Hermann von Reichenau: Seite 636,640
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"Chronicon."
938. König Otto führte ein Heer
gegen die Baiern. Inzwischen wurde sein
Bruder Heinrich von Eberhard gefangen gesetzt. Nachdem
er befreit und Eberhard in die
Verbannung verwisen war, fiel der König erneut in das Gebiet der
Baiern ein und unterwarf alle außer Arnolf, dem Sohn Herzog Arnolfs.
Inzwischen fallen die Ungarn in Sachsen ein, werden aber in einer
Schlacht von den Sachsen besiegt und mit großen Verlusten in die
Flucht geschlagen. In Rom saß
Stephan VIII. als 130. Papst 3 Jahre 4 Monate auf dem Thron.
953. König Otto, der seinen Bruder Heinrich
begünsigte, brachte seinen Sohn Liudolf gegen sich auf,
und aus den Bestrebungen der verschiedene Parteien entsprang eine
große Verwirrung im ganzen Reich. Arnolf, der Sohn des ehemaligen Baiern-Herzogs Arnolf, verbündete
sich mit der Partei Liudolfs
gegen den König, plündert die Stadt und das Bistum Augsburg,
belagert den seligen Udalrich,
der dem Kaiser treu war, in der Burg
Schwabmünchen und versucht ihn zu fangen oder oder zu
erschlagen. Als aber Graf Adalbert
von Marchtal und Graf Theobald,
der Bruder des Bischofs, mit
zahllosen Soldaten dazukamen, wurde Arnolf
in einer Schlacht besiegt und schmählich vertrieben und
nicht lange danach durch göttliche Vergeltung mit allen seinen
Anhängern nach verdienst bestraft [74
Pfalzgraf Arnold fiel 954 bei
der Verteidigung Regensburgs gegen den König.]. In diesem Treffen
wird Graf Adalbert leicht
verwundet, stirbt aber und wird von dem heiligen Bischof von Augsburg
ehrenvoll begraben. In der folgenden Zeit nahm die Zweitracht zwischen König Otto und seinem Sohn Herzog Liudolf noch zu; sie
hatten ihre Heere schon gegeneinander versammelt und sich an der Iller
bei dem Dorf Illertissen gelagert, um baldigst eine Schlacht zu
schlagen, da wurden sie durch Vermittlung der heiligen Bischöfe Udalrich von Augsburg
und Hartbert von Chur durch
Gotes Fügung versöhnt und schlossen ein Bündnis.