Begraben: Löwen St. Peter
Älteste Tochter des Herzogs
Heinrich I.
des Streitbaren von Brabant († 5.9.1235) aus
dem Hause LÖWEN aus
seiner 1. Ehe mit der Mathilde
von Boulogne, Tochter von Graf
Matthäus
von Flandern (⚔ 25.7.1173) und
der Marie von Blois Erbin von Boulogne
Schwester von Herzog Heinrich II. dem
Großmütigen von Brabant († 1.2.1248),
Gräfin Margarete
von Geldern († 21.9.1231),
Gräfin und Erbin Adelheid von Boulogne (†
1261/78), Pfalzgräfin Mathilde bei Rhein (†
21.12.1267), Herr Gottfried
von Baucignes,
Leeuwe
und Gaesbeek († 21.1.1253), Stief-Schwester
von Dame Elisabeth zu Kleve-Dinslaken († 23.10.1273)
Nichte von Bischof Adalbero von Lüttich
(† 24.11.1192 ermordet), Herrn Wilhelm von Perwez und
Ruysbroek († nach 1.8. 1224), Graf Gottfried von Löwen († vor 1226), Gräfin und
Erbin Ida von Boulogne († 1216)
Groß-Nichte von Graf Eustach IV. von Boulogne († 10.8.1153), Graf Wilhelm Langschwert von Boulogne und
Mortain († 10.1159),
Herzogin Lauretta von Limburg († um
1175), Balduin von
Flandern (†
1.8. vor 1154), Graf Philipp von Flandern (†
1.6.1191), Gräfin
und Erbin Margarethe
von
Flandern († 15.11.1194),
Bischof Peter von Cambrai († 1176), Gräfin Gertrud von Savoyen, Äbtissin Mathilde von
Fontevrault, Herzog Heinrich III. von Limburg († vor 28.6.1221)
Enkelin von Herzog
Gottfried III. von Brabant († 10.8.1190)
und der Margarete
von Limburg
Ur-Enkelin von König Stephan von England († 25.10.1154), Graf
Dietrich von
Flandern († 4./17.1.1168)
Brandenburg Erich: Tafel 22
Seite 45
****************
"Die Nachkommen Karls des Großen"
XIII.
353b. OTTO IV.
----------------------------
* ca. 1177,
† 1218 19.V.
Gemahlinnen:
-----------------
a) 1212 22.VII.
BEATRIX,
Tochter König PHILIPPS
VON SCHWABEN (siehe XIV. 527.)
† 1214
28.III.
b) 1214 19. V.
MARIE,
Tochter
Herzog Heinrichs
I. von Brabant (siehe XIV. 596.)
† nach 1260 9.III.,
vor 12.X.
OTTO IV.
--------------
* (1176-1177)
† auf der Harzburg
19.V.1218
Begraben: Braunschweig
Aachen 12.VII.1198 als KÖNIG
gekrönt
Frankfurt 11.XI.1208 Nachwahl
Rom 4.X.1209 KAISER
Nordhausen
I. oo
BEATRIX VON STAUFEN
* (1198),
† 11. VII 1212
Begraben: Braunschweig Dom
Tochter von König PHILIPP VON SCHWABEN
Maastricht 19. V 1214
II. oo
MARIA
VON BRABANT
† test. 9.III.1260,
14.VI.1260
Begraben: Löwen St. Peter
Tochter von Herzog Heinrich I.
(II. oo VIII.1220 Wilhelm I. Graf von
Holland
†
4. II 1222)
KAISER OTTO IV.
--------------------------
* 1175/77 in Sachsen (?)
† 19.5.1218 auf der Harzburg
Grabstätte: Dom zu Braunschweig
Vater:
Heinrich der Löwe,
Sohn Heinrichs des
Stolzen, Herzog von Bayern und Sachsen († 1139),
und der Gertrud
von Supplinburg
(† 1143),
Tochter Kaiser LOHARS III.
