Tochter des Grafen Rainald von Roucy und der Alberada
von Lothringen, Tochter von Herzog
Giselbert
Brandenburg Erich: Tafel 33 Seite 66
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"Die Nachkommen Karls des Großen."
VIII. 82. IRMINTRUD
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* ..., + 5.III. nach 1005
Gemahl:
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975/80
Odo Wilhelm Graf von Burgund (siehe VIII. 36.)
+ 1026
VII. Generation
47
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Otto
Wilhelm (siehe VIII, 49) ist nicht in den Besitz der Grafschaft
Macon gekommen als Sohn einer Grafen-Tochter aus diesem Hause, sondern
als zweiten Gemahl der
Ermentrud, die
in 1. Ehe den Grafen Albericus II. von Macon geheiatet hatte. Während
die Söhne aus dieser 1. Ehe, Albericus und Letald, jung
starben, trägt keines der Kinder aus Ermentruds
2. Ehe einen der Leitnamen des älteren Grafenhauses von Macon (Raculfus,
Letald, Albericus); sie kommen auch bei den weiteren Nachkommen aus der
Verbindung
Otto Wilhelms mit Ermengard
nicht mehr vor.
Die chronologischen Bedenken von Brandenburg entfallen,
da Gerberga die Tochter Lamberts
von Chalon aus dessen 1. Ehe ist, nicht aus Lamberts 2. Ehe mit Adela,
aus der Hugo, Bischof von Auxerre und Graf von Chalon, hervorging. Gerberga
ihrerseits
hat in 2. Ehe, nach dem Tode Adalberts,
Otto-Heinrich,
den Herzog von Burgund, geheiratet (siehe VIII, 14). Otto-Heinrich,
der zunächst zum Kleriker vorgesehen war, hat nur eine Ehe geschlossen,
eben die mit Gerberga, die mit ihrem
Sohn Otto Wilhelm an seinem Hofe weilte.
Das Zeugnis der Gesta episcoporum Autissiodorensium, HF 10,171, wonach
die Gattin des Herzogs eine Schwester des Grafen Hugo von Chalon (und Bischof
von Auxerre) gewesen sei, behält also seinen vollen Wert. Auch in
einem anderen entscheidenden Punkt hat Brandenburg das Zeugnis der Leitnamen
nicht beachtet. Er gibt selbst zu, daß
Gerberga
nicht
die Tochter Letalds von Macon gewesen sein könne, wenn die Gattin
Otto Wilhelms, Ermentrud, identisch
ist mit
Ermentrud von Roucy, der Tochter
des Renaud de Roucy; denn, "nach den kirchlichen Vorschriften (war)
eine Ehe mit der Witwe des leiblichen Oheims völlig ausgeschlossen."
(Ermentrud von Roucy ist als Gattin
des Grafen Alberich II. von Macon bezeugt, der nach der Annahme
von Brandenburg der leibliche Bruder Gerbergas,
der angeblichen Letald-Tochter, wäre. Otto
Wilhelm hätte also die Witwe Alberichs, des [angeblichen]
Bruders seiner Mutter
Gerberga, geheiratet).
Der Nachweis, daß die Gemahlin Otto Wilhelms
nicht irgendeine andere Ermentrud war,
wie Brandenburg unterstellt, sondern Ermentrud
von Roucy, würde also die These von Brandenburg nach dessen
eigener Auffassung zu Fall bringen. Nun ist aber an der Identität
Ermentruds
mit der gleichnamigen Tochter des Grafen Renaud de Roucy nicht zu
zweifeln, denn ein Sohn aus Ermentruds
Ehe mit
Otto Wilhelm trägt den
Namen des Großvaters, Renaud! Damit nicht genug: Eine Tochter
trägt den
ottonischen Namen Mathilde,
und er ist ihr zugekommen aus dem Umstand, daß Renaud de Roucy
ja Gemahl der Alberada war, einer Tochter aus der 1. Ehe von Gerberga,
der Tochter König
HEINRICHS I. und der Mathilde,
mit Giselbert von Lothringen! Der von Brandenburg angefochtene Beleg für
die Ehe Otto Wilhelms mit der Witwe
seines Vorgängers in Macon, Alberich, eben der Ermentrud
von Roucy (Cartul. de l'aglise de Macon nr. 7) ist also zutreffend:
Zwar erst im 12. Jahrhundert aufgezeichnet, gibt er die Kenntnis in Macon
selbst wieder. Dagegen ist ein Versehen die Angabe einer Urkunde des späteren
Grafen Odo (Otto I.) von Macon, in der er Letald von Macon seinen atavus
nennt:
Hier wurde aus dem bloßen Vorgänger, mit dem Otto nicht blutsverwandt
war, vom Hersteller der Urkunde ein Ahn gemacht. Von dieser Urkunde war
Brandenburg ausgegangen und suchte die Richtigkeit ihrer Angabe gegen alle
entgegenstehenden Momente zu erweisen.
