Tochter des Grafen Meginhard V. von Formbach und
der Mathilde von Reinhausen, Tochter von Graf Elli
Klebel Ernst:
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"Alemannischer Hochadel im Investiturstreit, in Grundfragen
der Alemannischen Geschichte"
Sophia hieß auch die Witwe des Gegen-Königs HERMANN VON SALM, die vermutlich in Ober-Österreich gelegenes Gut an Göttweig gab (etwa eine Tochter der Euphemia, Gattin Ottos von Olmütz, da ihr Sohn Otto hieß).
Hlawitschka Eduard: Seite 30,34,47-48
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"Die 'Verwandtenehe' des Gegenkönigs Hermann von
Salm und seiner Frau Sophie. Ein Beitrag zu den Familienbeziehungen der
rheinischen Ezzonen/Hezeliniden und des Grafenhauses von Formbach/Vormbach."
Die Göttweiger Traditionsnotiz, die uns Sophie
als Witwe König HERMANNS nachweist,
enthält keine direkten Angaben über ihre Eltern und ihre weitere
Verwandtschaft. Nur aus Argumenten läßt sich auf ihre Abstammung
schließen. Solche sind
a) ihr Auftreten in Nieder-Österreich in
einer Gründung Bischof Altmanns von Passau, die dieser zwischen 1070
und 1083 ins Leben rief und für die die Grafen von Formbach/Vornbach
die Vögte stellten
b) ihr auffälliger und im 11. Jahrhundert
noch seltener Name
c) die bereits einleitend erwähnte Beschuldigung
gegen HERMANN VON SALM, mit seiner
Frau in einer kanonisch nicht gestatteten Nahehe zu leben.
Wittes Hinweis auf die FORMBACHER/VORNBACHER hat
1955 Emil Kimpen aufgegriffen und gemeint:"Rein zeitlich könnte sie
[= Sophie] als eine Tochter des 1066
getöteten Grafen Meginhard und Schwester seiner beiden Söhne
Ulrich und Hermann von Windberg angesetzt werden. Da aber Meginhards
Vater Thietmar II. von Formbach durch einen anderen Sohn namens Heinrich
eine Tochter [gemeint wohl: Enkelin Tuta,
die Gründerin des südlich von Formbach gelegenen Kloster Suben,
hatte und diese als regina bezeichnte wird, kann keinem Zweifel
unterliegen, daß sie die Gattin König
HERMANNS und ihr Name Tuta
nur ein Kosename für Sophie war".]
Deshalb müssen andere Möglichkeiten geprüft
werden. Auszugehen ist dabei von einer engeren Verbindung Sophies
zum Kloster Göttweig und - da sie in diesem Bereich eine Schenkung
aus Eigenbesitz vornehmen konnte - davon, daß sie auch aus dem ostbayerisch-österreichischen
Raum stammte. Dieses Kloster wurde seit seiner Gründung durch Bischof
Altmann von Passau besonders von Mitgliedern der an der Gründung mitbeteiligten
Familie der Grafen von Formbach/Vornbach gefördert, bevogtet
und reich beschenkt. So erfolgte die Klosterweihe durch Bischof Altmann
am 8. September 1083 in Anwesenheit des zur Formbacher/Vornbacher Grafenfamilie
gehörenden Vogtes Graf Udalrich de Ratilenberge (und Windebrg) sowie
seines Bruders Graf Hermann (von Radlberg und Winzenburg); und Schenkungen
aus dieser Familie an Göttweig sind reich belegt. So liegt eine Einreihung
Sophies
in
dieses Gründergeschlecht nahe, wie schon Heinrich Witte und auch Emil
Kimpen erkannten.
Einen bislang nicht berücksichtigten Hinweis in
dieser Richtung bietet meines Erachtens Sophies
Traditionsnotiz selbst, indem ja ihre Schenkung tam pro sue anime
quam pro remedio animarum parentum utrorumque erfolgte. Die Betonung
der parentum utrorumque - statt wie gewöhnlich parentum
suarem - setzt eigentlich bereits erfolgte eines Elternteils unbewußt
voraus. Billigt man diesen Ansatz, so bleibt letztlich nur, diesen einen
Elternteil
in der Schenkungsgutsbezeichnung predium quoddam Meginoldi dictum
zu erkennen. Sophie schenkt somit ein
Besitztum ihres Vaters Megingold.