* 1132/33
† 6.8.1195 in Braunschweig
Grabstätte: Dom zu Braunschweig
Mutter:
Mathilde († 1189),
Tochter König Heinrichs
II. von England († 1189), und der Eleonore von Poitou (†
1204), Tochter
des Guillaume, Grafen
von Poitou, Herzogs von Aquitanien (†
1137)
* 1156
† 28.6.1189 in Braunschweig
Grabstätte: Dom zu Braunschweig
24.5.1209 in
Würzburg (verlobt
seit
Sommer 1207)
1. oo
BEATRIX VON SCHWABEN
* April/Juni 1198 in Worms
† 11.8.1212 in
Nordhausen
Grabstätte: Dom zu Braunschweig
Eltern: König PHILIPP VON SCHWABEN und Irene, Tochter Kaiser Isaaks II. Angelos von Byzanz
19.5.1214 in Aachen
2. oo
MARIA
VON BRABANT (mit ihr schon 1198 verlobt)
* (1191),
† (nach 9.3., vor
14.6.) 1260
Grabstätte: Löwen, St. Peter
Eltern: Heinrich I., Herzog von
Brabant (†
1235), und
Mathilde († 1210/11),
Tochter des Matthäus vom
Elsaß,
Grafen
von Boulogne
41
KAISERIN MARIA (1214-1260)
Wachssiegel an Urkunde (anhängend)
Westliches Reichsgebiet, 1214-1218
Dm 8,2 cm, rund. Braunes Wachs, gemischt mit Tonerde; an roter und grüner Seidenschnur. Erhalten nur etwa zwei Drittel des Siegels mit der Figur, Restin braunem Wachs neutral ergänzt. Erhebliche Beschädigung (durch Hochwasser nach dem letzten Krieg) über den bei Posse abgebildeten auch bereits fragmentarischen Zustand hinaus.
Umschrift: † MARIA - (DEI GRACIA) - ROMAN(O)R(U)M - IMPERA(TRIX SEMPER) AUGUSTA. (Ergänzungen nachz Posse).
Maria, Tochter Herzog Heinrichs I. von Brabant, wurde 1214 zweite Gemahlin Kaiser OTTOS IV., nachdem seine erste Gemahlin Beatrix, eine Tochter PHILIPPS VON SCHWABEN und der Irene von Byzanz, kurz nach der Hochzeit gestorben war. Nach dem Tode OTTOS IV. heiratete Maria 1220 den Grafen Wilhelm von Holland; sie wurde jedoch 1222 bereits wieder Witwe. Sowohl als Gräfin von Holland wie in ihrer Witwenzeit, in der sie den Kaisertitel wieder annahm und sich allgemein quondam imperatrix nannte, führte sie jeweils ein Reitersiegel.
Mohr Walter: Band II
Seite
98-112,113-156
***********
"Geschichte des Herzogtums Lothringen"
Der Herzog weilte also in
Palästina, als der
Kaiser
plötzlich in Unter-Italien starb. In die Probleme, die sich um die
Nachfolge ergaben, wurden sofort auch die Niederlande in vollem
Maße
einbezogen, da jetzt der Erzbischof
Adolf von Köln mit
seinen politischen
Plänen in den Vordergrund trat. Seine Politik war gegen die STAUFER
gerichtet, und er fand schließlich einen Kandidaten für den
deutschen Königsthron in dem WELFEN OTTO
VON BRAUNSCHWEIG, der am 9. Juni 1198 in Köln zum
König
gewählt wurde. Sozusagen alle niederländischen Fürsten
traten
auf seine Seite, nur Bischof Albert
von Lüttich und Walram
von Limburg,
der Sohn des dortigen Herzogs Heinrich,
schlossen sich dem am 8. März
1198 von der Gegenpartei gewählten STAUFER
PHILIPP VON SCHWABEN an. Die Herzogin Mathilde von
Nieder-Lothringen
ging sofort ein engeres Bündnis mit dem WELFEN
ein, indem sie ihre Tochter Maria im
Juli 1198 mit ihm verlobte. Sie nahm auch mit ihr an der Krönung
in
Aachen teil. PHILIPP wurde der
Zugang
zum Niederrhein von den Nieder-Lothringern mit Erfolg verwehrt. Etwa im
September 1198 ist dann Herzog Heinrich
vom Kreuzzug zurückgekehrt. Er hat die von seiner Gemahlin
eingeschlagene
politische Linie fortgesetzt und war wohl schon auf der Heimreise in
Rom
durch Papst Innocenz III.
für die welfische
Seite gewonnen worden. Er hat
in Köln dann die Wahlanzeige unterschrieben,
die die deutschen Fürsten über die Wahl OTTOS
nach
Rom sandten.
Der Graf von Flandern hatte jedoch mit erneuten
Verhandlungen
Erfolg, man kam zum Abschluss eines Waffenstillstandes bis zum 1. Juli
1214. OTTO IV. wollte jetzt sein
Bündnis
mit dem niederlothringischen Herzog enger gestalten. Da seine erste
Gemahlin
gestorben war, kam er auf die bereits im Jahre 1198 mit der Tochter
Maria des
Herzogs geplante Verbindung zurück. Am 19. März 1214
wurde die
Hochzeit in Maastricht gefeiert. Erst im Juli begann der Kaiser den
Vormarsch
gegen Frankreich. In seiner Umgebung befanden sich Herzog
Heinrich, der
Herzog von Limburg und der Graf von Flandern.
