Begraben: Stuhlweißenburg
Einzige
Tochter und Erbin des Römischen
Kaisers
SIGISMUND
( † 9.12.1437)
aus
dem Hause LUXEMBURG aus
seiner
2. Ehe mit der Barbara
von Cilli,
Tochter
von Reichsgraf Hermann
II. (†
13.10.1435) und der Anna von Schaunberg
Nichte
von Reichsgraf
Friedrich
II. von Cilli (†
9.6./13.7.1454),
Gräfin Elisabeth von Görz († 1424/26), Gräfin Anna von Cilli-Garai (†
nach
23.6.1438), Reichsgraf Hermann
III. von Cilli († 30.7.1426), Ludwig von Cilli († 1417), Bischof Hermann von Freising (†
23.12. 1421), Königin Anna von England († 7.6.1394),
Herzog Johann von Görlitz († 2.3.1396),
Burggräfin Margarete von Nürnberg († 4.6. 1410),
Königin
Margarete
von Ungarn († 1349), Herzogin Katharina von
Österreich († 26.4.1395), Kron-Prinz Wenzel von Böhmen († 30.12.1351),
Herzogin Elisabeth von Österreich († 19.9.1373),
vom Deutschen König WENZEL
VON BÖHMEN († 16.8.1419), Groß-Nichte von Markgraf Johann
Heinrich von Mähren († 12.11.1375),
Königin Bona
(Jutta) von Frankreich († 11.9.1349), Herzogin Anna von
Österreich († 3.9.1338), Herzogin
Margarete
von Nieder-Bayern († 11.7.1341), Herzogin Elisabeth von Görlitz († 3.8.1451)
und Herzog Wenzel
I. von Luxemburg († 8.12.1383),
Cousine von Gräfin Margarete von Montfort-Bregenz († 22.7.1480)
Enkelin
vom Römischen
Kaiser
KARL IV. († 29.11.1378) und der
Elisabeth
von Pommern
Lexikon des Mittelalters: Band III
Spalte 1832
********************
3. Elisabeth von Luxemburg, deutsche
Königin, Königin von Ungarn und Böhmen
-----------------------------------
* um 1409, † 19. Dezember 1442
Begraben: Stuhlweißenburg
Eltern: Kaiser Siegmund und
Gräfin Barbara von Cilli
oo 1422 König Albrecht II.
Sohn:
-------
Ladislaus Postumus, König von Ungarn und Böhmen
Nach dem Tode ihres Vaters wurde sie
von den ungarischen Ständen als Landesherrin anerkannt und
erleichterte König ALBRECHT
die Übernahme des
luxemburgischen Erbes in
Ungarn. Elisabeth betrieb
von Preßburg aus eine zum Teil gegen die Interessen ihres Gemahls
gerichtete eigenständige Politik. Nach ALBRECHTS Tod (1439) hielt sie
gegen die Kandidatur des Wladyslaw
Jagiello, dem sie zu vermählen man eine Zeitlang plante, am
Thronanspruch ihres Sohnes (* 21.
Februar 1440) fest, dem ein geglückter Coup der Hofdame Helene Kottanner die echte
Kroninsignie sicherte. Erfolglos blieb Elisabeth in den von ALBRECHT
II. eingeleiteten und von ihr fortgesetzten Bemühungen um
die Rückgewinnung des verpfändeten und von Burgund
beanspruchten Herzogtums Luxemburg.
G. Hödl
Quellen:
--------
Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440), hg.
K. Mollay, 1971 [Wiener Neudr. 2]
Literatur:
------------
NDB IV, 441f. [dort auch ung. Lit.]
G. Hödl, Kg. Albrecht II., 1978.
Klauser Heinrich:
**************
"Lexikon deutscher Herrscher und
Fürstenhäuser"
ELISABETH,
deutsche Königin
----------------------------------------
* um 1409, † 19.12.1442
Raab
Tochter Kaiser SIGMUNDS und Barbara von Cilli
Elisabeth
war
verheiratet
mit Herzog
Albrecht V. (als König
ALBRECHT II.) von
Österreich.