So zeigt sich uns, daß der Gegen-König
HERMANN VON SALM mit seiner Frau in einer Verwandtenehe im kanonischen
Gradverhältnis 3:4 (weniger wahrscheinlich 3:5) gelebt haben dürfte.
Bei der Rigorosität, mit der kirchliche Reformkreise seit der Zeit
Kaiser
HEINRICHS II. nicht nur gegen solche Nahehen (wie etwa gegen
die 3:4-Ehe Graf Ottos unn Irmingards von Hammerstein ab 1018), sondern
auch noch gegen Verwandtenverbindungen im Gradverhältnis 4:4 (so etwa
gegen Herzog Konrad I. von Kärnten 1003 auf der Synosde von Diedenhofen)
oder 4:5 (so gegen die Ehe KONRADS II.
und Gisela) oder auch 5:6 (so gegen
die Heirat HEINRICHS III. mit Agnes
von Poitou) vorgingen, entsprechende Briefe und Gutachten verfaßten,
auch regelrechte Kampfschriften gegen die Eheverbindungen KONRADS
II. und
HEINRICHS III. lancierten,
war dieser Verwandtschaftsgrad in echten Reformeraugen nicht mehr hinnehmbar.
Anderen indessen - und zwar dem Großteil der in Quedlinburg 1085
versammelten Bischöfe - brannte offenbar die kritische Situation,
ind er sich die Kirchenreformwer und gleichzeitigen Gegenr Kaiser
HEINRICHS IV. befanden, stärker auf den Nägeln. Die
Not drängte zu einer Verschiebung der Untersuchung.
Heinzelmann, Josef:
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"Der Name Sophia als genealogisches Indiz und Problem"
veröffentlicht im Archiv für Familiengeschichtsforschung,
4 (2000), S. 96–110
I. Sophia, die Frau des Gegenkönigs Hermann von Salm
Den damals noch seltenen Namen der (hinterlassenen) Frau
erfahren wir aus einer undatierten, kopial überlieferten Urkunde des
Stiftes Göttweig: Sophia.
Ihre Ehe mit dem Gegen-König bestand 1085, als auf der Synode in Quedlinburg
Bischof Otto von Ostia als päpstlicher Legat ihre Legitimität
anzweifelte (ex consanguinitate sociatum) und ein Scheidungsurteil forderte,
das die Synode vertagte. Die Unklarheit - und nicht nur für uns Genealogen,
denen weder Namen noch Abstammungslinien genannt werden - entspringt wohl
nicht der Unkenntnis der Versammelten über die Ahnen der Eheleute,
sondern der Unsicherheit, ob die in Rom gepredigten strengeren Grenzen
des Inzests nun wirklich anzuwenden seien oder nicht. Insofern könnte
der Legat sogar eine Ehe 7:7 (!) angeprangert haben.
Eduard Hlawitschka hat die bisherigen, allgemein nicht
akzeptierten Hypothesen als unhaltbar erwiesen und die Umstände der
Verwandtschaft und die Namensgebung für Sophia
überzeugend dargestellt. Er musste bei HERMANN
VON SALM (nie wird er in zeitgenössischen Quellen so bezeichnet,
er war aber unzweifelhaft Graf von Salm) die Mutter genealogisch einreihen
und bei Sophia, die man schon oft als
mit den FORMBACHERN verwandt ansah, ihre Eltern zunächst hypothetisch
zugrundelegen, um dann eine Ahnentafel zu erstellen, die eine für
den Legaten kanonisch fragwürdige und für Genealogen sinnvolle
Consanguinität ergibt. Ich darf seine Argumentationskette kurz resümieren.
Hermanns Mutter eine Hezelinidin
HERMANNS Erbansprüche an die Burg Cochem, sein und seines Bruders Konrad Name, eine erschöpfende Auswertung der bisherigen Literatur und letztlich die Blutsverwandtschaft zwischen HERMANN und Sophia bringen Hlawitschka nach Diskussion mehrerer Alternativen dazu, als HERMANNS Mutter (und Frau des Grafen Giselbert) eine Tochter des Pfalzgrafen Hezelin (Hermann) und seiner Frau, einer mutmaßlichen Schwester von Kaiser KONRAD II., auf alle Fälle einer SALIERIN, anzusetzen. Dies ist nicht nur unwiderlegbar, sondern auch in hohem Grade wahrscheinlich.