Anscheinend brachte Heinrich jetzt
die andern dazu, ihm Unterstützung gegen den Bischof von
Lüttich
zuzusagen, sobald der Sieg gegen Frankreich erfochten sein werde.
Mühlbacher Josef: Seite 96
**************
"Lebenswege und Schicksale staufischer Frauen"
Herzog Heinrich I. unterstützte seinen Schwieger-Sohn OTTO, der bei Bouvines geschlagen worden war und gebrochen und hilflos nach Köln kam. Hier machte OTTOS zügellose Gemahlin, eben die brabantische Maria, so große Spielschulden, dass OTTO unter dem Vorwand, er gehe auf die Jagd, aus der Stadt ritt und seine in Köln verhaßt gewordene Gemahlin ihm heimlich in Pilgertracht nach Braunschweig folgte. Diese brabantische Maria mag den letzten Lebensjahren des gebrochenen und verzweifelten WELFEN OTTO IV. wenig Glück gebracht haben.
Schneidmüller Bernd: Seite
244,263
******************
"Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."
Damals verlobte sich OTTO
IV.
mit
Maria,
der Erb-Tochter Herzog Heinrichs
I. von Brabant. Die
Eheschließung
wurde vom Schwieger-Vater freilich wegen der politisch brisanten Lage
im
Reich hianusgezögert.
1214 gelang es ihm durch eine zweite
Eheschließung,
den Adel des Nordwestens zeitweise an sich zu binden. Im Mai 1214
heiratete
der WELFE
Maria von Brabant, mit
der
er schon 1198 verlobt worden war. Wegen des Thronstreits hatte der
Brautvater
lange die Heirat hintertrieben, und 1208/09 wurde die in Aussicht
genommene
Verbindung zugunsten des Verlöbnisses mit der STAUFERIN
Beatrix
zurückgestellt. Die zweite
Gemahlin schenkte ihrem
Mann keine Kinder. Aber sie pflegte noch Jahrzehnte nach seinem Tod die
Erinnerung, als sie zu seinem Gedächtnis das
Zisterzienserinnen-Kloster
Locus
imperatricis (bei Binderen in Brabant) stiftete.
Stürner, Wolfgang: Teil 1
Seite 165,167
****************
"Friedrich II. Die Königsherrschaft in
Sizilien
und Deutschland 1194-1220"
Obwohl er selbst demnach geradezu als
lebender Beleg
dafür
gelten konnte, wie wenig gleichzeitige Eheabsprachen die Dauer von
politischen
Bündnissen zu gewährleisten vermochten, sollte auch diesmal
eine
Heirat die Ernsthaftigkeit dieses Schrittes bekunden:
Am Pfingstmontag
feierte Kaiser
OTTO in Aachen die Hochzeit
mit Heinrichs Tochter
Maria.
Lange, wohl bis über Ostern 1215 hinaus,
hielt
sich
der Kaiser in Köln auf, der deutschen Öffentlichkeit fast
verborgen
und wie gelähmt durch seinen raschen Fall. Wir hören in all
den
Monaten nichts von Versuchen des WELFEN,
seine restlichen Getreuen zu sammeln oder zu ermutigen, dagegen einiges
über seine wachsenden finanziellen Sorgen, zu denen die
Spielleidenschaft
seiner Brabanter
Gemahlin
anscheinend nicht wenig
beitrug.
Hucker Bernd Ulrich: Band II Seite
358,364
*****************
"Otto IV., der kaiserliche Sohn Heinrichs des
Löwen"
in: HEINRICH DER LÖWE UND SEINE ZEIT. Herrschaft und
Repräsentation
der Welfen 1125-1235.
Da ein
welfisches
Königtum einer starken
Hausmacht bedurfte, verlobte OTTO
sich mit Maria, der Erb-Tochter
Heinrichs
von Brabant, und wurde schon bald von diesem adoptiert und zum
Erben
eingesetzt.
In Wolframs Parzival manifestiert sich
eschatologisches
Herrschaftsdenken in der Verknüpfung des angevinischen
mit dem jerusalemitanischen
Königs-Haus, die durch die zweite Heirat
des WELFEN
mit Maria
von Brabant (1214) Wirklichkeit geworden war, denn Maria
galt
von Vater- und Mutterseite als vornehmste
Erbin Gottfrieds
von Bouillon.