Nach dem Tod ihres Mannes versuchte Elisabeth
das
böhmische und ungarischer Erbe für ihren Sohn
Ladislaus
Postumus zu sichern. Sie ließ die heilige
Stephanskrone
heimlich außer Landes bringen und ihren drei Monate alten Sohn
zum
König von Ungarn krönen. Die ungarischen Stände
erkannten
diese Krönung nicht an und wählten
König
Wladislaw
III. von Polen zu ihrem König. Nach
Elisabeths
Tod
wurde ihr Sohn Ladislaus Postumus
von
seinem Onkel Kaiser
FRIEDRICH
III. aufgezogen
und wurde später zum politischen Spielball im Kampf des Hochadels
um die Macht in Böhmen und Ungarn, wo er sich als
Herrscher nicht
durchsetzen konnte.
KÖNIG ALBRECHT II.
-------------------------------
* 16.8.1397, † 27.10.1439
Wien
Neszmely bei Gran
Grabstätte: Basilika in Stuhlweißenburg
28.9.1421 in Prag
oo ELISABETH,
PRINZESSIN VON BÖHMEN UND UNGARN aus dem Hause
LUXEMBURG
* um 1409, †
25.12.1442
Prag
Raab
Grabstätte: Basilika in Stuhlweißenburg/Unagrn
Eltern: SIGISMUND, Römischer
Kaiser, König
von
Böhmen und Ungarn, und Barbara,
Gräfin von Cilli aus dem
Hause
der Grafen Cilli/Steiermark,
Tochter Hermanns II.,
Graf von Cilli
ELISABETH
------------------
* Prag 28.II.1409, † Raab/Györ 19.XII.1442
Begraben: Stuhlweissenburg
Wien 25. IV.1422
oo ALBRECHT
II. (V.)
Herzog von Österreich, 1438 König
† Langendorf/Neczmely bei Gran 27. X 1439
Begraben: Stuhlweißenburg
ALBRECHT
V.
---------------------
* Wien 10.VIII.1397, † Langendorf/Neczmely
Ungarn 27.X.1439
Begraben: Stuhlweissenburg
1404/11 min., f 1411 im LAND OB und
UNTER DER ENNS
18. XII 1437 Wahl
Stuhlweißenburg 1. I 1438 Krönung als
KÖNIG
VON UNGARN
Prag 27. XII 1437 Wahl
Prag 29. VI 1438 Krönung als KÖNIG VON
BÖHMEN
Frankfurt/M 18. III 1438 Wahl, 29. IV 1438
Annahme als
KÖNIG
Wien 26. IV 1422
oo ELISABETH
VON
BÖHMEN
* Prag
28.II.1409,
† Raab/Györ 19.XII.1442
Begraben: Stuhlweissenburg
Tochter von Kaiser SIGISMUND,
König von Ungarn,
Böhmen
und Italien
ELISABETH VON
LUXEMBURG
---------------------------------------------
* ... (nach 27.4.; 28.12.?) 1409, †
Raab/Ungarn 19.12.1442
Begraben: Stuhlweißenburg
1.) – Preßburg 7.10.1411, ~ ebd. 28.9.1421, oo Wien 26.4.1422
ALBRECHT
II. VON ÖSTERREICH, Deutscher König
* 10.8.1397, †
27.10.1439
Langendorf (Neszmely) an der Donau bei
Gran/Ungarn
Begraben: Stuhlweißenburg
Sohn von Herzog Albrecht IV. und der
Johanna (Sofia)
von
Bayern-Straubing aus dem Hause WITTELSBACH
2.) - ... Jan. 1440-Dez. 1442
WLADISLAW
III., König von Polen
* 31.10.1424, †
10.11.1444
Krakau
bei Warna
Sohn von König
Wladislaw
II.
und seiner 4. Frau Sofia
von Kiew
Gemahlin von König ALBRECHT II.
(Herzog
Albrecht V.)
Begraben: Stuhlweißenburg
(Szekesfehervar)
Elisabeth,
die Tochter von König SIEGMUND
und
Barbara von
Cilli, war eine energische Frau
mit klaren Vorstellungen,
die sie auch - notfalls mit List - durchzusetzen wußte. Mit knapp
dreizehn Jahren wurde sie mit
Herzog Albrecht V. verheiratet und bekam
drei Kinder:
Anna
geboren 1432,
Georg
geboren und gestorben 1453, und
Elisabeth
geboren 1436 oder 1437.
