Elisabeth von Luxemburg             Deutsche Königin
--------------------------------            Königin von Böhmen und Ungarn
28.12.140919.12.1442
                    Raab

Begraben: Stuhlweißenburg  

Einzige Tochter und Erbin des Römischen Kaisers SIGISMUND ( 9.12.1437) aus dem Hause LUXEMBURG aus seiner 2. Ehe mit der Barbara von Cilli, Tochter von Reichsgraf Hermann II. (13.10.1435) und der Anna von Schaunberg
Nichte von Reichsgraf
 
Friedrich II. von Cilli (9.6./13.7.1454), Gräfin Elisabeth von Görz ( 1424/26), Gräfin Anna von Cilli-Garai (nach 23.6.1438), Reichsgraf Hermann III. von Cilli (30.7.1426), Ludwig von Cilli (1417), Bischof Hermann von Freising ( 23.12. 1421), Königin Anna von England (7.6.1394), Herzog Johann von Görlitz (2.3.1396), Burggräfin Margarete von Nürnberg (4.6. 1410), Königin Margarete von Ungarn (1349), Herzogin Katharina von Österreich (26.4.1395), Kron-Prinz Wenzel von Böhmen (30.12.1351), Herzogin Elisabeth von Österreich (19.9.1373), vom Deutschen König WENZEL VON BÖHMEN (16.8.1419), Groß-Nichte von Markgraf Johann Heinrich von Mähren (12.11.1375), Königin Bona (Jutta) von Frankreich (11.9.1349), Herzogin Anna von Österreich (3.9.1338), Herzogin Margarete von Nieder-Bayern (11.7.1341), Herzogin Elisabeth von Görlitz ( 3.8.1451) und Herzog Wenzel I. von Luxemburg (8.12.1383),
Cousine von Gräfin Margarete von Montfort-Bregenz (
22.7.1480)
Enkelin vom Römischen Kaiser KARL IV. ( 29.11.1378) und der Elisabeth von Pommern

Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1832
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3. Elisabeth von Luxemburg, deutsche Königin, Königin von Ungarn und Böhmen
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* um 1409, 19. Dezember 1442

Begraben: Stuhlweißenburg

Eltern: Kaiser Siegmund und Gräfin Barbara von Cilli

  oo 1422 König Albrecht II.

Sohn:
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Ladislaus Postumus, König von Ungarn und Böhmen

Nach dem Tode ihres Vaters wurde sie von den ungarischen Ständen als Landesherrin anerkannt und erleichterte König ALBRECHT die Übernahme des luxemburgischen Erbes in Ungarn. Elisabeth betrieb von Preßburg aus eine zum Teil gegen die Interessen ihres Gemahls gerichtete eigenständige Politik. Nach ALBRECHTS Tod (1439) hielt sie gegen die Kandidatur des Wladyslaw Jagiello, dem sie zu vermählen man eine Zeitlang plante, am Thronanspruch ihres Sohnes (* 21. Februar 1440) fest, dem ein geglückter Coup der Hofdame Helene Kottanner die echte Kroninsignie sicherte. Erfolglos blieb Elisabeth in den von ALBRECHT II. eingeleiteten und von ihr fortgesetzten Bemühungen um die Rückgewinnung des verpfändeten und von Burgund beanspruchten Herzogtums Luxemburg.
G. Hödl

Quellen:
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Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440), hg. K. Mollay, 1971 [Wiener Neudr. 2]

Literatur:
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NDB IV, 441f. [dort auch ung. Lit.]
G. Hödl, Kg. Albrecht II., 1978.


Elisabeth war die Erbin des Hauses LUXEMBURG, das durch den Erbvertrag von Brünn an das Haus HABSBURG kam.

Klauser Heinrich:
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"Lexikon deutscher Herrscher und Fürstenhäuser"

ELISABETH, deutsche Königin
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* um 1409, 19.12.1442
                    Raab

Tochter Kaiser SIGMUNDS und Barbara von Cilli

Elisabeth war verheiratet mit Herzog Albrecht V. (als König ALBRECHT II.) von Österreich. Nach dem Tod ihres Mannes versuchte Elisabeth das böhmische und ungarischer Erbe für ihren Sohn Ladislaus Postumus zu sichern. Sie ließ die heilige Stephanskrone heimlich außer Landes bringen und ihren drei Monate alten Sohn zum König von Ungarn krönen. Die ungarischen Stände erkannten diese Krönung nicht an und wählten König Wladislaw III. von Polen zu ihrem König. Nach Elisabeths Tod wurde ihr Sohn Ladislaus Postumus von seinem Onkel Kaiser FRIEDRICH III. aufgezogen und wurde später zum politischen Spielball im Kampf des Hochadels um die Macht in Böhmen und Ungarn, wo er sich als Herrscher nicht durchsetzen konnte.


