Heinrich II.                                      Graf von Lechsgemünd, Frontenhausen, Teisbach, Pinzgau, Mittersill und Rattenberg
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um 1120/2526.1.1208
 

Jüngerer Sohn des Grafen Heinrich I. von Lechsgemünd und der Liutgard

Schwennicke Detlev: Tafel 89
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

HEINRICH II.
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26.I.1208

Graf von LECHSGEMÜND
um 1150 Graf von FRONTENHAUSEN, von TAISBACH
1167/94 Graf von MITTERSILL und von RATTENBERG

  oo vor um 1170
       ADELHEID
             
†  6.I. nach 1206

Tochter von Liutold I., Graf von Plain


Thiele, Andreas: Tafel 113
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

HEINRICH II.
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um 1208

Graf von Frontenhausen und Mittersill, zu Rattenberg; Graf im Pinzgau und von Lechsgemünd; Vogt von Kaisheim

  oo ADELHEID, Gräfin von Plain
             


Tochter Liutolds I. und Uta von Österreich

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 261
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17. HEINRICH III.
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F. u. eV.
1135 21/9 siehe 10; vgl.
c 1145 bei 16;
1150 18/10 Heinricus comes de Frantenhusen Salzb. UB 2, 396 n 280, zuletzt so (1205) RB 2, 22
in seiner Umgebung befinden sich auch Leute aus dem Pinzgau MB 3, 61
Salzb. UB 1, 441 f n 350 Heinrich tagt selbst (1205) in dessen Hauptort Mittersill RB 2, 22
er ist also identisch mit dem Grafen Heinrich vom Pinzgau DBT 20 fol. 18r; und dem wiederholt vorkommenden Grafen Heinrich von Mittersill c 1175 Salzb. UB 1, 684 n 211
c 1190 MB 2, 357
(1194) QE 1, 349 n 191
c 1205 MB 2, 363 f
1207 6/5 MB 3, 557 f; Graf von Rattenberg c 1190 - c 1195 (als Nachfolger des Grafen Gebhard III. von Sulzbach in dessen Gebirgsgrafschaft im unteren Inntal) nQ 7, 82 n 99
MB 2, 356 n 218; nQ 7, 62 n 72 Graf von Lechsgemünd c 1165 MB 3, 62
1165 MB 1, 362 f und 1170/77 SS 11, 63 wo er in Gegensatz zu einem älteren Heinrich (10) gebracht wird
c 1170 tagend zu Mittersill DBT 28 fol. 24 a
(1189) comes de Tyspach Oefele, Biburg 438 n 40; vgl. nQ 7, 17 n 19; IV.
1207 675 siehe oben unter Mittersill
(1208) 26/1 Baumburg: Heinricus comes de Frantenhausen Necr. 2, 237
Kaisheim: annivers. Siffridi (sic. verderbt) comitis de F. Necr. 1, 89

Gemahlin:
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Adelheid (von Plain) c 1170 Heinricus comes et uxor eius ac filii ipsius DBT 28 fol. 24a
(1205) Gattin Alhaid und Sohn Konrad Bischof von Regensburg RB 2, 22
7/1 Kaisheim: annivers. Adelhaidis comitisse de Mitternsee (sic) Necr. 1, 88
Admont: 6/1 Adelheit ex comitissa conversa Necr. 2, 288.
Adelheid war die Tochter des Grafen Liutold I. von Plain und der Uta, einer Tochter des Markgrafen Leopold III. von Österreich und der Agnes, Tochter des Kaisers HEINRICH IV. Durch sie wurde ihr Sohn, Bischof Konrad, nicht nur mit dem Hause PLAIN (Ried 1, 337 n 354, MB 4, 333 n 19), sondern auch mit den sogenannten BABENBERGERN (Ried 1, 322 n 339) und den STAUFERN (MB 30 a, 86 f n 694) blutsverwandt.


