Begraben: Speyer Dom
Einziger überlebender Sohn des Deutschen Königs
und Römischen Kaisers
HEINRICH III. († 5.10.1056 ) aus
dem Hause
der SALIER aus seiner 2.
Ehe mit der
Agnes
von Poitou, Tochter von Herzog
Wilhelm V.; Bruder von Herzog Konrad von Bayern († 10.4.1055), Königin Sophie-Judith
von
Ungarn (†
14.3.1092/96), Gräfin Mathilde von Rheinfelden
(†
12.5.1060), Äbtissin
Adelheid
von
Quedlinburg (†
11.1.1096) und Prinzessin Gisela († 6.5.1053), Stief-Bruder von Äbtissin Beatrix von
Quedlinburg († 13.7.1061)
Lexikon des Mittelalters: Band IV
Spalte 2041
********************
4. Heinrich IV., Kaiser, deutscher König
-------------------
* 11. November 1050 in Goslar (?), †
7. August 1106 in Lüttich
Begraben: Speyer, Dom
Eltern: Kaiser Heinrich III. und
Agnes, Tochter
Herzog Wilhelms V. von Aquitanien und Poitou
1. oo seit 1066 mit Bertha von
Turin († 1087), Tochter Graf
Ottos von
Savoyen und der Markgräfin Adelheid von Turin
2. oo seit 1089 mit Adelheid
(Eupraxia,
Praxedis; † 1109)
Kinder: von 1.:
-------------------
unter anderem
Konrad († 1101)
Agnes († 1143)
1. oo Herzog Friedrich I. von Schwaben
2. oo Markgraf Leopold III. von Österreich
Kaiser Heinrich V. († 1125)
1053 aufgrund der Designation seines
Vaters zum König gewählt,
wurde HEINRICH, der
zunächst den
Namen seines Großvaters KONRAD
trug, am 17. Juli 1054 von Erzbischof
Hermann von Köln in
Aachen gekrönt. Nach dem Tode HEINRICHS III. (5. Oktober 1056) übernahm die Kaiserin Agnes die Regentschaft für
den unmündigen Thronfolger, dessen Königtum in wiederholter
Wahl von den Fürsten bestätigt wurde. Die im Stile HEINRICHS III. weitergeführte Politik stieß jedoch beim
erstarkenden Reform-Papsttum wie bei den auf Wahrung ihrer regionalen
Sonderinteressen bedachten Fürsten zunehmend auf Widerstand.
Wortführer der fürstlichen Opposition wurde Erzbischof Anno von Köln, der HEINRICH IV. Anfang April 1062 in Kaiserswerth entführte, um
fortan
in seinem Namen die Reichsregierung auszuüben. Nach seiner
Mündigkeitserklärung (29. März 1065) begann HEINRICH IV., die Reichsgeschäfte zunehmend selbständig
zu
führen, wobei er sich des Rates Erzbischof
Adalberts von Bremen
bediente.
HEINRICH IV. verfügte dank bischöflicher Unterweisung
über eine vorzügliche Bildung. Wie sein Vater schätzte
er den Umgang mit Klerikern. Auch HEINRICH IV. gründete seine Herrschaft auf die
Verfügung
über die Reichskirche, doch ging hierbei die unter HEINRICH III. erfolgreich praktizierte Verbindung zur
Kirchenreform
verloren. Vermutlich auf Initiative Adalberts von Bremen begann HEINRICH IV. im sächsisch-thüringischen Raum seine
Königslandpolitik. In Konkurrenz zum ansässigen Adel suchte
er, das Land von Burgmittelpunkten aus militärisch und
wirtschaftlich zu erfassen und der Krone dienstbar zu machen. Planung
und Durchführung dieses Vorhabens lagen bei dem Goslarer vicedominus Bischof Benno von Osnabrück.