Reifenscheid Richard: Seite 64
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"Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl I."

KÖNIG ALBRECHT II.
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* 16.8.1397, 27.10.1439
   Wien          Neszmely bei Gran

Grabstätte: Basilika in Stuhlweißenburg

  28.9.1421 in Prag
  oo ELISABETH, PRINZESSIN VON BÖHMEN UND UNGARN aus dem Hause LUXEMBURG
      * um 1409, 25.12.1442
      Prag            Raab

Grabstätte: Basilika in Stuhlweißenburg/Unagrn

Eltern: SIGISMUND, Römischer Kaiser, König von Böhmen und Ungarn, und Barbara, Gräfin von Cilli aus dem Hause der Grafen Cilli/Steiermark, Tochter Hermanns II., Graf von Cilli


Schwennicke Detlev: Tafel 82
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

ELISABETH
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* Prag 28.II.1409, Raab/Györ 19.XII.1442

Begraben: Stuhlweissenburg

   Wien 25. IV.1422
  oo ALBRECHT II. (V.) Herzog von Österreich, 1438 König
              Langendorf/Neczmely bei Gran 27. X 1439

Begraben: Stuhlweißenburg


Schwennicke Detlev: Tafel 41
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

ALBRECHT V.
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* Wien 10.VIII.1397, Langendorf/Neczmely Ungarn 27.X.1439

Begraben: Stuhlweissenburg

1404/11 min., f 1411 im LAND OB und UNTER DER ENNS
18. XII 1437 Wahl
Stuhlweißenburg 1. I 1438 Krönung als KÖNIG VON UNGARN
Prag 27. XII 1437 Wahl
Prag 29. VI 1438 Krönung als KÖNIG VON BÖHMEN
Frankfurt/M 18. III 1438 Wahl, 29. IV 1438 Annahme als KÖNIG

  Wien 26. IV 1422
  oo ELISABETH VON BÖHMEN
       * Prag 28.II.1409, Raab/Györ 19.XII.1442

Begraben: Stuhlweissenburg

Tochter von Kaiser SIGISMUND, König von Ungarn, Böhmen und Italien


Veldtrup, Dieter:Seite 478
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„Zwischen Eherecht und Familienpolitik“

ELISABETH VON LUXEMBURG
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* ... (nach 27.4.; 28.12.?) 1409, Raab/Ungarn 19.12.1442
                                             

Begraben: Stuhlweißenburg

1.) – Preßburg 7.10.1411, ~ ebd. 28.9.1421, oo Wien 26.4.1422

      ALBRECHT II. VON ÖSTERREICH, Deutscher König
      * 10.8.1397, 27.10.1439
                          Langendorf (Neszmely) an der Donau bei Gran/Ungarn

Begraben: Stuhlweißenburg

Sohn von Herzog Albrecht IV. und der Johanna (Sofia) von Bayern-Straubing aus dem Hause WITTELSBACH
 

2.) - ... Jan. 1440-Dez. 1442

      WLADISLAW III., König von Polen
      * 31.10.1424, 10.11.1444
      Krakau            bei Warna

Sohn von König Wladislaw II. und seiner 4. Frau Sofia von Kiew


DIE HABSBURGER. Ein Biographisches Lexikon.: Seite 85
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ELISABETH, Königin
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* 28.2.1409,
29.12.1442
Prag               Ofen (Buda)

Gemahlin von König ALBRECHT II. (Herzog Albrecht V.)

