Friedrich II.                                               Herzog von Ober-Lothringen (1019-1026/27)
---------------                                             Graf von Bar
um 995-13.5.1026/27
            (Mai 1033 W. Mohr)
 

Einziger Sohn des Herzogs Dietrich I. von Ober-Lothringen und der Richilde von Blieskastel, Tochter von Graf Folmar III.
 

Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 951
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Friedrich II., Herzog von Ober-Lothringen
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     + Mai 1026

Sohn von Dietrich I.

  oo Mathilde von Schwaben, Schwester der Kaiserin Gisela
                                             Witwe von Konrad Herzog von Kärnten

Friedrich II. trug schon seit 1019 gemeinsam mit seinem Vater den Herzogstitel. Nach dem Tode HEINRICHS II. gehörte er zu der von Herzog Ernst, Herzog von Schwaben, geführten Gruppierung, die gegen KONRAD II. revoltierte.
Friedrich II. hinterließ 3 Kinder:
Friedrich III., Herzog
Beatrix, Mutter der Gräfin Mathilde
Sophie, Gräfin von Bar
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Glocker Winfrid: VII, 55; Seite 327
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

VII, 55 Friedrich II.
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* c 995, + 1026/27 am V 13

1019 Herzog von Ober-Lothringen
 

n 1011 (c 1014)
oo Mathilde, Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben
            + 1031/32 im VII.

Die Filiationsbelege für Herzog Friedrich II. sind von Parisot, Origines S. 98, Anm. 4, zusammengestellt.
Sein ungefähres Geburtsjahr ergibt sich aus der Heiratszeit der Eltern. Das von Parisot falsch (Verwechslung von Herzog Friedrich II. mit dessen Sohn Friedrich III.) angegebene Sterbejahr ist von Hofmeister, MIÖG 38 S. 503-507, richtiggestellt. - Die Stiftergenealogie der Acta Murensia (S. 3) schreibt Herzog Dietrich I. von Ober-Lothringen die Vaterschaft des "dux Gerhard", des Stammvaters der lothringischen Dynastie zu. Doch diese Angabe des Genealogen ist irrig, wie Bloch, Herkunft S. 649, Jakobs, Adel S. 162 und Hlawitschka, Untersuchungen Kap. III Anm. 23 ff., zeigen; vgl. aber VII, 58!
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Friedrich II. war seit 1019 tatkräftiger Mitregent, focht 1024 für seinen Stiefsohn Konrad den Jüngeren, anerkannte nicht Kaiser KONRAD II. und rebellierte 1026 mit Herzog Ernst II. von Schwaben und den WELFEN gegen ihn.

Mohr Walter: Band I Seite 73-80
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"Geschichte des Herzogtums Lothringen"

Im Herzogtum Ober-Lothringen ergab sich in dieser Zeit eine Änderung, die sich allerdings nicht klar erfassen läßt. Es ist eine Urkunde des Bischofs Berthold von Toul aus dem Jahre 1019 erhalten, die nach Herzog Dietrich und seinem Sohn Friedrichdatiert ist. Auch sonstwo erscheint in der FolgezeitFriedrich als Herzog und dazu noch in maßgebender Stellung, während andererseits sein Vater Dietrich nachweislich noch lebte. Man kann sich etwa vorstellen, dass während der luxemburgischen Gefangenschaft des Herzogs sein Sohn die Geschäfte im Herzogtum führte und dadurch in eine assoziierte Stellung zu seinem Vater hineingewachsen ist, und dass schließlich Kaiser HEINRICH ihm bereits die Nachfolge im Herzogtum zusicherte, so dass er schon den Herzogstitel führen konnte. Irgendwelche Dokumente oder dokumentarische Berichte darüber besitzen wir indes nicht.
Herzog Friedrich II. ist im Mai 1033 gestorben. Das Todesjahr war lange Zeit umstritten, man kann jedoch aus verschiedenen Manuskripten der Chronik Sigeberts von Gembloux dieses Datum ersehen, was dann noch außerdem indirekt durch einen Hinweis auf die Zusammenkunft Kaiser KONRADS II. mit dem französischen König Heinrich I. in Deville in diesem Jahr in einer Tauschurkunde des Klosters Stablo bestätigt wird. Es wird dabei nämlich von Herzog Gozelo als dem Vogt des Martinsklosters in Metz gesprochen, er konnte das aber nur sein, wenn er dem Herzog von Ober-Lothringen in dieser Stellung nachgefolgt war, woraus zu ersehen ist, dass Herzog Friedrich zu diesem Zeitpunkt gestorben war.
Ein männlicher Nachkomme war nicht mehr vorhanden. Da das Gewohnheitsrecht das Herzogtum bereits zu einem erblichen gemacht hatte, wäre ein solcher sicherlich nachgefolgt. Es lebten zwar noch zwei Töchter, Sophie undBeatrix, die jedoch noch unmündig waren, so dass an sie die Nachfolge nicht knüpfen konnte. Sie kamen zur weiteren Erziehung an den Hof ihrer Tante, der Kaiserin Gisela.
 
 
 
 

1014
  oo 2. Mathilde von Schwaben, Tochter des Herzogs Hermann II.
          983-29.7.1031/32
 
 
 
 

Kinder:

  Friedrich III.
  um 1012-18./20.5.1033

  Sophia Erbin von Bar, Gräfin von Saargemünd, Vögtin von St. Mihiel
  um 1020-   1093

  oo Ludwig I. Graf im Sundgau-Pfirt aus dem Hause der ETICHONEN
               -   1076

  Beatrix
  1023-18.4.1076

  1. oo Bonifaz II. Markgraf von Tuszien
          um 980-6.5.1052

  2. oo Gottfried der Bärtige Herzog von Lothringen
                 -21.12.1069
 
 
 
 

Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 31,66,234,244,256,436,484 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 14,37,69,71,78,133 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 10-13, 24,35,38,73,174,176,187,190,195,196,223,224 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 84,111,152 -  Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 158,169 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Geschichte des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048) Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band I Seite 73-80 -