Adalbert III.                                 Graf von Ballenstedt (1170-1171)
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um 1136-   1171
 

5. Sohn des Markgrafen Albrecht I. der Bär von Brandenburg und der Sophie von Winzenburg, Tochter von Graf Hermann I.
 

Brandenburg Erich: Tafel 26 Seite 53
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XIV. 620. ALBRECHT, Graf von Ballenstedt
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           * ca. 1136, + ca. 1171

Gemahlin:  nach 1157 Adelheid, Tochter Konrads von Wettin, Markgraf von Meißen, Witwe König Svens von Dänemark
                                        + ...



Thiele Andreas: Tafel 158
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

ADALBERT III.
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     + 1171

1170 Graf von Ballenstedt nach Erbteilung

  oo Adelheid von Wettin, Tochter des Markgrafen Konrad I. der Große von Meißen



Pätzold Stefan: Seite 100
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"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221."

Nach dem Sturz des WELFEN erwies sich die Belehnung Bernhards von Anhalt mit der sächsischen Herzogswürde auch für die WETTINER als vorteilhaft. Denn sie waren mit dem neuen Herzog gleich durch mehrere Heiratsbeziehungen verbunden: Bernhards Bruder Adalbert von Ballenstedt hatte Adela, die Tochter Markgraf Konrads, zur Frau genommen.

Partenheimer Lutz: Seite 104,122,127,129,132,136,140,142,151-153,155,158-161,164,170,172
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"Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt."

