Karl V.                                            Deutscher König (1519-1556)
----------                                          Römischer Kaiser seit 24.2.1530
24.2.1500-21.9.1558        als K. I. König von Spanien (1506/16-1556)
Gent      San Jeronimo de Yuste    Erzherzog von Österreich
                                                       Herzog von Burgund
Begraben: Monasterio de San Lorenzo de el Escorial - Pantheon der Könige
 

Ältester Sohn des Königs Philipp I. der Schöne von Kastilien und der Johanna I. der Wahnsinnigen von Kastilien-Aragon, Tochter von König Ferdinand II.
 

Reifenscheid Richard: Seite 106-115
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„Die Habsburger“

2. KARL I., Erzherzog
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* 24.2.1500, + 21.9.1558
Gent              San Jeronimo de Yuste

Grabstätte: Monasterio de San Lorenzo de el Escorial - Pantheon der Könige

  oo 10.3.1526 in Sevilla
      ISABELLA VON PORTUGAL
      * 4.10.1503, + 1.5.1539
       Lissabon       Toledo

Grabstätte: Monasterio de San Lorenzo de el Escorial - Pantheon der Könige

Eltern: Manuel I., König von Portugal, und Maria, Infantin von Aragonien, Tochter Ferdinands V., König von Aragonien

Wahlspruch: Plus ultra = Immer weiter

23.1.1516   als Karl I. König von Spanien
28.6.1519   in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen Kaiser gewählt
23.10.1520 in Aachen zum römisch-deutschen König gekrönt durch den Kurfürsten und Erzbischof von Köln Hermann V. Graf von Wied-Runkel
26.10.1520 Bekanntgabe der Einwilligung Papst Leos X. zur Annahme des Titels "Erwählter Römischer Kaiser"
22.2.1530   In Bologna Empfang der "Eisernen Krone" der Langobarden aus den Händen Papst Clemens' VII.
24.2.1530   In Bologna in der Kirche San Petronio zum "Römischen Kaiser" gekrönt durch Papst Clemens VII.
                 Die Krönung Kaiser KARLS V. war die letzte Krönung eines Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation durch den Papst.
22.10.1555 Bekanntgabe der Abdankung als Souverän des Ordens vom Goldenen Vlies
25.10.1555 In einem feierlichen Staatsakt in Brüssel gab KARL V. seine Abdankung bekannt
12.9.1556  Niederlegung der römischen Kaiserwürde zur Verfügung seines Bruders FERDINAND


KARL V. wurde, wie seine Geschwister, nach dem Tode ihres Vaters durch ihre Tante Maragrete in den Niederlanden, überwiegend am Hof zu Mecheln, erzogen. Mit 15 Jahren wurde KARL für volljährig erklärt und begab sich zur Vorbereitung der Regierungsübernahme nach Spanien. Karl von Burgund, seit 1506 Erbe des Königreiches Kastilien und der neuentdeckten amerikanischen Besitzungen, Enkel Ferdinands von Aragon und Isabellas von Kastilien sowie Kaiser MAXIMILIANS I., erbte nach dem Tode Ferdinands II. (+ 23.1.1516) Aragon sowie Neapel und Sizilien. Am 28.6.1519 wurde Karl, König von Spanien, Herzog von Burgund, Erzherzog von Österreich, nach dem Tode Kaiser MAXIMILIANS I. (+ 12.1.1519) zum deutschen König gewählt. In Auseinandersetzungen mit Franz I. von Frankreich um die Thronfolge wendeten die HABSBURGER 852.000 Gulden zum Stimmenkauf der Kurfürsten auf und Karl willigte in eine Wahlkapitulation ein, die die Gewalt des Kaisers gegenüber den Ständen beschränkte. KARLS V. Politik, gerichtet auf die Erhaltung und Mehrung seiner ererbten Universalmonarchie, war zu einer Zeit der beginnenden nationalstaatlichen Entwicklung zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Sie stellte in Deutschland keine Alternative zur Politik der Reichsfürsten dar und trug zur weiteren territorialen Zersplitterung bei. KARL war entschiedener Gegner der lutherischen Reformation, weil er mit Hilfe des Papsttums sein Weltreich zusammenhalten wollte. Mit Hilfe des spanischen Adels brach er 1521 bei Villalar die Macht der spanischen Städte. Im Vertrag von Worms (28.4.1521) überließ er seinem Bruder FERDINAND Ober- und Nieder-Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain; diese Besitzungen wurden im Vertrag von Brüssel (7.2.1522) um Tirol und Württemberg erweitert. Gegen den französischen König Franz I. führte er vier Kriege (1521-1526,1527-1529,1536-1538, 1542-1544), in denen sein Heer den glänzenden Sieg bei Pavia (24.2.1525) erfocht und 1527 Rom erstürmte; Frankreich mußte auf Mailand und die Vorherrschaft in Italien verzichten. Am 24.2.1530 fand die letzte vom Papst vorgenommene Kaiserkrönung in Bologna statt. Er besiegte 1546/47 im Schmalkaldischen Krieg die protestantischen Fürsten; aber der von Frankreich unterstützte Aufstand von 1552 unter Führung des Kurfürsten Moritz von Sachsen beseitigte das kaiserliche Übergewicht und führte zum Augsburger Religionsfrieden von 1555. Darauf dankte KARL 1556 ab und zog sich in das spanische Kloster Yste zurück, in seinen Ländern folgte sein Sohn Philipp II., als Kaiser dagegen sein Bruder FERDINAND I. Zur Abwehr der türkischen Seeräuber in N-Afrika hatte KARL Feldzüge gegen Tunis (1535) und Algier (1541) unternommen. Das spanische Kolonialreich erhielt unter seiner Herrschaft den wertvollsten Zuwachs durch die Eroberung Mexikos (1519-1521) und Perus (1532/33).
KARL V. war ein selbstbewußter, von seiner göttlichen Sendung überzeugter Herrscher, der seine ganze Kraft für die Einheit der Christenheit und für die Erhaltung der römischen Kaiseridee als weltliches Oberhaupt der westlichen Christen eingesetzt hat. Wenn  er auch letztlich an der Durchsetzung seiner Ideen gescheitert ist, so darf dennoch nicht übersehen werden, daß er der Ausbreitung des Islams durch die Türken entschieden entgegentrat und die Erneuerung der katholischen Kirche durch das Trienter Konzil, das von ihm initiiert wurde, ermöglichte. Vor allem aber schuf KARL den spanischen Nationalstaat und das spanische Weltreich und begründete damit die spanische Vorherrschaft, auch in der kulturellen Entwicklung, in Europa für das nachfolgende Jahrhundert.
 
