Jüngerer Sohn des Grafen
Siegfried von Luxemburg und der Hadwig,
Tochter von Herzog Giselbert
Brandenburg Erich: Seite 94
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VII. 50 b. SIEGFRIED, Graf von Luxemburg
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* ca. 922, + 998 15. VIII.
Gemahlin:
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vor 964 Hedwig
weiterer Sohn:
VIII. ... Siegfried
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* ca. 965, + 1004 15. VIII.
983 und 985 als Sohn des Grafen Siegfried genannt;
er ist identisch mit Siegfried Graf von Northeim, 1002
VIII. 68-78
Die zahlreichen Kinder des Grafen Siegfried "von
Luxemburg" konnten anch den Angaben von Renn erheblich präziser
datiert und in ihrer Reihenfolge gegenüber Brandenburg VIII, 44-53
umgestellt werden. Gegenüber Brandenburg kam hinzu der jüngere
Siegfried, dessen Existenz Brandenburg nicht anerkennen wollte. Vgl.
jedoch die überzeugenden Ausführungen von Renn. Im einzelnen
ist zu bemerken: das Geburtsjahr des Ältesten, Heinrich,
ist von c 955 auf c 960 zu setzen, wie sich aus dem vermutlichen Ehedatum
der Eltern ergibt (Renn 58). Nach dem erwähnten Siegfried dem Jüngeren
(er ist es, der in den Briefen Gerberts Havet nr. 41 und 51 vorkommt) gehört
Liutgard
zu den ältesten Geschwistern.
Renn, Heinz: Seite 77-79
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"Das erste Luxemburger Grafenhaus"
Sicher hat auch Sigfrid, vielleicht zusammen mit
seinen beiden Söhnen Heinrich und Sigfrid am Rachefeldzug
von 978 teilgenomme, denn beide treten um diese Zeit in das waffenfähige
Alter ein. Während wir Heinrich nach der Erwähnung in
der Urkunde von 964 als den ältesten Sohn ansehen dürfen, muß
Sigfrid
981 wenigstens 18 Jahre alt gewesen sein. Wir lesen nämlich in dem
Verzeichnis eines Hilfsaufgebotes für den Kaiser, der in Italien gegen
die eingedrungenen Araber zu kämpfen hat, "Filius Sicconis comitis
(Sicco = Sigfrid). Es muß sich hier um den gleichnamigen
Sohn des Grafen Sigfrid handeln, wie ein Brief Gerberts ergibt,
in dem unter derselben Bezeichnung nur der jüngere Sigfrid
gemeint sein kann. Vielleicht ist der zugleich erwähnte "Hezil
comes" sein Bruder Heinrich. Beide führen im vergleich
zu den anderen weltlichen Großen ein verhältnismäßig
starkes Aufgebot, das wiederum die starke Macht des Hauses beweist.
An der Seite des sterbenden Kaisers steht der junge Sigfrid,
wie uns der erwähnte Gerbert-Brief sicher bezeugt. Er erhält
hier vom Kaiser eine letzte außenpolitische Weisung. OTTO
II. hatte mit Frankreichs mächtigstem Vasall Hugo
Capet ein Bündnis geschlossen. Dieses will er über
den Tod hinaus aufrechterhalten wissen und bittet, Sigfrid, für
seine Erneuerung Sorge zu tragen und auch Robert,
den Sohn Hugo Capets, darin aufzunehmen.
Vielleicht hat man auch Rücksicht auf sein Alter
genommen; denn Sigfrid zählt 985 bereit über 65 Jahre.
Dennoch scheint sein gleichnamiger Sohn vor ihm gestorben zu sein. Wir
hören seitdem jedenfalls nichts mehr von ihm.
Wigerichs Sohn ist wahrscheinlich 998 aus dem
Leben geschieden, während wir das Todesjahr des jüngeren Sigfrid
nicht
zu nennen vermögen.
Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 425 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Seite 94 - Glocker
Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik.
Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 266,304 - Renn, Heinz: Das
erste Luxemburger Grafenhaus, Bonn 1941 Seite 77-79 - Werner Karl
Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8.
Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk
und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf VII, 68 Seite 471
- Wolf Armin: Die Herkunft der Grafen von Northeim aus dem Hause
Luxemburg und der Mord am Königskandidaten Ekkehard von Meißen
1002. Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 69
1997 Seite 428-440 - Wolf Armin: Zur Kontroverse um die Herrschaft
der Grafen von Northeim aus dem Hause Luxemburg. Rheinische Vierteljahresblätter
Jahrgang 65 2001, Seite 400-406 -