Begraben: Stuhlweißenburg (Szekesfehervar)

Elisabeth, die Tochter von König SIEGMUND und Barbara von Cilli, war eine energische Frau mit klaren Vorstellungen, die sie auch - notfalls mit List - durchzusetzen wußte. Mit knapp dreizehn Jahren wurde sie mit Herzog Albrecht V. verheiratet und bekam drei Kinder:
Anna
geboren 1432,
Georg
geboren und gestorben 1453, und
Elisabeth
geboren 1436 oder 1437.
Als ihr Gemahl 1439 starb, war er ohne männlichen Erben. Doch Elisabeth war wieder im fünften Monat schwanger. Um ihre Position zu wahren, entschloß sie sich - "ihere weibliche Schamhaftigkeit vergessend", wie eine Quelle berichtet -, dieses Faktum offen kundzutun. So konnte sie auch die Heirat mit dem erst 16-jährigen polnischen König Wladislaw Jagiello, die ihr die ungarischen Stände aufzwingen wollten, hinausschieben, und sie war klug genug, keinen Einspruch zu erheben, als die Stände den Polen zum ungarischen König wählten.
Elisabeth war überzeugt, einen Sohn zu bekommen, und all ihr Streben konzentrierte sich darauf, dieses Kind so bald wie möglich zum ungarischen König krönen zu lassen. Zu diesem Zweck heckte sie einen Plan aus, der sie in den Besitz der heiligen Stephanskrone, die allein den König legitimierte, bringen sollte. In der Nacht ihrer Niederkunft (21./22.2.1440) gelang es Elisabeths Kammerfrau, Helene Kottanerin, tatsächlich, die Krone trotz scharfer Bewachung aus Visegrad zu entwenden und in einer abenteuerlichen Schlittenfahrt über die gefrorene Donau nach Komorn zu bringen. Eine Sunde später kam Ladislaus, Postumus (der Nachgeborene) genannt, zur Welt. 12 Wochen später ließ Elisabeth den Säugling krönen.
Der Gegen-König Wladislaw Jagiello dachte immer noch, Königin Elisabeth zwecks Festigung seiner Stellung zu heiraten. Wenn er selbst keine Kinder haben solle, wollte er Ladislaus als seinen Nachfolger anerkennen. Elisabeth aber ließ den Überbringer dieser Botschaft kurzerhand in den Kerker werfen.
Sie versuchte auch in anderen Belangen, ihren Kopf durchzusetzen. Entgegen den testamentarischen Bestimmungen ihres verstorbenen Gemahls wollte sie die Vormundschaft über ihren Sohn dem Herzog Albrecht VI. übertragen.Dies brachte sie in Gegensatz zu dessen Bruder, Kaiser FRIEDRICH III. Als Wladislaw aber - allerdings nur mit einer falschen Krone - zum ungarischen König gekrönt wurde, söhnte sie sich mit dem Kaiser aus, übergab ihm den Sohn und die echte Stephanskrone und erhielt ausreichend finanzielle Mittel, um eigene Truppen gegen den JAGILLONEN anzuwerben. Nach zwei Kriegsjahren schloß sie kurz vor ihrem Tod mit Waffenstillstand; die Auseinandersetzung fand allerdings erst ein Ende, als WladislawWladislaw 1444 in der Schlacht bei Varna gegen die Türken fiel.

Literatur:
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Ernst Birk, Beiträge zur Geschichte der Königin Elisabeth von Ungarn und ihres Sohnes Ladislaus Posthumus, Wien 1849; Karl Mollay (Hg.), Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottanerin (= Wiener Neudrucke 2), Wien 1971.


Hoensch Jörg K.: Seite 137,593
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"Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437."

Aus der fast 30-jährigen Ehe ging als einziges überlebendes Kind die 1409 geborene Tochter Elisabeth hervor. Die gerade zwei Jahre alte Elisabeth wurde am 7. Oktober 1411 mit SIGISMUNDS Mündel Albrecht V. von Habsburg verlobt. Am 28. September 1421 fand die Vermählung der zwölf Jahre alten Erb-Tochter Elisabeth mit ihrem langjährigen Verlobten Albrecht V. in Preßburg statt. Die ursprünglich erst für Frühjahr 1422 in Aussicht genommene Eheschließung war wohl vom österreichischen Herzog erzwungen worden, gab es doch aus dem Beraterkreis SIGISMUNDS Stimmen, die einer politisch einträglicheren Verbindung - zum Beispiel mit dem litauischen Prätendenten Zygmunt Korybutowicz oder sogar, wie Windecke wenig glaubwürdig berichtet, einem Sohn des Sultans - das Wort redeten. Da die österreichischen Kontingente dringend auf dem Kriegsschauplatz benötigt wurden, sein künftiger Schwieger-Vater bei ihm hoch verschuldet war und ihm bereits die Städte Budweis, Znaim, Iglau, Jamnitz und Pohrlitz verpfändet hatte, vermochte Albrecht Druck auszuüben. Insgesamt 400.000 Dukaten wurden umverteilt, von denen jeweils 100.000 Dukaten als Mitgift und als "Widerlage" (Witwengut) galten. Auch die Erbfrage wurde präzise geregelt:
Sollte SIGISMUND kein Sohn geboren werden, besaß Elisabeth in Ungarn, Böhmen und Mähren das Nachfolgerecht; bei der Geburt einer weiteren Tochter blieb ihr die Wahl zwischen den Ländern der Stephans- und der Wenzelskrone.