Als ihr Gemahl 1439 starb, war er
ohne männlichen Erben. Doch Elisabeth
war
wieder im fünften Monat
schwanger. Um ihre Position zu wahren, entschloß sie sich -
"ihere
weibliche Schamhaftigkeit vergessend", wie eine Quelle berichtet -,
dieses Faktum offen kundzutun. So konnte sie auch die Heirat mit dem
erst 16-jährigen polnischen
König Wladislaw
Jagiello,
die ihr die ungarischen Stände aufzwingen wollten, hinausschieben,
und
sie war klug genug, keinen Einspruch zu erheben, als die Stände
den
Polen zum ungarischen König wählten.
Elisabeth
war überzeugt, einen Sohn zu bekommen, und all ihr Streben
konzentrierte sich darauf, dieses Kind so bald wie möglich zum
ungarischen König krönen zu lassen. Zu diesem Zweck heckte
sie einen
Plan aus, der sie in den Besitz der heiligen Stephanskrone, die allein
den König legitimierte, bringen sollte. In der Nacht ihrer
Niederkunft
(21./22.2.1440) gelang es Elisabeths
Kammerfrau, Helene Kottanerin,
tatsächlich, die Krone trotz scharfer Bewachung aus Visegrad zu
entwenden und in einer abenteuerlichen Schlittenfahrt über die
gefrorene Donau nach Komorn zu bringen. Eine Sunde später kam
Ladislaus,
Postumus
(der Nachgeborene) genannt, zur Welt. 12 Wochen
später ließ Elisabeth
den
Säugling krönen.
Der Gegen-König Wladislaw
Jagiello dachte
immer noch, Königin Elisabeth
zwecks Festigung seiner Stellung zu heiraten. Wenn er selbst
keine
Kinder haben solle, wollte er Ladislaus
als
seinen Nachfolger
anerkennen. Elisabeth
aber ließ den Überbringer dieser Botschaft
kurzerhand in den Kerker werfen.
Sie versuchte auch in anderen Belangen, ihren Kopf durchzusetzen.
Entgegen den testamentarischen Bestimmungen ihres verstorbenen Gemahls
wollte sie die Vormundschaft über ihren Sohn dem Herzog Albrecht
VI.
übertragen.Dies brachte sie in Gegensatz zu dessen Bruder,
Kaiser
FRIEDRICH III.
Als Wladislaw
aber - allerdings nur mit einer falschen
Krone - zum ungarischen König gekrönt wurde, söhnte sie
sich mit dem
Kaiser aus, übergab ihm den Sohn und die echte Stephanskrone und
erhielt ausreichend finanzielle Mittel, um eigene Truppen gegen den
JAGILLONEN anzuwerben.
Nach zwei Kriegsjahren schloß sie kurz vor ihrem
Tod mit Waffenstillstand; die Auseinandersetzung fand
allerdings erst ein Ende, als
WladislawWladislaw
1444 in der Schlacht
bei Varna
gegen die Türken fiel.
Literatur:
------------
Ernst Birk, Beiträge zur Geschichte der Königin Elisabeth von
Ungarn und ihres Sohnes Ladislaus Posthumus, Wien 1849; Karl Mollay
(Hg.), Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottanerin (= Wiener
Neudrucke 2), Wien 1971.
Aus der fast 30-jährigen Ehe ging
als einziges
überlebendes
Kind die 1409 geborene Tochter
Elisabeth
hervor.
