Begraben: Naumburg
Jüngerer Sohn des Markgrafen
Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild
Billung von Sachsen, Tochter von Herzog
Hermann
Althoff Gerd: Seite 389
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung.
Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."
G 11
Lü: 24.1. Eggibertus com + 1046 Markgraf von Meißen
Neben Markgraf Ekkehard II. erscheinen auch mehrere
seiner Verwandten im Lüneburger Necrolog; vgl. dazu Kommentar G 42.
Zu den engen Verbindungen verwandtschaftlicher und politischer Art zwischen
BILLUNGERN
und EKKHARDINERN siehe ausführlich
oben Seite 57f. Zu Ekkehards Tätigkeit vgl. Lüpke Margrafen,
Seite 38ff.; Posse, Die Markgrafen von Meißen, Seite 100f.; Schölkopf,
Die sächsischen Grafen, Seite 71f., dort auch (Seite 72) Belege zu
seinem Todesdatum.
VIII. 5. EKKEHARD II., Graf im Gau Chutici und
im Burgward Teuchern
------------------------------- 1038 Markgraf
von Meißen
* ..., + 1046 I 24
oo Uta (von Ballenstedt)
Vgl. Schölkopf, Grafen Seite 68 und Althoff, Adelsfamilien
G 11
EKKEHARD II.
--------------------- + 24I.1046
Begraben: Naumburg
Graf im Gau CHUTIZI und in Burgward TEUCHERN
1032 MARKGRaf der OSTMARK
oo UTA (VON BALLENSTEDT)
+ 23.X....
Tochter von (Esiko Graf im Schwabengau)
EKKEHARD II.
---------------------
+ 1046 (ermordet?)
Ekkehard II. war Graf in Thüringen und den Marken und eine treue Stütze der SALIER. Er folgte 1034 dem ermordeten Schwager als Markgraf der Nieder-Lausitz und 1038 seinem Bruder Hermann im Besitz der Mark Meißen. Er wurde von Böhmen bekriegt und war 1040 Heerführer eines erfolgreich verlaufenen Feldzuges Kaiser HEINRICHS III. gegen Böhmen. Er dehnte die Machtposition in Thüringen auf Kosten von Weimar-Orlamüpnde weiter aus, das ehemals dominierend war. Er führte viele Grenzkriege und war ähnlich angesehen und machtvoll wie der Vater. Er sorgte für eine Zeit relativer Ruhe in den Marken.
oo UTA
VON BALLENSTEDT
+
Tochter des Grafen Adalbert I. von Askanien
Ebenfalls Stifterfiguren im Dom/Naumburg.
Hermann von Reichenau: Seite 680
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"Chronicon." in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen
Geschichte des Mittelalters Band XI
1046. Der König feierte das Geburtsfest des Herrn in Sachsen zu Goslar. Ein großes Sterben raffte allenthalben viele hinweg. Der äußerst reiche Markgraf Eckart [258 Eckart II. von Meißen.] starb plötzlich und hinterließ dem König als Erben seiner Güter.
Patze Hans: Seite 109
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"Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen"
Schließlich erscheinen unter Ekkehard II. Kizerin (Wü. bei Beutitz an der Wethau) in pagus Wethau, Kösen im pagus Zurba, Niwolkesthorp im pagus Scudizi, im Burgward Leisnig, Taucha (bei Weißenfels) im Burgward Treben, Gladitz im Burgward Teuchern, Nerkewitz (?) im pagus Gönna (oder Großjena), Scutoprei im Burgward Gvodezi.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 130-133,138-141,151-159
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"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"
In die ersten Regierungsjahre des Königs fielen die
enge Zusammenarbeit mit Ekkehard von Meißen
und
der Beginn der Förderung der GOSECKER. Es ist zu beachten, dass Naumburg
das "Hausbistum der EKKEHARDINER" war, deren letzter Repräsentant
Ekkehard
II.,
Markgraf
von Meißen, von der Ostmark und der Lausitz, durch sein
Amt auch über erheblichen Einfluß im Gebiet der Diözese
Meißen verfügte. Naumburg, im Herrschaftsbereich der EKKEHARDINER
gelegen,
war auf deren Hausgut erbaut worden: Nach 1021 verlegten
Hermann
und
Ekkehard II. das am ursprünglichen
Stammsitz ihres Geschlechts, Kleinjena, befindliche Kloster, in dem Markgraf
Ekkehard I. und seine Gemahlin
Schwanhild
begraben waren, nach
Naumburg, wo sie als neue Grablege ihrer Eltern das Georgenkloster stifteten.