Sophia Tochter Meginhards von Formbach und der Ezzo-Nachfahrin Mathilde von Reinhausen
Sophia erscheint in
Göttweig als relicta des schon 1088 September 28 gestorbenen
Gegen-Königs, aber wann? Als Zeuge erscheint dabei Otto filius eiusdem
regine. Das würde bedeuten, dass er zumindest zeugnismündig,
also 12 Jahre alt war. Sehr viel weiter hilft das nicht, da wir weder das
Datum der Heirat HERMANNS und Sophias
kennen, noch ihr Alter. Das Schenkungsgut, ein predium qoddam Meginoldi
dictum
irrlichtert mit genealogischer Bedeutung. Wäre der Name des früheren
Besitzers aus „Meginardi“ verschrieben, ist eine Leitnamen-Linie zu Meinhard
von Formbach zu ziehen. In gleiche Richtung weist die Schenkung an
das von den FORMBACHERN bevogtete Göttweig. Dies führt
Hlawitschka (ich verkürze seine Darstellung auch älterer Ansätze)
dazu, Sophie als Tochter des Grafen
MeginhardV von Formbach und seiner Frau Mathilde von Reinhausen
einzureihen.
Für Mathilde sind sechs Geschwister belegt:
Konrad, Heinrich, Hermann, Udo (Bischof von Hildesheim), Richenza und Beatrix.
(Letztere hatte eine Tochter Sophia.) Vater war ein Graf Elle (auch Alvericus,
also Alberich, Aubry?) „von Reinhausen“ (bei Göttingen). Die Namenvererbung
(Hermann, Richenza, Mathilde, Sophia) weist darauf hin, dass die Mutter
(also Elles Frau) eine EZZONIN war, wofür Hlawitschka dann weitere
Indizien bringt. Entweder handelt es sich um eine weitere, bisher unbekannte
Tochter des Ezzo-Sohnes Liudolf, oder direkt eine der Töchter Ezzos,
die zwar als Äbtissinnen belegt sind, aber vorher verheiratet gewesen
sein könnten. Die chronikalische Überlieferung des EZZONEN-Klosters
Brauweiler ist derart unsicher, einseitig klerikal und schütter, dass
Hlawitschka (und die Forschung allgemein) sie zurecht für nicht umfassend
hält, dass also ein Nicht-Vorkommen darin nicht als Gegenbeweis angeführt
werden kann. Je nach Weg ergibt sich eine Verwandtschaft 3:4 oder 3:5 für
HERMANN
und Sophia:
Hermann I., Pfalzgraf, oo Heilwig
----------------------------------------------------------
|Hermann/Hezelin
Erinfrid/Ezzo
oo Salierin
oo Mathilde
entweder –––––––––––– oder
---
---
---
N.N.
Mathilde
Liudolf
oo Giselbert v. Luxemburg
oo Elle
---
---
---
Hermann „von Salm“
Mathilde
Mathilde
oo Meginhard V.
oo Elle
---
---
Sophia
Mathilde
oo Meginhard V.
----
Sophia
Hermanns und Sophias Nachkommen
Kommen wir zu den von Hlawitschka nur am Rande berührten
Nachkommen des Gegen-Königs und der Existenz Sophias
nach dessen Tode. Halten wir uns vorerst an die beiden belegten Söhne
des Gegen-Königspaars: Hermann „von Salm“ und Otto „von
Rheineck“. Beider erste zeitlich fixierte Erwähnung ist 1104 Oktober
3: Herimannus Salmucensis comes et frater eius Otto.
Hermann von Salm (war 1104 mindestens 16 Jahre
alt) fungiert später als Vogt von Senones und stirbt 1135. Da er Agnes
von Bar-Mömpelgard heiratet, eine Enkelin der Sophia von Mousson,
kann seine Mutter Sophia nicht eine Tochter oder Enkelin oder Großnichte
dieser frühen Namensträgerin gewesen sein kann. Die gemeinsame
Abstammung des Ehepaars von Pfalzgraf Ezzo ist 5:5, evtl 4:5, vorausgesetzt
natürlich, unsere Filiationen sind richtig.
