Begraben: Verona Sta Anastasia
Jüngerer Sohn des Grafen
Heinrich VI. der Verdammte von Luxemburg und der Beatrix
von Avesnes, Tochter von Graf
Balduin zu Beaumont
Schwennicke Detlev: Tafel 82
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
WALRAM
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+ 21.VII.1311
vor Brescia
Begraben: Verona Sta Anastasia
Seigneur de DOURLERS, de THIRIMONT et de CONSORRE
WALRAM
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+ 1313
Er galt zuerst als böhmischer Thronkandidat und fiel
in Italien.
Heinrich III. von Luxemburg hinterließ von Beatrix d'Avesnes drei Söhne und drei Töchter: Heinrich IV. von Luxemburg, Waleram, welcher die hennegauischen Lehen erhielt, und Balduin, nachmals Erzbischof von Trier.
Hoensch, Jörg K.: Seite 30,38,40,43
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"Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie
gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437."
Der Kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg taktierte
außerordentlich geschickt, konnte die Markgrafen
Otto IV. und Woldemar
von Brandenburg sowie die zerstrittenen Herzöge von Sachsen
zur Zusage veranlassen, nur seiner Wahlempfehlung zu folgen, und war bis
Ende September für die luxemburgische
Bewerbung gewonnen, nachdem sich Heinrich VII.
zu großzügigen Zusagen bereiterklärt hatte, die auch die
Vermählung seines Bruders Walram mit einer Nichte des Metropoliten
vorsahen.
Ob bereits bei dieser Gelegenheit die Einbeziehung Böhmens
als erledigtes Reichslehen, eine Heirat der PREMYSLIDIN
Elisabeth,
der 1292 geborenen vierten Tochter Wenzels
II. und der Guta von Habsburg mit
einem LUXEMBURGER - gedacht war offensichtlich
an den Königs-Bruder Walram und die Errichtung einer
Sekundogenitur - und die nachfolghende Wahl des so legitimierten Kandidaten
durch Barone, Adel und Bürger zum neuen Träger der St. Wenzelskrone
im einzelnen besprochen wurde, ist den Quellen nicht zu entnehmen. Nachdem
der zögernden Prinzessin das Einverständnis abgerungen worden
war und HEINRICH VII. am 31. Januar
1310 eine umfassende Bestätigung der dem Königreich der St. Wenzelskrone
früher gewährten Privilegien vorgenommen hatte für den Fall,
daß der von ihm Nominierte zum Monarchen gewählt würde,
stimmten Ende Juni in Prag Barone, Adel und Vertreter des patrizischen
Bürgertums der königlichen Städte der Wahl eines LUXEMBURGERS
zum König von Böhmen zu.
Erst auf einem Hoftag im Juli 1310 in Frankfurt setzten
die böhmischen Abgesandten - wohl in der Absicht, den jungen Mann
nach ihren Vorstellungen im Lande entsprechend erziehen und formen zu können
- durch, daß der gerade vierzehn Jahre alt gewordene Königs-Sohn
Johann Nachfolge- und Heiratskandidat sein sollte.
Ohne den Erfolg des böhmischen Unternehmens abzuwarten,
brach HEINRICH VII. in Begleitung seiner
Gemahlin Margarete,
seiner Brüder
Walram und Balduin sowie zahlreicher befreundeter
Herren bereits am 21. September 1310 von Colmar in Richtung Süden
auf.
Eine verheerende Seuche, zahlreiche Gefallene,
unter denen sich auch sein Bruder Walram befand, und leere Kassen
beschleunigten die Auflösungserscheinungen im königlichen Heer.
Seibt Ferdinand: Seite 76,86
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"Karl IV. Ein Kaiser in Europa 1346 bis 1378."
Die Boten aus Böhmen wollten einen LUXEMBURGER
zum König. Der Stammbaum Luxemburg stand damals, den geistlichen Herrn
Balduin
von Trier ausgenommen, nur mehre auf drei Augen; auf dem König,
seinem jüngeren Bruder Walram und auf
Johann, dem vierzehnjährigen Prinzen. Der König hätte
lieber seinen Bruder nach Böhmen gesandt als seinen unmündigen
Sohn.
Johann hat seine
Eltern nie wiedergeshen: der Italienzug HEINRICHS
VII. wurde zur Familientragödie. Drei Jahre nach der Kinderhochzeit
von Speyer war das Fürstenhaus der LUXEMBURGER
beinahe erloschen. Von der älteren Generation der Dynastie hatte nur
Balduin,
der Kurerzbischof von Trier, den Krönungszug überlebt.
Des Kaisers Bruder Walram war vor Brescia gefallen, seine Frau lag
in Genua begraben, HEINRICH VII. selbst
war am 24. August 1313 in Buon convento gestorben.
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche
Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer
2000 Seite 30,38,40,43 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher
niederländischer Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite
527 - Palacky Franz: Geschichte von Böhmen 1842 Seite 98 -
Schwennicke
Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 82 - Seibt Ferdinand: Karl IV.
Ein Kaiser in Europa 1346 bis 1378 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH&Co.
KG München 1994 Seite 76,86 - Sütterlin, Klaus: König
Johann. Ritter auf dem Schauplatz Europa. Verlag Markus Knecht 2003 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
Tafel 69 -