Bereits vor 1021 hatten sie in Naumburg das Burgstift, ihre spätere
eigene Grablege, neu gegründet und in diesem Zusammenhang wohl auch
den Stammsitz der Familie von Kleinjena nach Naumburg verlegt. Im Jahre
1028 genehmigte der Papst auf Veranlassung Kaiser
KONRADS II. sowie auf Bitten des Erzbischofs von Magdeburg,
Markgraf
Hermanns und seines Bruders
Ekkehard II. die
Verlegung des Bistums Zeitz nach Naumburg.
Ihrer Burg wurde in der Urkunde über die Verlegung des Bistums die
Schutzfunktion über den Bischofssitz zugesprochen, das heißt
die EKKEHARDINER
wurden Schutzherren des Naumburger Bistums. Sie
werden es auch gewesen sein, die die Umsiedlung von Kaufleuten aus dem
alten Sitz des Geschlechts in Kleinjena nach Naumburg betrieben; im Jahre
1033 wurden den Händlern von Bischof Kadaloh weitreichende Freiheiten
gewährt. Auf sie geht schließlich die Gründung des Moritz-Klosters
in Naumburg zurück. Mit Hilfe
KONRADS II.,
der dem Bistum eine Schenkung und die Verleihung eines Wildbanns verbriefte,
und des Papstes entstand so in Naumburg ein ekkehardinisches
Machtpotential,
gegründet auf umfangreiches Hausgut, Wirtschaftskraft und die Schutzherrschaft
über die Bischofskirche.
Die Brüder Hermann und Ekkehard
II., kinderlose Söhne des
1002 ermordeten "großen" Markgrafen Ekkehard I. von Meißen,
waren
Vertraute KONRADS II. und HEINRICHS
III. Als einzige weltliche Fürsten, die mit KONRAD
nach Italien gekommen waren, nahmen sie 1027 an dessen Kaiserkrönung
in Rom teil, waren offenbar als Berater der beiden ersten SALIER
tätig. Die Wertschätzung der beiden Herrscher für die EKKEHARDINER
spiegelt
sich in der Art und Weise wider, wie diese in den Herrscherurkunden genannt
werden: Hermann wird in einem Diplom KONRADS
II.
einmal als inclytus marchio bezeichnet, Ekkehard
II.
sogar - und das ist kennzeichnend für die noch engere
Beziehung, die zwischen
HEINRICH
III. und ihm bestanden hat - als fidelissimus fidelis noster
Ekkardus
marchio, dem der König nichts verwehren könne. Sie ist
aber auch abzulesen an den vielen Urkunden KONRADS
und
HEINRICHS für die EKKEHARDINER
selbst,
für deren Gefolgsleute und das von ihnen geförderte Bistum Naumburg.
Der Plan für das Vorgehen gegen die Böhmen
wurde jedenfalls am 20. und 21. Juli 1040 in Goslar besprochen: Danach
sollte Markgraf Ekkehard von Meißen eines
der beiden Heere gegen die Böhmen anführen; er war es auch, der
sich bei dieser Gelegenheit zusammen mit Erzbischof Hunfried von Magdeburg
und Kadaloh für eine Bestätigung des Besitzes der bischöflichen
Kirche in Meißen einsetzte, worüber am 20. Juli eine Urkunde
ausgefertigt wurde.
Die Einsetzung HEINRICHS III.
zum Erben durch Ekkehard und die Teilnahme des Königs am Begräbnis
seines Markgrafen markieren den Schlußpunkt nicht nur einer persönlichen
Freundschaft, sondern weitreichender politischer Zusammenarbeit. Denn die
Machtbasis der EKKEHARDINER beschränkte sich nicht auf Naumburg.
