Tochter des Herzogs
Gottfried III. der Bärtige von Nieder-Lothringen aus seiner
1. Ehe mit der Doda
Kurze Wilhelm: Seite 249-25
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"Adalbert und Gottfried von Calw"
in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte"
Neben Adalbert aber erhält im 11. Jahrhundert
noch seine Frau Wilcha einen ehrenvollen
Platz bei der Gründung zugewiesen, und ihr Einfluß bei diesem
Akt wird hervorgehoben. Im DH IV 280 heißt es: "precibus ... Wilchae
... adhortatus" habe Adalbert das Kloster gegründet.
In der Vita Wilhelmi wird berichtet, dass sie Abt Wilhelm
unterstützte bei seinem Ringen mit Adalbert
um die Befreiung
der Abtei vom Eigenkirchenstatus. Wenn man der etwas anektodenhaften Darstellung
der Vita Glauben schenken will, so hat
Adalbert eine Urkunde, deren
Inhalt mit Wilhelm abgesprochen war, in der die Freiheiten des Klosters
garantiert wurden, insgeheim durch eine andere ersetzt, die der König
bestätigte, die aber noch schärfer die Rechte des Eigenklosterherrn
betonte. Diese Aktion ihres Gatten verriet nun Wilcha
an
den Abt und gab ihm so die Möglichkeit, dagegen einschreiten zu können.
Entkleidet man die Erzählung ihres legendenhaften Charakters, so bleibt,
dass Wilcha Ansichten hatte, die denen
Wilhelms näher standen als denen Adalberts, und dass sie diese
auch gegen ihren Gatten vertrat. Der Einfluß Wilchas,
die immer wieder mit Bitten ihren Mann bestürmte, wird es gewesen
sein, der Adalbert bestimmte, 1059 endlich sein dem Papst gegebenes
Versprechen einzulösen und die Wiederinstandsetzung des Klosters energisch
zu betreiben.
Ein Schlaglicht auf die Bedeutung und das Ansehen dieser
Frau wirft die Tatsache, dass Papst Gregor VII., als er im Jahre 1074 einen
Brief an den Grafen Adalbert
schrieb, die Gemahlin in der Adresse
mit nannte - ein Einzelfall im ganzen Gregorregister. Wir müssen uns
Wilcha
also
als profilierte Frau vorstellen. War es nun die Kraft ihrer Persönlichkeit,
die ihr starken Einfluß auf die Aktion ihres Mannes gab? Sicher war
dies der Fall, aber das Ansehen ihres Vaters, des
Herzogs
Gottfried von Lothringen, der einer der mächtigsten Reichsfürsten
war, wird ihr den Rücken gestärkt haben.
Leider ist das Jahr nicht überliefert, in dem diese
Verbindung zustande kam. Wenn man aber die politischen Möglichkeiten
Gottfrieds im Laufe seines Lebens ins Auge faßt und den Zeitpunkt
sucht, in dem er am ehesten bereit war, in eine Verbindung mit dem an Macht
weit unterlegenen CALWER einzuwilligen, so kommt man auf die ersten
Jahre nach 1049. Als Vermittler muß wohl Leo IX. angesehen werden.
Durch seine Fürsprache hatte er dem Herzog nach dessen Aufstand das
Leben gerettet.
Was aber waren die Gründe, die Leo bewogen, diese
Heirat anzustreben? Erst einmal sorgte er damit für ein gesteigertes
Ansehen der mit ihm eng verwandten Familie Adalberts. Nicht minder
aber wird in seine Pläne gepaßt haben, dass Wilcha
aus einem Lande kam, in dem man schon früh mönchische Reformen
erstrebte und monastische Frömmigkeit schätzte. Als Bischof von
Toul wird er oft am Hofe des Herzogs geweilt haben, in dessen Machtbereich
sein Bistum lag. Bestimmt hat er die Herzogstochter gekannt. Sicher wußte
er, dass sich mönchischen Reformen zugetan war. So konnte er damit
rechnen, dass Wilcha
in dieser Richtung einen starken Impuls in ihre neue Heimat
tragen würde. Dass Adalbert
aber die für ihn ehrenvolle
Verbindung abgelehnt hätte, war nicht zu erwarten.
oo Adalbert II. Graf von Calw
um 1025/30-22.9.1099
Kinder:
Gottfried Pfalzgraf bei Rhein
1075-6.2.1131/33
Judith
-27.9.1091
oo Hermann I. Markgraf von Baden
um 1045-25.4.1074
Adalbert III.
-
1094
Stammvater der Grafen von Löwenstein und Vaihingen
Bruno Bischof von Metz (1088-1089)
-
Irmengard
-
oo 1. Rudolf Graf von Bregenz
um 1085-27./28.4.1160
Uota
-
oo Sigehard Graf von Wolfsölden
- 1100/20