Infolge der planvollen Heranziehung von dem Königtum treu
ergebenen Ministerialen für Aufgaben der Reichsverwaltung rief HEINRICH IV. die Opposition der um den Verlust ihres Einflusses
fürchtenden Fürsten hervor. Mit dem 1073 ausbrechenden
Sachsenkrieg begann die erste der gegen die Herrschaft HEINRICHS IV. gerichteten Widerstandsbewegungen. HEINRICH IV. fand jedoch Unterstützung beim aufstrebenden
Bürgertum der rheinischen Bischofsstädte und bei der
bäuerlichen Bevölkerung Ober-Deutschlands. Bedrohlich wurde
die Lage, als sich nach Ausbruch des Konflikts mit dem Papsttum die
innerdeutsche Opposition mit den kirchlichen Gegnern HEINRICHS IV. verband. Mit der Erhebung Rudolfs von Rheinfelden zum Gegen-König im März 1077
in Forchheim entbrannte in Deutschland ein erbitterter
Bürgerkrieg.
Indem HEINRICH
IV.
Verhandlungsbereitschaft
gegenüber dem Papsttum bekundete und gleichzeitig den Ausgleich
mit den deutschen Fürsten suchte, vermochte er, den
Gegen-König zu isolieren. Dessen Tod in der Schlacht an der Elster
(15. Oktober 1080) wurde im Lager HEINRICHS IV. allgemein als Gottesurteil verstanden. Das auf
Sachsen
beschränkte Gegen-Königtum
HERMANNS VON SALM blieb
hingegen bedeutungslos. Mit dem Tode der Führer der
sächsischen Opposition, Ottos
von Northeim (1083) und Bischof
Burchhards von Halberstadt
(1088), brach die Aufstandsbewegung rasch in sich zusammen, ohne
daß es HEINRICH IV. gelang, dauerhaft in Sachsen Fuß zu fassen.
Mit
Erfolg konnte HEINRICH IV. jedoch die Krönung seines Sohnes Konrad (30. Mai
1087) in Aachen durchsetzen.
Angesichts der innerdeutschen Spannungen war HEINRICH IV. auf Ausgleich mit der römischen Kirche bedacht
und
bekundete seine Ergebenheit gegenüber dem apostolischen Stuhl (ep.
5).
Für den neuen Papst Gregor VII. bekleidete HEINRICH IV. eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung
seiner
Reformziele (Gregorianische Reform) in Deutschland. Wohlwollend nahm er
HEINRICHS
IV. Verlangen nach der
Kaiserkrönung
auf. Das
päpstlich-königliche Einvernehmen bestand bis Ende 1075 fort.
Erst an HEINRICHS
IV. Eingreifen in
Reichs-Italien,
besonders an der Besetzung des
Mailänder Erzstuhles mit dem königlichen
Kaplan Thedald,
entzündete
sich der Konflikt (Investiturstreit).
In Überschätzung seiner
politischen Möglichkeiten, letztlich aber getragen von der
romfeindlichen
Stimmung des deutschen Episkopats, reagierte HEINRICH IV. auf die päpstlichen Vorhaltungen vom Dezember
1075 mit
der
Absetzung Gregors VII.
auf der Wormser Synode (24. Januar 1076). In der
von Gottschalk von Aachen
verfaßten Propagandaversion des
Absetzungsdekrets (ep. 12) berief sich HEINRICH IV. demonstrativ auf die Unantastbarkeit der sich allein
auf
göttliche Einsetzung gründenden königlichen Würde. Gregor VII.
untersagte HEINRICH
IV. daraufhin die
Ausübung der
Regierungsgewalt in Deutschland und Italien, löste die ihm
geleisteten Treueide und verhängte über ihn den Bann.
Gegenüber den sogleich auf eine Neuwahl hinarbeitenden deutschen
Fürsten
sah sich HEINRICH
IV. in Tribur (Oktober
1076) zu
weitgehenden Zugeständnissen genötigt. Der für das
Königtum
bedrohlichen Verbindung seiner innerdeutschen Gegner mit dem Papsttum
kam er
jedoch mit seinem Bußakt zu Canossa (28. Januar 1077) zuvor.