Ekkehard
I. und sein Sohn Hermann
waren nacheinander Markgrafen von Meißen;
Ekkehard
II. folgte ihnen 1038 in diesem Amt, nachdem er wohl schon 1032
Markgraf
der Ostmark geworden war. Der Kern dieses Herrschaftsgebietes, die
Mark Meißen, erstreckte
sich seit 981 über die Bistümer Meißen, Merseburg und Zeitz-Naumburg.
Offenbar hatten die EKKEHARDINER unter HEINRICH
II. und KONRAD II. mehrfach
vergeblich versucht, im Naumburg benachbarten Merseburg Einfluß auf
die Bischöfe zu gewinnen. Dies hatte zu Verstimmungen, aber
nicht zu einem dauerhaften Bruch mit der Merseburger Kirche geführt.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass im Laufe
des Jahres 1043 weitreichende Absprachen zwischen HEINRICH,
Ekkehard
und
Esicho
von Ballenstedt erfolgten, die darin gipfelten, dass Ekkehard
den
König zu seinem Erben einsetzte und dass Esicho auf den nach
Ekkehards
Tod
zu erwartenden Rückfall von UtasHeiratsgut
an seine Familie unter der Bedingung verzichtete, dass dieses zum Teil
an das Stift Gernrode fiel, in dem gerade
zu dieser Zeit seine Schwester
Hazecha
vom König als Äbtissin eingesetzt wurde.
Pätzold, Stefan: Seite 15
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"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung
bis 1221"
1034 starb Dietrich II. wie vor ihm sein Vater eines gewaltsamen
Todes. Er wurde von Gefolgsleuten seines Schwagers Ekkehard II.,
zu jener Zeit Markgraf der Ostmark, erschlagen [55 Ann.
Hildesheimenses zu 1034, Seite 39, vgl. Lübke, Regesten 4,620.
- Lübkes Argumenten, der eine Urheberschaft Ekkehards II. an
der Ermordung Dietrichs in Abrede stellt, steht die Überlegung entgegen,
daß der EKKEHARDINGER, der erst kurz zuvor in das Amt des
Marklgrafen der Ostmark eingesetzt worden war, seinen unterlegenen, aber
mächtigen Rivalen ausschalten wollte, um seine Machtposition zu sichern.].
oo Uta von Ballenstedt, Tochter des Grafen Adalbert
I.
x
-23.10. vor 1046
Literatur:
-----------
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 57,113,115,
124,389 G 11 - Annalen
von Hildesheim ad a 1034 - Annalista
Saxo: Reichschronik Seite 40,49,58,61, 62,65,69 - Black-Veldtrup,
Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau
Verlag Köln 1995, Seite 114-359 - Böhmenchronik
des Cosmas von Prag mit zwei Fortsetzungen - Boshof, Egon: Die
Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 72,119
- DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder.
Edition Leipzig 1995 Seite 109 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan
Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 107,283/Band II Seite
381,441/Band III Seite 304,309 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und
kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck &
Ruprecht Göttingen 1977, Seite 70 A. 231, 226,280 - Hermann
von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte
des Mittelalters Band XI Seite 680 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen
zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur
Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen
um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite
26-28,30,34, 41 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 46 - Ludat, Herbert: An Elbe
und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der
slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995
Seite 224 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen
der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des
Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 -
Partenheimer
Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des
Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001
Seite 22,205,208 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft
Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 109 - Pätzold,
Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung
bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 15-17,96,239,244,277
- Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner,
Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den
Piasten. Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 141-156 - Schneidmüller,
Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 113A,126,136A - Schölkopf
Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum
Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 71,72 -
Schulze
Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und
Salier. Siedler Verlag, Seite 378,396 - Schwennicke Detlev: Europäische
Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am
Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G.
Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Thietmar
von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe,
Seite 200,302,338,376,462,464 - Wipos Leben
Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des
Mittelalters Band XI Seite 532 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II.
Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 105,203,230,234,253,
346 -