Lexikon des Miottelalters: Band I Spalte 1692
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Bautzen, Friede von.
Der Friede von Bautzen, der auf Drängen Ks.
Heinrichs II. überraschend am 30. Jan. 1018 mit Boleslaw
Chrobry zustandekam, beendete ihre seit 15 Jahren miteinander
geführten Kriege und zugleich das fragwürdige Bündnis, das
Heinrich
II. 1003 mit den heidn. Lutizen geschlossen hatte; er bedeutete
nach fehlgeschlagenen Hoffnungen, die beide Seiten an den Merseburger Frieden
1013 geknüpft hatten, die definitive Rückkehr zu einer kooperativen
gegen Byzanz gerichteten Universalpolitik auf der Grundlage des Gnesener
Konzepts Ottos III.: Boleslaw
behielt die umstrittenen Marken Lausitz und Milsenerland (Milsener),
verstärkte die engen dynast. Bande mit den Ekkehardinern durch
seine Heirat mit Oda, der jüngsten
Tochter
Mgf. Ekkehards, unmittelbar nach dem Friedensschluß
und gewann im Sommer 1018 mit Hilfe deutscher und ung. Kontingente für
kurze Zeit die Herrschaft über Kiev, von wo er als Partner des westl.
Imperiums dem byz. Kaiser Basileios II. drohte.
H. Ludat