Durch
die vom Papst empfangene Absolution erlangte HEINRICH IV. zwar seine politische Handlungsfreiheit wieder; der
soeben
noch betonte Gedanke eines theokratischen Königtums hatte jedoch
bleibenden
Schaden genommen. Während HEINRICH IV. in der Folgezeit versuchte, Gregor VII. zu einer
Stellungnahme gegen RUDOLF VON
RHEINFELDEN zu bewegen, nahm der Papst
getreu der von ihm beanspruchten Schiedsrichterrolle eine abwartende
Haltung im deutschen Thronstreit ein. In Reaktion auf die 1080 wiederholte
Bannung leitete die unter HEINRICHS IV. Vorsitz tagende Synode von Brixen (25. Juni) ein
kanonisches
Verfahren gegen Gregor VII.
ein und nominierte Erzbischof
Wibert von Ravenna
für den päpstl. Stuhl, der als Clemens III. HEINRICH IV. am 31. März 1084 in Rom zum Kaiser krönte.
Die letzten Regierungsjahre HEINRICHS IV. wurden von einer das salische
Haus erfassenden
Abfallbewegung überschattet. 1093 ließ sich der älteste
Kaiser-Sohn KONRAD in Mailand zum König von Italien krönen
und nahm
Verbindung zu Urban II.
auf. Im Jahr darauf floh HEINRICHS IV. zweite Gemahlin Adelheid
ins Lager der Markgräfin
Mathilde von
Tuszien.
Anfang 1105 fiel der anstelle des für abgesetzt
erklärten KONRAD zum
König erhobene jüngere Sohn HEINRICH (V.) vom Vater ab und stellte sich an die Spitze der
fürstlichen
Opposition. Auf einer Fürstenversammlung zu Ingelheim (31.
Dezember 1105)
mußte der in die Gefangenschaft seines Sohnes geratene Kaiser in die
Abdankung einwilligen, nachden
er zuvor die Reichsinsignien hatte
ausliefern müssen. Zu einem von den anwesenden päpstlichen
Legaten geforderten öffentlichen Sündenbekenntnis fand er
sich
jedoch nicht bereit. Von Nieder-Lothringen aus setzte HEINRICH IV. den auch mit publizistischen Mitteln (epp. 37 und
39)
geführten Kampf um die Herrschaft fort. Bevor es jedoch zu einer
militärischen Entscheidung kam, starb HEINRICH IV. in Lüttich.
In einem lebenslang geführten zähen Kampf hat HEINRICH IV. versucht, die Rechte der Krone gegenüber den
vom
Reform-Papsttum ausgehenden hierokratischen Bestrebungen wie dem
während
seiner Minderjährigkeit erstarkten fürstlichen
Partikularismus zu
behaupten. Vorausschauend suchte HEINRICH IV. dem Königtum, die aufstrebenden sozialen
Schichten der
Ministerialität und des Stadtbürgertums als Bundesgenossen zu
gewinnen. Von der Unterstützung der Friedensbewegung
(Verkündung eines Reichslandfriedens 1103 in Mainz) versprach er
sich eine Stärkung der Zentralgewalt. Einen Neuerer wird man ihn
jedoch nicht nennen können.
T. Struve
Quellen:
----------
Vita Heinrici IV. imperatoris, ed. W. Eberhard
(MGH SRG
[58], 1899) - Die Briefe H.s IV., ed. C. Erdmann (MGH DMA 1, 1937) -
MGH
DD H. IV., ed. D. v. Gladiss-A. Gawlik, 1941-1978 - Q. zur Gesch. Ks.
H.s
IV. ed. F.-J. Schmale (AusQ 12, 1963) - RI III, 2
Literatur:
------------
Gebhardi I, 323-353 - Hauck III, 724-886 - HEG
II,
280-313
- NDB VIII, 315-320 - TRE XV, 6-9 - JDG H. IV. und H. V., Bd. 1-5,
1890-1904
- C. Erdmann, Unters. zu den Briefen H.s IV., AU 16, 1939, 184-253 - W.
v. d. Steinen, Canossa, 1957 - H.L. Mikoletzky, Der "fromme" Ks. H.
IV.,
MIÖG 68, 1969, 250-265 - A. Gawlik, Intervenienten und Zeugen in
den
Diplomen Ks. H.s IV. (1056-1105), 1970 - Ch. Schneider, Prophet.
Sacerdotium
und Heilsgsch. Regnum im Dialog 1073-1077 (MMS 9, 1972) - E. Wadle, H.