SIGISMUNDS einzige Tochter Elisabeth, seit dem Tod des Römischen Königs ALBRECHT II. 1439 verwitwet, verlor den Kampf um die Stephanskrone für ihren Sohn Ladislaus Postumus (* 1440) gegen Wladyslaw III., der seinerseits schon am 10. November 1444 bei Varna im Kampf gegen die Türken zu Tode kam.

Hoensch, Jörg K.: Seite 28-31
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"Matthias Corvinus. Diplomat, Feldherr und Mäzen."

Angesichts der osmanischen Bedrohung schien bei der Wahl eines Nachfolgers Eile geboten. ALBRECHTS Witwe, Elisabeth, einziges Kind aus der Ehe Kaiser SIGISMUNDS mit Barbara von Cilli und bereits Mutter von zwei Töchtern, war im fünften Monat schwanger. In Erwartung eines Sohnes hatte König ALBRECHT am 23. Oktober in seinem Testament die ungarischen Stände beschworen, seinem Haus die Treue zu halten und sein ungeborenes Kind zum Nachfoler anzunehmen; außerdem benannte er einen aus neun Mitgliedern bestehenden Regentschaftsrat. Die energische Elisabeth, die schon früher in die Tagespolitik eingegriffen hatte und sich durchaus zutraute, während der Minderjährigkeit des präsumptiven Erben die Regierungsgeschäfte allein zu führen, suchte eine vom Adel Ungarns vorzunehmende Königswahl vor der Entbindung zu verhindern und fand Verständnis bei dem Teil der Magnaten, die sich unter den beiden letzten Herrschern zurückgesetzt oder nicht ausreichend entlohnt gefühlt hatte. Vor allem die Familien CILLI, GARAI, SZECZI, SZENGYÖRGYI, KANIZSAIL und FRANGEPAN schlossen sich ihrer Auffassung an; sie wurde auch unterstützt von dem am 2. Februar 1440 von den deutschen Kurfürsten zum neuen Römischen König gewählten Friedrich IV. aus der leopoldinischen Linie der HABSBURGER sowie dem ehemaligen Hussiten-Feldherrn Jan Jiskra von Brandeis.
Obwohl Elisabeth am 22. Februar 1440 in Komorn den ersehnten Sohn gebar, der bei der Taufe den Namen Ladislaus erhielt, der dann auch am 15. Mai in Stuhlweißenburg ordnungsgemäß mit der unter abenteuerlichen Umständen aus der Burg Visegrad entwendeten hl. Stephanskrone gekrönt wurde, konnten sich ihre Parteigänger längerfristig nicht gegen die Anhänger Wladyslaws durchsetzen. Der Polen-Prinz, der anfangs sogar Bereitschaft gezeigt hatte, die 16 Jahre ältere Elisabeth zu ehelichen, wurde am 8. März 1440 in Krakau von den Gesandten des ungarischen Reichstags gewählt.
Während Sultan Murad II. Belgrad belagern ließ und seine Truppen ungehindert sengend und plündernd den Süden Ungarns heimsuchten, tobte im Rest der Landes ein blutiger Bürgerkrieg, in dem anfangs die zur Königin-Witwe haltende Partei Vorteile errang, nach ersten Niederlagen ihrer Truppen aber die Anhänger Wladyslaws langsam die Oberhand gewannen und Elisabeth im August mit Kind und Krone zur Flucht nach Österreich zwangen.
Hunyadis Sieg, sogleich den europäischen Höfen angezeigt, brachte dem Feldherrn über die Grenzen Ungarns hinaus reichenden Ruhm und unterband vorerst ein Ausgreifen der Osmanen. Königin-Witwe Elisabeth und Friedrich IV., der die Regentschaft für den kleinen Ladislaus Posthmus führte, sahen sich veranlaßt durch Vermittlung des päpstlichen Legaten Guiliano Cesarini mit Wladyslaw III./Ulaszlo I. zu arrangieren und ihn unter Wahrung des Nachfolgerechtes des Kindes als König von Ungarn anzuerkennen. Eine Eheschließung des Doppel-Monarchen mit Elisabeths Tochter Anna, bereits unter Kaiser SIGISMUND ventiliert, sollte die Vereinbarung absichern. Elisabeth hat die Unterzeichnung der Abmachung nur wenige Tage überlebt - sie starb am 25. Dezember 1442.

