Jüngster Sohn des Grafen
Siegfried von Luxemburg und der Hadwig
von Lothringen, Tochter von Herzog Giselbert; Bruder der Königin
Kunigunde
Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 10
****************
"Die Nachkommen Karls des Großen"
VIII. 48. ADALBERO, Propst in Trier, zum Erzbischof
gewählt 1008
-----------------------------
+ nach 1036 12. XI.
Anmerkungen: Seite 127
************
VIII. 48. Adalbero
Propst von St. Paulin, zum Erzbischof von Trier
gewählt, aber vom Kaiser nicht bestätigt,
+ nach 1036 12. XI., Beyer 1 n. 308. (Die auf 1037 datierten
Urkunden n. 308 II und III sind gefälscht.) [VIII 75]
ADALBERT
-----------------
+ 1036
Erzbischof von Trier 1008,
nicht vom kaiserlichen Schwager akzeptiert, revoltiert 1008 mit den Brüdern
und muß 1012 verzichten; war vorher Kaplan, bleibt 1012 Domprobst
und steht ständig gegen seinen Nachfolger Poppo I. Er wird zuletzt
mehrfach Graf von Roussy genannt und vererbt seinen Besitz dem Erzstift.
Er ist stets eine wichtige Hilfe der Familie.
Finckenstein, Albrecht Graf Finck von: Seite 113
********************************
"Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß
des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056)"
Um die Nachfolge Erzbischof Liudolfs ist es zu erheblichen
Auseinandersetzungen gekommen. Nach Thietmars den Ereignissen zeitlich
nächsten Bericht wurde Adalbero
(1008-1016) frater reginae et
immaturus iuvenis, plus timore regis quam amore religionis communiter
gewählt.
Adalbero, Sohn des
Grafen
Siegfried von Luxemburg und Schwager des Königs, war Kapellan
seines Vorgängers gewesen und war Propst des Stiftes St. Paulin
in Trier. Es ist denkbar, daß er dieses Stift schon durch Erzbischof
Egbert erhielt, zu dem er verwandtschaftliche Beziehungen durch seine Schwester
Liutgard
besaß,
die einen Neffen Egberts, Arnulf von W-Friesland, heiratete. Diese Voraussetzungen,
sowie wahrscheinlich die Zusicherung des Königs, ihn zum Erzbischof
zu ernennen, die Hermann von Reichenau andeutet, haben offenbar zu seiner
allgemeinen Wahl geführt. HEINRICH
II. hat jedoch gegen die Bitten seiner Gemahlin und seines
Gefolges seinen Schwager
Adalbero die
Begünstigung verweigert, eingedenk der eigenmächtigen Inbesitznahme
des Bistums Metz durch Adalberos Bruder
Dietrich
(1006-1047). Adalbero indessen,
gestützt auf seine Familie, seinen zahlreichen Anhang und erheblichen
Besitz, hat den Erzstuhl nicht aufgegeben, vielmehr das Erzstift in Trier
befestigt und gegen den König HEINRICH
verteidigt, der seine Absetzung mit Waffengewalt erzwingen wollte. Durch
ein Täuschungsmanöver gelang es Adalberos
Bruder Herzog
Heinrich von Bayern, den König von der Belagerung Triers abzulenken,
wodurch es Adalbero möglich wurde,
sich in Trier und dem nördlichen Teil der Erzdiözese zu behaupten,
obwohl der König inzwischen Meingaud zum Erzbischof ernannt und Heinrich
von Bayern als Herzog hatte absetzen lassen.
Adalbero hat seine
Ansprüche erst nach dem Amtsantritt von Meingauds Nachfolger Poppo
aufgegeben, der auf dem Eroberungs- und Verhandlungswege sein Pontifikat
über die gesamte Diözese durchzusetzen vermochte. Adalbero
starb nach 1037 als Propst von St. Paulin.
Literatur:
-----------
Baumgärtner, Ingrid (Hg): Kunigunde - eine
Kaiserin an der Jahrtausendwende, Furore Verlag Kassel 1997 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 10,127 - Finckenstein, Albrecht
Graf Finck von: Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß
des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056), Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1989 Seite 113 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. bis 3. Band, Verlag von Duncker
& Humblot Berlin 1864 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge
des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens
und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite
85,88,110 - Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche
Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer
2000 Seite 13 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus, Bonn
1941 Seite 91 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G.
Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 66 - Thietmar von Merseburg:
Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 280,316,362
- Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende
der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 122,146,149,194
- Wolf Armin: Die Herkunft der Grafen von Northeim aus dem Hause
Luxemburg und der Mord am Königskandidaten Ekkehard von Meißen
1002. Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 69
1997 Seite 428-440 -