Heilika
Erbin der Grafschaft
Burgeck
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†
Einzige Tochter des Grafen Berthold von
Burgau aus dem Hause
LECHSGEMÜND und der Beatrix
von Dachau, Tochter von Graf
Arnold I. (Haus SCHEYERN)
Schwennicke Detlev: Tafel 89
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"Europäische
Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1"
HEILIKA
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†
oo GERHARD, Graf von Schauenburg
† 1168
Bühler, Heinz: Seite 772-773,821
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"Adel,
Klöster und
Burgherren
im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."
Mathildes Mutter Mathilde hatte eine Halb-Schwester, die den seltenen Namen Alberada trug, den wir im Hause URACH wiederfinden, und
schließlich begegnet im Gesamthaus
URACH-ACHALM der Name Konrad
(Kuno), der auf Mathildes
Vater zurückgehen dürfte [150 Werner, Die Nachkommen (wie
Anm. 108), Seite 413 und 464.].
Fassen wir zusammen: Die Namen
Mathilde, Rudolf, Beatrix und Kuno im Hause ACHALM, die Namen Mathilde, Alberada und Kuno im Hause URACH gehen offenbar auf eine
gemeinsame Ahnfrau zurück. Im Hause
ACHALM lassen sich die genannten Namen, abgesehen von Kuno, aus keiner anderen Ahnenreihe
erklären als aus der Ahnenreihe der Mutter der Brüder Egino und Rudolf (siehe
unten). Die genannten Namen finden sich vorher alle im burgundischen
Königs-Haus und dessen nächstem Verwandtenkreis. Das
zwingt uns zu dem Schluß, daß sie durch Mathilde von Burgund
vermittelt sind. Sie muß die Mutter
der Brüder Egino und Rudolf gewesen sein, die die Burg Achalm erbauten. Damit findet
der Eintrag im Totenbuch des Klosters Zwiefalten, wonach Graf Unruoch (ca. 790-811) der proavus des Klostergründers Liutold von Achalm sei, eine
überraschende Bestätigung [151
Wie Anm. 93.].
Einen besitzgeschichtlichen Beweis dafür, daß Mathilde von Burgund
die Stamm-Mutter der Grafen
von Urach und Achalm war, sehen wir unter anderem darin,
daß Graf Egino (II.) von Urach in Eltingen bei Leonberg
begütert war. Eltingen stammte, wie an anderer Stelle gezeigt
werden konnte, wohl zur Hälfte aus dem Erbe der Burgunder-Könige.
Davon gelangte wiederum rund die Hälfte, nämlich zehn Huben,
über Gerberga,
die Gemahlin Herzog Hermanns II.
(† 1003), an die Tochter Mathilde, vermählt mit Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen
(† 1026/27), und über deren Tochter Sophie († 1093), die Gemahlin Ludwigs von Mousson, an die
Enkelin Sophie, die die Stamm-Mutter der Grafen von Arnstein wurde.
Logischerweise ist ein entsprechender Anteil an Eltlingen bei den
Nachkommen von Gerbergas Schwester Mathilde zu erwarten.
Hierzu muß der Anteil Eginos
von Urach gerechent werden. Auch die stammesverwandten ACHALMER müssen dort
begütert gewesen ein. Tatsächlich finden wir in
Eltingen Gerhard und Heilika von Schauenburg (bei
Heidelberg) mit einer "salica terra", 2 1/2 Hufen und einem Viertel der
Kirche beteiligt. Heilika von
Schauenburg war die Enkelin der Mathilde
von Achalm, die sich mit Kuno
von Lechsgemünd
(1091) verheiratet hatte, und somit die Ur-Ur-Enkelin der Mathilde von Burgund
[155 Tyroller, Lechsgemünd (wie Anm. 5) Beilage I.].
Mathildes Kinder
hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER
teil. So erscheint ihr Sohn Burchard,
später Bischof von Utrecht
(1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei
Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die
Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.].
In diesem Vertrag hatten sich die Brüder
Liutold und Kuno von Achalm
mit ihrem Neffen Werner IV. von
Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster
Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder
die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab.
Nach dem Tode Kunos von Achalm
(†
1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und
baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer „parentes" doch nicht ganz
auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der
Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen
erhalten, nach welchem sich Burchard
nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof
Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold
auch die Burg Wölflingen
im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie
besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster
Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die
Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
An Wittlingen war auch Mathildes Sohn
Berthold von Burgeck († 1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen
an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler
Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese
Güter überließ Bertholds
Sohn Burchard bei
verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die
Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas
einfältig geschildert. Graf
Heinrich II. von Lechsgemünd († 1142), sein jüngerer Vetter, war auf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne
Rat und Einverständnis Heinrichs
eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen
Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg,
Gemeinde Pöttmes) belagert, so daß er sich nur durch die
Flucht retten konnte [389
Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift
des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.].
Heinrich von Lechsgemünd
nahm den Zwiefalter Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es
dem Herzog Friedrich II. von Schwaben
(†
1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei
Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das
sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller
(wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].
oo Gerhard Graf von Schauenburg
†
Literatur:
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Schwennicke Detlev: Europäische
Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main
1998 Tafel 89
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