Agnes --- Dietrich --- Sophie von Mousson --- N.N. (Sophia?) --- N.N.
oo Ezzo
Hermann --- Sophia --- Mathilde von Reinhausen
--- N.N. --- Liudolf
Sophias Geschwister
Der Vater, Meginhard V. soll 1066 mit seinem Bruder
Pilgrim, von dem wir sonst nichts wissen, getötet worden sein.
Jugmann-Stadler erklärt eine Urkunde von „ca. 1073“, in der anlässlich
der bevorstehenden Heirat Udalrichs von der noch nicht ganz durchgeführten
Erbteilung mit seinem Bruder Hermann gehandelt wird, als „wohl zu früh
datiert“. Sei dem, wie dem wolle, bisher kannte man nur drei Söhne
Meginhards
V.
Udalrich von Formbach: Er hatte neben anderen ungenannten
Kindern einen Sohn Konrad und eine Tochter Liutgard.
Konrad: Er starb jung. Sein Name muss von Mutterseite
herrühren.
Hermann von Windberg/Winzenberg. Auch sein Name kommt
wohl von Mutterseite. Von ihm wird hier noch die Rede sein, ebenso von
der jetzt von Hlawitschka eruierten Tochter:
Sophia, verheiratet
spätestens 1085, möglicherweise schon ca. 1080 mit HERMANN,
dem als Grafen (von Salm) belegten Mitglied des Luxemburger Hauses,
der 1081 bis zu seinem Tode 1088 deutscher Gegen-König war. Sie überlebte
ihn.
II. Die Spanheimer Ahnfrau Sophia „aus Bayern“
Die meines Wissens zeitlich nächste Sophia,
für die die Forschung bisher keine Namensherleitung anbieten kann,
ist Sophia, die Stammmutter der
rheinischen SPANHEIMER. Mötsch meinte wegen einer Fülle von
Indizien, die zu den FORMBACHERN führen, dass als ihre Eltern
Meginhard
V. und seine Frau Mathilde infragekommen. Dabei kannte er noch
nicht den Beleg für ihre bayerische Herkunft, die Uita domnæ
Juttæ inclusæ, eine bisher verschüttete Quelle,
die Franz Staab entdeckt, vorbildlich herausgegeben und übersetzt
hat. Jutta ist danach ca. 1092 geboren und verlor mit drei Jahren den Vater,
den Edlen Stephan von Spanheim, der eine Sophia,
omni
prudentia decoratam de clarissima Bauariorum ortam prosapia
zur Frau hatte. Es gab cetera pignora, von denen nur der
spätere Graf Meginhard bekannt ist; die mindestens drei Kinder
sind wohl in den 1090-er Jahren geboren.
Jetzt hat Hlawitschka plausibel gemacht, dass eine Tochter
des Ehepaars Meginhard V. - Mathilde den Namen Sophia
geerbt haben kann, aber gleichzeitig auch, dass die so benannte Tochter
die Frau HERMANN VON SALM war. „Da
indessen … Meginhard den Namen Sophie nicht
an zwei Kinder gegeben haben dürfte, scheidet [Mötschs] Sicht
der Zusammenhänge aus.“ Eine andere Sophia mit einem Geburtsdatum
1060–1075 kann es bei den FORMBACHERN nicht geben.
Der Widerspruch ist meiner Meinung nach keiner. Sophia,
Witwe des Gegen-Königs Hermann von Salm,
kann in einer zweiten Ehe Frau des Stephan von Spanheim geworden
sein… Die erste Ehe schied der Tod 1088, die zweite Heirat ist auf spätestens
1092 zu datieren. Sophia war dann etwa
ab 1096 (schon wieder) Witwe. Die Schenkung an Göttweig (1088–1106)
könnte also direkt nach dem Tod HERMANNS
geschehen sein, den sie dann allerdings wegen der Zeugnismündigkeit
des (wahrscheinlich nicht ältesten) mitschenkenden Sohnes Otto schon
etwa 1076 geheiratet hätte, oder nach 1096, was eleganter passt. Die
Bezeichnung ihrer Herkunft de Bavaria in der Vita beatae
Juttae inclusae trifft wörtlich auf sie zu, wenn sie eine FORMBACHERIN
ist. Dass der Autor der Vita sie nicht als Königin-(Witwe)
bezeichnete, könnte man so erklären, dass er die Erinnerung an
den unglücklichen Gegen-König nicht gerade auf dem Tablett präsentieren
wollte. Der Name Meginhard ihres Sohnes lässt sich bestenfalls bei
gezwungenen Konstruktionen von den Kärntner SPANHEIMERN herleiten.
