Älterer Sohn des Grafen Siegfried I. von Ballenstedt
und der Gertrud von Northeim, Tochter von Graf Heinrich dem Fetten
Brandenburg Erich: Tafel 26 Seite 53
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XIII. 419. SIEGFRIED, Graf von Orlamünde
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* ..., + 1125 (?)
SIEGFRIED II.
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+ 1124
Bekommt Grafschaft zu Orlamünde
Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 156
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"Geschichte Thüringens"
Der jüngere Sohn, Siegfried, gehörte zur Fürstenopposition gegen HEINRICH V. In der Würde des rheinischen Pfalzgrafen folgte ihm sein Sohn Siegfried II. (+ 1124). Nach der Schlacht am Welfesholz dürfte Siegfried II. die Nachfolge Ulrichs II. von Weimar angetreten haben, wenn er auch erst 1121 als Herr des Landes in Erscheinung getreten ist. Ihm ist die Stiftung der Kirche in Herrenbreitungen zuzuschreiben. Als Pfalzgraf am Rhein und als Graf in Thüringen folgte auf Siegfried II. dessen Bruder Wilhelm, für dessen Herrschaftstätigkeit am mittleren Rhein sich Nachweise erbringen lassen.
Partenheimer Lutz: Seite 29,31,216
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"Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg
und des Fürstentums Anhalt."
Auch die beiden unmündigen Söhne Siegfrieds
traf es hart: Die Pfalzgrafschaft am Rhein erhielt Gottfried von Calw.
Außerdem ließ sich der Kaiser durch ein Fürstengericht
die Weimarer Allode zusprechen. Obendrein wurde Siegfried II.
und Wilhelm wohl große Teile der väterlichen Eigengüter
vorenthalten.
Leider ist unbekannt, worauf sich Kaiser und Papst 1119
bezüglich der askanischen Rechte an der Pfalz und an Weimar-Orlamünde
geeinigt
hatten. Offenbar kamen jetzt aber Siegfrieds Söhne Siegfried
II. und Wilhelm wenigstens in den Genuß der Eigengüter
ihres Vaters [1119 bezeichnet Erzbischof Adalbert I. von Mainz Siegfried
den Jüngeren als Vogt der Erfurter Marienkirche (Mainzer
Urkundenbuch 1, Nr. 482; CDA 1, nr. 186). Wann und auf welchem Wege der
ASKANIER
dieses Amt erhalten hatte, ist damit allerdings nicht gesagt.Voraussetzunge
zu seiner Ausübung war aber sicher Besitz in Thüringen. - Es
muß damit gerechnet werden, daß in den Wirren inzwischen Teile
der Hinterlassenschaft der Grafen von Weimar-Orlamünde in andere Hände
gekommen waren, so vermutet A. Tille: Weimar (wie EN 106), Seite 56, daß
der Erzbischof von Mainz und Graf Hermann I. von Winzenburg (Burg nordwestlich
von Bad Gandersheim) davon profitiert hätten. Er zählt auch die
Eckartsburg
(nördlich von Apolda) zu den Reichslehen oder Allodien der WEIMARER.
Die Burg gehörte zu den ekkehardinischen Besitzungen, die das 1046
ausgestorbene Geschlecht - wie schon gesagt - dem König vermacht hatte.
1066 befand sich HEINRICH IV.
auf der
Burg (D H IV., Nr. 183). Ob sie davor oder später an die Weimarer
Grafen
gelangt ist, bleibt unklar. 1112 hat der Kaiser die Burg nach den Pegauer
Annalen (MG SS 16, Seite 251) an den jüngeren Wiprecht von Groitzsch
verlehnt. Das könnte allerdings ein Hinweis darauf sein, daß
der Monarch die Feste damals als Teil der heimgefallenen
WEIMARER
Reichslehen
neu vergab. Wiprecht der Jüngere - noch 1115 genannt, als er in der
Schlacht am Welfesholz den kaiserlichen Feldherrn Graf Hoyer von Mansfeld
erschlug ( R L III., Nr. 36) -, starb in einem nicht bekannten Jahre, doch
vor seines Vaters Tod (1124). Wohl 1122 entschädigte
HEINRICH
V. Ludwig den Springer mit der Übergabe der Eckartsburg
für den Verlust der Wartburg (siehe dazu H. Assing: Aufstrieg
(wie EN 138), Seite 288). - Zur Eckartsburg generell jetzt Boje
Schmuhl in Verbindung mit Konrad Breitenborn (Hg.): Die Eckartsburg (Schriftenreihe
der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt
1). Halle/Saale 1998.]. Der erste starb bereits 1124/25 ohne Nachkommen;
ob er die Pfalzgrafenwürde erlangt hat, bleibt unklar.
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 26 Seite 53 -
Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band
1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band,
Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 - Partenheimer Lutz:
Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums
Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 29,31,216 -
Patze,Hans/Schlesinger, Walter: Geschichte Thüringens,
Böhlau Verlag Köln/Graz 1967 Seite 156 - Schaab Meinrad:
Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 158
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