Die gerade zwei Jahre alte Elisabeth
wurde
am 7. Oktober 1411 mit SIGISMUNDS
Mündel
Albrecht
V. von Habsburg verlobt. Am 28. September 1421 fand die
Vermählung
der zwölf Jahre alten Erb-Tochter
Elisabeth
mit ihrem langjährigen Verlobten
Albrecht
V. in Preßburg
statt. Die ursprünglich erst
für
Frühjahr 1422 in Aussicht genommene Eheschließung war wohl
vom
österreichischen
Herzog erzwungen worden, gab es doch aus dem
Beraterkreis
SIGISMUNDS
Stimmen, die einer politisch einträglicheren Verbindung - zum
Beispiel
mit dem litauischen
Prätendenten
Zygmunt
Korybutowicz oder sogar, wie Windecke wenig
glaubwürdig
berichtet, einem Sohn des Sultans - das Wort redeten. Da die
österreichischen
Kontingente dringend auf dem Kriegsschauplatz benötigt wurden,
sein
künftiger Schwieger-Vater bei ihm hoch verschuldet war und ihm
bereits
die Städte Budweis, Znaim, Iglau, Jamnitz und Pohrlitz
verpfändet
hatte, vermochte Albrecht Druck
auszuüben.
Insgesamt 400.000 Dukaten wurden umverteilt, von denen jeweils 100.000
Dukaten als Mitgift und als "Widerlage" (Witwengut) galten. Auch
die
Erbfrage wurde präzise geregelt:
Sollte SIGISMUND
kein Sohn geboren werden, besaß Elisabeth
in Ungarn, Böhmen und Mähren das
Nachfolgerecht; bei der
Geburt
einer weiteren Tochter blieb ihr die Wahl zwischen den Ländern der
Stephans- und der Wenzelskrone.
SIGISMUNDS einzige
Tochter Elisabeth, seit dem Tod
des
Römischen Königs
ALBRECHT II.
1439
verwitwet, verlor den Kampf um die Stephanskrone für ihren Sohn Ladislaus
Postumus (* 1440)
gegen Wladyslaw
III., der seinerseits schon am 10. November 1444 bei Varna
im
Kampf gegen die Türken zu Tode
kam.
Hoensch, Jörg K.: Seite
28-31
***************
"Matthias Corvinus. Diplomat, Feldherr und
Mäzen."
Angesichts der osmanischen Bedrohung
schien bei der
Wahl
eines Nachfolgers Eile geboten. ALBRECHTS Witwe,
Elisabeth,
einziges Kind aus der Ehe
Kaiser
SIGISMUNDS
mit Barbara von Cilli und bereits
Mutter
von zwei Töchtern, war im fünften Monat schwanger. In
Erwartung
eines Sohnes hatte König ALBRECHT
am 23. Oktober in seinem Testament die ungarischen Stände
beschworen,
seinem Haus die Treue zu halten und sein ungeborenes Kind zum Nachfoler
anzunehmen; außerdem benannte er einen aus neun Mitgliedern
bestehenden
Regentschaftsrat. Die energische Elisabeth,
die schon früher in die Tagespolitik eingegriffen hatte und sich
durchaus
zutraute, während der Minderjährigkeit des präsumptiven
Erben die Regierungsgeschäfte allein zu führen, suchte eine
vom
Adel Ungarns vorzunehmende Königswahl vor der Entbindung zu
verhindern
und fand Verständnis bei dem Teil der Magnaten, die sich unter den
beiden letzten Herrschern zurückgesetzt oder nicht ausreichend
entlohnt
gefühlt hatte. Vor allem die Familien
CILLI, GARAI, SZECZI,
SZENGYÖRGYI,
KANIZSAIL und FRANGEPAN
schlossen sich ihrer
Auffassung an; sie wurde
auch
unterstützt von dem am 2. Februar 1440 von den deutschen
Kurfürsten
zum neuen Römischen König
gewählten Friedrich
IV. aus der leopoldinischen
Linie der HABSBURGER
sowie dem ehemaligen
Hussiten-Feldherrn Jan Jiskra
von Brandeis.
Obwohl Elisabeth
am 22. Februar 1440 in Komorn den
ersehnten Sohn gebar, der bei der
Taufe
den Namen Ladislaus erhielt, der
dann
auch am 15. Mai in Stuhlweißenburg ordnungsgemäß mit
der
unter abenteuerlichen Umständen aus der Burg Visegrad
entwendeten
hl. Stephanskrone gekrönt wurde, konnten sich ihre
Parteigänger
längerfristig nicht gegen die Anhänger Wladyslaws
durchsetzen. Der Polen-Prinz,
der anfangs sogar Bereitschaft gezeigt
hatte,
die 16 Jahre ältere Elisabeth zu
ehelichen, wurde am 8. März 1440 in Krakau
von den Gesandten des
ungarischen
Reichstags gewählt.