Hoensch, Jörg K.: Seite 233,263,273,307-311
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"Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437."

Das Herzogtum Luxemburg kam als Pfandbesitz in die Hände der Elisabeth von Görlitz, der Gemahlin Herzog Antons von Brabant. Bislang konnte allein SIGISMUND aus seiner um 1407 eingegangenen zweiten Ehe mit der jungen Barbara von Cilli ein 1409 geborenes Kind, die Tochter Elisabeth, als präsumptive Erbin der Dynastie vorweisen.
Mitte Januar 1419 reiste er mit dem Schiff nach Wien weiter und vereinbarte mit seinem künftigen Schwieger-Sohn, Herzog Albrecht V., die Hochzeit mit seiner Erb-Tochter Elisabeth im Jahr 1422, zwei Wochen nach Ostern, auszurichten.
Einen neuen Sturm der Entrüstung löste SIGISMUND im St. Wenzelsreich aus, weil er am 4. Oktober 1423 seinem Schwieger-Sohn Albrecht V. von Österreich, bei dem er hochverschuldet war, und seiner Tochter Elisabeth, die im Spätherbst 1421 geheiratet hatten, "das Land, das Fürstentum und die Markgrafschaft Mähren" schenkte und sie als böhmischer und Römischer König belehnte.
Die Stände der Länder der böhmischen Krone ließ er wissen, daß er seine Tochter Elisabeth und ihren Gatten Albrecht V., Herzog von Österreich und Markgraf von Mähren, zu aller seiner Länder und Königreiche einsetzen wolle; auf einem zum 18. Dezember nach Prag einberufenen Landtag sollten definitive Abmachungen über die Regierungsübergabe getroffen werden. Die präsumptiven Nachfolger sträubten sich aber, zu Lebzeiten des Kaisers die Herrschaft in dem von Unruhen heimgesuchten Land anzutereten, zumal Königin Barbara Kontakte zu einigen mit der Entwicklung unzufriedenen Baronen und utraquistischen Kleriker geknüpft hatte. Da der etwa 45 Jahre alten Barbara bereits zu Lebzeiten SIGISMUNDS unterstellt wurde, eine Eheschließung mit dem gerade 13 Jahre alt gewordenen polnischen Monarchen vorzubereiten, gab noch ihr Gemahl den Befehl, sie gefangenzunehemn, um Wahl und Herrschaftsübernahme Albrechts nicht zu gefährden. Obgleich es SIGISMUND nicht gelungen war, "sinen son von Österich" vorzeitig in Ungarn zu seinem Sukzessor einzusetzen, konnte er imerhin davon ausgehen, daß seine Tochter Elisabeth nach seinem Tod als Landesherrin und Regentin allgemeine Anerkennung finden und ihrem Gemahl die Stephanskrone sichern werde.
ALBRECHT II. leitete daraufhin im Sommer 1439 über den Trierer Erzbischof Jakob von Sierck Verhandlungen mit Elisabeth von Görlitz über die Ablösung ihrer Pfandrechte ein. Nach dem plötzlichen Tod des Königs gab seine Witwe Elisabeth, die als Tochter Kaiser SIGISMUNDS als die rechtmäßige Erbin des Landes galt, das Herzogtum Luxemburg ihrer älteren Tochter Anna als Mitgift in die Ehe mit Herzog Wilhelm III. von Sachsen-Meißen.   

Theuer Franz: Seite 142
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"Der Raub der Stephanskrone. Der Kampf der Luxemburger, Habsburger, Jagiellonen, Cillier und Hunyaden um die Vorherrschaft im pannonischen Raum."

