Anselda/Alsinda von Turin             Gräfin von Bergamo
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    - vor 2.2.1010
 

Tochter des Markgrafen Arduin Glabrio von Turin
 

Thiele, Andreas: Tafel 395
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

ALSINDE
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    +

  oo Giselbert II. von Vailate, Pfalzgraf und Graf von Bergamo
             + vor 1010



Brunhofer, Ursula: Seite 59,169,222-224
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"Arduin von Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters."

Angesichts der geographischen Lage der 981 von Giselbert abgeforderten Gütermasse im Adda-Gebiet, wo auch bezüglich anderer Herrschaftsträger von den OTTONEN in die lokalen Machtverhältnisse eingegriffen wurde, und angesichts der wenige Jahre später nochmals erfolgten Schmälerung des giselbertinischen Patrimoniums - der Pfalzgraf mußte gemeinsam mit seiner Frau Anselda, einer Tochter des Markgrafen Arduin Glabrio, zugunsten des Bischofs Azo von Bergamo verschiedene Besitzungen in der Grafschaft Bergamo entsagen - läßt sich Jarnuts These aber nicht einfach von der Hand weisen.
Dado wurde etwa mit Arduin Glabrios Sohn Otto identifiziert, oder man postulierte eine Ehe Dados mit einer Tochter Arduin Glabrios [118 So etwa Provana, Seite 52, Gabotto, per la storia del Novarese, Seite 16 oder Baudi di Vesme, Ardoino, Seite 3. Dionisotti, famiglie celebri, Seite 64, schreibt ohne Quellenangabe, daß Anselda, die Tochter Arduin Glabrios und Frau Giselberts II. von Bergamo, gemeinsam mit dem Kleriker Adam bei der Gründung des Klosters S. Felio und Gratiano zu Arona mitgewirkt habe. Dabeigewesen sei auch die Frau Dados und wahrscheinliche Mutter Arduins, die eine Tochter oder Nichte Adams gewesen sei. Vgl. Arnaldi, Seite 53.].
Allerdings könnte es um 1010 zu einem politischen Frontwechsel der GISELBERTINER gekommen sein, da am 2. Februar dieses Jahres ein Priester Gausmar dem Grafen Manfred f.b.m. Gisleberti itemque comes palacii eine große Besitzmasse - insgesamt 275 Joch - verkauft, die er von Manfreds Mutter, der verstorbenen Gräfin Anselda, erworben hatte [342 BSSS 128, Nr. 34 (2.2.1010).]. Vielleicht handelte es hierbei um den Rückkauf von Gütern, die einst zum Schein veräußert worden waren, deren Sicherung aufgrund des (vermuteten) Parteiwechsels nun nicht mehr nötig erschien. Sollte es sich um eine Darlehensaufnahme durch Anselda gehandelt haben, belegt der Rückerwerb der verpfändeten Besitzungen zumindest, daß sich die wirtschaftliche Situation der Familie verbessert hatte. Für eine Annäherung an die deutsche Partei spricht auch die Ehe zwischen Richilda, der Tochter des Pfalzgrafen Giselbert II., und dem Markgrafen Bonifaz von Canossa, der wie sein vor 1012 verstorbener Vater Tedald ein Verfechter der Sache HEINRICHS war. Es könnte sogar zu einer doppelten Verschwägerung der beiden Familien gekommen sein, da im Jahre 1019 als Ehefrau von Richildas Bruder Graf Arduin eine Willa f. Rodulfi comitis auftritt, die von Odazio als Cousine des Bonifaz von Canossa betrachtet worden ist.
Wichtig für die Frage nach dem Verhältnis der GISELBERTINER zu Arduin in dessen Spätphase ist auf jeden Fall die Ermittlung des Zeitpunktes der Eheschließung zwischen Richilda und Bonifaz.

Bresslau, Harry: Band I Seite 379
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"Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II."

Zu den Stammbaum des Hauses trage ich hier noch Alsinda, Gemahlin des Pfalzgrafen Gisilbert II., die 975 bis 993 vorkommt und sich im letzteren Jahre filia b. m. Ardoini marchio nennt, vgl. H.P.M. XIII, 975 (= 981), 993. Da ihre Söhne Arduin und Manfred heißen (über den letzteren siehe Muratori, Antt. It. II, 128), so gehört sie dem Turiner Hause an, wohl als Tochter Arduins III.
 
 
 
 

  oo Giselbert II. Graf von Bergamo
              - nach März 993/vor 1010
 
 
 
 
 
 
 

Kinder:

  Gisela
        -

  oo Hugo d'Este Markgraf von Mailand
              -26.1. nach 1037

  Richilde
        - um 1036

  2. oo Bonifaz I. Markgraf von Canossa
          um 985-6.5.1052

  Lanfranc II. Graf von Bergamo
        -

  Arduin I. Graf von Bergamo
         -

  Manfred I. Graf von Bergamo
          -
 
 
 
 

Literatur:
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Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 2 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Seite Band I 379,436 - Brunhofer, Ursula: Arduin von Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters. Arethousa Verlag Augsburg 1999 Seite 59,169,211,222-224 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 395 -