Grafen von der Markl
 

Hermann Grote "Stammtafeln" Seite 184
 

Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 297
*******************
Mark, Grafen von der
-----------------------

Große Adelsfamilie, ein Zweig der Rheinischen Grafen von Berg (an der Dhünn)

Um 1160, nach dem Tode Adolfs IV. von Berg, erhielt dessen ältester Sohn Eberhard I (+ ca. 1174) durch Erbteilung die westfälische Burg und Grafschaft Altena (an der Lenne) und wurde zum Stammvater des Hauses ALTENA-MARK. Sein Enkel Adolf I. (1198-1249) erwarb die Burg Mark an der Lippe (nahe der 1226 gegründeten Stadt Hamm) und verlegte den Stammsitz des Hauses dorthin. Im 12. Jh. und in der 1. Hälfte des 13. Jh. zählten die Grafen von Altena-Mark zur Gruppe der treuen Vasallen des Erzbischofs von Köln; ihnen wurden die kölnischen Lehen ihres Verwandten Friedrich von Altena-Isenburg übertragen, der für den Mord an Erzbischof Engelbert von Berg (+ 1225) verantwortlich war. Seitdem begannen die Selbständigkeitsbestrebungen gegenüber dem Erzbistum Köln; sie erreichten ihren Höhepunkt mit der Schlacht von Worringen (1288), an der Graf Eberhard II. von der Mark (1278-1308) auf der Seite des siegreichen Johann I. von Brabant teilnahm. 1288 erhielten die Grafen die Vogtei des Stiftes Essen (1288), die ein strategisches Bindeglied zwischen der Grafschaft Mark und dem Rheinland bildete. Gezielt in hohe kirchliche Ämter der gesamten Kölner Kirchenprovinz drängend, waren sie im 13. und 14. Jh. unter anderem Erzbischöfe von Köln (Adolf, 1363/64, Engelbert 1364-1368), Bischöfe von Münster (Gerhard, 1261-1272, Engelbert, 1357-1363) und Lüttich (Adolf, 1313-1344, Engelbert, 1345-1364). Mit dem Tode des Erzbischofs Engelbert von der Mark (1368) schwand jedoch der Einfluß des Hauses MARK auf die kirchlichen Territorien. Doch im selben Jahr wurde der Anfall Kleves an das Märkische Grafenhaus eingeleitet; 1521 schloß es unter seiner Ägide Mark, Kleve, Jülich, Berg und Ravensberg zusammen. Kardinal Eberhard (Erhard) von der Mark, Bischof von Lüttich (1505-1538) und Chartres, Erzbischof von Valencia, war eine bedeutender Kirchenpolitiker der beginnenden Gegenreformation. 1609 starb das Märkische Grafenhaus aus.
Seit Worringen besaßen die Grafen eine herzoggleiche Stellung: Sie gründeten die Städte und Freiheiten zur wirtschaftlichen Konsolidierung des Landes. Um 1350 war der Ämteraufbau weitgehend abgeschlossen. Die schon im 13. Jh. nachweisbaren ständischen Kräfte traten 1347 für die Unteilbarkeit des Landes ein und gewannen im Verlauf des 15. Jh. an politischem Gewicht (Soester Fehde) Die landesständische Vertretung tagte seit 1470 in Wickede.
 
Quellen und Literatur:
----------------------
J. de Chestret de Haneffe, Hist. de la Maison de La Marck ..., 1898 - P. Harsin, La principaute de Liege ... (1477-1505), 1957 - U. Vahrenhold-Huland, Grundlagen und Entstehung des Territoriums der Gft. M., 1968 - N. Reimann, Die Gf.en v. d. M. und die geistl. Territorien der Kölner Kirchenprov. (1313-1368), 1973 - W.-R. Schleidingen, Kleve-Mark Urkk. (1223-1368), I-II, 1983-1986 - Der Tag bei Worringen, hg. W. Janssen-H. Stehkämpfer.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ehemalige deutsche Grafschaft

Das Geschlecht der Grafen von Mark stammte aus dem Hause der Grafen von Altena.
 
 
Eberhard I. 1160-1180
Friedrich I. 1180-1198
Adolf I. von der Mark 1198-1249
Engelbert I. 1249-1277
Eberhard II. 1277-1308
Engelbert II. 1308-1328
Adolf II.  328-1347 
Engelbert III.  1347-1391 
Adolf III.  1391-1394 
Dietrich  1394-1398 
Gerhard  1398-1461 
Adolf IV.   1398-1448 
 

RAVENSTEIN
 
Adolf   1448-1492 
Philipp  1492-1528 

KLEVE
 
Johann I.  1448-1481 
Johann II.  1481-1521 
Johann III.  1521-1539 
Wilhelm der Reiche  1539-1592 
Johann Wilhelm    1592-1609