Maria von Brabant                        Deutsche Königin
------------------------                      Gräfin von Holland
um 11909.3.1260

Begraben: Löwen St. Peter  

Älteste Tochter des Herzogs Heinrich I. des Streitbaren von Brabant (5.9.1235) aus dem Hause LÖWEN aus seiner 1. Ehe mit der Mathilde von Boulogne, Tochter von Graf Matthäus von Flandern ( 25.7.1173) und der Marie von Blois Erbin von Boulogne
Schwester von Herzog Heinrich II. dem Großmütigen von Brabant (1.2.1248), Gräfin Margarete von Geldern (21.9.1231), Gräfin und Erbin Adelheid von Boulogne ( 1261/78), Pfalzgräfin Mathilde bei Rhein ( 21.12.1267), Herr Gottfried von Baucignes, Leeuwe und Gaesbeek (21.1.1253), Stief-Schwester von Dame Elisabeth zu Kleve-Dinslaken (23.10.1273)
Nichte von Bischof Adalbero von Lüttich (
24.11.1192 ermordet), Herrn Wilhelm von Perwez und Ruysbroek (nach 1.8. 1224), Graf Gottfried von Löwen (vor 1226),
Gräfin und Erbin Ida von Boulogne (1216)
Groß-Nichte von Graf Eustach IV. von Boulogne (10.8.1153), Graf Wilhelm Langschwert von Boulogne und Mortain (10.1159),
Herzogin Lauretta von Limburg (
um 1175), Balduin von Flandern ( 1.8. vor 1154), Graf Philipp von Flandern ( 1.6.1191), Gräfin
und Erbin Margarethe von Flandern (
15.11.1194), Bischof Peter von Cambrai (1176), Gräfin Gertrud von Savoyen, Äbtissin
Mathilde von Fontevrault, Herzog Heinrich III. von Limburg (vor 28.6.1221)
Enkelin von Herzog Gottfried III. von Brabant ( 10.8.1190) und der Margarete von Limburg
Ur-Enkelin von König Stephan von England (
25.10.1154), Graf Dietrich von Flandern (4./17.1.1168)

Brandenburg Erich: Tafel 22 Seite 45
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

XIII. 353b. OTTO IV.
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* ca. 1177, 1218 19.V.

GRAF von POITOU
DEUTSCHER KÖNIG 1198 29.III.
KAISER 1209 4.X.

Gemahlinnen:
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a) 1212 22.VII.
BEATRIX, Tochter König PHILIPPS VON SCHWABEN (siehe XIV. 527.)
       1214 28.III.

b) 1214 19. V.
MARIE, Tochter Herzog Heinrichs I. von Brabant (siehe XIV. 596.)
       nach 1260 9.III., vor 12.X.


Schwennicke Detlev: Tafel 18
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

OTTO IV.
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* (1176-1177) auf der Harzburg 19.V.1218

Begraben: Braunschweig

Aachen 12.VII.1198 als KÖNIG gekrönt
Frankfurt 11.XI.1208 Nachwahl
Rom 4.X.1209 KAISER

   Nordhausen
  I. oo BEATRIX VON STAUFEN
          * (1198), 11. VII 1212

Begraben: Braunschweig Dom

Tochter von König PHILIPP VON SCHWABEN

   Maastricht 19. V 1214
  II. oo MARIA VON BRABANT
                 test. 9.III.1260, 14.VI.1260 

Begraben: Löwen St. Peter

Tochter von Herzog Heinrich I.

(II. oo VIII.1220 Wilhelm I. Graf von Holland 4. II 1222)


Höflinger Klaus: Seite 311
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"König Philipp von Schwaben (1198-1208) und Kaiser Otto IV. (1198-1218)", in: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern

KAISER OTTO IV.
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* 1175/77 in Sachsen (?)
19.5.1218 auf der Harzburg

Grabstätte: Dom zu Braunschweig

Vater:
Heinrich der Löwe, Sohn Heinrichs des Stolzen, Herzog von Bayern und Sachsen (
1139), und der Gertrud von Supplinburg ( 1143), Tochter Kaiser LOHARS III.
* 1132/33 6.8.1195 in Braunschweig

