Einziger Sohn des Grafen
Balduin III. von Flandern und der Mathilde
Billung von Sachsen, Tochter von Herzog
Hermann I.
Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 10
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VIII. 43. ARNULF II., Graf von Flandern 964
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* 961/62, + 987 30. III..
Gemahlin:
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ca. 968
Rozela (Susanne), Tochter König Berengars II. von
Italien (siehe VII. 43.)
+ 1003
Anmerkungen: Seite 118
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VIII. 43. Arnulf II.
Vanderkindere I, 294 f. [VIII 58]
VIII. Generation
59
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Als einziges Kind Graf Balduins III. von Flandern
nennt Brandenburg VIII, 43 Graf Arnulf II.
Eine 1846 in den Abteiruinen von S.-Bertin gefundene
Inschrift des "10. oder 11. Jh." auf einem Sarkophag, in dem das Skelett
einer sehr alten Frau gefunden wurde, lautet: HIC REQUIESCIT
ATHALA
BALDUINI COMITIS
FILIA VERA VIDUA DOMINI CONSECRATA ET IN FIDE CHRISTI
CATHOLICA (vgl. M. Prevost, Dictionnaire de Biographie franciase 3, 1939,
1409, mit Angabe der älteren Literatur). Man hat bei der Deutung auch
an eine mögliche Tochter
Balduins II. gedacht. Dabei übersah
man, daß der Name Adela erst durch
Adela, die Tochter
Heriberts, ins Haus FLANDERN gekommen ist. Als Tochter Balduins
III. trüge Adela/Athala den Namen ihrer Großmutter.
Eine sichere Einreihung ist an dieser Stelle jedoch nicht möglich,
da nicht ausgeschlossen werden kann, daß jene in S.-Bertin beigesetzte
Athala
Tochter
eines der folgenden Grafen von Flandern mit Namen Balduin war.
ARNULF II.
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* 961/62, + 987
Arnulf II. folgte seinem Großvater Arnulf I. dem Großen unter Vormundschaft des Grafen Balduin (Balzo) in der Regierung. Er wehrte alle Versuche der französischen Krone ab, Flandern als erledigtes Lehen einzuziehen. Er stand gegen die Grafen von Ponthieu-Montreuil und die Normandie, verlor Boulogne, St. Pol und Guines und verweigerte 987 Hugo Capet die Anerkennung.
oo 980
ROZELA-SUSANNA VON
IVREA
+ 1003
Tochter des Königs Berengar II. von Italien
(2. Ehe: oo Robert II. König von Frankreich, + 1031)
Auch sein Vater Arnulf starb schon 964 im März
und die Markgrafschaft kam nun an Balduins des Jüngeren Sohn,
Arnulf
den Jüngeren; doch wurde der Teil Flanderns, welchen vorher Adalolf
erhalten hatte, und welcher nach dessen Tode wohl von Arnulf nicht
wieder verliehen worden war, mit Ausnahme der Grafschaft von Guines, von
dem König
Lothar an einen französischen Grafen (comes
Pontacensis) Wilhelm gegeben; auch machten bei dieser Gelegenheit
die Mönche des heiligen Bertins ihr Recht auf Calais geltend; doch
blieb diese Seestadt wegen ihrer militärischen Wichtigkeit in weltlichen
Händen und wurde nebst der Grafschaft Guines einem anderen Lehnsmann
von Frankreich, Adolf,
Sigfrids Sohne, erteilt. Die Grafen von Boulogne und von Guines blieben
dabei wegen dieser Besitzungen Vasallen von Flandern.
Arnulfs des Jüngeren Regierung dauerte bis
zum März 988. Er hatte noch vor seines Großvaters Tode eine
Tochter des unglücklichen Königs von Italien, Berengars,
geheiratet und mit ihr einen Sohn gezeugt, der sein Nachfolger wurde: Balduin
Schönbart.
Riche Pierre: Seite 309,407
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"Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."
