Lexikon des Mittelalters: Band VII
Spalte 1988
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Skleroi
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Byzantinische Magnaten-Familie
Seit dem frühen 9. Jahrhundert gut belegt, stammt aus der
byzantinisch-armenisch/arabischen Grenzregion, wahrscheinlich
armenischer
Abstammung. Sie zählte zu den typischen Vertretern der
byzantinischen
Militäraristokratie, stellte viele Offiziere und Strategen, und
war
mit den führenden Familien, auch kasierlichen, verschwägert.
Den Höhepunkt der Bedeutung erreichten die SKLEROI im späteren
10. Jahrhundert mit dem Usurpator
Bardas Skleros. Nach einer kurzen Periode der
Zurückdrängung
in den 30-er Jahren des 11. Jahrhunderts florierten die SKLEROI erneut unter
Konstantin IX. Monomachos, der für
seine Geliebte Maria Sklerina
1042 oder 1043 den neuen Hoftitel
'Sebaste' schuf und deren Bruder Romanos
sehr förderte.
Auch in der 2. Hälfte des 11. und im frühen 12. Jahrhunderts
zählten
die SKLEROI zur
führenden Gesellschaftsschicht, bekleideten
aber vor allem zivile Posten wie die von Themenrichtern; Andronikos
erreichte unter Alexios I. sogar den
Rangtitel eines Sebastos. Danach finden wir keine
SKLEROI
mehr in wichtigen Positionen, obwohl mehrere noch länger in
gewissem
Ansehen standen. 
Auch für das 14. Jahrhundert wird wieder ein Sebastos
erwähnt,
für das 16. Jahrhundert schließlich ein Schreiber.
W. Seibt