Grabstätte: Dom zu Braunschweig

Mutter:
Mathilde (
1189), Tochter König Heinrichs II. von England ( 1189), und der Eleonore von Poitou ( 1204), Tochter des Guillaume, Grafen von Poitou, Herzogs von Aquitanien ( 1137)
* 1156 28.6.1189 in Braunschweig

Grabstätte: Dom zu Braunschweig

   24.5.1209 in Würzburg (verlobt seit Sommer 1207)
  1. oo BEATRIX VON SCHWABEN
          * April/Juni 1198 in Worms
          11.8.1212 in Nordhausen

Grabstätte: Dom zu Braunschweig

Eltern: König PHILIPP VON SCHWABEN und Irene, Tochter Kaiser Isaaks II. Angelos von Byzanz

   19.5.1214 in Aachen
  2. oo MARIA VON BRABANT (mit ihr schon 1198 verlobt)
          * (1191), (nach 9.3., vor 14.6.) 1260

Grabstätte: Löwen, St. Peter

Eltern: Heinrich I., Herzog von Brabant ( 1235), und Mathilde ( 1210/11), Tochter des Matthäus vom Elsaß, Grafen von Boulogne


Gönner Eberhard: Band I Seite 28
"Urkunden" in DIE ZEIT DER STAUFER. Geschichte - Kunst - Kultur.

41
KAISERIN MARIA (1214-1260)

Wachssiegel an Urkunde (anhängend)

Westliches Reichsgebiet, 1214-1218

Dm 8,2 cm, rund. Braunes Wachs, gemischt mit Tonerde; an roter und grüner Seidenschnur. Erhalten nur etwa zwei Drittel des Siegels mit der Figur, Restin braunem Wachs neutral ergänzt. Erhebliche Beschädigung (durch Hochwasser nach dem letzten Krieg) über den bei Posse abgebildeten auch bereits fragmentarischen Zustand hinaus.

Umschrift: MARIA - (DEI GRACIA) - ROMAN(O)R(U)M - IMPERA(TRIX SEMPER) AUGUSTA. (Ergänzungen nachz Posse).

Maria, Tochter Herzog Heinrichs I. von Brabant, wurde 1214 zweite Gemahlin Kaiser OTTOS IV., nachdem seine erste Gemahlin Beatrix, eine Tochter PHILIPPS VON SCHWABEN und der Irene von Byzanz, kurz nach der Hochzeit gestorben war. Nach dem Tode OTTOS IV. heiratete Maria 1220 den Grafen Wilhelm von Holland; sie wurde jedoch 1222 bereits wieder Witwe. Sowohl als Gräfin von Holland wie in ihrer Witwenzeit, in der sie den Kaisertitel wieder annahm und sich allgemein quondam imperatrix nannte, führte sie jeweils ein Reitersiegel.

Mohr Walter: Band II Seite 98-112,113-156
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"Geschichte des Herzogtums Lothringen"

Der Herzog weilte also in Palästina, als der Kaiser plötzlich in Unter-Italien starb. In die Probleme, die sich um die Nachfolge ergaben, wurden sofort auch die Niederlande in vollem Maße einbezogen, da jetzt der Erzbischof Adolf von Köln mit seinen politischen Plänen in den Vordergrund trat. Seine Politik war gegen die STAUFER gerichtet, und er fand schließlich einen Kandidaten für den deutschen Königsthron in dem WELFEN OTTO VON BRAUNSCHWEIG, der am 9. Juni 1198 in Köln zum König gewählt wurde. Sozusagen alle niederländischen Fürsten traten auf seine Seite, nur Bischof Albert von Lüttich und Walram von Limburg, der Sohn des dortigen Herzogs Heinrich, schlossen sich dem am 8. März 1198 von der Gegenpartei gewählten STAUFER PHILIPP VON SCHWABEN an. Die Herzogin Mathilde von Nieder-Lothringen ging sofort ein engeres Bündnis mit dem WELFEN ein, indem sie ihre Tochter Maria im Juli 1198 mit ihm verlobte. Sie nahm auch mit ihr an der Krönung in Aachen teil. PHILIPP wurde der Zugang zum Niederrhein von den Nieder-Lothringern mit Erfolg verwehrt. Etwa im September 1198 ist dann Herzog Heinrich vom Kreuzzug zurückgekehrt. Er hat die von seiner Gemahlin eingeschlagene politische Linie fortgesetzt und war wohl schon auf der Heimreise in Rom durch Papst Innocenz III. für die welfische Seite gewonnen worden. Er hat in Köln dann die Wahlanzeige unterschrieben, die die deutschen Fürsten über die Wahl OTTOS nach Rom sandten.
Der Graf von Flandern hatte jedoch mit erneuten Verhandlungen Erfolg, man kam zum Abschluss eines Waffenstillstandes bis zum 1. Juli 1214. OTTO IV. wollte jetzt sein Bündnis mit dem niederlothringischen Herzog enger gestalten. Da seine erste Gemahlin gestorben war, kam er auf die bereits im Jahre 1198 mit der Tochter Maria des Herzogs geplante Verbindung zurück. Am 19. März 1214 wurde die Hochzeit in Maastricht gefeiert. Erst im Juli begann der Kaiser den Vormarsch gegen Frankreich. In seiner Umgebung befanden sich Herzog Heinrich, der Herzog von Limburg und der Graf von Flandern. Anscheinend brachte Heinrich jetzt die andern dazu, ihm Unterstützung gegen den Bischof von Lüttich zuzusagen, sobald der Sieg gegen Frankreich erfochten sein werde.