IV. und die dt. Friedensbewegung (Investiturstreit und Reichsverfassung
[VuF 17], 1973, 141-173 - A. Gawlik, Anakleten zu den Urkk. H.s IV., DA
31, 1975, 370-419 - E. Boshof, H. IV., 1979 - P.E Schramm-F.
Mütherich,
Die dt. Ks. und Kg.e in Bildern ihrer Zeit, 1983, 238-245, 166-175
[Abb.]
- J. Vogel, Gregor VII. und H. IV. nach Canossa (Arbeiten zur
FrühMAforsch.
9, 1983) - H. Zimmermann, H. IV. (Ks.gestalten des MA, hg. H. Beumann,
1984), 116-134 - H. Keller (Propyläen Gesch. Dtl.s, II, 1986) - E.
Boshof, Die Salier, 1987, 166-266 - T. Struve, H. IV., FMASt 21, 1987,
318-345 - B. Merta (Intitulatio III [MIÖG Ergbd 29], 1988, 424-454
- G. Tellenbach, Der Charakter Hs. IV. (Fschr. K. Schmid, 1988),
345-367
- T. Struve, Gregor VII. und H. IV., StGreg 13/14 [im Dr].
Deutscher König seit 1056 (bereits 1063 gewählt und gekrönt), seit 1084 Kaiser.
Sohn HEINRICHS III. und der Agnes von Poitou
HEINRICH IV.
stand
1056-1065 nacheinander unter der Vormundschaft seiner Mutter und der
Erzbischöfe
Anno von Köln und Adalbert von Bremen. Nach 1065
versuchte er,
sich
gegen die Fürsten durchzusetzen, indem er den Ausbau eines
geschlossenen
königlichen Territoriums um den Harz, gesichert durch Burgenbau
und
Einsatz von Ministerialen, begann. Den dagegen gerichteten Aufstand des
sächsischen und thüringischen Adels und der
unterdrückten
Bauern (Sachsenaufstand 1073-1075) konnte
HEINRICH
IV. schließlich niederschlagen, doch kurz danach brach
der offene Kampf mit dem Papsttum (Investiturstreit) aus. Von dem durch
Papst Gregor VII. gegen ihn
verhängten Bann löste sich HEINRICH
IV. durch den Bußgang nach Canossa (1077). Die gegen
ihn
rebellierenden Fürsten (Gegen-König
RUDOLF VON SCHWABEN) konnte HEINRICH
IV. danach für kurze Zeit besiegen. Besonders wegen
seiner
Landfriedenspolitik (Frieden von 1085 und 1103) wurde er jedoch von den
Fürsten und auch von seinen unter ihrem Einfluß stehenden
Söhnen
abermals bekämpft und schließlich von HEINRICH
V. 1105 abgesetzt. HEINRICH IV.
gehörte aufgrund seiner Territorialpolitik, der Begünstigung
von Städtebürgertum und Reichsministerialität und seiner
Landfriedenspolitik zu den bedeutendsten mittelalterlichen deutschen
Herrscher-Persönlichkeiten.
Begraben: Speyer, Dom
Vater:
--------
Kaiser HEINRICH III (1017-1056)
Mutter:
---------
Agnes von Poitou († 1077)
1. oo BERTA VON TURIN
2. oo 1089 ADELHEID (EUPRAXIA, PRAXEDIA) († 1109)
1053 in Tribur Wahl zum deutschen König,
1054 Krönung in Aachen.
Unter der Vormundschaft
seiner Mutter Agnes.
Ab 1062 faktischer Regent Erzbischof Anno von Köln.
1066 selbständige Regierung.
1070 Absetzung Ottos
von Nordheim im Herzogtum Bayern
und Einsetzung Welfs IV.
1076 Bann und
Absetzung HEINRICHS
durch
den Papst.
1077 „Gang nach Canossa“ und auf dem Reichstag
zu
Forchheim
Wahl Herzog Rudolfs
von Rheinfelden
zum Gegen-König.
1084 Kaiserkrönung
in Rom.
1103 Verkündigung des ersten Deutschen
Reichslandfriedens
zu Mainz.
1105 erzwungene Abdankung zu Ingelheim.