Auch Meginhard war mit seiner Frau, der Erbtochter Adalberts von Mörsberg,
über Ezzo verwandt, aber weit außerhalb der Inzestgrade (5:6).
Charakteristisch ist dabei, dass sie eine Nichte seines ältesten Halbbruders
Hermann
Graf von Salm war.:
Um die Ahnfrau der rheinischen SPANHEIMER mit
der Witwe des Gegen-Königs gleichzusetzen, brauchen wir bessere Anhaltspunkte
als eine vielleicht doch zufällige Namens- und Alterskoinzidenz. Dass
auch die SPANHEIMER im Investiturstreit (und wohl nicht nur wegen
diesem) auf der Seite der Königsgegner standen, ist nicht mehr als
ein zusätzliches Indiz. Was Mötsch weiter erwähnt, hilft
auch nur begrenzt weiter. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Hermanns
von Winzenburg Familie und seinen Nachkommen zu den Kärntner SPANHEIMERN
und ihrer Magdeburger Linie beweisen wenig für eine zu den rheinischen
SPAMHEIMERN, ich übergehe sie. Jungmann-Stadlers prosopographische
Übersicht zu ihm bietet immerhin neben seinen vielen Aufenthalten
im rheinischen Gebiet ein zusätzliches „Verdachtsmoment“:
Hermann von Winzenburg bestätigt 1111 September
4 in zwei Urkunden HEINRICHS V. die
Freiheiten des Klosters Allerheiligen bei Schaffhausen. Das könnte
damit zu tun haben, dass sein mutmaßlicher junger Neffe Meinhard
von Spanheim damals schon verheiratet war mit der Tochter Adalberts von
Mörsberg, des Schaffhausener Vogts als Erbe der NELLENBURGER.
Als weiteres Indiz gilt, dass der jüngere Otto von
Rheineck 1144 die Grafen Otto und Ulrich von Are, deren Mutter man als
SPANHEIMERIN
ansieht, als seine consanguinei bezeichnet. Der Wortlaut der Zeugenreihe
mit dieser Angabe weckt jedoch Zweifel: Godefridus comes de Spaneheim,
comes Otto de Rinecka eiusque consanguinei Otto et Othelricus de Ara. Hätte
es bei einer Verwandtschaft über Sophia
und Stephan nicht mindestens heißen müssen „eorumque
consanguinei“, da sie dann mit Gottfried näher verwandt gewesen wäre
als mit Otto? Auch wenn man annimmt, dass die Mutter der beiden ARE eine
Tochter Sophias aus erster Ehe mit
HERMANN
war, wären sie mit Gottfried, dem Enkel aus der zweiten Ehe blutsverwandt,
wenn auch deutlich entfernter. Dies ist neben dem fehlenden „Regina“
in der Jutta-Vita ein zweites Gegenargument für die spanheimische
Witwen-Heirat Sophias, freilich letztlich
genauso wenig zwingend wie die allerdings gewichtigeren Indizien, die dafür
sprechen.
1. oo HERMANN VON SALM Deutscher Gegenkönig
um 1040-28.9.1088
2.oo Stephan Graf von Spanheim
- 1118
Kinder:
1.Ehe
Otto von Rheineck Pfalzgraf bei Rhein
-
1150
Hermann II. Graf von Salm
-
1135
2. Ehe
Meginhard Graf von Spanheim
-
Jutta Gründerin des Frauenklosters Disibodenberg
1090- 1136
Hugo Erzbischof von Köln (1137)
-
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter,
Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 494 - Hlawitschka Eduard:
Die 'Verwandtenehe' des Gegenkönigs Hermann von Salm und seiner Frau
Sophie. Ein Beitrag zu den Familienbeziehungen der rheinischen Ezzonen/Hezeliniden
und des Grafenhauses von Formbach/Vormbach. Festschrift für Andreas
Kraus zum 80. Geburtstag. In: Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte,
Band 140, Verlag C.H. Beck München 2002 - Klebel, Ernst: Alemannischer
Hochadel im Investiturstreit, in Grundfragen der Alemannischen Geschichte,
Vorträge und Forschungen Band 1, Thorbecke Verlag 1952 Seite 209-243
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