Bühler, Heinz: Seite 736
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"Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

Das Diplom HEINRICHS IV. für Rott ist, wie erwähnt, gefälscht. Es diente jedoch dem Zweck, den rechtmäßig erworbenen Besitz des Klosters gegen etwaige Ansprüche von anderer Seite abzusichern. Die Abtei Rott muß also in Essingen tatsächlich begütert gewesen sein. Es fragt sich nur, wie sie zu diesem Besitz gekommen ist. Kloster Rott ist nicht 1073, wie das Diplom HEINRICHS IV. glaubhaft machen möchte, sondern erst um 1084 von dem bayerischen Pfalzgrafen Kuno dem Älteren von Rott, gestiftet und ausgestattet worden, nachdem sein gleichnamiger Sohn in der Schlacht bei Höchstädt 1081 gefallen war. Der Klosterbesitz in Essingen findet sich nicht in der Güterliste einer Urkunde Papst Eugens III. von 1151, dem ältesten echtes Privileg, das den Klosterbesitz nennt. Er kann also zu dieser Zeit noch nicht in der Hand des Klosters gewesen sein. Dagegen ist er 1179 erwähnt in einer Urkunde Papst Alexanders III. [4
Monumenta Boica I. 1763. Seite 359ff. Nr. 7.- Goldinger (wie Anm. 3) Seite 117.]. Somit müßte er zwischen 1151 und 1179 an das Kloster gelangt sein. Der Abt von Rott lag um jene Zeit im Streit mit seinem Vogt, dem Grafen Heinrich III. von Lechsgemünd-Frontenhausen (ca. 1135-1207). Graf Heinrich war der Ur-Enkel des Klosterstifters Kuno des Älteren von Rott ( 1086) und zugleich der Ur-Enkel der Mathilde von Achalm, die sich mit Kuno von Lechsgemünd (1091) verheiratet hatte. Ein Sohn der Mathilde, Heinrich I. von Lechsgemünd, gefallen als Parteigänger HEINRICHS IV. bei Mellrichstadt 1078, war mit der einzigen Tochter des Klosterstifters Kuno des Älteren von Rott, Irmgard, vermählt und hatte so die Vogtei des Klosters an das Haus LECHSGEMÜND gebracht, das auch über das Erbe der Mathilde von Achalm verfügte [5 Franz Tyroller: Die Grafen von Lechsgemünd und ihre Verwandten. In: Neuburger Kellektaneen-Blatt 107 (1953) Seite 9ff. mit Beilage 1.]. Der Abt von Rott klagte gegen den Grafen Heinrich III. wegen Entzugs von Klostergütern und erwirkte 1166 einen Urteilsspruch des Bischofs Albert von Trient gegen den Grafen [6 Monumenta Boica 1. 1763. Seite 362f. Nr. 9.]. Auf Grund dieses Urteils von 1166 dürfte Graf Heinrich dem Kloster das aus dem Erbe seiner Ur-Großmutter Mathilde stammende Gut in Essingen als Sühne übereignet haben.
Später muß Essingen dem Kloster Rott entfremdet, vielleicht im Einvernehmen mit den Vögten abgetauscht worden sein. Es gelangte im Erbgang an die Grafen von Öttingen [7
Sophie von Lechsgemünd (ca. 1193-nach 1242), die Tochter Diepolds von Lechsgemünd, war die Gemahlin Graf Ludwigs III. von Öttingen (1180-ca. 1220); siehe Die Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim 1135-1287. Bearb. von Hermann Hoffmann. Schwäbische Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für bayerische Landesgeschichte. Reihe 2a. Urkunden und Regesten 11. 1972. Seite 14f. Nr. 16. - Vergleiche Oettingische Regenten. Bearb. von Georg Grupp. 1896. Seite 10 und Nr. 14. - Vergleiche Die Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim Seite 38 Nr. 50, wo die Neffen Bertholds von Lechsgemünd, Ludwig IV. und Konrad Grafen von Öttingen, als Spitzenzeugen erscheinen. - So auch Hans Peter Köpf, Nagold, freundliche Mitteilung vom 10. 4. 75 nach Aussagen von Professor Hans-Martin Decker-Hauff. - Anders Elisabeth Grünenwald: Das älteste Lehenbuch der Grafschaft Öttingen. Einleitung. 1975. Seite 138 mit Anm. 713; sie hält Sophie für eine HIRSCGBERGERIN, hat dafür jedoch keine besitzgeschichtliche Begründung.].




  vor 1170
  oo Adelheid von Plain, Tochter des Grafen Liutold I.
             6.1. nach 1206

 
 
 
 

Kinder:

  Konrad IV. Bischof von Regensburg (1204-1226)
         9.4.1226

  Otto Graf von Frontenhausen
        vor 1185

  Adelheid
       

  oo Konrad III. von Hohenzollern Burggraf von Nürnberg
              24.8.1260/10.3.1261

  Uta
  um 1175 13.1./10.10.1254

  oo Adalbert III. Graf von Tirol
              22.7.1253





Literatur:
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Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 736 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 89 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 261 -