Sohn des Grafen
Berthold II. von Dießen und einer namentlich unbekannten
Tochter von Graf Konrad von Hohenwart
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 150
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13. Berthold III.
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F. Die ANDECHSER werden
1157 die Besitznachfolger der WOLFRATSHAUSENER, beide Linien gründen
vor 1130 das Hauskloster Dießen (Kehr-Brackmann, Germ. Pont. II 1,
61 n 1); 1187 nennt der Sohn der Wolfratshausener Adelheid (siehe 28),
Graf Gebhard II. von Sulzbach, den Bischof Otto II. von Freising, einen
Sohn der ANDECHSERIN Gisela
(siehe 43) seinen Blutsverwandten (nQ 5, 551 f n 1779). WOLFRATSHAUSENER
und ANDECHSER müssen sich also
genealogisch sehr nahe gestanden haben. Der Leitname Berthold bei den ANDECHSERN,
an deren Spitze Berthold III.
steht, führt zu der Stelle, wo die beiden Familien zusammenhängen,
nämlich zu Berthold
II. als gemeinsamem Stammvater,
eV. c 1095 siehe 12
IV. c 1100 Perhtolt de Andehse,
Liupolt de Dieze nQ 9, 103 n 132;
Gemahlin:
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Gisela,
Tochter Ottos von Schweinfurt (+ 1057).
Die Kastler Reimchronik von 1323/24 berichtet, dass Sophie,
eine Tochter Ottos, einen Grafen von Andechs heiratete (Moritz, Sulzbacher
II, Anhang Seite 136 Vers 293 ff). Hierin hat sich eine verschwommene Kunde
von einem Geschlechtszusammenhang erhalten, ohne die der große Besitz
der ANDECHSER
um Plessenburg nicht zu erklären wäre, an dem die übrigen
Zweige keinen Anteil haben. Er kann also nur durch die Gattin Bertholds
III. in das Haus gekommen sein. Diese Gattin hieß Gisela,
ihr Andenken hat das Dießener Nekrolog unter dem 22/2 festgehalten:
B Gisila comitissa
(Zusatz 13. Jh. uxor comitis Arnoldi) Necr. 1, 12, wenn auch der spätere
Glossator sie zur Gemahlin des Grafen Arnulf (n 18) gemacht hat; eine ihrer
Enkelinnen (n 43) hieß wieder Gisela. Nun war das auch nach dem Annalista
Saxo (SS 6, 679) der Name einer Tochter Ottos von Schweinfurt, vermählt
mit dem Grafen Wigmann von Seeburg. Diese Angabe würde sich mit der
Andechser Ehe vertragen, wenn man zwei Ehen der Gisela
annimmt.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 137
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12. Berthold
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1056 ist zusammen mit Friedrich und Oudalrich unter den principes in einer Urkunde König HEINRICHS III. erwähnt. Vor 1068. Graf, Vogt von Tegernsee: T. 1. nr. 78, M. B. VI. 39.
Note:
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Wahrscheinlich war Graf Berthold
vor dem in der Note zu F. 8. genannten Ehevertrag Adalberts und Berthas,
in dem seine Brüder Arnold, Meginhard und Otto als Zeugen aufgeführt
sind, gestorben.
3 von Berthold
Söhnen trugen wieder die bekannten Leitnamen Berthold; Arnold und
Otto; sein Sohn Gebhard ist wohl nach einem Vorfahren mütterlicherseits
genannt. Aus
Berthold
stammt
die ältere Linie der Grafen von Andechs, aus Ottos die Linie
der Grafen von Wolfratshausen; Gebhard war der Stifter der Linie
der Hallgrafen.
20. Berthold
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Graf von Andechs, Vogt von Benediktbeuern, ist 1098/1116
bei der Bestätigung einer zwischen Hochstift Freising und Kloster
Benediktbeuern vorgenommenen Gebietsteilung anwesend und übernimmt
die Vogtei über den dem Kloster zugewiesenen Landstrich am Walchensee.
Zu den Anwesenden gehörte weiter Otto Graf von Wolfratshausen F. 22.:
Bendiktbeuerner Aufzeichnung im Ob. Arch. 32. 13-4. Oefele a.a.O. Reg.
33 a.
1092/1102 Berthold von Andechs
Zeuge bei einer Schenkung durch Bernhard von Sachsenkam A. 60.: T. 1. nr.
132, M. B. VI. 61. Derselbe "senior" genannt: M. B. VI. 58 f.
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Berthold III. war
ein direkter Nachkomme des Markgrafen Luitpold von Bayern. Während
seine Filiation ganz sicher ist, gibt es bei der Linie Schweinfurt-Scheyern-Wittelsbach
gewisse Unsicherheiten, da der Stammvater dieser Linie Markgraf Berthold
I. im bayrischen Nordgau für manche Forscher nicht als Enkel des Markgrafen
Liutpold gilt, sondern als ein Mitglied der alten BABENBERGER, als Nachkomme
des berühmten Markgrafen Heinrich.
Berthold hatte großen
Streubesitz in Bayern und Tirol und teilte mit seinem Bruder Otto II.,
der das Haus
AMBRAS-WOLFRATSHAUSEN-DIESSEN stiftete, und wurde Graf
von Andechs und Vogt von Benediktbeuren. Er erbte durch die Mutter etlichen
Besitz und Rechte in Tirol.
oo Gisela von Schweinfurt, Tochter des Herzogs
Otto III. von Schwaben
-22.2.
Kinder:
Berthold IV. (I.)
-27.6.1151
Adelheid
- um 1163
1. oo Adalbert II. Graf von Tirol
- c. 1125
2. oo Arnold Graf im Norital
- 1170
Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches
Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998
Seite 13-15,19, 27,60,75,94,96,145,178,183 -