Während Sultan Murad II.
Belgrad belagern ließ und seine Truppen ungehindert sengend und
plündernd
den Süden Ungarns heimsuchten, tobte im Rest der Landes ein
blutiger
Bürgerkrieg, in dem anfangs die zur Königin-Witwe haltende
Partei
Vorteile errang, nach ersten Niederlagen ihrer Truppen aber die
Anhänger
Wladyslaws
langsam die Oberhand gewannen und Elisabeth
im August mit Kind und Krone zur Flucht nach Österreich zwangen.
Hunyadis
Sieg,
sogleich den europäischen
Höfen
angezeigt, brachte dem Feldherrn über die Grenzen Ungarns hinaus
reichenden
Ruhm und unterband vorerst ein Ausgreifen der Osmanen. Königin-Witwe
Elisabeth
und Friedrich
IV., der
die
Regentschaft für den kleinen Ladislaus
Posthmus
führte, sahen sich veranlaßt durch Vermittlung
des
päpstlichen Legaten Guiliano
Cesarini mit Wladyslaw
III./Ulaszlo I. zu arrangieren und ihn unter Wahrung des
Nachfolgerechtes
des Kindes als König von Ungarn anzuerkennen. Eine
Eheschließung
des Doppel-Monarchen mit Elisabeths
Tochter Anna,
bereits unter Kaiser
SIGISMUND ventiliert, sollte die Vereinbarung absichern. Elisabeth
hat die Unterzeichnung der Abmachung nur wenige Tage überlebt -
sie
starb am 25. Dezember 1442.
Hoensch, Jörg K.: Seite
233,263,273,307-311
***************
"Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche
Dynastie
gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437."
Das Herzogtum
Luxemburg kam als Pfandbesitz in die
Hände
der Elisabeth
von Görlitz,
der
Gemahlin Herzog Antons von
Brabant.
Bislang konnte allein SIGISMUND
aus seiner um 1407 eingegangenen zweiten Ehe mit der jungen Barbara
von Cilli ein 1409 geborenes Kind, die Tochter Elisabeth,
als präsumptive Erbin der Dynastie vorweisen.
Mitte Januar 1419 reiste er mit dem Schiff nach
Wien
weiter und vereinbarte mit seinem künftigen
Schwieger-Sohn, Herzog
Albrecht V., die Hochzeit mit seiner Erb-Tochter
Elisabeth im Jahr 1422, zwei Wochen nach Ostern,
auszurichten.
Einen neuen Sturm der Entrüstung löste
SIGISMUND
im St. Wenzelsreich aus, weil er am 4. Oktober 1423 seinem
Schwieger-Sohn
Albrecht
V. von Österreich, bei dem er hochverschuldet war, und
seiner Tochter Elisabeth, die im
Spätherbst
1421 geheiratet hatten, "das Land, das Fürstentum und
die
Markgrafschaft Mähren" schenkte und sie als böhmischer
und
Römischer König belehnte.
Die Stände der Länder der
böhmischen
Krone
ließ er wissen, daß er seine
Tochter Elisabeth
und ihren Gatten Albrecht V., Herzog
von Österreich und Markgraf von Mähren, zu aller
seiner
Länder und Königreiche einsetzen wolle; auf einem zum 18.
