Tochter des Herzogs
Hermann I. Billung von Sachsen
Althoff Gerd: Seite 424
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 168
Lü: 26.11. Suanehild
com + 1014 Gemahlin Markgraf
Thietmars (G 98) und Ekkehards I. von Meißen (G 42)
Me: 26.11. Suonehild
com
Swanhild, die Tochter
Hermann
Billungs (H 6), heiratete in zwei der bedeutendsten sächsischen
Adelsfamilien ein und knüpfte so verwandtschaftliche Beziehungen,
die ihre Auswirkungen im politischen Kräftefeld Sachsen hatten; s.
dazu oben S. 57 f.
Sie schlugen sich auch in der Aufnahme zahlreicher Angehöriger
beider Adelsfamilien ins Lüneburger Necrolog nieder. Zu den Einträgen
ihrer Verwandten aus der Ehe mit Thietmar vgl. Kommentar G 2, aus
der Ehe mit Ekkehard von Meißen G 42.
Der Eintrag ins Merseburger Necrolog gehört nicht
der Ergänzungsschicht an.
Swanhild zählte
auch zum Verwandtenkreis Thietmars; vgl. dazu oben S. 235.
Alle Quellenbelege zu Swanhild
sind
aufgeführt bei Bork, Billunger, S. 114-117.
SUANEHILDE
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+ 26.XI.1014
Begraben: Kloster Jena
I. oo THIETMAR I. Markgraf von Meissen
+ nach 979
II. oo vor 1000
EKKEHARD I., Markgraf von Meissen
+ ermordet Pöhlde 30.IV.1002
Begraben: Kloster Jena, beide nach 1028 Naumburg Georgskirche
SUANAHILD
------------------
+ 1014
1. oo THIETMAR I. Markgraf der Nordmark
+ 978
2. oo EKKEHARD I. Markgraf von Meißen
+ 1002
Im Jahre 978 (vor Juli 14) starb Thietmar [37
Vgl.
Seite 19 Anmerkung 75. - Annalista Saxo 978. SS. 6, Seite 627.] und wurde
zu Nienburg begraben. Seine Witwe Swanehild, eine Tochter des Herzogs
Hermann von Sachsen, vermählte sich mit dem späteren
Markgrafen
Ekkehard I. von Meißen.
Die Bedeutung des Geschlechts ward noch besonders dadurch
erhöht, dass Markgraf Ekkehard Swanehilde, die Tochter des
nächtigen Billung und Schwester des Herzogs
Bernhard von Sachsen, die Witwe des (978) verstorbenen Markgrafen
Thietmar, als Gattin heimführte [84 Vgl. Seite 21 und Anmerkung
75].
Für Ekkehard war die Zeit gekommen, seine
hochstrebenden Pläne zur Verwirklichung zu bringen. Da er durch die
Verheiratung mit Swanhild, einer Schwester des Herzogs Bernhard
von Sachsen [128 Vgl. Seite 32 Anmerkung 75], verwandt war,
da auch der Markgraf Gero, sein Nachbar nordöstlich, ein Sohn
seiner Gemahlin war aus ihrer ersten Ehe mit dem Markgrafen Thietmar,
und da er sich mithin auf die Hilfe seines Schwagers und seines Stiefsohnes
rechnen zu können schien, so mag er es wohl keineswegs für ein
großes Wagnis gehalten ahben, die Hand nach der Krone auszustrecken.
Leyser, Karl J.: Seite 83,93,94
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"Herrschaft und Konflikt. König und Adel im ottonischen
Sachsen"
Die Witwen von Grafen und Markgrafen konnten gelegentlich
Nachfolgeschwierigkeiten zugunsten ihrer Söhne ebensogut regeln wie
die Kaiserinnen für ihre Söhne [7 So zum Beispiel Godila,
Markgraf Liuthars Witwe, die im Jahre 103 ihrem Sohn Werner das Markgrafenamt
sicherte (siehe oben Seite 72 Anmerkung 57). Es ist bemerkenswert, daß
Werner 1003 nicht minderjährig war. Er muß über zwanzig
Jahre alt gewesen sein. Ein anderes Beispiel ist Swanhild, die Witwe
des ermordeten Markgrafen Ekehard, die zusammen mit ihren Söhnen
im Jahre 1002 versuchte, Meißen zu halten (Thietmar V 8 Seite 230.].
Werfen wir jetzt einen Blick auf die Nachkomen Herzog
Hermann Billungs: Eine seiner Töchter, Svanehild (+ 1014),
überlebte nicht nur ihre beiden Brüder, Herzog Bernhard I.
(+ 1011) und Graf
Liudger (+ 1011), sondern auch ihre beiden Ehemänner, Markgraf
Thietmar (+ 979) und Markgraf Ekkehard von Meißen (+ 1002),
wenngleich ihre beiden Schwestern vor 1011 gestorben waren.
Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:):
Seite 99-101,108
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"Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig
Lebensbilder"
Ekkehard I. versippte sich durch seine Ehe mit
dem mächtigen sächsischen Adelsgeschlecht der BILLUNGER.
Er heiratete Schwanhild, eine Tochter des 973 verstorbenen Markgrafen
Hermann Billung. Ein Bruder der Schwanhild war Bernhard.
Schwanhild, eine bei ihrer Vermählung mit
Ekkehard
offensichtlich nicht mehr ganz junge Frau, war in erster Ehe mit einem
Markgrafen verheiratet gewesen, der gleich dem bereits wiederholt zitierten
Chronisten den Namen Thietmar trug.
Ekkehards Vater hat die gewiß glanzvolle
Hochzeit seines ältesten Sohnes nicht lange überlebt, nur etwa
zwei Jahre später fand er in Unteritalien den Tod.