Hucker Bernd Ulrich: Seite
371-375,410,411,443-444,457
*****************
"Otto IV. Der wiederentdeckte Kaiser."
Diese Prinzessin, Maria,
war, wie wir gehört hatten, 1198 als Kind bereits mit OTTO
IV. verlobt worden. Später war von der Angelegenheit
wegen
des Parteiwechsels ihres Vaters,
des Herzogs Heinrich I. von
Brabant,
keine Rede mehr. Eine ausdrückliche Annullierung des
Verlöbnisses
hat es allerdings auch nicht gegeben. Im September 1205 hieß es,
Maria stehe
kurz vor der Heiratsfähigkeit.
Jetzt fast neun Jahre später, war die
Prinzessin
nach den Anschauungen jener Zeit keine ganz junge Frau mehr auch
wenn ihre
Schönheit
von den Zeitgenossen sehr gelobt wird. Sie war OTTO
seit
ihren Mädchenjahren von Herzen zugetan und hatte deshalb jede
andere
Heirat ausgeschlagen. Hier war neben den ganz unzweifelhaften
politischen
Motiven - die fast alle damaligen Eheverbindungen bestimmten -
persönliche
Zuneigung im Spiel.
Im März 1214 gab es ein Treffen in
Köln, zu
dem der Herzog eigens angereist war. Jetzt trat er offen auf die Seite
OTTOS;
hier wird die baldige Verheiratung
Marias
verabredet worden sein - eine Verabredung, die angesichts des
häufigen
Parteiwechsels des BRABANTERS
einem Geiselversprechen nicht unähnlich
war. OTTO konnte vom Glück
reden,
daß die Braut selbst das wohl nicht so sah.
Am 19. Mai 1214 schloß OTTO
IV. seine zweite Ehe mit der Schwester seines verstorbenen
Neffen
Heinrich [1180 Winkelmann, Philipp 2
Seite 368f.]. Zuvor war Heinrich
von Brabant wieder in seine Residenz Löwen gereist,
wahrscheinlich
doch, um Maria für die Heirat
auszustatten. "Am Vorabend des Pfingsfestes (17. Mai) nun kam der
Herzog
mit seiner Tochter Maria nach
Maastricht",
wo OTTO und seine
Verbündeten
"auf der anderen Seite der Maas" lagerten. "Am Pfingstmontag wurde sie
OTTO
vermählt, aber nicht von einem Bischof oder Priester, sondern vom
Grafen [Wilhelm] von Holland.
Und sofort geleitete er
seine Braut nach Aachen
und feierte dort seine Hochzeit."
In Aachens Mauern konnte das Beilager gehalten
und
Hochzeit
gefeiert werden. Auf welcher Grundlage hatte Maria
sich in Urkunden und auf Siegeln von jetzt an imperatrix? Dem
muß
ein entsprechender Akt in Aachen vorausgegangen sein, denn auch in der
englischen Königskanzlei wird sie als solche geführt. Man
könnte
sich damit beholfen haben, daß beide, der Kaiser und Maria,
"unter der Krone" gingen. Außerdem wurde die unzutreffende
Behauptung
verbreitet, Maria sei längst,
und zwar 1198 bei der Königskrönung
OTTOS, gekrönt worden. Damit wies OTTO
seiner
Frau trotz fehlender Weihen eine Rolle als consors regni zu,
gewissermaßen
als Teilhabe an der Kaiserwürde. Als unauslöschlich hat Maria
den Titel dann auch nach dem Tode OTTOS
zeitlebens fortgeführt [1190
Vergleichbar mit OTTOS Ur-Großmutter,
der "Kaiserin" Mathilde
(† 1167), Schnith, Mathilde Seite
172).]. Der Aufenthalt des Kaiserpaares
wird sich mit Festen und Vergnügungen über längere Zeit
hingezogen haben, da OTTO erst am
12.
Juli an anderer Stelle nachweisbar ist.
Alsbald, nämlich schon am 15. August 1214,
war FRIEDRICH
II. mit einem Heer rheinabwärts gezogen. Zwar
versuchte
er acht Tage später vergeblich, Aachen zu erstürmen, doch
unterwarf
sich Heinrich von Brabant,
der
Schwieger-Vater OTTOS
IV., am 27. August. Währenddessen verharrte seine
Tochter
Maria,
die in Maastricht mit OTTO
verheiratet
worden war, perspektivlos in den Mauern Kölns und suchte Trost im
Glücksspiel.