Mühlbacher Josef: Seite 96
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"Lebenswege und Schicksale staufischer Frauen"

Herzog Heinrich I. unterstützte seinen Schwieger-Sohn OTTO, der bei Bouvines geschlagen worden war und gebrochen und hilflos nach Köln kam. Hier machte OTTOS zügellose Gemahlin, eben die brabantische Maria, so große Spielschulden, dass OTTO unter dem Vorwand, er gehe auf die Jagd, aus der Stadt ritt und seine in Köln verhaßt gewordene Gemahlin ihm heimlich in Pilgertracht nach Braunschweig folgte. Diese brabantische Maria mag den letzten Lebensjahren des gebrochenen und verzweifelten WELFEN OTTO IV. wenig Glück gebracht haben.

Schneidmüller Bernd: Seite 244,263
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"Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

Damals verlobte sich OTTO IV. mit Maria, der Erb-Tochter Herzog Heinrichs I. von Brabant. Die Eheschließung wurde vom Schwieger-Vater freilich wegen der politisch brisanten Lage im Reich hianusgezögert.
1214 gelang es ihm durch eine zweite Eheschließung, den Adel des Nordwestens zeitweise an sich zu binden. Im Mai 1214 heiratete der WELFE Maria von Brabant, mit der er schon 1198 verlobt worden war. Wegen des Thronstreits hatte der Brautvater lange die Heirat hintertrieben, und 1208/09 wurde die in Aussicht genommene Verbindung zugunsten des Verlöbnisses mit der STAUFERIN Beatrix zurückgestellt. Die zweite Gemahlin schenkte ihrem Mann keine Kinder. Aber sie pflegte noch Jahrzehnte nach seinem Tod die Erinnerung, als sie zu seinem Gedächtnis das Zisterzienserinnen-Kloster Locus imperatricis (bei Binderen in Brabant) stiftete.

Stürner, Wolfgang: Teil 1 Seite 165,167
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"Friedrich II. Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220"

Obwohl er selbst demnach geradezu als lebender Beleg dafür gelten konnte, wie wenig gleichzeitige Eheabsprachen die Dauer von politischen Bündnissen zu gewährleisten vermochten, sollte auch diesmal eine Heirat die Ernsthaftigkeit dieses Schrittes bekunden:
Am Pfingstmontag feierte Kaiser OTTO in Aachen die Hochzeit mit Heinrichs Tochter Maria.

Lange, wohl bis über Ostern 1215 hinaus, hielt sich der Kaiser in Köln auf, der deutschen Öffentlichkeit fast verborgen und wie gelähmt durch seinen raschen Fall. Wir hören in all den Monaten nichts von Versuchen des WELFEN, seine restlichen Getreuen zu sammeln oder zu ermutigen, dagegen einiges über seine wachsenden finanziellen Sorgen, zu denen die Spielleidenschaft seiner Brabanter Gemahlin anscheinend nicht wenig beitrug.

Hucker Bernd Ulrich: Band II Seite 358,364
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"Otto IV., der kaiserliche Sohn Heinrichs des Löwen" in: HEINRICH DER LÖWE UND SEINE ZEIT. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125-1235.