 
 
 

10.3.1526
   oo Isabella von Portugal, Tochter des Königs Manuel I.
       4.10.1503-1.5.1539
       Lissabon  Toledo
 
 
 
 

Kinder:

  Philipp II.
  21.5.1527-13.9.1598

  Maria
  21.6.1528-26.2.1603
  Madrid    Villa Monte

13.9.1548
   oo Maximilian II. König des Deutschen Reiches
       31.7.1527-12.10.1576

  Ferdinand
  1530-   1530
  Bologna Bologna

  Johanna
  26.6.1537-7.9.1573
  Madrid    Escorial

7.12.1552
   oo Johann Infant von Portugal
      3.6.1537-2.1.1554
      Evora    Lissabon

  Juan
  20.4.1539-20.4.1539
  Toledo    Toledo

Illegitim

  Don Juan d'Austria    von Barbara Blomberg
  24.2.1547-1.10.1578
  Regensburg Namur

  Margarete von Parma
  28.12.1522-18./31.1.1586
  Oudenaarde  Ortona

  Theodea        von Ursolina genannt La Bella
    1./2.1523- nach 10.1562

  Johanna        von Ursolina genannt La Bella
  1524-   1530
 
 
 
 

Geliebte:

  Herzogin von Aerschot

  Cornelia Annoni  aus Mailand

  Dolores Gonzaga

  Johanna van der Gheenst

  Barbara Groen aus Gent

  Barbara Blomberg
 
 
 
 

Literatur:
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Baumann Uwe: Heinrich VIII. mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1991 Seite 34,45,50,61, 68,75,76,79,89,99,101,111,115,121,130 - Fraser Antonia: Die sechs Frauen Heinrichs VIII. Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite 22-474 - Horst, Eberhard: Die spanische Trilogie Isabella-Johanna-Teresa Claasen Verlag GmbH Düsseldorf, 1989 Seite 22,158, 167,170,173,179,196,216,224,226-233,235-241,244,252 - Ferdinandy Michael de: Philipp II. Bechtermünz Verlag Augsburg 1996 - Jurewitz-Freischmidt Sylvia: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. Königinnen und Mätressen um den Lilienthron. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 1996 Seite 99,146, 151,161,165,173,176,180-184,192,199,209,218-221,223,228,231,239,252,254 - Lavater-Sloman Mary: Elisabeth I. Herrin der Meere, Gustav Lübbe Verlag GmbH Bergisch Gladbach 1988 Seite 14-20,45,92,93,143,155 - Leicht Hans: Isabella von Kastilien. Königin am Vorabend der spanischen Weltmacht. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1994 Seite 42,43,70,154,163,176-178,181,221,247, 251,257,261 - Neale John E. Elisabeth I. Königin von England. Eugen Diederischs Verlag München 1994 Seite 85-455 - Perez Joseph: Ferdinand und Isabella: Spaniens Katholische Könige. Eugen Diederichs Verlag München 1995 Seite 19,38,110,140,151,154,156,182,193,196,200,245,247,250, 252,258,283,286,309,312,315,317,353-356 - Ridley Jasper: Heinrich VIII. Eine Biographie. Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite 29-465 - Schelle, Klaus: Karl der Kühne. Burgund zwischen Lilienbanner und Reichsadler. Magnus Verlag Essen Seite 49,122,227,238 - Tamussino Ursula: Maria von Ungarn. Ein Leben im Dienst der Casa de Austria Verlag Styria Graz Wien Köln 1998 Seite 9-305 - Treffer Gerd: Franz I. von Frankreich Herrscher und Mäzen Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1993 Seite 26-316 -