2. Tochter des Herzogs Boleslaw
I. Chobry von Polen aus dem Hause der PIASTEN
aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis,
Tochter vom Elbsorben-Häuptling Dobremir
Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 562
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Reg(e)lindis
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Tochter Fürst Boleslaws I. von Polen und Emnild
oo Markgraf Hermann von Meißen (1002), Sohn Ekkehards I. von Meißen
Kurz nach dem gewaltsamen Tod Ekkehards und nach der Belehnung Boleslaws mit den Lausitzen festigte die Ehe die Beziehung zwischen PIASTEN und EKKEHARDINGERN, die trotz der Kriege HEINRICHS II. gegen Polen wirksam blieben und 1018, kurz nach dem Frieden von Bautzen, durch die letzte Ehe Boleslaws mit Hermanns Schwester Oda nochmals bekräftigt wurden.
Literatur:
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Chr. Lübke, Reg. zur Gesch. der Slaven an Elbe und
Oder, III, IV, V [Ind.], 1985ff.
REGLINDIS
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oo HERMANN
II. Markgraf von Meißen
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Reglindis zum Beispiel, eine Tochter König Boleslaws Chobry und seiner Frau Emnilde, brachte ihrem Mann, Markgraf Hermann von Meißen, die Burg Strehla zu, die auf der Grenze zwischen Polen und der Markgrafschaft Meißen lag.
Hirsch, Siegfried: Band I Seite 254
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"Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich
II."
Gewiß hatte er, obwohl der Mark verlustig, die Stadt Strehla an der Elbe, denn diese war es, die er seiner Gemahlin Reginlinde, der Tochter des Boleslavs, als Leibgedinge gab. Vielleicht ist zwischen dem Merseburger Reichstage von 1002 und dem Feldzuge der Polen im Jahre 1003 die Ehe geschlossen worden; sie war dem deutschen Interesse durchaus nicht förderlich.
Görich Knut: Seite 117,133
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"Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry"
in: Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?
Eindeutig aber benachteiligte die von Boleslaw
durchgesetzte Lösung Hermann, den ältesten Sohn des ermordeten
Ekkehard.
Seine Heirat mit Reglindis, einer Tochter
Boleslaws
Chrobry, war kaum eine angemessen Zufriedenstellung von Hermanns
übergangenen Ansprüchen - zumal auch nicht sicher ist, daß
diese Heirat tatsächlich erst nach der Vergabe Meißens
stattfand - und insoweit eine Art Kompensation sein sollte - oder nicht
schon vor dem Tod Ekkehards [Die Annahme über den Zeitpunkt
der Eheschließung schwanken; Ludat (wie Anm. 9) hält Seite 29
mit Anm. 209 und Seite 79 mit Anm 462 eine Heirat nach dem Tag von Merseburg,
vielleicht aber auch schon in den Tagen davor, jedenfalls aber nach der
Ermordung Ekkehards
für möglich; ähnlich Lübke
(wie Anm. 9), Nr. 357 (Sommer 1002); Ders. (wie Anm. 39), Seite 422. Einziger
Anhaltspunkt für eine zeitliche Einordnung sind Thietmars Nachrichten
über die Burg Strehla. Boleslaw Chrobry
zerstörte sie im August 1003 nicht, weil sie zur Morgengabe
seiner Tochter gehört habe; nach dem Merseburger Überfall auf
ihn im Juli 1002 dagegen hatte er sie noch in Brand gesteckt, vgl. Thietmar,
Chronicon V 18 und 36 (wie Anm. 13), Seite 243, Zeile 10-12 und Seite 262,
Zeile 1-4. Daraus wird gefolgert, daß die Ehe zwischen Hermann
und Reglindis
zwischen diesen beiden
Zeitpunkten geschlossen werden muß, so Zeissberg (wie Anm. 97), Seite
430; ähnlich Kossmann (wie Anm. 9), Seite 405 und Rupp (wie Anm. 40),
Seite 185. Zwingend ist diese Argumentation aber nicht, denn 1003 verschonte
Boleslaw Strehla nur gegen das Versprechen
der Besatzung, nicht Alarm zu schlagen; der übergeordnete Zweck hätte
ansonsten eine Schädigung des Besitzes seiner Tochter gerechtfertigt.
Zu erwägen bleibt deshalb, ob die Ehe zwischen Hermann und
Reglindis
nicht schon vor die Ermordung
Ekkehards
geschlossen worden sein konnte. Danuta Borawska, Mieszko I. und Oda im
Kreis consanguineorum Ludolfingorum, in: Jahrbuch für Geschichte 23,
1981, Seite 79-102, vermutet Seite 79, Anm. 1 ohne weitere Begründung
das Jahr 1001. Die bei OTTO
III.
ebenso einflußreiche wie in Sachsen und Thüringen
machtvolle Position
Ekkehards kann für den PIASTEN
schon vor 1002 Anlaß genug gewesen sein, neben seiner eigenen Verschwägerung
mit Ekkehards Bruder auch die folgende Generation beider Familien
verwandtschaftlich zu verbinden. Die Zerstörung Strehlas 1002 könnte
erklärt werden als Boleslaws Rache
für eine (eventuelle) Beteiligung Hermanns an dem bewaffneten
Überfall in Merseburg.].
Schließlich berichtet Thietmar, Boleslaw
habe
schon lange vor dem Frieden von Bautzen
1018 um Hermanns Schwester
Oda
als Gemahlin geworben. Möglicherweise hängt Boleslaws
Werbung mit dem Tod von Hermanns Gemahlin, Boleslaws
Tochter Reglindis zusammen [Todesdatum
allerdings unbekannt; wird datiert auf die Zeit nach 1014, vgl. Rupp (wie
Anm. 40) Seite 135 mit Anm. 195; Lübke (wie Anm. ), Nr. 505 (ab 1016
März 21). Hinzuweisen ist ferner auf den Tod von Boleslaws
Gemahlin Emnildis 1017, vgl. Lübke,
Nr. 519).].
Weinfurter Stefan: Seite 116,211
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"Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten"
Außerdem war eine Tochter des Polen-Herzogs, Reginlind,
seit 1002/03 die Frau des Markgrafen Hermann von Meißen (1009-1032,
gest. 1038), also des Bruders von Gunther.
Zunächst macht sich die Gruppe der Unzufriedenen
daran, ihre Verbindungen zu festigen. Im Winter 1002/03 heiratete der EKKEHARDINER
Hermann, der Sohn Ekkehards von Meißen, die Tochter Boleslaws
mit dem Namen Reginlind. Die beiden
Familien, die polnischen PIASTEN und
die sächsischen EKKEHARDINER, vereinigten sich zu einem festen
Clan.
1003
oo Hermann Markgraf von Meißen
x um 980-1.11.1038
Literatur:
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Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077)
Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995
Seite 159 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg
bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag
Köln 1972 Band I Seite 242 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot
Berlin 1864 Band I Seite 254 - Ludat, Herbert:
An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches
und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag
Weimar Köln Wien 1995, Seite 19,22,29,31,79; Anm. 124,130,134,209,224,229,232,462
- Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken
in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075),
Dissertation Halle 1937 Seite 34 - Partenheimer Lutz: Albrecht der
Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt.
Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 208 - Posse,
Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem
Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 58 - Rhode
Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1965 Seite 18 - Rupp, Gabriele:
Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum
Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite
108,135,185 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.):
Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1997, Seite 117,133 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen
Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens
22. Göttingen 1957 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar
von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe,
Seite 174,232 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende
der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 Seite 116,211 -