Einziger Sohn des Herzogs
Dietrich I. von Ober-Lothringen und der Richilde von Blieskastel,
Tochter von Graf Folmar III.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 951
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Friedrich II., Herzog von Ober-Lothringen
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+ Mai 1026
Sohn von Dietrich I.
oo Mathilde von Schwaben, Schwester der Kaiserin
Gisela
Witwe von Konrad Herzog von Kärnten
Friedrich II. trug
schon seit 1019 gemeinsam mit seinem Vater den Herzogstitel. Nach dem Tode
HEINRICHS II. gehörte er zu der von Herzog Ernst, Herzog
von Schwaben, geführten Gruppierung, die gegen
KONRAD II. revoltierte.
Friedrich II. hinterließ
3 Kinder:
Friedrich III., Herzog
Beatrix, Mutter der Gräfin Mathilde
Sophie, Gräfin von Bar
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Glocker Winfrid: VII, 55; Seite 327
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
VII, 55 Friedrich II.
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* c 995, + 1026/27 am V 13
1019 Herzog von Ober-Lothringen
n 1011 (c 1014)
oo Mathilde, Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben
+ 1031/32 im VII.
Die Filiationsbelege für Herzog
Friedrich II. sind von Parisot,
Origines S. 98, Anm. 4, zusammengestellt.
Sein ungefähres Geburtsjahr ergibt sich aus der
Heiratszeit der Eltern. Das von Parisot falsch (Verwechslung von Herzog
Friedrich II. mit dessen Sohn Friedrich
III.) angegebene Sterbejahr ist von Hofmeister, MIÖG 38 S.
503-507, richtiggestellt. - Die Stiftergenealogie der Acta Murensia (S.
3) schreibt Herzog
Dietrich I. von Ober-Lothringen die Vaterschaft des "dux Gerhard",
des Stammvaters der lothringischen Dynastie zu. Doch diese Angabe des Genealogen
ist irrig, wie Bloch, Herkunft S. 649, Jakobs, Adel S. 162 und Hlawitschka,
Untersuchungen Kap. III Anm. 23 ff., zeigen; vgl. aber VII, 58!
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Friedrich II. war
seit 1019 tatkräftiger Mitregent, focht 1024 für seinen Stiefsohn
Konrad den Jüngeren, anerkannte nicht Kaiser
KONRAD II. und rebellierte 1026 mit Herzog Ernst II. von Schwaben
und den WELFEN gegen ihn.
Mohr Walter: Band I Seite 73-80
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"Geschichte des Herzogtums Lothringen"
Im Herzogtum Ober-Lothringen ergab sich in dieser Zeit
eine Änderung, die sich allerdings nicht klar erfassen läßt.
Es ist eine Urkunde des Bischofs Berthold von Toul aus dem Jahre 1019 erhalten,
die nach Herzog
Dietrich und seinem Sohn Friedrichdatiert
ist. Auch sonstwo erscheint in der FolgezeitFriedrich
als Herzog und dazu noch in maßgebender Stellung, während andererseits
sein Vater Dietrich
nachweislich noch lebte. Man kann sich etwa vorstellen, dass während
der luxemburgischen Gefangenschaft des Herzogs sein Sohn die Geschäfte
im Herzogtum führte und dadurch in eine assoziierte Stellung zu seinem
Vater hineingewachsen ist, und dass schließlich Kaiser
HEINRICH ihm bereits die Nachfolge im Herzogtum zusicherte,
so dass er schon den Herzogstitel führen konnte. Irgendwelche Dokumente
oder dokumentarische Berichte darüber besitzen wir indes nicht.
Herzog Friedrich II.
ist im Mai 1033 gestorben. Das Todesjahr war lange Zeit umstritten,
man kann jedoch aus verschiedenen Manuskripten der Chronik Sigeberts von
Gembloux dieses Datum ersehen, was dann noch außerdem indirekt durch
einen Hinweis auf die Zusammenkunft Kaiser KONRADS
II. mit dem französischen König
Heinrich I. in Deville in diesem Jahr in einer Tauschurkunde
des Klosters Stablo bestätigt wird. Es wird dabei nämlich von
Herzog Gozelo als dem Vogt des Martinsklosters in Metz gesprochen, er konnte
das aber nur sein, wenn er dem Herzog von Ober-Lothringen in dieser Stellung
nachgefolgt war, woraus zu ersehen ist, dass Herzog
Friedrich zu diesem Zeitpunkt gestorben war.
Ein männlicher Nachkomme war nicht mehr vorhanden.
Da das Gewohnheitsrecht das Herzogtum bereits zu einem erblichen gemacht
hatte, wäre ein solcher sicherlich nachgefolgt. Es lebten zwar noch
zwei Töchter, Sophie
undBeatrix,
die jedoch noch unmündig waren, so dass an sie die Nachfolge nicht
knüpfen konnte. Sie kamen zur weiteren Erziehung an den Hof ihrer
Tante, der Kaiserin Gisela.
1014
oo 2. Mathilde von Schwaben, Tochter des Herzogs
Hermann II.
983-29.7.1031/32
Kinder:
Friedrich III.
um 1012-18./20.5.1033
Sophia Erbin von Bar, Gräfin von Saargemünd,
Vögtin von St. Mihiel
um 1020- 1093
oo Ludwig I. Graf im Sundgau-Pfirt aus dem Hause
der ETICHONEN
- 1076
Beatrix
1023-18.4.1076
1. oo Bonifaz II. Markgraf von Tuszien
um 980-6.5.1052
2. oo Gottfried der Bärtige Herzog von Lothringen
-21.12.1069
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 - Die Salier
und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I
Seite 31,66,234,244,256,436,484 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II.
Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet
Regensburg 1998, Seite 14,37,69,71,78,133
- Goez Elke: Beatrix
von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 10-13, 24,35,38,73,174,176,187,190,195,196,223,224
- Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen.
Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10.
und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 84,111,152 - Hlawitschka
Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des
11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich
klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1987, Seite 158,169 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums
Lothringen. Geschichte des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048)
Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band I Seite 73-80 -