Für 22. September wurde eine Zusammenkunft Elisabeths mit Wladislaw vereinbart, die in Gran stattfinden sollte. Da Wladislaw schon einmal sein königliches Wort gebrochen hatte, bestand Elisabeth darauf, daß Wladislaw und seine Leute einen Eid ablegen, daß sie die für sie selbst und für ihren Anhang ausgestellten Geleitbriefe diesmal respektieren würden. Wieder traten Schwierigkeiten auf und Wladislaw, der den Waffenstillstand vom 8. August erst am 21. September unterzeichnete, ersuchte Cäsarini und Graf Friedrich von Cilli um abermalige Vermittlung. Den beiden Gesandten gelang es, die letzten Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Elisabethbegab sich nach Raab, das sie mit starken eigenen Kräften besetzte. Wladislaw, der in St. Martin (Szent Marton) weilte, besuchte die Königin am 25. November in Raab. Die Verhandlungen scheinen, trotz der Einsprüche Hunyadis und anderer den vorgesehnen Verlauf genommen zu haben. Wiederholt trafen sich Elisabeth und Wladislaw. Am 16. Dezember wurde in der Domkirche zu Raab allem Volke in deutscher, ungarischer und polnischer Sprache verkündet, daß sich die Königin und der König vollkommen verglichen und Frieden gemacht haben. Allein schon am dritten Tag nach der Verkündung des Friedensschlusses und der Abreise Wladislaws, starb die Königin am 19. Dezember plötzlich und unerwartet. Wilde Gerüchte machten die Runde. Behaupteten die einen, Elisabeth hätte ein Leiden gehabt, das sie aus Scham verschwiegen hatte, so behauptetet ihr Anhang, sie sei vergiftet worden. Feinde hatte ja Elisabeth unter Wladislaws Anhängern genug. Statt als Braut des jungen Königs vor dem Altar zu treten, war Elisabeth nun als Leiche nach Stuhlweißenburg gebracht und neben ihrem so früh verstorbenen Gemahl ALBRECHT beigesetzt worden.



   

  21.8.1421
   oo ALBRECHT II. König des Deutschen Reiches
          16.8.1397 27.10.1439
 
 
 
 

Kinder:

  Ladislaus V. Postumus
  22.2.144023.11.1457

  Anna
  12.4.143214.11.1462
  Wien          Altenburg

 20.6.1446
  oo Wilhelm III. Markgraf von Meißen
       30.4.1425 17.9.1482

  Elisabeth
  um 143730.8.1505
  Wien        Grodno

9.2.1456
  oo Kasimir IV. König von Polen
      30.11.1427 7.6.1492

  Georg
  16.2.143516.2.1435
  Wien         Wien
 
 
 
 

Literatur:
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Andics Hellmut: Die Frauen der Habsburger. Wilhelm Heyne Verlag München 1985 Seite 28,74 - DIE HABSBURGER. Ein Biographisches Lexikon. Piper Verlag GmbH & Co. KG, München 1988 Seite 85 - Gerlich Alois: Habsburg-Luxemburg-Wittelsbach im Kampf un die deutsche Krone. Franz Steiner Verlag GmbH Wiesabaden 1960 - Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 233,263,273,301,307-311 - Hoensch, Jörg K.: Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437. Verlag C.H. Beck München 1996 Seite 137,593 - Hoensch, Jörg K.: Matthias Corvinus. Diplomat, Feldherr und Mäzen. Verlag Styria Graz Wien Köln 1998 Seite 28,31 - Koller, Heinrich: Kaiser Friedrich III. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005 Seite 43,58-63,75,92,93,244 - Krieger, Karl-Friedrich: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis Friedrich III. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1994, Seite 163,174,187 - Märtin, Ralf-Peter: Dracula. Das Leben des Fürsten Vlad Tepes. Fischer Taschenbuch Verlag Seite 35 - Reifenscheid, Richard: Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl I. Verlag Styria Graz Wien Köln, 1982, Seite 62,64, 66,69,83 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 145 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 41/82 - Theuer Franz: Der Raub der Stephanskrone. Der Kampf der Luxemburger, Habsburger, Jagiellonen, Cillier und Hunyaden um die Vorherrschaft im pannonischen Raum. Edition Roetzer Eisenstadt 1994 Seite 142 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 71 - Veldtrup, Dieter: Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit Verlag Fahlbusch/Hölscher/Rieger Warendorf 1988 Seite 33,37, 41,58,59,66,72,75,82,91,113,129,144,152,170,339,344,355,359,362,375,379,385-389,408,443,448 - www.wikipedia.de -