Dezember
nach Prag einberufenen Landtag sollten definitive Abmachungen über
die Regierungsübergabe getroffen werden. Die präsumptiven
Nachfolger
sträubten sich aber, zu Lebzeiten des Kaisers die Herrschaft in
dem
von Unruhen heimgesuchten Land anzutereten, zumal Königin
Barbara Kontakte zu einigen mit der Entwicklung
unzufriedenen
Baronen und utraquistischen Kleriker geknüpft hatte. Da der etwa
45
Jahre alten Barbara bereits zu
Lebzeiten
SIGISMUNDS
unterstellt wurde, eine Eheschließung mit dem gerade 13 Jahre alt
gewordenen polnischen Monarchen vorzubereiten, gab noch ihr Gemahl den
Befehl, sie gefangenzunehemn, um Wahl und Herrschaftsübernahme Albrechts
nicht zu gefährden. Obgleich es SIGISMUND
nicht
gelungen war, "sinen son von Österich" vorzeitig in Ungarn
zu seinem Sukzessor einzusetzen, konnte er imerhin davon ausgehen,
daß
seine Tochter Elisabeth nach seinem
Tod als Landesherrin und Regentin
allgemeine Anerkennung finden und
ihrem
Gemahl die Stephanskrone sichern werde.
ALBRECHT II. leitete
daraufhin im Sommer 1439 über den Trierer
Erzbischof Jakob von
Sierck
Verhandlungen mit Elisabeth von Görlitz
über die Ablösung ihrer Pfandrechte ein. Nach dem
plötzlichen
Tod des Königs gab seine Witwe Elisabeth,
die als Tochter Kaiser
SIGISMUNDS
als
die rechtmäßige Erbin des Landes galt, das Herzogtum
Luxemburg ihrer älteren
Tochter Anna
als Mitgift in die Ehe mit Herzog
Wilhelm III. von
Sachsen-Meißen.
21.8.1421
oo ALBRECHT II. König des
Deutschen
Reiches
16.8.1397 †
27.10.1439
Kinder:
Ladislaus
V. Postumus
22.2.1440 † 23.11.1457
Anna
12.4.1432 † 14.11.1462
Wien Altenburg
20.6.1446
oo Wilhelm III. Markgraf von Meißen
30.4.1425 † 17.9.1482
Elisabeth
um 1437 † 30.8.1505
Wien
Grodno
9.2.1456
oo Kasimir
IV. König von Polen
30.11.1427 † 7.6.1492
Georg
16.2.1435 † 16.2.1435
Wien Wien
Literatur:
------------
Andics Hellmut: Die Frauen der
Habsburger.
Wilhelm
Heyne Verlag München 1985 Seite 28,74 - DIE
HABSBURGER. Ein Biographisches Lexikon.
Piper
Verlag GmbH & Co. KG, München 1988 Seite 85 - Gerlich Alois:
Habsburg-Luxemburg-Wittelsbach im Kampf un die deutsche Krone. Franz
Steiner Verlag GmbH Wiesabaden 1960 - Hoensch, Jörg
K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie
gesamteuropäischer
Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite
233,263,273,301,307-311
- Hoensch, Jörg K.: Kaiser Sigismund. Herrscher an der
Schwelle
zur Neuzeit 1368-1437. Verlag C.H. Beck München 1996 Seite 137,593
- Hoensch, Jörg K.: Matthias Corvinus. Diplomat, Feldherr
und
Mäzen. Verlag Styria Graz Wien Köln 1998 Seite 28,31 - Koller,
Heinrich: Kaiser Friedrich III. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005
Seite 43,58-63,75,92,93,244 - Krieger,
Karl-Friedrich: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis
Friedrich
III. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1994, Seite
163,174,187
- Märtin,
Ralf-Peter: Dracula. Das Leben des Fürsten Vlad Tepes. Fischer
Taschenbuch Verlag Seite 35 - Reifenscheid,
Richard: Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl
I. Verlag Styria Graz Wien Köln, 1982, Seite 62,64, 66,69,83 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens.
Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 145 - Schwennicke
Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio
Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 41/82 - Theuer
Franz: Der Raub der Stephanskrone. Der Kampf der Luxemburger,
Habsburger, Jagiellonen, Cillier und Hunyaden um die Vorherrschaft im
pannonischen Raum. Edition Roetzer Eisenstadt 1994 Seite 142 - Thiele, Andreas:
Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I,
Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 71 - Veldtrup,
Dieter:
Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den dynastischen
Heiratsprojekten
Karls IV., Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit Verlag
Fahlbusch/Hölscher/Rieger
Warendorf 1988 Seite
33,37,
41,58,59,66,72,75,82,91,113,129,144,152,170,339,344,355,359,362,375,379,385-389,408,443,448
- www.wikipedia.de -