus Verlag Essen Seite 54 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 484 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 86 -