VI. 11. ERMENTRUD
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* c 950, + (1003/04) am III 5.
a) c 970 Alberich II., Graf von Macon
+ c 980
b) c 982 Otto-Wilhelm, Graf von Burgund und (seit 982)
Graf von Macon
+ 1027 IX vor 30.
Zur ersten Ehe der Ermentrud,
Tochter der Alberada und damit einer Enkelin Herzog Giselberts
von Lothringen und dessen Gemahlin Gerberga,
vgl. Duby, Societe Seite 91-94, und Werner VII, 47.
Sonstige Belege sind von Moranville, Origine Seite 27f.,
gesammelt; das Todesdatum von Ermentruds
zweitem Gemahl Otto-Wilhelm ist von
Wagner, Grafen Seite 38 mit Anmerkung 5, ermittelt.
Denkbare Verbindungs möglichkeiten sind ewta eine
ansgarische Abkunft Perinzas [409 Vgl. Keller, Adelsherrschaft,
Seite 282 mit Anm. 166: Es sei anzunehmen, daß Perinza direkt oder
durch Verschwägerung mit dem Hause Berengars
II. und mit Arduin
von Ivrea verwandt war. Vgl. auch Kaminsky, Seite 142.]
oder eine Verwandtschaft zwischen den Herren von Volpiano und der Gemahlin
Otto-Wilhelms von Burgund, Ermentrud
von Roucy, eine Schwester des Bischofs Brun von Langres [410
Vgl. Bulst, Seite 24 mit Anm. 13: Depoin (Seite 244ff.) ist der Ansicht,
Wilhelms Großvater habe entgegen der Nachricht bei Rudolf Glaber
Nitzo geheißen und der Familie Ermentruds von Roucy angehört,
eine Verwandtschaft zwischen Wilhelm und Otto-Wilhelm
sei erst durch die Ehe des Grafen mit Ermentrud begründet worden.
Chaume vertritt verschiedene Meinungen. In origines, Seite 69 mit Anm.
1: Perinza als Verwandte Otto-Wilhelms
(aufgrund ihrer Abkunft aus dem Hause IVREA),
in ders., duche I, Seite 468: Wilhelm als Verwandter Ermentruds.].
Das enge Zusammenwirken Wilhelms und Arduins bei
der Gründung von Fruttuarias könnte für eine Verwandtschaft
des italienischen Königs mit den ebenfalls im Canavaese begüterten
Herren von Volpiano sprechen.
970
1. oo Aubry
II. Graf von Salins-Macon
- ca 980
982
2. oo Otto Wilhelm Graf
von Burgund
958/59-21.9.1027
Kinder:
2. Ehe
Guido Graf von Macon
ca 975/80- 8.nach 1005
Mathilde Erbin von Nevers
975/80- 1005
oo Landerich von Monceau Graf von Nevers
- 1028
Gerberga
ca 985- 1019/24
oo Wilhelm II. Graf von Provence
980- 3.1019
Agnes
ca 995-9.11.1068
1018
1. oo 3. Wilhelm V. Herzog von Aquitanien
969-31.1.1030
1.1.1032
2. oo Gottfried II. Martel Graf von Anjou
14.10.1006-14.10.1060
Rainald I. Graf von Burgund
ca 990-4.9.1057
Berno Archidiakon zu Langres
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Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 33 Seite 66 -
Brunhofer,
Ursula: Arduin von Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum
des Mittelalters. Arethousa Verlag Augsburg 1999 Seite 340 - Glocker
Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik.
Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 297 - Werner Karl Ferdinand:
Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)
in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben.
Verlag L. Schwann Düsseldorf Band IV Seite 468 -