Literatur:
------------
NDB 8; BWB 1; K. Hampe, Herrschergestalten d.
dt. MA,
1933; Hampe/Baethgen, Dt. Kaisergesch. Im Zeitalter der Salier und
Staufer,
1963.
XI. 51 b. HEINRICH IV.,
Deutscher
König 1053, Kaiser 1084
---------------------------------
* 1050 11. XI., † 1106 7. VIII..
Gemahlinnen:
-----------------
a) 1066
BERTHA, Tochter des
Grafen
Otto von Savoyen
† 1087 27. XII.
b) 1089 VIII.
EUPRAXIA
† 1109 10. VII.
Tochter wohl Wsewolods I.
Großfürst
von Kiew, Witwe des Markgrafen
Heinrich von Stade
K 30
Lü: 8.7. Heinricus imp † 1106 Kaiser HEINRICH IV.
Die BILLUNGER
standen in den Sachsenkriegen gegen HEINRICH
IV. auf Seiten der Oppositionellen; es wird jedoch
berichtet,
daß sie gegen 1080 die Partei gewechselt haben, vgl. Fenske,
Adelsopposition
und kirchliche Reformbewegung, Seite 65.
Auf Grund fehlender Eintragsdichte
läßt das
Lüneburger Necrolog eine differenzierte Beurteilung der
billungischen
Politik im endenden 11. Jahrhundert nicht zu; siehe dazu oben Seite
126f.
Allgemein vgl. NDB 8, Seite 315; Biographisches
Wörterbuch
1, Spalte 1069ff.
Zum Todesdatum: Meyer von Knonau, Jbb. Heinrichs
IV.
und Heinrichs V. 5, Seite 314.
HEINRICH
IV.
--------------------
* (Goslar) 11. XI 1050, †
Lüttich 7. VIII 1106
Begraben: Speyer Dom
1053/54 Herzog
von BAYERN
Aachen 17. VII 1054 Mit-König
1056 König
29. III 1065 majorenn
Rom 31. III 1084 Kaiser
I oo (Verlobung Zürich 25.
XII 1055) 13.
VII
1066
BERTA VON TURIN
† Mainz 27. XII 1087
Begraben: Speyer Dom
Tochter von Odo Markgraf von Turin, Graf von Chablais
II oo 14. VIII 1089
JEWSPRAKSIJA (ADELHEID) VON KIEW
* 1071, † 1. VII oder 11. XI 1109
nach 1095 Nonne
zu Kiew
geschieden 1095
Witwe von Heinrich III. (I.) Graf von Stade 1082 Markgraf der Nordmark
Tochter von Wsewolod
Jaroslawitsch dem Gerechten
Großfürst
von Kiew
KAISER
HEINRICH IV.
-------------------------------
* 11.11.1050 wohl in Goslar
† 7.8.1106 in Lüttich
Grabstätte: Dom zu Speyer
Eltern: Kaiser HEINRICH III. und Agnes
1. oo Juli 1066 in Tribur
BERTHA VON TURIN
* 21.9.1051, †
27.12.1087
Grabstätte: Dom zu Speyer
Eltern: Otto, Markgraf von Turin-Savoyen, und Adelheid, Tochter des Markgrafen Odelrich Manfred II. von Turin
2. oo Juni/Juli 1089 in
Köln
PRAXEDIS (EUPRAXIA, ADELHEID)
* ? , †
10. oder 11.7.1109 wohl in einem Kiewer Kloster
Grabstätte: ?
Eltern: Wsewolod, Großfürst von Kiew, und dessen zweite Frau Anna
November 1053: in Tribur zum (Mit-)König
gewählt
Dezember 1053 bis 1054: Herzog in Bayern
17.7.1054: in Aachen von Erzbischof Hermann von
Köln
gekrönt
1056: in Bodfeld zum
deutschen König erhoben, in
Aachen von Papst Viktor II. gekrönt
31.3.1084: In Rom von
(Gegen-)Papst Clemens III.
zum
Kaiser gekrönt.