Lothar verstand es
geschickt, die Fürsten gegeneinander auszuspielen. Sein Ansehen war
so groß, daß Arnulf I. von Flandern, der sein Fürstentum
bis an die Canche ausgedehnt hatte, die Rückgabe seiner Besitzungen
an den König beschloß, wobei er sich aber die Nutznießung
auf Lebenszeit vorbehielt. Als er dann im Jahr 965 starb, konnte Lothar
seine Hand auf das Fürstentum legen. Aber der flandrische
Adel entschied sich für Arnulfs Enkel Arnulf II. als
Nachfolger.
Lothar konnte Arras, Douai
und alles Land bis zur Lys in seine Gewalt bringen, bis dann Bischof Rorico
von Laon, der Onkel des Königs einen Ausgleich vermittelte. Lothar
überließ dem jungen Arnulf den Besitz seines Fürstentums
fast ungeschmälert und begnügte sich damit, seine Eroberungen
zu behalten.
Graf Arnulf von Flandern ließ durch den
Priester Witger eine Familiengeschichte verfassen, die bis zu den KAROLINGERN
zurückreichte.
Pognon Edmond: Seite 114,122
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"Hugo Capet König von Frankreich."
Einer oder zwei der mächtigen, von KARL
DEM GROSSEN abstammenden Vasallen, Adalbert von Vermandois
und vielleicht auch der Graf Arnulf II. von Flandern, zeigten, jeder
auf seine Art schlecht Laune. Jeder dachte an Rebellion, wurde aber mühelos
zur Vernunft gebracht; dieser mußte sich, falls er sich überhaupt
widersetzte, auf Worte beschränken. Wenige Wochen nach der Wahl war
Hugo
ein von allen, die in Frankreich etwas galten, anerkannter König.
Nachdem Graf Arnulf II.von Flandern 988 gestorben
war, sah Hugo in
einer Heirat Roberts mit dessen Witwe
Rozala,
auch Susanna genannt, zweifellos einen
unmittelbaren Vorteil und hoffte wohl auch, durch diese Verbindung die
Beziehungen Flanderns zu seinem Geschlecht zu verbessern. Aber auch mit
dieser Heirat kehrte der KAPETINGER
dem kaiserlichen Hof den Rücken, denn Rozala
war
eine Tochter König Berengars II. von Italien.
968
oo 1. Rozala (Susanna) von Italien, Tochter des
Königs Berengar II.
950/60-13.12.1003
2. oo Robert I. König von
Frankreich
970-20.7.1031
Kinder:
Balduin IV. Schönhaar
980-30.5.1035
Mathilde
-
995
Gerhard "Flamens" Stammvater des Hauses GELDERN
- um
1053
Literatur:
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Alvermann,
Andrea: Geschichte der Grafschaften, Ländereien & der Stadt Saint
Pol. Übersetzung aus dem Mittelfranzösischen Kapitel 7 -
Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag
Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel Seite 10 - Ehlers
Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln
2000 Seite 32 - Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter.
W. Kohlhammer GmbH 1987 Seite 60 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München
1996 Seite 64,87 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H.
Beck München 1994, Seite 74 - Glocker Winfrid: Die Verwandten
der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln
Wien 1989 Seite 196, 308 -
Köpke, Rudolf/Dümmler
Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1962 Seite 380,395 - Leo Heinrich: Zwölf Bücher
niederländischer Geschichten, Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite
13-14 - Pognon Edmond: Hugo Capet König von Frankreich. Dr.
Riedeler Verlag Stuttgart 1966 Seite 114,122 - Riche Pierre: Die
Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH
& Co. KG, München 1991 Seite 309,407 - Schieffer Rudolf:
Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite
214 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag
1993 Tafel 25 - Treffer Gerd: Die französischen Königinnen.
Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich
Pustet Regensburg 1996 Seite 74 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. Verlag Duncker &
Humblot Berlin 1967 Band I Seite 451- Weinfurter Stefan: Die Salier
und das Reich. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band III Seite 528
- Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis
um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl
der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf
Seite 478 -