Älteste Tochter des Kaisers
KARL IV. VON LUXEMBURG-BÖHMEN aus seiner 1. Ehe mit
der
Blanka
von Valois, Tochter von Graf Karl
Schwennicke Detlev: Tafel 82
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
MARGARETA
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* 24.V.1335, + 1349 vor 7.X.
oo (Kontrakt 3.VIII.1342)
LUDWIG I. DER GROSSE,
1342 König von Ungarn (ANJOU-SIZILIEN)
+ 11.XI.1382
Tyrnau
Begraben: Stuhlweißenburg
MARGARETE
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* 1335, + 1349
1343
oo LUDWIG I. VON ANJOU, König von Ungarn-Polen
+ 1382
Wenn die geplante Verbindung von Margaretha
und Ludwig in der Literatur auch fast
ausschließlich als Verlobung oder gar Heirat betrachtet wird, so
ist dies aus kanonischen Gründen natürlich nicht möglich,
da Margaretha noch nicht einmal das
für die Eingebung einer desponsatio impuberum erforderliche
Mindestalter von 7 Jahren hatte. Man vereinbarte, dass Margaretha
um
Michaelis des nächsten Jahres (also um den 27. September) in Brünn
von den Ungarn abgeholt werden sollte, damit sie am ungarischen Königshof
erzogen werden könne.
KARL würde seiner
Tochter 10.000 Mark als Heimsteuer zukommen lassen und zwar innerhalb eines
Jahres. Karl Robert hingegen stellt
im Namen seines Sohnes die Zahlung einer Mannesgabe in Höhe von 15.000
Mark in Aussicht, so dass das gesamte Heiratskapitel der beiden 25.000
Mark betrug; als Sicherstellung der Mannesgabe weist er Margaretha
die Städte Szegedin und Hazinis an.
KARL war es nämlich
gelungen, den jungen König Ludwig
dazu zu bewegen, das Verlöbnis mit Margaretha
einzugehen: Am 3. August verpflichtete sich Ludwig,
seine Braut bis zum 26. September 1346 zu heiraten.
Dennoch hielt der junge Ungarn-König an dem Verlöbnis
mit
Margaretha fest. Wann die Ehe vollzogen
worden ist, lässt sich nicht feststellen. Der Vertrag von 1342 hatte
als Termin für die Heirat den 26. September 1346 festgesetzt, einen
Zeitpunkt, an dem Margaretha 11 Jahre
alt und somit in einem Alter gewesen war, in dem auch etliche andere fürstliche
Damen bereits verheiratet wurden. Spätestens 1348 war die Ehe vollzogen.
Schon im folgenden Jahr - wahrscheinlich im September - starb die
erst 14-jährige Königin, ohne Kinder zu hinterlassen, offensichtlich
als Opfer der damals grassierenden Pestwelle; denn am 7. Oktober
erwähnt der Doge von Venedig, quod epidfemia mortalitatis deseuit
multum ibidem; et quod Regina Hungariae, consors domini Regis nuper ad
Dominum transmigrauit.
MARGARETHA VON LUXEMBURG
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* 24.5.1335, + Sept?; vor 7.10.1349
- Visegrad 1.3.1338, ~ Visegrad 3.8.1342 nach Dispens wegen Verwandtschaft im 3./4. Grade Avignon 8.7.1342, oo 26.6.1346?; vor 17.3.1348
LUDWIG
I. DER GROSSE, König von Ungarn
* 5.3.1326, + 11.9.1382
Visegrad
Tyrnau
Begraben: Stuhlweißenburg
So verlobte KARL seine
dreijährige Tochter Margarete
mit dem wesentlich älteren ungarischen König
Ludwig I., womit er eine später virtous gehandhabte dynastische
Heirats- und Familienpolitik eröffnete.
Persönlich hatte KARL
in dieser Zeit einige Schicksalsschläge zu verkraften. 1349 starb
seine erst kurz zuvor mit Ludwig I. von Ungarn
verheiratete älteste Tochter Margarete
- wohl ebenso Opfer der Pest wie seine Schwester Guta/Bonne.
1.3.1338
oo Ludwig I. König von Ungarn
x 5.3.1326-11.9.1382
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche
Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer
2000 Seite 109,116,128 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in
Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 319 - Schwennicke
Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 82 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 69 - Veldtrup,
Dieter: Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den dynastischen
Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit
Verlag Fahlbusch/Hölscher/Rieger Warendorf 1988 Seite 219-229,280
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