Sohn des Grafen
Theobald II. von Bar aus seiner 2. Ehe mit der Johanna von Touchy-Puisaye,
Tochter von Sire Johann
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2063
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Heinrich III., Graf von Bar
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* um 1247/50, + September 1302
Neapel
Ältester Sohn von Thiebaut (Tedbald) II., Graf von Bar, und Jeanne de Toucy
Heinrich trat 1291 die Nachfolge seines Vaters an.
oo September 1294 zu Bristol Eleonore,
Tochter König Eduards I. von England
2 Kinder:
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Eduard, sein späterer Nachfolger
Jeanne.
Durch seine Heirat trat er in die Reihen der englisch-antifranzösischen
Partei. 1294-1295 Statthalter (lieutenant) des deutschen Königs
ADOLF von Nassau im Grenzgebiet, schloss er sich im April 1296
einer deutschen Koalition gegen König Philipp
IV. an und wurde bei Louppy im Juni 1297 von Gaucher de Chatillon,
dem Seneschall der Champagne, geschlagen, woraufhin Heinrich
mit
dem französischen König Waffenstillstand schloss. Im Juni 1298
war Heinrich Gesandter des Königs
von England in Rom. Durch den Vertrag von Brügge (4. Juni 1301) musste
er für seine links der Maas gelegenen Territorien die französische
Lehenshoheit akzeptieren. Er starb auf der Reise zum Kreuzzug.
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Thiele Andreas:
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"Erzählende genealogische Stammtafeln"
Heinrich III. stritt jahrelang gegen Champagne-Navarra, die er forderte, scheiterte aber gegen Gräfin (Königin) Johanna. Er wurde königlicher Obrist König ADOLFS von Nassau gegen Frankreich und ging auch in Englands Dienste. Er geriet in französische Haft und wurde 1301 zum Vertrag von Brügge gezwungen, in dem er für alle Gebiete westlich der Maas französischer Vasall werden musste. Bar geriet damit ganz stark ins französische Fahrwasser. Er setzte die typischen Fehden des Hauses gegen Lothringen und die Bischöfe von Metz fort.
Mohr Walter Mohr: Band III Seite 120
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"Geschichte des Herzogrums Lothringen"
Auf der andern Seite wissen wir, dass Theobald, der Sohn
Herzog Friedrichs, den Grafen Heinrich II. von
Bar angegriffen hatte zu einem Zeitpunkt, der auf Grund der
urkundlichen Befunde vor dem 10. Oktober 1295 gelegen haben muss. Zu diesem
Zeitpunkt wurde nämlich ein Vermittlungsverfahren in den Streitigkeiten
zwischen den Grafen von Bar und Luxemburg eingeleitet, und der LUXEMBURGER
verpflichtete sich, gegen einige von Bar eingeräumte Vorteile die
Lothringer in ihrem Kriege gegen Bar nicht zu unterstützen.
Indessen setzten schon bald andere Bemühungen ein,
die auf eine Beilegung des ganzen Konfliktes zielten. Wir können dabei
ersehen, dass König ADOLF anscheinend
hoffte, Herzog Friedrich für sich gewinnen zu können, denn zu
Beginn des Jahres 1296 hat er ihm den Schutz über die Stadt Toul übertragen.
Vor allem kam es zu Verhandlungen zwischen dem französischen und dem
deutschen König. Im August 1296 gab der Bischof von Metz die Sache
des Grafen Heinrich von Bar auf und
wechselte auf die französische Seite über. Damit wurde auch ein
Weg zur Verständigung des Bischofs mit Herzog Friedrich frei, die
im September abgeschlossen wurde, indem der Herzog dem Bischof jetzt Blieskastel
übergab. Wenig später, am 29. November, ist Bischof Burchard
gestorben. Herzog Friedrich suchte nun einen größeren Einfluss
im Metzer Bistum zu erhalten. Er schlug zur Neuwahl seinen Sohn Friedrich
vor, der bereits Bischof von Orleans war. Für diesen entschied sich
jedoch nur ein Teil des Metzer Kapitels, der andere wählte Theobald
von Bar, einen Sohn des verstorbenen Grafen
Theobald II. von Bar. Beide wandten sich zur Entscheidung über
ihre Wahl an den Papst. Während der Verhandlungen entschloß
sich Theobald
zum Verzicht auf seine Ansprüche, er wurde später zum Bischof
von Lüttich erhoben. Für Friedrich hatte das indes keine günstigen
Folgen, denn der Papst verwarf seine Wahl und ernannte von sich aus am
24. April 1297 Gerhard, Kanonikus von Cambrai und Archidiakon von Brabant,
zum neuen Bischof.
Der französische Druck auf die Grenzen des deutschen
Reiches verstärkte sich jetzt in bedeutendem Maße. Das auffallendste
Ereignis zeigte sich darin, dass der Graf Heinrich
von Bar sich diesem Druck beugen musste und im Jahre 1301 im
Vertrag von Brügge das Gebiet seiner Grafschaft auf dem westlichen
Ufer der Maas an Frankreich abtrat und als französisches Lehen zurückerhielt.
20.9.1293
oo 2. Eleonore von England, Tochter des
Königs Eduard I.
1264- 1298
Kinder:
Eduard I.
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1336
Johanna
-
1361
oo Johann I. Graf von Varennes-Surrey
- 1347