Sohn des N.N.
Althoff Gerd: Seite 317
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
B 104
Lü: 19.8. Brun
ep ?+ 1049 Verden
Me: 19.8. Brun
eps
Me: 21.8. Brun
eps et mart.
Im Lüneburger Necrolog stammt der Eintrag nach Wedekind
erst von einer Hand des 14. Jahrhunderts.
Im Merseburger gehören beide Einträge der Ergänzungsschicht
an. Nach dem Ausweis zweier spät überlieferter Verdener Quellen
verstarb Brun II. von Verden
am 21.8.1049;
vgl. Wichmann, Untersuchungen zur älteren Geschichte des Bistums Verden
(Fortsetzung) Seite 2.
Er kann nicht mit den Einträgen ins Merseburger
Necrolog gleichgesetzt werden, da die Ergänzungsschicht bereits 1017
eingeschrieben wurde; siehe dazu oben Seite 153 f.
Dagegen gibt der Lüneburger Eintrag aller Wahrscheinlichkeit
nach den Verdener Bischof wieder, da auch alle anderen Verdener
Bischöfe des 11. Jahrhunderts in diesem Necrolog erscheinen. Wer die
beiden Bischöfe namens Brun - falls es sich überhaupt
um zwei verschiedene handeln sollte - sind, die im Merseburger Necrolog
begegnen, kann nicht entschieden werden.
Brun von Querfurt, an den man angesichts der Bezeichnung
martyr am ehesten denken würde, erlitt sein Martyrium wohl am 9. März;
vgl. Biogr. Wörterbuch 1, Spalte 369 f.; NDB 2, Seite 674 f.
Brun I. von Verden verstarb entweder am 14.2.
oder 26.4. im Jahre 976, Thietmar von Merseburg (III, 6; Seite
104 mit Anm. 3) vermehrt die Unsicherheit dadurch, dass er die Todestage
der Bischöfe Brun von Querfurt und Brun I. von Verden verwechselt.
Hinzuweisen ist auch noch auf den Eintrag am 21. August ins Necrolog von
Weißenburg: Brun eps. bei dem es sich
wohl ebenfalls um den 1049 verstorbenen
Verdener
Bischof Brun II. handelt.
Brun II. entstammte dem
Walbecker Grafenhaus und war ein Bruder Thietmars von Merseburg (B 174)
und Siegfrieds von Münster (B 171). Durch ihre Mutter Kunigunde, eine
Tochter Heinrichs von Stade (G 45), waren die Bischöfe aus der WALBECKER
Familie mit den BILLUNGERN verwandt.
Vor seiner Erhebung war Brun
(seit
1025), wie vorher sein Bruder Siegfried, Abt der Klöster Berge bei
Magdeburg und Nienburg; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen,
S. 80 f.; zur Familie
Bruns vgl. auch Lippelt,
Thietmar von Merseburg, S 48 u. ö.
BRUNO (unsicher)
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+ 976
Mönch zu Corvey, 962 Bischof von Verden;
stidftet das Kloster zu Oldenstadt
Das Jahr 962.
Amalung der Fardener Bischof, des Herzogs Herimann Bruder, starb und ihm folgte ein Mönch von Corbeja, Bruno, ein Verwandter desselben Herzogs. [Reginbert, ein Knecht Gottes, starb]; er hat die Abtei des heiligen Blasius in Schwaben erbaut.
Brun, der Neffe seines Vorgängers Amelung, erhielt seine Ausbildung im Kloster Corvey und war der Gründer des Klosters Oldenstadt bei Uelzen, wo er Nonnen ansiedelte.
Althoff Gerd: Seite 35,39,61,71
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung.
Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."
Eher im Blickfeld der Forschung lagen dagegen die Beziehungen
der BILLUNGER zur Reichskirche. Einerseits ist bekannt, daß
zwei Verwandte der BILLUNGER, Amelung
und Brun, den Verdener Bischofssitz innehatten.
Auch der Nachfolger Amelungs, Bischof Brun,
war nachweislich ein Verwander der BILLUNGER [144 Vgl. Bork,
Billunger, Seite 64f. Den Versuchen, Brun auf Grund seiner Schwierigkeiten
mit Hermann
Billung (siehe dazu unten Seite 61f.) als Sohn Wichmanns des
Älteren einzuordnen, tritt Bork entgegen. Die Verwandtschaft mit
den BILLUNGERN ist dagegen durch Thietmar von Merseburg II, 31 und
den Annalista Saxo (Seite 615) gesichert.]. Die Konzentration billungischer
Macht
im Raum Verden/Lüneburg war also schon zu Beginn der Regierungszeit
OTTOS
DES GROSSEN weit fortgeschritten.
Es handelt sich um Bischof Brun, der im Jahre
976
verstarb. Von ihm wissen wir durch den Bericht Thietmars von Merseburg,
daß er Hermann Billung gebannt hatte und sich trotz der Bitten
Herzog
Bernhards I. weigerte, den toten Herzog vom Bann zu lösen
[229 Thietmar II, 31; vgl. Wichmann, Untersuchungen zur älteren
Geschichte des Bistums Verden, Seite 320f.; Köple-Dümmler, Otto
der Große, Seite 507; Leyser, Rule and Conflict, Seite 12.]. Angesichts
dieser Tatsache überrascht es nicht, daß Brun im Lüneburger
Necrolog fehlt, obwohl er nach dem Zeugnis Thietmars ein Verwandter der
BILLUNGER war.
Und höchst aufschlußreich ist auch, daß
der Bischof Brun von Verden, der Verwandte der BILLUNGER,
seine geistliche Laufbahn ebenfalls in der Weserabtei begann [269 Vgl.
Bork, Billunger, Seite 65.]. Die Verwandtengruppe, der die BILLUNGER
zuzurechnen
sind, behielt demnach weiterhin den Brauch bei, ihre Söhne in den
Corveyer Konvent eintreten zu lassen.
Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 35,39,61,71,
317 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 615 (19-20) a. 962 - Bork
Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen
Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite
64,65 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto
der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite
507 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft
Darmstadt 1992 Seite 104 -