Maria von Jülich-Berg                  Herzogin von Kleve-Jülich-Berg-Ravensberg-Heinsberg
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3.8.1491-19.8.1543
 

Erbtochter des Herzogs Wilhelm IV. von Jülich-Berg aus seiner 2. Ehe mit der Sibylle von Hohenzollern, Tochter von Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg
 

Thiele, Andreas: Tafel 479
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

MARIA, Erbin von Jülich-Berg-Ravensberg, Heinsberg und Geilenkirchen
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* 1491, + 1543

 1510
  oo JOHANN III. VON KLEVE-MARK, HERZOG VON KLEVE-JÜLICH-BERG
                + 1539



Thiele, Andreas: Tafel 485
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

JOHANN III. DER FRIEDFERTIGE
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* 1490, + 1539

 X.1510
  oo MARIE VON JÜLICH-BERG, Tochter und Gesamterbin des Herzogs Wilhelm IV. (II.)
       * 1491, + 1543



Fraser Antonia: Seite 329-332,336,348,367,414
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"Die sechs Frauen Heinrichs VIII."

Die Eheschließung Herzog Johanns III. von Kleve-Mark mit Maria, der Erbin der benachbarten Herzogtümer Jülich und Berg, brachte dann 1521 mit Düsseldorf als Hauptstadt all diese Territorien zusammen.
Dem Herzogspaar wurden vier Kinder geboren. Anna, am 22. September 1515 zur Welt gekommen, war die zweite - drei Jahre jünger als ihre Schwester Sybilla. Nach Anna kam Juli 1516 Wilhelm und zuletzt Amalie,  geboren 1517. Die Vorfahren Annas von Kleve waren gewiß nicht unbedeutend. Väterlicherseits konnte sie durch Edward I. und dessen 1. Gattin Eleonore von Kastilien königlich-englische Herkunft für sich beanspruchen. Beider Tochter Margaret hatte den Herzog von Brabant geheiratet.
Der nächste Schritt territorialer Vergrößerung Kleves erfolgte im Sommer 1538, als Herzog Johanns Erbe Wilhelm von den Bewohnern Gelderns als ihr neuer Herzog anerkannt wurde, da ihm seine Mutter aus Jülich-Berg ihren Anspruch übertragen hatte.
Unglücklicherwiese war Maria von Jülich-Bergkeine Isabella von Kastilien, noch hatten die aufregenden Ideen der Renaissance, die die Erziehung von Frauen (oder zumindest Prinzessinnen) betrafen, hier Einfluß nehmen dürfen. Es hat den Anschein, als wäre Maria selbst strenggläubige Katholikin gewesen und hätte sich den liberalen Reformideen ihres Vaters und ihres Mannes nicht unterworfen. Wie dem auch sei, gewiß war sie strenggläubig und hatte eine strenge Vorstellung von der Erziehung ihrer Töchter - "eine, die sehr genau auf ihre Kinder sieht", denen sie niemals erlaubt, sich "weit von ihrem Ellenbogen" zu entfernen. Während Wilhelm von Kleve durch Konrad von Heresbach unterrichtet wurde, konnte seine nur zehn Monate ältere Schwester Anna in keiner anderen als ihrer Muttersprache lesen und schreiben.
Die Reise Annas von Kleve nach England, wo der König ungeduldig seine Braut erwartete, wurde nun Gegenstand einer heiklen Diskussion. Ihr Gefolge ausgenommen, mußte Lady Anna allein reisen, da ihre Mutter und ihr Bruder sie wegen der Trauerzeit für Herzog Johann nicht begleiten konnten.
Mit Anna von Kleve war es anders. Die Nähe zu Mutters Ellenbogen daheim in Deutschland hatte eine geeignete weltlicher Erziehung verhindert, denn die prüde Herzogin Maria sah offensichtlich keine Notwendigkeit dessen, was Sankt Bernhardino "Zwieback" nannte.
Nach der Art aller Mütter mochte Herzogin Maria großes Aufhebens um die Sache machen, doch falls sie Unzufriedenheit "und ähnliches" an den Tag lege, sollten die Gesandten sich einfach höflich entschuldigen und davongehen.
Lady Anna, deren eigene Ehe mit dem König von England wie die Herzog Wilhelms mit Jeanne d'Albret ein Relikt diplomatischer Vergangenheit war, konnte nicht einmal von Mutter Trost erwarten, denn Herzogin Maria war kurz vor Abschluß des Vertrags von Venloe gestorben. Die Besetzung Gelderlands, das zu ihrem eigenen Erbe gehört hatte, hatte ihr wohl das Herz gebrochen.

Ennen, Edith: Seite 210
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"Frauen im Mittelalter."

Zu einem Musterbeispiel territorialer Zusammenschlüsse durch Erben und Heiraten wird der Niederrhein. Das rechtsrheinisch gelegene Berg fällt 1329 nach dem Aussterben der Ravensberger Linie an die in Jülich regierende Jüngere bergische Linie; in Kleve kommt 1347 mit dem Grafen von der Mark ebenfalls eine jüngere Linie des bergischen Hauses zur Herrschaft. 1423 stirbt der in Jülich regierende Zweig der bergischen Familie aus. Das Herzogtum Jülich fällt den Herzog Adolf von Berg zu, diese Vereinigung Jülich-Berg ist endgültig. Im Jahr 1510 kam es dann zu der großen Düsseldorfer Hochzeit: Die Erbtochter Maria von Jülich-Berg heiratet den Jung-Herzog Johann von Kleve-Mark, der 1521 zur Regierung kam und 1524 auch Herzog von Jülich-Berg wurde.
 
 
 
 

1.10.1510
  oo Johann III. der Friedfertige Herzog von Kleve-Jülich-Berg
       10.11.1490-6.2.1539
 
 
 

Kinder:

  Sibylle
  17.7.1512-21.2.1554
  Düsseldorf Weimar

 1526
  oo Johann Friedrich I. Kurfürst von Sachsen
       30.6.1503-3.3.1554

  Anna
  22.9.1515-16.7.1557

6.1.1540
  oo 4. Heinrich VIII. König von England
- 1540  28.6.1491-21.8.1547

  Wilhelm IV. der Reiche
  28.7.1516-5.1.1592
 
 
 
 

Literatur:
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Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter.Verlag C. H. Beck München 1994 Seite 210 - Fraser Antonia: Die sechs Frauen Heinrichs VIII. Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite 329-332,336,348,367 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 479,485 -