Danach finden wir Albrecht und Otto am 16. April 1147 als Teilnehmer einer Synode in Magdeburg, wo sie eine Urkunde des Erzbischofs über die Vogtei des Klosters Gottesgnaden bezeugen. Vermutlich ist auch die schon herangezogene Urkunde Erzbischof Friedrichs über das Dorf Chörau bei dieser Gelegenheit verfaßt worden. In ihr erscheinen die beiden askanischen Markgrafen ebenfalls als Zeugen, zugleich tauchen mit Adalbert und Dietrich zwei weitere Söhne Albrechts des Bären erstmals in den schriftlichen Quellen auf.
Hermann Krabbo setzte noch die Erwähnung von Albrechts Söhnen Adalbert und Bernhard in einer Urkunde der Äbtissin Hedwig von Gernrode in die Jahre 1150 oder 1151.
Am 19. September 1154 befand sich der Markgraf in Begleitung seiner Söhne Hermann, Adalbert und Dietrich in Halle. Dort bestätigte der Bremer Erzbischof Hartwig in Anwesenheit der ASKANIER die Schenkung von fünf Hufen in Gatterstedt bei Querfurt durch Albrechts Mutter Eilika an das thüringische Kloster Paulinzella.
Inzwischen war in Leitzkau der Klosterneubau auf dem Berg mit Unterstützung Albrechts des Bären vorangekommen. Anfang September 1155 fand im Beisein des Markgrafen, seiner Gemahlin Sophia sowie der sechs Söhne Otto, Hermann, Siegfried, Heinrich, Adalbert und Dietrich die Weihe statt.
Weiter geht aus dem Diplom hervor, daß der Markgraf die Grafschaft Aschersleben dem Sohn Adalbert und die Ilsenburger Vogtei dessen Bruder Bernhard anvertraut hatte. Da sich Albrecht aber hier selbst - übrigens zum einzigen Male - als Graf von Aschersleben, zudem als Vogt von Ilsenburg bezeichnet, könnte das so verstanden werden, daß die Söhne vorerst nur in Vertretung des Vaters amtieren durften.
Dann finden wir den alten Markgrafen mit den Söhnen Hermann, Adalbert und Dietrich am 19. September 1154 in Halle, wo es zu Verhandlungen kam, die sich gegen den nach Italien aufbrechenden Heinrich den Löwen richteten.
Der Vater untersagte Hermann daraufhin jede Bedrückung der Abtei Banz, befahl ihm vielmehr, sie zu schützen, und übergab das strittige Gut am 9.12.1157 dem Konvent. Dabei wurde Albrecht von seinem Sohn Adalbert unterstützt.
Die alles bestätigenden Urkunde wurde 1157 zu Magdeburg vor Kaiser FRIEDRICH und im Beisein von Albrechts einwilligenden Söhnen Otto, Hermann, Heinrich, Adalbert und Dietrich aufgesetzt.
Vorher hatte Albrecht noch der Übergabe von Besitz in Wörbzig und Wülknitz (beide Dörfer südwestlich von Köthen) an das Magdeburger Domkapitel durch das Kloster Nienburg als dessen Vogt zugestimmt und diese Funktion seinem Sohn Adalbert anvertraut. Das geht aus einer 1158 in der Abtei abgefaßten Urkunde Erzbischof Wichmanns von Magdeburg hervor. Sie wird unter anderem von Albrechts Söhnne Adalbert und Dietrich bezeugt.
In Abwesenheit der Eltern tauchen dreimal Söhne des Markgrafen in den Quellen auf. Zunächst entdecken wir Otto und Adalbert am 19. Mai 1158 bei Erzbischof Wichmann in Magdeburg.
Die letzte datierte Erwähnung eines ASKANIERS innerhalb des Jahres 1161 betrifft den Grafen Adalbert. Diesen Sohn Albrechts des Bären finden wir am 4. Dezember beim Kaiser in Lodi. Offenbar war er vom Vater, der dem Herrscher im Juli 1160 Zuzug geschworen hatte, vorausgesandt worden. 1162 beginnen die Erwähnungen der ASKANIER mit der Nennung von Albrechts Sohn Adalbert  am 26. Februar beim Kaiser in Lodi. In Italien erblicken wir am 7. März am kaiserlichen Hof zu Lodi wahrscheinlich zunächst wieder dessen Sohn Adalbert. In der am 7. September 1162 ausgestellten Kaiserurkunde erscheint der ASKANIER (mit seinem Sohn Adalbert) nicht nur unter den Zeugen. Albrechts Sohn Adalbert taucht indessen am 26. Februar und am 7. März wieder in Lodi im Gefolge BARBAROSSAS auf. In Pavia ist auch Albrecht der Bär nachzuweisen, während der Sohn Adabert am 9. und 10. Juni Zeuge kaiserlicher Diplome ist.
Es bleibt die Möglichkeit, daß mit dem nur in der dänischen Knytlinga Saga als Mitglied der Vorhut genannte Graf Adalbrecht der Markgrafen-Sohn Adalbert gemeint ist. Auch dieser (sollte er tatsächlich bei dem Unternehmen dabeigewesen sein) wird sich nicht vom Herzog abkommandieren lassen haben, schon aus Furcht vor des Vaters Zorn nicht. Er könnte freiwillig zum Vortrupp gegangen sein, doch auch nun wäre wieder zu fragen, warum der ASKANIER nicht unter den Befehl führenden Grafen in den sächsichen Quellen erscheint.
In die Zeit zwischen Januar und September 1164 fällt ein Aufenthalt des ASKANIERS und des Sohnes Adalbert bei Etrzbischof Wichmann von Magdeburg, mit dem sie wohl an dessen Sitz zusammentrafen. Sie sind Zeugen einer Urkunde, in der der Kirchenfürst den Abschluß eines Kaufvertrages zwischen dem Domkapitel der Elbestadt und dem dortigen Kloster Unser Lieben Frauen festhalten ließ.
1164 erblicken wir Albrecht den Bären dann noch in Begleitung seiner Söhne Hermann und Adalbert im November am Hof zu Bamberg, wo sie in zwei Urkunden als Zeugen erscheinen.
Unterdessen sei kurz daran erinnert, daß Albrecht der Bär mit den Söhnen Hermann und Adalbert eine zwischen 1160 und 1166 ausgestellte Bestätigungsurkunde Erzbischof Wichmanns von Magdeburg für das Kloster Gottesgnaden bei Calbe bezeugte.
Zwei Tage später, am 14. Juli 1167, schlossen sich in Sandersleben (bei Aschersleben) Pfalzgraf Adalbert von Sachsen, darüber hinaus drei weitere Söhne Albrechts des Bären, nämlich die Grafen Hermann von Orlamünde, Adalbert und Bernhard, außerdem Ludwig III. der Fromme, der Sohn des Landgrafen, sowie weitere Personen der gegen Heinrich den Löwen gerichteten Allianz an.
 
 
 
 

  oo 2. Adelheid von Meißen, Tochter des Markgrafen Konrad I.
           um 1135-23.10.1181

     1. oo Sven III. Grathes König von Dänemark
                     -23./28.10.1157
 
 
 
 

Kinder:

  Gertrud
        -

  oo Walter III. Graf von Arnstein
             -

  Adelheid
         -

  1. oo Berthold I. Markgraf von Vohburg
                 -   1185

richtig oo Diepold V. Markgraf von Vohburg
                 um 1142-21.10.1193

  2. oo 2. Meinhard II. Graf von Görz
                       -   1230
 
 
 
 

Literatur:
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Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 191,201 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 26 Seite 53 - Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder, Edition Leipzig 1995 Seite 232 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 104-346 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 100,286 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 158 -