Philipp Hurepel und
Mathilde starben 1227
bzw. 1258
erbenlos, so daß die nächsten
Erbberechtigten nachrückten. Das aber waren die Geschwister
Maria,
Heinrich
II. und Alix von Brabant.
Nachdem Maria,
die ehemalige Frau OTTOS IV., auf
ihre
Ansprüche verzichtet hatte, wurde ihre
jüngere Schwester bzw.
deren Sohn Wilhelm von Auxerre
1260/64
in das Erbe eingesetzt.
OTTOS Abzug
aus
Köln
war in der Tat alles andere als glorreich. Maria
machte
Spielschulden, für die König Johann zum
Teil aufkam. OTTO hatte hier mit
der
Kaiserin 1215 noch Ostern
gefeiert, dann legten die Bürger ihm nahe,
die Stadt zu verlassen, und boten ihm dafür Schuldennachlaß
und zusätzlich 600 Mark Silber. Zuerst entfernte sich
Maria heimlich, als Mann verkleidet: Die Flucht des
geschlagenen
Königs war ebenso schmählich.
Hatte Beatrix von
Schwaben
neben OTTO IV. keine nennenswerte
politische
Rolle gespielt, so könnte das bei Maria prinzipiell
anders gewesen sein. Als Interveneint bei Privilegierungen und
Schenkungen
ist Maria nicht nachweisbar,
wobei
allerdings zu berücksichtigen ist, daß die wenigen - elf -
erhaltenen
Diplome OTTOS aus den vier Jahren
von
1214 bis 1218 keine allzu großen Schlüsse zulassen. Da Marias
Vater
und Bruder noch lebten, brachte Maria
auch
kein territoriales Erbe mit in die Ehe, so daß sie keine
eigenständigen
Regierungsgeschäfte in ihrem Erbe wahrzunehmen hatte. Die beiden
einzigen
Urkunden, die sie als Kaiserin ausfertigte, gingen von Harz (einmal vom
Schloß Herzberg) aus, so daß angenommen werden darf, OTTO
habe ihr hier ein Wittum eingeräumt, wofür aber spricht,
daß
im Testament
OTTOS Besitzrechte an
der Burg Harliberg erwähnt werden. Es darf angenommen
werden,
daß Maria an den Einnahmen OTTOS
partizipierte.
OTTOS Witwe
Maria
stiftete ihm zum Gedenken 1231 bis 1237 das Zisterzienserfrauen-Kloster
Locus
imperatricis bei Binderen in Nord-Brabant.
19.5.1214
1. oo 2. OTTO IV. Deutscher König
(1198-1218)
x
1177/82
† 19.5.1218
1220
2. oo 2. Wilhelm I. Graf von Holland
x
um 1165
† 4.2.1223
Literatur:
-----------
Ahlers Jens: Die Welfen und die
englischen
Könige
1165-1235. Verlag August Lax Hildesheim 1987 Seite
56,185,202,209,216,247,261 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 22 Seite 45 -
DIE
ZEIT DER STAUFER. Geschichte - Kunst - Kultur. (Hg.) Reiner Haussherr.
Katalog der Ausstellung Stuttgart 1977 Band I Seite 28 - HEINRICH
DER LÖWE UND SEINE ZEIT. Herrschaft und Repräsentation der
Welfen
1125-1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995 Hirmer Verlag
München
Band 1, 2 und 3 Herzog Anton Ulrich-Museum - Hucker Bernd
Ulrich:
Otto IV. Der wiederentdeckte Kaiser. insel taschenbuch 2557 2003 - Leo
Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten.
Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 566,569,571 - Mohr Walter:
Geschichte des Herzogtums Lothringen. Verlag "Die Mitte"
Saarbrücken
1974 Band II Seite 98-112 - Mühlbacher, Josef: Lebensweg
und
Schicksale der staufischen Frauen, Bechtle Verlag Esslingen 1977 Seite
96 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und
Erinnerung.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 244,263,289 -
Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den
Karolingern
zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 311, 347
- Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge
Band
I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 18 - Stürner,
Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien
und
Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 165, 167 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
- Weller
Tobias: Die Heiratspolitik des
deutschen
Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau
Verlag
Köln
Weimar Wien 2004 Seite 288-291,303-305,510-511,800,830 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der
Deutschen
Geschichte,
Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig, Verlag von Duncker
& Humblot Leipzig 1873, Band I Seite
84,156,181,221,260,331,333,359,435,455
- Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte,
Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig, Verlag von Duncker
& Humblot Leipzig 1873, Band II Seite
79,368,369,383,384,394,395,464-467,498
- www.wikipedia.de -