Wichtige Quellen:
----------------------
Die Briefe Heinrichs IV., lateinisch-deutsch in:
Freiherr
vom Stein-Gedächtnisausgabe Band 12 (1963) Seite 51ff. Das Leben
Kaiser
Heinrichs IV. ebd. Seite 407ff. Lampert von Hersfeld, Annalen,
lateinisch-deutsch,
in: Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Band 13 (1957).
Norwich John Julius:
*****************
"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen
Reiches."
In der Zwischenzeit schickte Kaiser
Alexios
einen Gesandten zu HEINRICH
IV., um diesem die Gefahren einer ungehinderten
Machtausbreitung
Robert Guiscards vom
Herzogtum Apulien aufzuzeigen. Der daraufhin
erfolgte
Gedankenaustausch führte zu einer Übereinkunft:
Als
Gegenleistung
für einen feierlich beschworenen Beistandspakt schickte Alexios
HEINRICH 360.000 Goldstücke, das Gehalt von 20 hohen
Höflingen,
ein goldenes und perlenbesetztes Brustkreuz, einen Kristallbecher,
einen
Pokal aus Achat und ein Reliquiar mit Einlegearbeiten in Gold, das
Reliquien
mehrerer, mit Hilfe von Namensschildchen identifizierbarer Heiliger
enthielt.
Der Vertrag kam Alexios zwar sehr
teuer
zu stehen, als er aber im Frühjahr 1082 von Roberts
plötzlicher
Abreise erfuhr, dürfte er sich gesagt haben, dass sich seine
jüngsten
diplomatischen Schritte nun auszahlten. Er hatte den Winter in
Thessalonike
verbracht, um Truppen für den Feldzug im folgenden Sommer
auszuheben.
13.7.1066
Tribur
1. oo Bertha von Turin, Tochter des
Grafen Otto
von Savoyen
1051 † 27.12.1087
14.3.1089
2. oo 2. Praxedis-Adelheid von Kiew,
Tochter des
Großfürst Wsewolod
x
1067/70 † 20.7.1109
Kinder:
1. Ehe
Adelheid
1070 † 4.6.
vor
1079
Heinrich
1071 † 2.8.1071
Agnes von Waiblingen
1072/73 † 24.9.1143
1086/87
1. oo Friedrich I. Herzog von Schwaben
um 1050 † 6.4.1105
1106
2. oo Leopold III. Markgraf von
Österreich
1073 † 15.11.1136
KONRAD (III.)
12.2.1074 † 27.7.1101
HEINRICH V.
8.1.1086 † 23.5.1125
Quellen:
-----------
Brunos Buch vom
Sächsischen
Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen
1986,
Seite 33,35,42 - Lampert
von Hersfeld:
Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 -
Literatur:
-----------
Althoff Gerd: Adels- und
Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite
126,369
K 30 - Biographien zur Weltgeschichte. VEB Deutscher Verlag der
Wissenschaften Berlin 1989 Seite 232 -
Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W.
Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite
8,50,110,143,147,161,163, 167,170-268,273,279,284,306,309
- Boshof, Egon: Heinrich IV. Herrscher an der Zeitwende,
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Verlag Göttingen 1979 - Bosl, Karl: Bosls Bayerische
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Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I-III - Die Staufer
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um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987,
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51,56,75,84,87,115,126,129,132,142, 151,161,164,169-171,175 - Hlawitschka,
Eduard, Zwischen Tribur und Canossa, in Stirps Regia von Eduard
Hlawitschka
Seite 529-549, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Holtzmann,
Robert: Heinrich III. und Heinrich IV., in: Gestalten deutscher
Vergangenheit
hrsg. v. P. R. Rohden, 1937 Seite 111-128 - Höfer,
Manfred:
Die Kaiser und Könige der Deutschen, Bechtle Verlag Esslingen
1994,
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zwischen Orient und Okzident, Primus Verlag Darmstadt 1997, Seite
12,17,22,24
- Huschner, Wolfgang: Heinrich IV., in Deutsche Könige und
Kaiser des Mittelalters, Urania-Verlag 1988, Seite 115-129 - Jaeckel,
Gerhard: Die deutschen Kaiser. Die Lebensgeschichten sämtlicher
Monarchen
von Karl dem Großen bis Wilhelm II., Weltbild Verlag Augsburg,
Seite
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