2. Sohn des Herzogs Adolf I. von Kleve-Mark-Altena
und der Maria von Burgund, Tochter
von Herzog Johann Ohnefurcht
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1214
********************
Adolf von Kleve, Herr von Ravenstein, burgundischer Generalstatthalter
---------------------
* 28. Juni 1425, + 18. September 1492
Jüngerer Sohn von Adolf I., Herzog von Kleve, und Maria, Tochter des Herzogs Johann (Jean sans peur) von Burgund
Gemeinsam mit seinem Bruder, Herzog Johann, am
Hof von Burgund erzogen, trat Adolf von Kleveals
Turnierkämpfer und Feldhauptmann hervor, nahm seit 1443 an
allen großen Kriegszügen teil und fungierte seit dem 22. Juli
1475 als herzoglicher Generalstatthalter in den Niederlanden. In
der Krisenperiode nach dem Tode Karls des Kühnen
war Adolf von Kleve als Prinz von Geblüt
und Ritter des Goldenen Vlieses, als Regent und Erzieher des Erb-Prinzen
Philipp des Schönen eine dominierende Figur unter den burgundischen
Räten; am 28. Januar 1477 von Herzogin Maria
im Generalstatthalteramt für die gesamten burgundischen Länder
bestätigt und am 7. Juli 1477 zum Generalkapitän des von
Frankreich bedrohten Hennegau ernannt, tragen im Zeitraum von Januar
bis Mai 1477 alle herzoglichen Privilegien für die burgundischen Niederlande
sein Siegel. Am 5. Juni 1483 berief ihn Erzherzog
Maximilian zum ersten Mitglied des Regentschaftsrates in
Flandern. Als dieser im Oktober 1483 wieder aufgehoben wurde, hieltAdolf
von Kleve, im kollegialem Einvernehmen mit den flämischen
Städten, an seinem Amt fest und geriet so in die Reihen der Opposition.
Im April 1491 klagte MAXIMILIAN Adolf
von Kleve der Rebellion an und drängte vergeblich auf seinen
Ausschluß aus dem Goldenen Vlies. Adolfs
Sohn Philipp, der noch 1488 für die Freilassung MAXIMILIANS
aus Brügger Gefangenschaft gebürgt hatte, führte 1488-1492
den Aufstand gegen den Erzherzog an.
ADOLF
-----------
* 1425, + 1492
Adolf war 1445-1448 Gegen-Erzbischof von Köln, wurde Graf zu Ravenstein, Herpen, Uden, Wynendale, niederländischer Admiral, General-Kapitän von Hennegau und General-Leutnant von Burgund. Er kämpfte 1465 bei Montlhery gegen Frankreich und war ab 1482 Regent-Vormund von Burgund.
1.) oo BEATRIX VON PORTUGAL, Tochter des Herzogs
Peter I. von Coimbra
+ 1462
2.) oo ANNA VON BURGUND, uneheliche Tochter des
Herzogs Philipp III.
+ 1508
Angeblich soll Maria von Burgund
darin, unter Ausschluß der Generalstaaten, als ihre alleinberechtigten
Stellvertreter bzw. Unterhändler neben der Herzogin-Mutter
Margarete von York und dem General-Statthalter der
Niederlande, Adolf von Kleve, ihren Kanzler Hugonet und Graf
Humbercourt bezeichnet haben.
Mit Margarete wird
der schwer bedrängten jungen Herzogin ein weiterer Halt genommen.
Auch Adolf von Kleve, Generalstatthalter der Niederlande,
wird von ihr getrennt.
Sympathischer und diskreter erschien die Kandidatur des
Philipp
von Kleve, eines Sohnes des Herrn von Ravenstein(1425-1492).
Dieser war der jüngere Bruder des Herzogs Johann von Kleve.
Er spielte eine bedeutende Rolle in der Regierung des Staates Burgund.
Seine Treue zu Maria brachte ihm, wie
wir bereits hörten, seine Verbannung aus Gent ein. Sein Sohn Philipp
war ebenso wie Johann von Kleve mit der Prinzessin aufgewachsen.
13.5.1453
1. oo Beatrix von Portugal-Coimbra, Tochter des
Herzogs Peter I.
- 2.1462
21.6.1470
2. oo 2. Anna von Burgund, illegitime Tochter
des Herzogs Philipp der Gute
um 1440-18.1.1508
Kinder:
1. Ehe
Philipp
1456-28.1.1528
Luise
1457-
Literatur:
-----------
Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche
Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer
Verlag 1994 Tafel 484 - Vossen Carl: Maria von Burgund. Des Hauses
Habsburg Kronjuwel. Seewald Verlag Stuttgart 1982 Seite 12,17,84,88,90
-