Da ein welfisches Königtum einer starken Hausmacht bedurfte, verlobte OTTO sich mit Maria, der Erb-Tochter Heinrichs von Brabant, und wurde schon bald von diesem adoptiert und zum Erben eingesetzt.
In Wolframs Parzival manifestiert sich eschatologisches Herrschaftsdenken in der Verknüpfung des angevinischen mit dem jerusalemitanischen Königs-Haus, die durch die zweite Heirat des WELFEN mit Maria von Brabant (1214) Wirklichkeit geworden war, denn Maria galt von Vater- und Mutterseite als vornehmste Erbin Gottfrieds von Bouillon.

Hucker Bernd Ulrich: Seite 371-375,410,411,443-444,457
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"Otto IV. Der wiederentdeckte Kaiser."

Diese Prinzessin, Maria, war, wie wir gehört hatten, 1198 als Kind bereits mit OTTO IV. verlobt worden. Später war von der Angelegenheit wegen des Parteiwechsels ihres Vaters, des Herzogs Heinrich I. von Brabant, keine Rede mehr. Eine ausdrückliche Annullierung des Verlöbnisses hat es allerdings auch nicht gegeben. Im September 1205 hieß es, Maria stehe kurz vor der Heiratsfähigkeit.
Jetzt fast neun Jahre später, war die Prinzessin nach den Anschauungen jener Zeit keine ganz junge Frau mehr auch wenn ihre Schönheit von den Zeitgenossen sehr gelobt wird. Sie war OTTO seit ihren Mädchenjahren von Herzen zugetan und hatte deshalb jede andere Heirat ausgeschlagen. Hier war neben den ganz unzweifelhaften politischen Motiven - die fast alle damaligen Eheverbindungen bestimmten - persönliche Zuneigung im Spiel.
Im März 1214 gab es ein Treffen in Köln, zu dem der Herzog eigens angereist war. Jetzt trat er offen auf die Seite OTTOS; hier wird die baldige Verheiratung Marias verabredet worden sein - eine Verabredung, die angesichts des häufigen Parteiwechsels des BRABANTERS einem Geiselversprechen nicht unähnlich war. OTTO konnte vom Glück reden, daß die Braut selbst das wohl nicht so sah.
Am 19. Mai 1214 schloß OTTO IV. seine zweite Ehe mit der Schwester seines verstorbenen Neffen Heinrich [1180 Winkelmann, Philipp 2 Seite 368f.]. Zuvor war Heinrich von Brabant wieder in seine Residenz Löwen gereist, wahrscheinlich doch, um Maria für die Heirat auszustatten. "Am Vorabend des Pfingsfestes (17. Mai) nun kam der Herzog mit seiner Tochter Maria nach Maastricht", wo OTTO und seine Verbündeten "auf der anderen Seite der Maas" lagerten. "Am Pfingstmontag wurde sie OTTO vermählt, aber nicht von einem Bischof oder Priester, sondern vom Grafen [Wilhelm] von Holland. Und sofort geleitete er seine Braut nach Aachen und feierte dort seine Hochzeit."
In Aachens Mauern konnte das Beilager gehalten und Hochzeit gefeiert werden. Auf welcher Grundlage hatte Maria sich in Urkunden und auf Siegeln von jetzt an imperatrix? Dem muß ein entsprechender Akt in Aachen vorausgegangen sein, denn auch in der englischen Königskanzlei wird sie als solche geführt. Man könnte sich damit beholfen haben, daß beide, der Kaiser und Maria, "unter der Krone" gingen. Außerdem wurde die unzutreffende Behauptung verbreitet, Maria sei längst, und zwar 1198 bei der Königskrönung OTTOS, gekrönt worden. Damit wies OTTO seiner Frau trotz fehlender Weihen eine Rolle als consors regni zu, gewissermaßen als Teilhabe an der Kaiserwürde. Als unauslöschlich hat Maria den Titel dann auch nach dem Tode OTTOS zeitlebens fortgeführt [1190 Vergleichbar mit OTTOS Ur-Großmutter, der "Kaiserin" Mathilde ( 1167), Schnith, Mathilde Seite 172).]. Der Aufenthalt des Kaiserpaares wird sich mit Festen und Vergnügungen über längere Zeit hingezogen haben, da OTTO erst am 12. Juli an anderer Stelle nachweisbar ist.
Alsbald, nämlich schon am 15. August 1214, war FRIEDRICH II. mit einem Heer rheinabwärts gezogen. Zwar versuchte er acht Tage später vergeblich, Aachen zu erstürmen, doch unterwarf sich Heinrich von Brabant, der Schwieger-Vater OTTOS IV., am 27. August. Währenddessen verharrte seine Tochter Maria, die in Maastricht mit OTTO verheiratet worden war, perspektivlos in den Mauern Kölns und suchte Trost im Glücksspiel.
Philipp Hurepel und Mathilde starben 1227 bzw. 1258 erbenlos, so daß die nächsten Erbberechtigten nachrückten. Das aber waren die Geschwister Maria, Heinrich II. und Alix von Brabant. Nachdem Maria, die ehemalige Frau OTTOS IV., auf ihre Ansprüche verzichtet hatte, wurde ihre jüngere Schwester bzw. deren Sohn Wilhelm von Auxerre 1260/64 in das Erbe eingesetzt.
OTTOS Abzug aus Köln war in der Tat alles andere als glorreich. Maria machte Spielschulden, für die König Johann zum Teil aufkam. OTTO hatte hier mit der Kaiserin 1215 noch Ostern gefeiert, dann legten die Bürger ihm nahe, die Stadt zu verlassen, und boten ihm dafür Schuldennachlaß und zusätzlich 600 Mark Silber. Zuerst entfernte sich Maria heimlich, als Mann verkleidet: Die Flucht des geschlagenen Königs war ebenso schmählich.
Hatte Beatrix von Schwaben neben OTTO IV. keine nennenswerte politische Rolle gespielt, so könnte das bei Maria prinzipiell anders gewesen sein. Als Interveneint bei Privilegierungen und Schenkungen ist Maria nicht nachweisbar, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß die wenigen - elf - erhaltenen Diplome OTTOS aus den vier Jahren von 1214 bis 1218 keine allzu großen Schlüsse zulassen. Da Marias Vater und Bruder noch lebten, brachte Maria auch kein territoriales Erbe mit in die Ehe, so daß sie keine eigenständigen Regierungsgeschäfte in ihrem Erbe wahrzunehmen hatte. Die beiden einzigen Urkunden, die sie als Kaiserin ausfertigte, gingen von Harz (einmal vom Schloß Herzberg) aus, so daß angenommen werden darf, OTTO habe ihr hier ein Wittum eingeräumt, wofür aber spricht, daß im Testament OTTOS Besitzrechte an der Burg Harliberg erwähnt werden. Es darf angenommen werden, daß Maria an den Einnahmen OTTOS partizipierte.
OTTOS Witwe Maria stiftete ihm zum Gedenken 1231 bis 1237 das Zisterzienserfrauen-Kloster Locus imperatricis bei Binderen in Nord-Brabant.
 