Rikdag hatte eine Grafschaft im Nordthüringengau
verwaltet, ehe ihm 979 nach dem Tod des damaligen Gatten Schwanhilds,
Thietmar, von OTTO
II. die Mark Meißen üertragen wurde.
Gleich Liudgard war Hermann eines der sieben Kinder,
die Schwanhild ihrem Gatten Ekkehard geboren hatte; Reglinde
aber war eine Tochter Boleslaws I. Chrobry,
Herzog von Polen von 992 bis 1025.
Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.):
Seite 116,121,131
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"Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?"
Nach der Beisetzung zog Hermann mit seiner Mutter
Schwanhild, der Schwester des BILLUNGERS
Herzog Bernhards I., nach Meißen, wo er Anfang bis Mitte Juni
eingetroffens ein dürfte.
Außerdem war Bernhard I. - über seine
Schwester Schwanhild, die Gemahlin Ekkehards - Hermanns
Onkel; diese Beziehung zu beiden Konfliktparteien macht ihn zum gegebenen
Vermittler.
Zur Familie der BILLUNGER gehörte auch Markgraf
Gero II. (+ 1015). Er war über seine Mutter Schwanhild,
die Schwester Bernhards I. und Gemahlin Ekkehards von Meißen,
Stiefsohn des mächtigen Meißener Markgrafen und Neffe Herzog
Bernhards I.
Ludat, Herbert: Anmerkungen 163,199
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik
des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."
163
Offenbar haben die alten Rechtsansprüche der EKKEHARDINER,
das loyale Verhalten Ekkehards an der Seite OTTOS
III. (siehe oben Anmerkung 158) und die kritische Situation
in den Marken im Jahre 985 diese Entscheidung bestimmt. Zu dem Ansehen
Ekkehards
hatte wahrscheinlich auch seine Ehe mit Schwanhild
beigetragen,
der Witwe des Markgrafen Thietmar, des Neffen Geros, die
dem Geschlecht Hermann Billungs entstammte; vermutlich hatte diese
Eheverbindung auch bereits die Rehabilitierung Gunthers begünstigt.
Jedenfalls sind die gelegentlich in der Forschung geäußerten
Vermutungen völlig haltlos, wonach dieser Wechsel in der Markgrafenwürde
vielleicht ein Folge der Verbindung der Rikdag-Familie mit den
PIASTEN gewesen sei, vielmehr verhielt sich die Sache genau
umgekehrt (vgl. oben Anmerkung 156).
199
Gero II., Sohn Thietmars I. (+ 979)
und der Schwanhild, seit 993 Nachfolger Markgraf Hodos (vgl.
R. Schölkopf, a.a.O., Seite 49; und oben Anmerkung 168). - Wenn 993
nicht Hodos Sohn Siegfried, sondern Gero II. die umfänglichen
Gebiete der sächsischen Ostmark erhielt, so dürfte dies nicht
zuletzt dem Einfluß seiner Mutter Schwanhild
und ihres zweiten
Gemahls, Ekkehard von Meißen, zu verdanken gewesen sein.
1. oo Thietmar I. Markgraf von Meißen
-3.8.979
2. oo Ekkehard I. Markgraf von Meißen
ca 960-30.4.1002
Kinder:
1. Ehe
Gero II. Markgraf der sächsischen Ostmark
965/75-1.9.1015
2. Ehe
Mathilde
-2.2.
oo Dietrich Graf von Wettin
-19.11.1034
Liutgard
ca 985/90-13.11.1012
1002
oo Werner Graf von Walbeck Markgraf von der Nordmark
ca 990-11.11.1014
Hermann Markgraf von Meißen
um 980-1.11.1038
Ekkehard II. Markgraf von Meißen
-24.1.1046
Günter Erzbischof von Salzburg (1024-1025)
-1.11.1025
Oda
- nach 1025
1018
oo 4. Boleslaw I. Chobry Herzog von Polen
-17.6.1025
Eilward Bischof von Meißen (1016-1023)
-24.11.1023
Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 41,57,62,113,
187,218,424 G 168 - Annalista Saxo:
Reichschronik a. 978, a. 1002, a. 1029 - Black-Veldtrup, Mechthild:
Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag
Köln 1995, Seite 138, 146,152 - Bork
Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen
Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951
Seite 114-117 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER
WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Freytag, Hans-Joachim:
Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen
1951 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung
in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 315 - Hirsch,
Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1.
und 3. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Hlawitschka
Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des
11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich
klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1987, Seite 26,36,41,76 - Holtz Eberhard/Huschner
Wolfgang (Hg:): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig
Lebensbilder, Edition Leipzig 1995 Seite 99-101, 104,108 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch
Verlag München 1971 Seite 366 - Leyser, Karl J.: Herrschaft
und Konflikt. König und Adel im ottonischen Sachsen, Vandenhoec &
Ruprecht Göttingen 1984 Seite 83,93,94 - Ludat, Herbert: An
Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches
und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar
Köln Wien 1995, Seite 25; Anm. 144,163,199,462 - Patze, Hans:
Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag
Köln/Graz 1962 Seite 108 - Posse, Otto: Die Markgrafen von
Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint
Verlag Leipzig 1881 Seite 21,32,34,43,123 - Rupp,
Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen
zum Reich und zu den Piasten. Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996
Seite 195-196 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.):
Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1997, Seite 116,121,131 - Schneidmüller Bernd/ Weinfurter
Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto
der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz
2001 Seite 269 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen
919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens
22. Göttingen 1957 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998
Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag
Frankfurt/Main 1993 Tafel 155 - Thietmar von Merseburg: Chronik.
Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 154, 200,360 -
Weinfurter,
Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich
Puset Regensburg 1999, Seite 50,115,210 -