 
 
 

  19.5.1214
  1. oo 2. OTTO IV. Deutscher König (1198-1218)
      x       1177/82 19.5.1218

    1220
  2. oo 2. Wilhelm I. Graf von Holland
     x         um 11654.2.1223
 
 
 
 
 

Literatur:
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Ahlers Jens: Die Welfen und die englischen Könige 1165-1235. Verlag August Lax Hildesheim 1987 Seite 56,185,202,209,216,247,261 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 22 Seite 45 - DIE ZEIT DER STAUFER. Geschichte - Kunst - Kultur. (Hg.) Reiner Haussherr. Katalog der Ausstellung Stuttgart 1977 Band I Seite 28 - HEINRICH DER LÖWE UND SEINE ZEIT. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125-1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995 Hirmer Verlag München Band 1, 2 und 3 Herzog Anton Ulrich-Museum - Hucker Bernd Ulrich: Otto IV. Der wiederentdeckte Kaiser. insel taschenbuch 2557 2003 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 566,569,571 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band II Seite 98-112 - Mühlbacher, Josef: Lebensweg und Schicksale der staufischen Frauen, Bechtle Verlag Esslingen 1977 Seite 96 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 244,263,289 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 311, 347 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 18 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 165, 167 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 288-291,303-305,510-511,800,830 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Band I Seite 84,156,181,221,260,331,333,359,435,455 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Band II Seite 79,368,369,383,384,394,395,464-467,498 - www.wikipedia.de -